Pflaume auseinander gebrochen, was ist zu tun? (Gelesen 2509 mal)

[Kasbek]

Das ist ja dann sozusagen der Idealzustand: Du kannst die Früchte an den Ausschlägen mit denen am verbliebenen Restbaum vergleichen. Entpuppen sie sich als identisch, hast Du auch für den Fall, daß der Restbaum mal noch abbricht, einen „Ersatz“ parat. Sind sie nicht identisch, mußt Du eine Entscheidung treffen, ob die an den Ausschlägen trotzdem so viel taugen, daß Du zufrieden bist, oder ob Du mittelfristig an eine Ersatzpflanzung denken willst. Die Ausschläge sind ja vermutlich entweder eine Kirschpflaume oder eine Mirabelle. Letztere würde ich wohl bedenkenlos stehenlassen, erstere könnte qualitativ eine größere Schwankungsbreite aufweisen, um es mal vorsichtig zu formulieren.

[Heldenherz]

Ist zwar keine Pflaume sondern eine Mirabelle, aber da das Grundproblem das gleiche ist, würde ich mich hier mal ranhängen...
Gibt es hier noch etwas besseres als fällen, ausgraben und neu pflanzen?

[thuja thujon]

Ja klar. Oben rechts sehe ich einen Trieb, der keine Blätter mehr hat. Also Totholz auslichten und weiter am Baum erfreuen.

[Tara2]

Das auschlaggebende dürfte doch sein, ob die Früchte die gleichen sind als die am Hauptbaum?

[Cryptomeria]

Ich würde ihn auf jeden Fall stehen lassen. Vielleicht hast du einen Obstbaumexperten in deiner Nähe, der den Baum anschauen kann und evtl. eine Kronenentlastung ins Spiel bringt. Wenn die Äste etwas eingekürzt sind, ist die Bruchgefahr ( gerade bei Fruchtbehang ) deutlich geringer und der Baum hält länger. Aber dazu müsste man den gesamten Baum von allen Seiten mal anschauen.
VG Wolfgang

[Heldenherz]

Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Wenn die "Wunden" keinen Grund zum fällen geben, stellt sich tatsächlich die Frage nach der Statik. Ich habe mal versucht das einzufangen...

[Heldenherz]

Und von der anderen Seite.

[Heldenherz]

Das Gewicht ist halt nur noch auf einer Seite vorhanden.

[thuja thujon]

Ich bin kein Baumstatiker, aber was soll ein entfernter Ast an der Statik ändern?
Die ist bei dem Baum zwar eh schwierig weil der Stamm Drehwuchs hat, aber er hält ja. Daran ändert auch vorerst der fehlende Ast nichts.

Man tut dem Baum bzw seinen Besitzern auch keinen Gefallen, wenn man jetzt oben irgendwelche Äste zurechtsägt, um den Baum angeblich zu entlasten.

[thuja thujon]

Das Gewicht ist halt nur noch auf einer Seite vorhanden.

Wurzeln wachsen in viele Richtungen und halten den Baum fest. Das ist was anderes als ein wackelnder Gegenstand auf dem Tisch.

[Amur]

Das Gewicht ist halt nur noch auf einer Seite vorhanden.

Wurzeln wachsen in viele Richtungen und halten den Baum fest...

Na ja, klar wachsen die in alle Richtungen. Genauso wie die Äste normal auch in alle Richtingen wachsen. Es ist immer von Vorteil wenn die Statik relativ ausgewogen ist. Das geht ja schon beim Stamm los, der jetzt sehr einseitig belastet wird. Wenn ers länger überlebt, wird er sich drauf einstellen. Bei den Wurzeln dasselbe. Also die überhängende Seite erst Mal etwas reduzieren, Fruchtholz raus nehmen.
Da Steinobst bei größeren Wunden meist schnell ausfault sind Bäume mit grossen Wunden nach wenigen Jahren hohl und mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Wenn also was steht was man erhalten will (Schuppen, Nachbars Zaun....)sollte man einen bodenebenen Pflegeschnitt anbringen

[jardin]

bodenebenen Pflegeschnitt

;D

[thuja thujon]

Hier steht eine Zwetschge seit über 5 Jahren und es interessiert ihn nicht wirklich. Da ist auch nix faul oder hohl. Und wenn es hohl ist, muss eben genug stabiles Stützholz drum rum wachsen.

Die Teile vom Stamm, die vorher die Äste gestützt haben, stützen sie jetzt immer noch. Ein Stamm ist nicht ein einzelnes Rohr, sondern viele Rohre. Und nur weil ein Rohrbündel weg ist, versagen nicht die anderen Rohrbündel daneben.

[Amur]

Hier steht eine Zwetschge seit über 5 Jahren und es interessiert ihn nicht wirklich. Da ist auch nix faul oder hohl. Und wenn es hohl ist, muss eben genug stabiles Stützholz drum rum wachsen.

Die Teile vom Stamm, die vorher die Äste gestützt haben, stützen sie jetzt immer noch. Ein Stamm ist nicht ein einzelnes Rohr, sondern viele Rohre. Und nur weil ein Rohrbündel weg ist, versagen nicht die anderen Rohrbündel daneben.

Das ist das Bild vom Schaden von Seite 1 in diesen Thread:



Das Ding ist innen verfault.
Der allererste Fehler war, das man alle (Leit)Äste auf einer Höhe auseinander laufen liess anststt die Abgänge in der Höhe zu verteilen. Aber vermutlich ist die Mitte mal kaputt gegangen oder abgerochen und man lies dem Unheil seinen Lauf. Das Wasser lief in die Mitte und der Stamm entwickelte im Kern Fäulniss- Er war schon mal kurz davor auseinander zu brechen. Denn man siehst, das nur noch links der helle Teil den Stamm zusammen gehalten hat. Der Kern war faul und hielt nix und die rechte Seite war vor 3 oder 4 Jahren schon aufgerissen bis runter. Man sieht wie der Baum versucht hat zu überwallen. Dieses Jahr wars nun endgültig zu viel.
Klar findet man Steinobstbäume die auch länger mal Schäden überstehen, aber dass sie deutlich anfälliger für Fäulniss sind als Kernobst ist halt so.

[thuja thujon]

Ich rede vom Baum von Heldenherz. Den Fall vom Threaderöffner sehe ich als erledigt an, den Baum auch, der wurde schlicht verstümmelt. Zusätzlich zu den Schlitzästen, die die Leute nicht wegschneiden beim Pflanzschnitt. Und sowas schlitzt dann auch mal aus, deswegen ja Schlitzäste. Kann man vermeiden, das ganze Problem.