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Studie zu Insektensterben (Gelesen 156434 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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oile
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Re: Studie zu Insektensterben

oile » Antwort #1020 am:

Könntet Ihr mit dieser Diskussion bitte umziehen, oder kann ein Moderator verschieben? ::)
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partisanengärtner
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Re: Studie zu Insektensterben

partisanengärtner » Antwort #1021 am:

Ich lese ja hier gerade mit.
Aber ich kann mich nicht entscheiden was ich da alles umziehen sollte ohne beide threads zu zerschießen. Dann wird ja alles nicht mehr nachvollziehbar.
Also bitte ab jetzt die Wölfe hier weiter
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,50598.msg4071593/topicseen.html#msg4071593
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Axel
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Chica
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Re: Studie zu Insektensterben

Chica » Antwort #1022 am:

partisaneng hat geschrieben: 26. Jul 2023, 10:52
Richtige Wälder haben wir ja sowieso kaum. Was bei uns Wald heißt nennt sich im Rest der Welt eine Holzplantage.


Wie auf Fingerzeig bin ich gestern über eine extrem spannende Sendung gestolpert: "Waldbrandwarnstufe 5 in der Schorfheide". Es ging u. a. um den Waldumbau, der durch den Verbiss erschwert wird. Bei uns hier in Brandenburg gibt es ja fast durchgängig Kiefernmonokulturen. Ein Waldbesitzer erklärte und zeigte vor Ort, was sich alles für Baumarten ansäen, wenn man nur das Wild vorübergehend reduziert. Die Kiefern hat vorher der Borkenkäfer erledigt, ihm sei herzlicher Dank. Solche Sendungen machen mir immer Hoffnung. Sollte der Mensch doch noch zu Verstand kommen? Das Wissen ist zumindest da. Ein natürlich gewachsener Wald gibt auch allen Insekten ihren natürlichen Lebensraum zurück.


Zu dem von mir in #999 verlinkten 9-Punkte-Plan gegen das Insektensterben noch ein paar Gedanken.

Bemerkenswert für mich unter Punkt 3b) diese 10-10-Regel. Habe ich noch nie gehört: 10 % der Wiese über Winter stehen lassen (lasse ich hier mehr) und nur 10 cm hoch mähen, mit ökologisch vertretbarem Gerät selbstredend 8).

Unter Punkt 8: "Für Honigbienenvölker sollte abhängig vom Lebensraum eine ökologisch vertretbare Höchstzahl festgesetzt werden und, wo erforderlich, in Schutzgebieten und angrenzenden Pufferzonen gegebenenfalls ein Verbot festgelegt werden". Auf alle Fälle! Ich war letztens beim Mitarbeitertag mit dem Fahrrad unterwegs zu einer ökologisch relevanten Tagebaufolgefläche. Und da erklärt nicht einer unserer "Grünlinge" vor etlichen Honigbienenkisten wie stolz man auf den firmeneigenen Honig ist, den die Bienen u. a. bei den Weiden sammeln. Ja, gehts noch >:( ??? Ich habe dann mit wohlüberlegten Worten meine Bedenken geäußert :-X :-X :-X.

Punkt 7: "Der Kenntnisstand zur Biodiversität der Insekten in Deutschland ist alarmierend gering und muss dringend ausgebaut werden." Dringend!!
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Re: Studie zu Insektensterben

Amur » Antwort #1023 am:

Falsche Baustelle ;D
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thuja thujon
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Re: Studie zu Insektensterben

thuja thujon » Antwort #1024 am:

Chica hat geschrieben: 27. Jul 2023, 17:11Zu dem von mir in #999 verlinkten 9-Punkte-Plan gegen das Insektensterben noch ein paar Gedanken.
Dann von mir auch: da haben Leute teilweise über etwas geschrieben, wovon sie nichts verstehen. Sonst hätten sie nicht den aktuellen Wissensstand und Konsens in der Wissenschaft ignoriert. Deshalb ist das Papier auch kein wissenschaftlicher Leitfaden. Wurde damals ellenlang diskutiert, und nun macht es das nicht besser, wenn man so ein Papier wieder ausgräbt und für bare Münze hält. Es ist und bleibt schlicht falsch.
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oile
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Re: Studie zu Insektensterben

oile » Antwort #1025 am:

thuja hat geschrieben: 31. Jul 2023, 12:00
Dann von mir auch: da haben Leute teilweise über etwas geschrieben, wovon sie nichts verstehen. Sonst hätten sie nicht den aktuellen Wissensstand und Konsens in der Wissenschaft ignoriert. Deshalb ist das Papier auch kein wissenschaftlicher Leitfaden. Wurde damals ellenlang diskutiert, und nun macht es das nicht besser, wenn man so ein Papier wieder ausgräbt und für bare Münze hält. Es ist und bleibt schlicht falsch.

Würdest Du bitte Quellen für den "aktuellen Wissensstand und Konesens" nennen?
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Re: Studie zu Insektensterben

thuja thujon » Antwort #1026 am:

Ist das eine ernst gemeinte Frage?
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Re: Studie zu Insektensterben

oile » Antwort #1027 am:

Ja. Du behauptest so oft, dass Wissenschaftler keine Ahnung haben, Du aber schon, dass ich gerne mal genauer nachfrage.
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Re: Studie zu Insektensterben

thuja thujon » Antwort #1028 am:

Scheinbar hast du noch nicht verstanden, wie Wissenschaft funktioniert.
Also eine Studie alleine gibt im Idealfall Antworten auf einen spezifischen Teil eines Themas. Das heißt, wenn man ein Thema beleuchten möchte, muss man sich viele Studien angucken und im Kontext beurteilen. Das passiert meist durch Fachleute. Nicht durch die Medien oder am Stammtisch.

