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Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln (Gelesen 310682 mal)

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Moderator: cydorian

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Starking007
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Starking007 » Antwort #1230 am:

Erstens ist das der falsche Ansatz:
".....aber ich stelle mich dabei extrem doof an..."

Es muß heißen: "...ich schließe die Möglichkeit nicht aus, dass es noch Klügere gibt....."


Leichter macht die Entscheidung folgende Grundsätze:
Wenn man meint man hat Allles weggeschnitten, ist in der Rgel noch genug da.
Auf jedes noch vorhandene Auge kommen mindestens zwei unsichtbare.
Jedes übriggebliebene Auge wächst, wenns ihm gut geht, 3-4-5 Meter, das kann man sich vorstellen,
wenn`s nicht anders geht, fotografiert man einen Meterstab mit,
legt das Foto auf ein großes Papier und malt jeweils die Längen dazu, das ergibt ein Labyrinth.....
Altes weg, Platz für junges, wie im wahren Leben auch.

Und nicht zuletzt hast du vorher einen Rat erhalten, mach es so ! ! !
Gruß Arthur
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na-na
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

na-na » Antwort #1231 am:

Lieben Dank an Euch! :)

Also, den ersten Stock werde ich jetzt so schneiden, wie thuja thujon es eingezeichnet hat. Danke dafür!

Noch Fragen dazu:
In der Mitte (unter dem ersten Draht) steht noch so ein Stummel. Kann der auch weg?
Ich glaube, dass da im letzten Jahr nichts rausgewachsen ist.
Langfristig würde ich gerne dazu kommen, dass ich jeweils eine Rute recht und links, auf Höhe des untersten Drahts, binden kann.
Deshalb frage ich mich, wie ich da am besten hin komme und ob es sinnvoll ist, den linken Teil, auf längere Sicht, komplett zu entfernen und nur auf dem rechten Teil aufzubauen.
Oder sollte ich den linken Teil einfach ein Stück weit unterhalb des Drahts kürzen?

Das Bild zeigt nochmal die Rebe, die thuja thujon bereits virtuell geschnitten hat.

Zu Rebe Nr 3:

Kann ich dort einfach die Triebe, die rechts und links, schon in Richtung des Drahts wachsen binden?
Den zweiten Trieb von links, der quasi oberhalb des Triebs wächst, den ich binden würde, dann auf Zapfen schneiden und den Rest komplett wegschneiden?

Zu Rebe 2:
Kann ich den hinteren, etwas dünneren Trieb zum Binden nehmen?

Was mache ich mit dem Rest?

Den Teil oberhalb des Triebs, den ich binden will, würde ich entfernen, aber wie soll ich mit dem ganzen linken Teil umgehen, bei dem die Triebe erst auf Höhe des zweiten Drahts beginnen?

Sorry, für die vielen Nachfragen.
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thuja thujon
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1232 am:

Der Zapfen, an dem nichts ausgetrieben ist sollte weg, aber 3cm über der Verzweigung schneiden, das er zurücktrocknen kann.

Zu Rebe 3, Schnitte eingezeichnet. Die Zapfen sind wichtig, weil da der Zapfen und die Ertragsrute für 2024 raus wachsen. So ist das links 2022 perfekt passiert, und deshalb kannst du jetzt die Ertragsrute über den Zapfen drüberbiegen. Weil man die eigentlich besser nicht über einen Zapfen biegt, manche Sorten sind da empfindlich bezüglich Lichtmangel und lassen die Triebe verkümmern, sondern vom Zapfen wegbiegt, bleibt rechts der Zapfen als Sicherheit und Reserve.

Edit: vervollständigt, um Mißverständisse zu verhindern.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1233 am:

na hat geschrieben: 15. Feb 2023, 13:10Zu Rebe 2:
Kann ich den hinteren, etwas dünneren Trieb zum Binden nehmen?
[/quote]Würde sich das nicht mit der Regel beißen?
[quote author=thuja thujon link=topic=29995.msg3991496#msg3991496 date=1676457461]
Unten ein Zapfen mit 2 Augen, so nah wie möglich am Stamm, darüber bzw weiter weg vom Stamm eine Rute mit zB 10 Augen.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

na-na » Antwort #1234 am:

Ok, Danke!
Ich sage ja, dass ich mich blöd anstelle.

Also, nochmal zu Rebe 2:
Den hinteren Trieb als Zapfen schneiden und den vorderen Trieb als diesjährige Ertragsrute binden.
Richtig?

