News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen? (Gelesen 5105 mal)
Moderator: cydorian
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
meine Hauszwetschgen machen viele Wurzelschößlinge - und ich grabe sie auch aus, wenn es jemand erfreut. Allerdings bin ich mehr als 3 km entfernt (Inntal).
Jeder sagt mein Weg sei groß, aber unpraktisch. Alle Größe ist unpraktisch. Was praktisch ist, ist langweilig und belanglos. Laotse/67
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Ich experimentiere auch gerade mit der Vermehrung von Steinobst.
Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass Stecklinge (unverholztes Material aus Juni/Juli) besser funktionieren als Steckholz (verholztes Material). Die Erfolgsquote ist auch stark sortenabhängig.
Gut funktioniert haben bisher die Unterlagen Wangenheim/Wavit und St. Julien A. Mirabelle von Nancy wurzelt auch relativ zuverlässig. Erfolg hatte ich auch mit verschiedenen Sorten Biricoccolo und interessanter Weise auch mit den Pluots Flavor King und Flavor Supreme (gute Quoten).
Geringen Bewurzelungserfolg hatte ich mit Steckholz von Rubira (max. 10%). Ich probiere im nächsten Jahr Stecklinge.
Reine Aprikosen haben bisher nicht funktioniert, das Setting war für diese aber bisher auch nicht optimal (zu spät geschnitten).
Keinerlei Erfolg hatte ich mit Steckholz der Große Grüne Reneklode. Von der hatte ich im Frühjahr eine große Anzahl gesteckt (0 Erfolg). Ich probiere es im nächsten Jahr nochmals mit Stecklingen.
Ein aktueller Versuch läuft noch mit Kirschunterlagen. Die sind allerdings auch zu spät geschnitten worden.
Nebenbei habe ich festgestellt, dass Quitte A relativ gut über Steckholz funktioniert. Das ist aber nicht neu.
Birnenunterlagen habe ich auch noch im Test, leider mit sehr wenig Material.
Ich werde mich in den nächsten Jahren auf diese Weise mal durch meine gesamte Sammlung testen.
Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass Stecklinge (unverholztes Material aus Juni/Juli) besser funktionieren als Steckholz (verholztes Material). Die Erfolgsquote ist auch stark sortenabhängig.
Gut funktioniert haben bisher die Unterlagen Wangenheim/Wavit und St. Julien A. Mirabelle von Nancy wurzelt auch relativ zuverlässig. Erfolg hatte ich auch mit verschiedenen Sorten Biricoccolo und interessanter Weise auch mit den Pluots Flavor King und Flavor Supreme (gute Quoten).
Geringen Bewurzelungserfolg hatte ich mit Steckholz von Rubira (max. 10%). Ich probiere im nächsten Jahr Stecklinge.
Reine Aprikosen haben bisher nicht funktioniert, das Setting war für diese aber bisher auch nicht optimal (zu spät geschnitten).
Keinerlei Erfolg hatte ich mit Steckholz der Große Grüne Reneklode. Von der hatte ich im Frühjahr eine große Anzahl gesteckt (0 Erfolg). Ich probiere es im nächsten Jahr nochmals mit Stecklingen.
Ein aktueller Versuch läuft noch mit Kirschunterlagen. Die sind allerdings auch zu spät geschnitten worden.
Nebenbei habe ich festgestellt, dass Quitte A relativ gut über Steckholz funktioniert. Das ist aber nicht neu.
Birnenunterlagen habe ich auch noch im Test, leider mit sehr wenig Material.
Ich werde mich in den nächsten Jahren auf diese Weise mal durch meine gesamte Sammlung testen.
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Just mit der habe ich es auch mehrfach versucht, leider völlig ohne Erfolg. Kannst du etwas Licht in deine Methode bringen?
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Hast du Steckhölzer oder Stecklinge probiert?
Bei mir waren es ausschließlich im Sommer geschnittene Stecklinge (halbverholzt). Habe mehrere Methoden ausprobiert. Die einfachste aber sehr erfolgreiche Methode war mein Kübelpflanzensubstrat (selbstgemischt 3 Teile Pinienrinde fein, 1 Teil Perlit, 1 Teil Kompost oder Blumenerde) in Container füllen, Stecklinge schneiden und Blattanzahl stark reduzieren, Bewurzelungshormon, Stecklinge stecken, durchdringend angießen und überschüssiges Wasser ablaufen lassen, Abstandshalter einstecken und klare Platikhaube (kleine Mülltüte) überstülpen und ggf. unterschlagen. Das Ganze wird dann schattig abgestellt. Diese einfache Methode funktioniert im Sommer bei warmen Temperaturen sehr gut. Das Substrat bleibt auch wassergesättigt noch schön luftig, ein Nachgießen ist nicht notwendig. Die Methode ist etwas platzaufwändig und gut für kleinere Stückzahlen geeignet.