Wer sowas schreibt:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:001. Einschränkung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft
u.a. durch veränderte Zulassungsverfahren, einem Verbot von vorbeugendem Pflanzenschutz und
einem Verbot von Neonikotinoiden und Totalherbiziden

outet sich als Laie (zu diesem Thema).
Sein Themengebiet scheint das zu untermauern, da liest man relativ wenig von `Pestiziden´.
https://www.researchgate.net/profile/Lars-Krogmann
Wäre auch untypisch für ein Naturkundemuseum.

Können selbst Laien merken. Wenn ein Obstbauer jedes Jahr die Blattläuse neu totspritzen muss, also es mit Blattlausmitteln nicht möglich ist, Blattläuse auszurotten, wie sollen sie dann Nichtzielarten ausrotten?
Das Papier stammt aus 2018, das Jahr, in dem die Neonicotinoide verboten wurden. Es war eines von vielen Papieren, die aus Kampagnen stammen, um Druck aufzubauen. Mehr nicht. Wissenschaftlich betrachtet schlicht unrelevant.
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Re: Studie zu Insektensterben

oile » Antwort #1029 am:

Ich lese, dass 12 Personen, von denen immerhin 7 einen Professorentitel haben, diesen 9-Punkte-Plan verfasst und unterschrieben haben, keineswegs nur H. Krogmann. Mag ja sein, dass sich da gerade die Riege der professoralen Dummdödels gefunden hat, ich kann das nicht beurteilen, gehe aber davon aus, dass zumindest der eine oder andere sein wissenschaftliches Handwerk beherrscht und dieses Programm nicht nur auf Grund einer einzigen Studie verfasst hat.

Dateianhänge
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Re: Studie zu Insektensterben

partisanengärtner » Antwort #1030 am:

thuja hat geschrieben: 31. Jul 2023, 12:47


Können selbst Laien merken. Wenn ein Obstbauer jedes Jahr die Blattläuse neu totspritzen muss, also es mit Blattlausmitteln nicht möglich ist, Blattläuse auszurotten, wie sollen sie dann Nichtzielarten ausrotten?


.
Vielleicht mal mit deduktiver Logik eines Gartenerfahrenen dran gehen. Solche extrem häufigen ubiquitären absoluten Massenvermehrer auszurotten ist wohl ein wenig schwieriger als z.B. eine auf wenige Standorte mit kleinen Populationen beschränkte Schmetterlingsart wie z. B. die Apollofalter es an der Mosel waren.
Da reichte ein einziger Pestizideinsatz vom Hubschrauber aus um zahlreiche Populationen endgültig auszulöschen.
.
Deine Argumentation ist reinste Demagogie. Leider sind sich auch gelegentlich Wissenschaftler nicht zu schade solche "Vergleiche" zu machen.
Man muss auch ein wenig von der Interessenlage eines Fachgebiets und dem so eingeschränkten Wahrnehmungshorizont ausgehen,
Fachidioten gibt es wohl auch in der Landwirtschaft und im Gartenbau.
Gottseidank ist es nicht die Mehrheit. ;)
.
Gerade seltene Arten sind durch flächig ausgebrachte Pestizide relativ leicht versehentlich auszurotten. Schon die Nützlinge die von Blattläusen leben erholen sich deutlich langsamer als die Blattläuse. Daher hilft nur noch mehr spritzen oder?
.
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Re: Studie zu Insektensterben

zwerggarten » Antwort #1031 am:

wie auch immer, im privatbereich macht mir das supertoll wirksame totalverbot von herbiziden immer große freude, wenn stattdessen mit pyromanischer begeisterung alles oberirdische bodenleben mit dem gasbrenner weggebrutzelt wird. es knistert einfach zu schön, wenn käfer, ameisen oder spinnen verbrennen! :D :-X
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Re: Studie zu Insektensterben

Staudo » Antwort #1032 am:

Außerdem dürfte der Ressourcenverbrauch und damit der Kohlendioxidausstoß um den Faktor 100 höher sein. :D
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Re: Studie zu Insektensterben

partisanengärtner » Antwort #1033 am:

Mein ehemaliger Vermieter war den Giften nicht so abgeneigt und hatte trotzdem kurz Spass am Verbruzzeln der Ameisen in und an seinem Gewächshaus.
So ein schönes Doppelstegplattenhaus aus Plastik. :-X

Das die Nachbarsbuche einging hatte er aber wohl mit Bohrungen in den Wurzeln erreicht und etwas Roundup.
War allerdings gärtnerisch ein Laie. Regenwürmer hielt er für Drahtwürmer.
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Re: Studie zu Insektensterben

Chica » Antwort #1034 am:

thuja hat geschrieben: 31. Jul 2023, 12:00
Chica hat geschrieben: 27. Jul 2023, 17:11Zu dem von mir in #999 verlinkten 9-Punkte-Plan gegen das Insektensterben noch ein paar Gedanken.
Dann von mir auch: da haben Leute teilweise über etwas geschrieben, wovon sie nichts verstehen.


Ja man kann es sich natürlich auch ganz leicht machen, man spricht einfach einer Reihe führender Entomologen dieses Landes ihre Fachkompetenz ab, dann hat man endlich eine Ausrede so weiterzumachen wie bisher. Man braucht einfach überhaupt nichts zu verändern. Das ist sowieso am bequemsten. Die weitere Entwicklung bezüglich der Artenvielfalt und -menge bei den Insekten wird sich von solchen unqualifizierten Hakenschlägen des Menschen nicht aufhalten lassen. Sie geht einfach unbeeindruckt weiter. Und am Ende entscheidet die Wirklichkeit. Wenn's so weit ist können wir ja nochmal drüber reden :-X 8).
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