Wie mache ich das auf der anderen Seite?
Da liegen die Triebe so hoch.
Ich möchte ja langfristig in beide Richtungen einen Trieb auf Höhe des ersten Drahts bekommen.

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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1235 am:

Richtig zu Rebe 2, läuft doch.
Zur linken Seite, komplett weg mit, hoffen das aus dem verbliebenen Reststamm ein neuer Trieb rauskommt. Das ist sehr wahrscheinlich.

Das Prinzip wäre:

- Ertragsrute für dieses Jahr auswählen
- Zapfen für nächstes Jahr auswählen
- was nicht gebraucht wird, kommt weg

Regeln:
- Zapfen möglichst nah am Stamm, Ertragsrute dahinter
- hoch kommen sie von alleine (siehe linke Seite von Rebe 2, schon zu hoch)

Also, Schere in die Hand, Rebe angucken, 1,2 und 3. Nächste Rebe. Wenn man 1, 2 und 3 mal 4 Stunden gemacht hat, geht das flüssig von der Hand. Evtl. Musik und Kopfhörer nicht vergessen.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1236 am:

logisch wäre also, siehe Bild.
Oder?
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

na-na » Antwort #1237 am:

Ganz lieben Dank!

Ja, so hätte ich das jetzt auch gemacht.
Noch eine allerletzte Frage zu der ersten Rebe, die du geschnitten hast.
Auf der linken Seite wäre dann der Zapfen, der die Ertragsrute für das nächste Jahr ausbildet, auf Höhe des zweiten Drahts.
Wäre es da nicht auch sinnvoller tiefer zu schneiden?
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1238 am:

Ja, wäre schöner, aber da ist nix an jungem Holz.
Habs stehen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Gut wäre es auch da, wenn ein Trieb von tiefer aus dem Stamm kommt, damit man mit dem weiterarbeiten kann.
Oder eben gleich die ganze linke Seite weg wie du sagst und nur mit rechts Zapfen und Rute in dieses Jahr gehen.

Entscheide du was davon besser ist wenn du dir den Raum vorstellst, den die Rebe dieses Jahr oben belegen bzw grün machen soll. Wenn Grüne Wand ohne Lücken, dann lassen und nächstes Jahr komplett weg, wenn Lücke egal, dann weg.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

na-na » Antwort #1239 am:

Ja, die Lücke ist mir egal.
Ich möchte eben einen vernünftigen Aufbau hinbekommen.
Bei der zweiten Rebe kommt ja auch die linke Seite weg.
Den Trieb aber dann wirklich komplett wegnehmen, also mit Stummel zum Eintrocken?
Wenn ich den Schnitt etwas höher ansetze, bestünde dann die Möglichkeit, dass da noch ein Austrieb kommt, oder wirklich darauf setzten, dass von ganz unten etwas kommt?
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1240 am:

Chancen auf Austrieb aus dem Stamm gibt es immer da, wo früher mal ein Auge war. Wenn du mit einem kurzen Stummel Überstand ganz weg schneidest wirst du es nie erfahren, ob was gekommen wäre.
Also probieren, linke Seite unter dem Zapfen auf Höhe des Drahtes etwa kappen. Wenn da mal ein Auge war, kommt auch was, weil obendrüber nichts mehr ist und der Teil eigentlich lange genug ist, das er überlebensfähig ist.
Wenn sie zu kurz sind, ist ein Austrieb nicht immer gegeben.
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

na-na » Antwort #1241 am:

Prima!
Nochmals ein dickes Dankeschön für die umfangreiche Hilfe.
Ich werde es probieren.
Die Verdickungen, an den denen die Augen zu finden sind, sind noch erkennbar.
Nun werde ich mich mal an die Arbeit machen. 😊
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

na-na » Antwort #1242 am:

So, habe nun geschnitten.
Wenn ihr nochmal schauen würdet.
Ist das so ok?
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Roeschen1 » Antwort #1243 am:

Frisch geschnitten im Januar
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Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

thuja thujon » Antwort #1244 am:

Ja, passt na-na.
Im Frühjahr geht es dann weiter mit Ausbrecharbeiten, Triebkorrektur usw.

Roeschen, man sieht schön auf deinem Bild das Hochbauen in alten Anlagen zum Problem wird.
Die stehen gelassene Frostrute muss bei einem weiteren Arbeitsgang noch entfernt werden.
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