RosaRot hat geschrieben: ↑30. Dez 2023, 20:40 Über Glyphdemir musste ich jetzt lauthals lachen, will aber eigentlich zu Nox Post etwas schreiben: Im hiesigen Gelände versuche ich einheimische Arten vom gleichen Hügel die dort dem Überwuchs von Brombeeren, Liguster, Robinie zu erliegen drohen hinüberzuretten und das ganz mit passenden Arten von überallher zu ergänzen sowie die wenigen originalen Vegetationsrestbestände hier zu erhalten. In diesem Jahr hatten wir ca. 250 mm Regen mehr als üblich und deutlich noch mehr als in den letzten Jahren also wuchern Brombeeren dort, wo ich sie ausgemerzt glaubte. Dieses Zeug zu dezimieren geht nur durch abschneiden, ausgraben wo möglich und bepinseln mit Gly.
Glaub ich Dir sogar. Nämlich, dass Glyphosat dem kundigenNaturgärtner Arbeit sparen kann. Nur sind diese Kundigen sehr selten. Die vielen Hobbygärtner sähe ich lieber ohne Chemie.
Manche davon sähe ich auch lieber ohne Pflanzen. Nicht gleich alle, aber zB Tomaten die jetzt noch stehen sind nicht Fachgerecht, wenn man die Standards der Feldhygiene heranzieht, die auch bei integrierter Produktion Beachtung finden sollten. So ist beim Entdecken von blühendem Unkraut dann auch mal die Frage erlaubt, ob unverzüglich gehandelt werden muss oder ob das Unkraut aussamen darf, weil es in der Folgekultur ausreichend bekämpft werden kann. In Dauerkulturen wie Stauden oder Baum- bzw Beerenobst sollte immer mal eine mechanische Maßnahme geplant werden. Wenn man die zum richtigen Zeitpunkt durchführt, ist sie nicht umsonst. Auch dabei ist Rücksicht auf Bestäuberinsekten zu nehmen, zB Bodennistende Wildbienen.
Danke Gartenplaner, ich finde das rückt die Perspektiven wieder etwas grader. Ich finde das Thema und auch die Fachkunde hier toll, aber das Grünenbashing abstossend. Wenn Fehlentscheidungen getroffen werden, soll man das kritisieren- und ich denke das nicht nur bei Glyphosat falsch/dogmatisch argumentiert wurde, sondern auch generell beim Pflanzenschutz grade etwas die Realitäten verloren gegangen sind. Aber das wir in der Klima- und Umweltpolitik katastrophal falsch und spät gehandelt haben, das grade bei den Pflanzenschutzmitteln übelster Lobbyismus gang und gebe ist, egal was die Konsequenzen sind, ist ja wohl nicht unbekannt. Das macht Lobbyismus woanders nicht besser (erstmal ist Lobbyismus ohnehin an sich nichts schlechtes, wenn bewusst Falschinformationen verbreitet werden ist das allerdings was anderes.), aber im Vergleich noch relativ lächerlich. Hoffentlich noch….
dmks hat geschrieben: ↑30. Dez 2023, 22:23 8) soll ich Dir die Verkaufszahlen schicken? ;D
Verkaufszahlen für das, was verboten ausgebracht wurde?
8) na legal - und im übertragenen Sinne: Die Nachfrage nach Herbiziden allgemein ist nach wie vor hoch; und ob glyphosathaltig vielen Leuten schlichtweg egal! Es fragt im Endverkauf eigentlich nie jemand überhaupt nach Wirkstoffen.
Bei Schneckenkorn schon eher. Und leider ja. Weil das ist eigentlich entscheidend für die Anwendung. Also wenn einer mit sichtbarem Phytophthorabefall an Tomaten kommt, sollte ein sporizides Fungizid gewählt werden, also zB Mandipropamid in Revus. Mittel auf Basis von Azoxystrobin (Ortiva u.a.) scheiden aus, da es weder kurativ wirksam noch bei vorhandenem Befall sinnvoll ist. Wenn man den Warndienst bzw ein Phytophthora-Prognosemodell genutzt hätte, wäre auch die Kombination von Propamocarb und Fluopicolid, also Phyto ehemals Infinito, möglich gewesen. 3 verschiedene Produkte für 3 verschiedene Situationen, Aufgabe der Beratung ist das passende Mittel zu identifizieren. Und nicht `man hat gute Erfahrungen mit x bei Braunfäule bei Tomaten gemacht´. Das reicht nicht.
Ich hätte nix gegen Fachkundige Haus/Hobbygärtner.
Extremkompostierer hat geschrieben: ↑31. Dez 2023, 13:01 Die vielen Hobbygärtner sähe ich lieber ohne Chemie.
Es gibt Gartenfreunde, die immer noch Laub rechen müssen, jedes Jahr 10 Minuten lang - obwohl sie so fleißig Glyphosat hinspritzen. Die griffen in ihrer Not zu Elektrogeräten. Die gibts ja im Baumarkt 2 Regale neben dem Glyphosat.
"Obstbaum, gärtnernische Nutzung" sehen diese Gartenfreunde in der Liste ihres Kleingartenverbands: Aha, genau dieselbe gärtnerische Nutzung wie Glyphosat - und siehe da, einen Obstbaum haben sie hier: Alles richtig gemacht!
so ein totholzhochstubben ist extrem wertvoll für insekten! :D
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
thuja hat geschrieben: ↑31. Dez 2023, 16:57 ... sieht so aus, dass das Werkzeug Säge falsch benutzt wurde. Nicht das Werkzeug Glyphosat.
Sie meinen, jener Gartenfreund ist hochkompetent und hat das Werkzeug Glyphosat richtig benutzt?! Können Sie das beweisen? Gibt es dafür auch eine chemische Formel?
ist ein "sie" im forum sowas wie elaboriertes tourette? :-\
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Huhu Ich hab doch ein Fläschchen von dem Zeug erworben, um die unbeseitigbaren Hartriegel, Weißdorn und so weiter Ausläufer, die im Wurzelwerk anderer Gehölze hocken zu eliminieren. Nun meine Frage, es sind 30,7 Gewichtsprozent drin, wie muss ich das für die Deorollermethode verdünnen. Stand nichts dabei. Und zweitens, wenn ich die durchgetriebene Unterlage einer Birne pinsle, schädige ich doch auch die Birne, oder?