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Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3764549 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Beerensammler
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Beerensammler » Antwort #26925 am:

philippus hat geschrieben: 5. Sep 2023, 10:24
Beerensammler hat geschrieben: 4. Sep 2023, 17:10
Gleich noch eine Nachfrage zur Wüchsigkeit, da Du Negronne und Pastiliere schon länger hast und direkt vergleichen kannst: Beide gelten da ja eher als moderat, so 2-3m. Kannst Du das bestätigen oder wird eine doch tendenziell etwas größer? Ich frage, weil der avisierte Standort jetzt nicht sooo viel Platz hätte.

Außerdem: Wie sieht es bei der Negronne mit den Blühfeigen aus? Ist das leidlich verläßlich - soweit sie nicht wegfrieren, natürlich -, oder werden sie tendenziell abgeworfen? (Für den Fall, daß sich die 2. Ernte bei ungünstiger Witterung zu sehr in den Herbst zieht...)

Ich würde Negronne so einschätzen, dass sie etwas größer wird. Bei Pastilière ist bei maximal 3 Metern Breite Schluss. Man kann sie auch ohne Bedenken zurückschneiden, da sie ja nur am neuen Holz trägt. Bei Negronne sieht es anders aus: wenn man das macht, schneidet man automatisch künftige Blütenfeigen weg. Beide bleiben aber relativ kompakt.

Auf die Blütenfeigen bei Negronne kann man sich verlassen, zumindest hier bei mir. Sie sind aber nicht wirklich zahlreich. Für geschätzt 250-300 Herbstfeigen habe ich vielleicht 60, maximal bis zu 70 Blütenfeigen, manchmal auch nur ca. 50. Seit 2006 gab es nur 2 Jahre ohne Blütenfeigen. 2011, da war der Winter lang und der Frühling kalt und 2020, als ich im März den Baum wegen eines Pilzes komplett zurück schneiden musste.


Danke für die Einschätzung!

Bei der Entscheidung zwischen Pastilière und Negronne wird es zunächst einmal auf die Pastilière hinauslaufen. Mich reizt doch auch die melonige Geschmacksnote. Wenn sich die Sorte regentechnisch als unpraktikabel erweisen sollte, muß sie halt umziehen in einen Kübel und kommt zur Reife an eine wettergeschütztere Stelle.

Meine Erfahrung ist zwar, daß sich ausgepflanzte Pflanzen mit den Jahren stets kräftiger und widerstandsfähiger entwickeln als Kübelpflanzen, aber zur Not muß man halt Kompromisse machen.

Falls sich herausstellt, dass die Pastilière und meine RdB an meinem Standort gut ausreifen, kann man ja über etwas spätere Sorten wie Negronne noch mal nachdenken.

Ich vermute, die verbreitete Anwendung dieser Strategie ist der Grund, warum die Leute hier IMMER mehr Pflanzen haben als Platz... ;)
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DerTigga
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Balkongärtner

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #26926 am:

… der berühmt-berüchtigte Jäger und Sammlertrieb eben. Einer geht noch, einer (Feigentopf) passt noch rein .. :-D
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #26927 am:

Heute bei herbstlichem Wetter waren La Brante und Bjelica soweit (von links nach rechts). Die Feige ganz rechts im Bild ist eine Nerino (Figo moro), die sich innen als kaputt herausgestellt hat (ein Tier hatte ein Loch in die Feige gebohrt).

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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #26928 am:

Beide schmeckten ausgezeichnet, aber genauso unterschiedlich wie ihr Aussehen.

La Brante Richtung Erdbeermarmelade, auch die Textur erinnert daran. Schön süß, cremig, wenig Samen. Außen ganz weich und samtig. Auch eine zweite Feige war genau so.
Die Bjelica etwas fruchtiger, erfrischender mit leichter Säure und eine Spur weniger süß. Die Textur fester, knackiger. Ausreichend konzentriert waren beide, La Brante etwas mehr.