Für Steckhölzer habe ich mir ein Vermehrungsbeet mit Kies als Substrat angelegt. Wenn mir dafür eine praktikable Lösung einfällt, werde ich das auch auf Stecklingsvermehrung umstellen. Mit Steckholz hatte ich bisher nur bei einfach zu vermehrenden Pflanzen gute Erfolge.
Ich habe sie aber auch schon mit gutem Erfolg indoor mit selbstgebautem Nebler (Fogger aus der Terrarientechnik) unter Kunstlicht vermehrt. Damit habe ich die ersten Mirabelle von Nancy-Vermehrungen durchgeführt. Bei der Vermehrung indoor habe ich immer wieder Probleme mit Schimmel. Bei der oben beschriebenen Containermethode passiert das kaum, obwohl ich die Plastikabdeckung wochenlang drauf lasse.
Wenig Erfolg hatte ich in Plastikboxen (mit und ohne Bodenwärme). In diesen Boxen bekomme ich die Luftfeuchtigkeit nicht stabil optimal hin.
Wenig Erfolg hatte ich persönlich auch mit Kokoserde. Ich weiß nicht woran es liegt, die funktioniert für mich einfach nicht.
Versuche mit Tongranulat waren auch sehr durchwachsen. Damit werde ich aber noch weiter experimentieren, da es von den Eigenschaften her sehr gut funktionieren sollte.
Wichtig ist der richtige Schnittzeitpunkt für die Stecklingsgewinnung. Juni bis spätestens Mitte Juli empfinde ich bisher als optimal.
Bei mir waren es ausschließlich im Sommer geschnittene Stecklinge (halbverholzt). Habe mehrere Methoden ausprobiert. Die einfachste aber sehr erfolgreiche Methode war mein Kübelpflanzensubstrat (selbstgemischt 3 Teile Pinienrinde fein, 1 Teil Perlit, 1 Teil Kompost oder Blumenerde) in Container füllen, Stecklinge schneiden und Blattanzahl stark reduzieren, Bewurzelungshormon, Stecklinge stecken, durchdringend angießen und überschüssiges Wasser ablaufen lassen, Abstandshalter einstecken und klare Platikhaube (kleine Mülltüte) überstülpen und ggf. unterschlagen. Das Ganze wird dann schattig abgestellt. Diese einfache Methode funktioniert im Sommer bei warmen Temperaturen sehr gut. Das Substrat bleibt auch wassergesättigt noch schön luftig, ein Nachgießen ist nicht notwendig. Die Methode ist etwas platzaufwändig und gut für kleinere Stückzahlen geeignet.
Für Steckhölzer habe ich mir ein Vermehrungsbeet mit Kies als Substrat angelegt. Wenn mir dafür eine praktikable Lösung einfällt, werde ich das auch auf Stecklingsvermehrung umstellen. Mit Steckholz hatte ich bisher nur bei einfach zu vermehrenden Pflanzen gute Erfolge.
Ich habe sie aber auch schon mit gutem Erfolg indoor mit selbstgebautem Nebler (Fogger aus der Terrarientechnik) unter Kunstlicht vermehrt. Damit habe ich die ersten Mirabelle von Nancy-Vermehrungen durchgeführt. Bei der Vermehrung indoor habe ich immer wieder Probleme mit Schimmel. Bei der oben beschriebenen Containermethode passiert das kaum, obwohl ich die Plastikabdeckung wochenlang drauf lasse.
Wenig Erfolg hatte ich in Plastikboxen (mit und ohne Bodenwärme). In diesen Boxen bekomme ich die Luftfeuchtigkeit nicht stabil optimal hin.
Wenig Erfolg hatte ich persönlich auch mit Kokoserde. Ich weiß nicht woran es liegt, die funktioniert für mich einfach nicht.
Versuche mit Tongranulat waren auch sehr durchwachsen. Damit werde ich aber noch weiter experimentieren, da es von den Eigenschaften her sehr gut funktionieren sollte.
Wichtig ist der richtige Schnittzeitpunkt für die Stecklingsgewinnung. Juni bis spätestens Mitte Juli empfinde ich bisher als optimal.
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!
Ich habe sowohl Steckling als auch Steckholz probiert, allerdings weniger zielgerichtet. Stecklinge kamen in eine durchsichtige Plastikkiste mit Perlite, Steckholz wurde da gesteckt, wo es gerade passte. Angewachsen ist aber nie etwas. Juni/Juli für nächstes Jahr ist als nächster Versuch wie von dir beschrieben gebongt. Besten Dank!
Ich habe sowohl Steckling als auch Steckholz probiert, allerdings weniger zielgerichtet. Stecklinge kamen in eine durchsichtige Plastikkiste mit Perlite, Steckholz wurde da gesteckt, wo es gerade passte. Angewachsen ist aber nie etwas. Juni/Juli für nächstes Jahr ist als nächster Versuch wie von dir beschrieben gebongt. Besten Dank!