Geschmacklich hat für mich die Bjelica dank der Fruchtigkeit leicht die Nase vorn, die Textur finde ich bei La Brante besser.
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Der Buddler
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Der Buddler » Antwort #26929 am:

Noch ein Überlebenskünstler bei mir
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Der Buddler
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Der Buddler » Antwort #26930 am:

Bil007 hat geschrieben: 24. Sep 2023, 14:10
Der hat geschrieben: 23. Sep 2023, 19:31
Baby (nach ca. 5 Jahren auch schon ca. 3 x 4m trotz Rückschnitt) ...

Da der Baum aus Samen gekommen ist, könnte ich ihn theoretisch als neue Sorte bezeichnen, oder?


Sehr cool! Ich kenne da nicht die genauen Anforderungen aber rein logisch betrachtet solltest du den Baum als neue Sorte bezeichnen können. Paar Fragen hätte ich da noch:
Wann genau reifen die Früchte aus?
Wie sonnig steht der Baum?
Wo wohnst du?

Kannst dir schonmal einen Namen ausdenken;)

Ich beobachte das mal nächstes Jahr, heuer trägt er zum ersten Mal richtig, September. Der Mutterbaum ist zweimaltragend. Kann also sein, dass dieser auch noch Brebas liefern wird. Wohne im Oberrheingebiet, der Baum bekommt ca. von 10 bis 18 Uhr Sonne.
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #26931 am:

„LSU Improved Celeste“ von RePu86.
Hat 2023 als Steckling in Wurzelwachstum investiert und startet hoffentlich nächstes Jahr voll durch :) .
Steht seit heute im ca. 12L (3 Gallonen) growbag.

Eigenschaften:
- nur Herbstfeigen
- gehört zu den frühesten reifenden Feigen
- Zuckerfeige


Beschreibung von mountainfigs:
https://mountainfigs.net/varieties/varieties-a-l/improved-celeste/
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WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24)
Letzter Frost 20.3.2024
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mora
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

mora » Antwort #26932 am:

Eine Lampeira Preta Herbstfeige
Die sollte ohne Bestäubung eigentlich abgeworfen werden.
Die Pflanze wurde erst dieses Jahr im Garten ausgepflanzt, die Früchte hingen schon beim auspflanzen, zudem ist die Feige geplatzt. Also zum Geschmack kann ich nicht viel sagen außer das sie sicher besser wird :D

Die Sämlinge von Buddler.... LP-Herbstfeigen. Die Wespe ist ganz sicher angekommen 8)
Und mit ihr vermutlich zig neue Sorten die jetzt hier entstehen...
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mora
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

mora » Antwort #26933 am:

und innen....
Geschmack natürlich wässrig, aber das sagt noch gar nichts :P
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blueyesblue
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

blueyesblue » Antwort #26934 am:

Hallo in die Runde,
ich habe Anfang September meine erste Feige über eine Baumschule bezogen.
Es soll eine Ronde de Bordeaux 60/80 cm sein.
Mir kamen wegen der charakteristischen, langfingrigen Blattform, wie sie eigentlich durchweg im Internet selbst bei jungen Trieben bei der RdBzu sehen ist - bei meinem Exemplar aber so gar nicht vorhaden ist, schon von Anfang an Bedenken.
Nun will ich aber nicht Ewigkeiten im Ungewissen bleiben und wollte das mal von der Expertengruppe hier abgeklärt haben. :)
Was meint Ihr - könnte es mit der Sorte hinhauen? Oder auf gar keinen Fall?
Sieht für mich eher wie eine ausgesonderte Mutterpflanze einer anderen Sorte aus. :'(
Danke! :)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #26935 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Was meint Ihr - könnte es mit der Sorte hinhauen? Oder auf gar keinen Fall?


Die Blattform ist etwas variabel. Allerdings sollte sie spätestens jetzt reif geworden sein und auch meine Jungpflanze hatte schon diese stärker gelappten, schmaleren Blätter. Gut versorgte Pflanzen können aber etwas abweichen.

Ronde de Bordeaux hatte ich auch eine Fehllieferung, gekauft bei Seiler. Die dann gelieferte Feige war keine Verwechslersorte, sondern krass falsch, grünfrüchtig bleibend. Bei Feigen gibts mindestens so viele Fehllieferungen wie bei anderem Obst.

Die echte erkennt man sofort. Schon die Feigen - charakteristisch klein, die Reifezeit...
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Urgetier » Antwort #26936 am:

Ich bin selber auch erst vor kurzem mit den Feigen angefangen und hatte bei einigen Pflanzen und Händlern so meine Zweifel hinsichtlich der Sortenechtheit. Meine RdB allerdings war von Anfang an klar, obwohl die mich noch deutlich kleiner erreicht hat als deine Pflanze. Die Blätter waren vom ersten Tag an alle sehr typisch. Wobei angeblich schnell mit Stickstoff hochgezogene Feigen solche Blätter produzieren sollen. Dafür wiederum ist der Trieb aber schon sehr holzig ..
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Marianna » Antwort #26937 am:

Das mit dem Dünger dachte ich letztes Jahr auch. Ich hatte mir zwei RdB bei einem Händler auf Ebay gekauft. Die echte RdB hatte von Anfang an die typische Blattform und die Feigen waren dieses Jahr schon reif. Die falsche RdB hatte andere Blätter (ähnlich wie auf deinem Foto) und die Feigen sind immer noch grün und hart. Hab mich etwas mit dem Verkäufer rumgeärgert, aber er hat nur gemeint, er bekommt sie schon mit Sortenschild geliefert und das ist dann nicht sein Fehler ::)
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Elias
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Elias » Antwort #26938 am:

blueyesblue hat geschrieben: 25. Sep 2023, 08:39
Hallo in die Runde,
ich habe Anfang September meine erste Feige über eine Baumschule bezogen.
Es soll eine Ronde de Bordeaux 60/80 cm sein.
Mir kamen wegen der charakteristischen, langfingrigen Blattform, wie sie eigentlich durchweg im Internet selbst bei jungen Trieben bei der RdBzu sehen ist - bei meinem Exemplar aber so gar nicht vorhaden ist, schon von Anfang an Bedenken.
Nun will ich aber nicht Ewigkeiten im Ungewissen bleiben und wollte das mal von der Expertengruppe hier abgeklärt haben. :)
Was meint Ihr - könnte es mit der Sorte hinhauen? Oder auf gar keinen Fall?
Sieht für mich eher wie eine ausgesonderte Mutterpflanze einer anderen Sorte aus. :'(
Danke! :)

Ich würde sagen "auf gar keinen Fall". Die unreife Frucht sieht auch nicht danach aus. Viel zu wenig "ronde".
So wie hier sollten die unreifen RdB aussehen:
https://www.pepinieres-ousson.fr/120-figuier-ronde-de-bordeaux.html
Ausgepflanzt: 2x BT, Negr, RdB, M-10, Sultane, 2x LdA, DK, Dauphine
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Feigenwiese
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #26939 am:

blueyesblue hat geschrieben: 25. Sep 2023, 08:39
Hallo in die Runde,
ich habe Anfang September meine erste Feige über eine Baumschule bezogen.
Es soll eine Ronde de Bordeaux 60/80 cm sein.
Mir kamen wegen der charakteristischen, langfingrigen Blattform, wie sie eigentlich durchweg im Internet selbst bei jungen Trieben bei der RdBzu sehen ist - bei meinem Exemplar aber so gar nicht vorhaden ist, schon von Anfang an Bedenken.
Nun will ich aber nicht Ewigkeiten im Ungewissen bleiben und wollte das mal von der Expertengruppe hier abgeklärt haben. :)
Was meint Ihr - könnte es mit der Sorte hinhauen? Oder auf gar keinen Fall?
Sieht für mich eher wie eine ausgesonderte Mutterpflanze einer anderen Sorte aus. :'(
Danke! :)


Die Blätter an meiner RdB sehen auch anders aus als die Standardblätter einer RdB, aber so wie deine sehen sie nicht aus.

Würde auch eher sagen, das deine keine RdB ist.
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