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Ich habe einen Zwetschgenbaum auf meinem verwilderten Grundstück stehen, an dem ist vor etwa drei Jahren ein Ast abgebrochen. Dieser hing noch zu 20% am Stamm. Da ich keine Säge mithatte und auch nicht wusste, ob der Baum das überlebt, und ob ich ihn überhaupt stehen lasse, habe ich erst einmal gar nichts gemacht. Vor zwei Jahren sah ich dann das der abgebrochene Seitenast noch lebt und Schösslinge treibt, letztes Jahr sind sie auch noch gewachsen. Dieses Jahr haben sie vielleicht sogar getragen, ich war zur Erntezeit nicht vor Ort. Heute habe ich mal geschaut, weil ich gucken wollte, ob an dem Boskoop daneben noch Äpfel zu ernten sind. Was soll ich sagen, es sieht so aus, als ob die Schösslinge dort, wo Bodenkontakt gegeben ist, Wurzeln geschlagen haben. Leider kann man ja bei einem Baum die Zweige in der Regel nicht so runter biegen, wie bei Sträuchern, um sie wurzelecht zu vermehren.
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Hallo zusammen,
Gestern habe ich einen Halbstamm Bühler auf INRA 2 gekauft. Zur Wuchsstärke habe ich widersprüchliche Informationen. Die einen sagen starkwachsend (90%), die anderen mittelstark.
Wir hätten gerne einen großen Baum. Die Bühler existiert im Ursprungsgebiet ja offenbar vielfach wurzelecht und so könnte Kennern das Wuchsverhalten bekannt sein. Würden wir an Größe gewinnen, wenn ich den Baum direkt mit der Veredelungsstelle auf Erdniveau pflanze? Sind dann Infektionen an der Veredelungsstelle zu erwarten? Wäre es besser, fünf cm über dem Erdboden zu bleiben und anzuhängen, bis der Kallus an der Veredelungsstelle komplett zugewachsen ist?
Liegen Welten zwischen der Ausläuferbildung von Bühler und INRA 2?
So viele Fragen! Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Wir wohnen im Weinbauklima, der Baum wird nahezu ganztägig beschienen. Der Boden ist lehmig mit sandigen Anteilen. Wir wohnen nahe am Rhein, sodass weiter unter meist noch etwas Feuchtigkeit zu holen ist (andere Obstbäume haben die trockenen Sommer eigentlich gut überstanden).
Viele Grüße
Gestern habe ich einen Halbstamm Bühler auf INRA 2 gekauft. Zur Wuchsstärke habe ich widersprüchliche Informationen. Die einen sagen starkwachsend (90%), die anderen mittelstark.
Wir hätten gerne einen großen Baum. Die Bühler existiert im Ursprungsgebiet ja offenbar vielfach wurzelecht und so könnte Kennern das Wuchsverhalten bekannt sein. Würden wir an Größe gewinnen, wenn ich den Baum direkt mit der Veredelungsstelle auf Erdniveau pflanze? Sind dann Infektionen an der Veredelungsstelle zu erwarten? Wäre es besser, fünf cm über dem Erdboden zu bleiben und anzuhängen, bis der Kallus an der Veredelungsstelle komplett zugewachsen ist?
Liegen Welten zwischen der Ausläuferbildung von Bühler und INRA 2?
So viele Fragen! Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Wir wohnen im Weinbauklima, der Baum wird nahezu ganztägig beschienen. Der Boden ist lehmig mit sandigen Anteilen. Wir wohnen nahe am Rhein, sodass weiter unter meist noch etwas Feuchtigkeit zu holen ist (andere Obstbäume haben die trockenen Sommer eigentlich gut überstanden).
Viele Grüße
- thuja thujon
- Beiträge: 18581
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Wo kann ich wurzelechte Pflaumen u.co.herbekommen?
Moin,
ich würde sie nicht tiefer pflanzen. Die dürfte auf Mainzer Boden ausreichend gut wachsen wenn sie genug Futter bekommt. Die Unterlage ist stark und die Sorte wächst auch stark. Da könnten 10m Baumhöhe locker drin sein.
Falls du das doch mit Wurzelecht probieren willst, nimm die Astabschnitte vom Pflanzschnitt und behandle sie wie ein Steckholz. Irgendeiner wird schon wurzeln.
ich würde sie nicht tiefer pflanzen. Die dürfte auf Mainzer Boden ausreichend gut wachsen wenn sie genug Futter bekommt. Die Unterlage ist stark und die Sorte wächst auch stark. Da könnten 10m Baumhöhe locker drin sein.
Falls du das doch mit Wurzelecht probieren willst, nimm die Astabschnitte vom Pflanzschnitt und behandle sie wie ein Steckholz. Irgendeiner wird schon wurzeln.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität