Elro hat geschrieben: ↑27. Jul 2021, 22:12Also, Versuch mit umpflanzen oder gleich vergessen?
Ich würde es auch versuchen (aber vorher ein Steckholz von dieser Rebe quasi vorbereiten - falls das Umpflanzen dann doch in die Hose gehen sollte, dir aber diese Rebe wichtig ist).
Hallo ins Forum, vor drei Jahren drängelte sich die erste Tafeltraube in den Einkaufskorb bei mir. Auf der Suche nach Informationen zu Sorten, Erziehung, Pflege, Standort etc. bin ich immer wieder hier im Forum als stiller Mitleser gelandet. Danke allen Beteiligten hier für den offenen Erfahrungsaustausch und den respektvollen Umgang! Ich erwarte dieses Jahr meine ersten kleinen Ernten, stehe also noch ganz am Anfang der Lernkurve und profitiere bis hier fast ausschliesslich von euren Erfahrungen.
Vor mir steht eine diesjährig gepfropfte Rebe im Topf. Beim Transport per Post sind die beiden dürftigen Austriebe abgebrochen. Frage an die Spezialisten, wie würdet ihr vorgehen? Ins Freiland setzen und auf Neuaustrieb und Erholung bei langem, mildem Herbst hoffen? Oder sicherheitshalber zur Spezialbehandlung und besseren Beobachtung auf den Balkon? Wird das überhaupt noch etwas? Danke für Tipps!
Schmidt hat jetzt Kischmisch Zimus ins Programm aufgenommen. Nach dem Mehltaudesaster dieses Jahr bin ich zwar skeptischer bei solchen Sorten geworden, aber probiert wirds trotzdem, unverdrossen. Habe sie gepflanzt. Hat die schon jemand länger?
Jakob hat auch grad welche eingestellt, und auch noch einige andere gute Sorten. Hab die Gelegenheit gleich genutzt und ein paar Reben bei ihm bestellt, gestern kam von ihm eine schöne Kischmisch Lutschisti hier an.
Schmidt hat Lutschistji seit einigen Jahren. Die werde ich mir nie holen, viel zu anfällig. Sogar Schmidt, der immer höchst positiv über seine Ware fabuliert, sortiert sie nur in die niedrigste Kategorie der Krankheitsfestigkeit ein, die anfälligste Sorte all seiner Roten. Die Quote meiner Reben ist schon zu hoch, um die man ständig mit der Spritze herumtänzeln muss, um etwas zu bekommen.
Das Lutschisti anfällig ist weiss ich, spritzen muss ich ohnehin. Hatte aber noch ein geschütztes Plätzchen frei, dort kann ich sie auch wahlweise in den Wintergarten umleiten. Hab auch nicht so viele Reben da mein Garten leider nicht unendlich groß ist und ohnehin schon recht dicht bepflanzt ist, dazu kommt das Sonnenplätze bei mir rar sind da der Garten am Morgen von unserem Haus und ab 14Uhr von hohen Kiefern beschattet wird. Und auf der Sonnenseite hat der Nachbar eine Lebensbaumhecke gepflanzt die jedes Jahr höher wird. Dahinter wollte ich eigentlich nächstes Jahr eine schmale Pergola bauen auf der noch einige Reben Platz haben.
Kischmisch ist eine sehr leckere sehr süße Traube. Schutz vor Wespen und Vögeln zwingend! Dieses Jahr leider Totalausfall wegen falschem Mehltau. Wobei ich nichts spritze.
Kischmisch heisst nur kernlos, davon gibts viele, mit Kischmisch kann man Sorten nicht unterscheiden. Gegen Wespen und Vögel helfen Organzabeutel. Mühsam, aber Immerhin, sie helfen! Bei den Mehltaukrankheiten hat dieses Jahr nichts mehr geholfen, drei Wochen täglich Regen und Dauerblattfeuchte, da kannste spritzen bis die Spritze platzt und hast trotzdem Mehltau.
Die robusteste Kernlose ist bis heute mit grossem Abstand die uralte Lakemont und keine Kischmisch. Hab ich, nett. Und im Aroma langweilig. Deshalb das Spiel mit anderen neueren Kernlosen, von denen die Robustheit behauptet wird - wie K. Zimus. Aber die hat wohl wirklich noch keiner, egal ich werds selber sehen. K. Zitroni war übrigens so wie alle Sorten aus Ukraine/Russland befallen, aber innerhalb dieser Sortengruppe klar auf der besseren Seite. Sie hat noch was zu ernten, aber das Aroma ist viel schwächer wegen der Blattschäden, die Assimilierungsfläche ist zusammengeschmolzen. Immer noch besser wie solche Sorten wie AmetNow und Charli, die haben schon seit zwei Wochen totalen Blattverlust. Nach der ersten Feuchtperiode schwere Schäden, nach der zweiten komplett Ende.
Dann lieber Neues ausprobieren. Andere lösen das anders. Es gibt da einen Bekannten, der setzt ziemlich ungerührt Mittel ein die er nicht darf. Der erntet was. Lässt er sich von familiären Kontakten Richtung Osten besorgen, dort ist jede Menge Zeug frei verkäuflich. Der vermehrt auch per Steckling und pflanzt diese unveredelten Reben auf einem Grundstück neben einem kommerziellen Weinberg. Mal sehen, ob es mal auffliegt, die Reblaus gibts leider noch. Alles nix für mich.
Meine Charlie sieht noch ganz gut aus, bis auf ein bißchen Mehltau auf den Blättern, Zimus ebenfalls. Am gesündesten sind bei mir NY Muskat und Einset seedless. Meine alte Rebe auf der Pergola hat sich bis vor ein, zwei Wochen auch gut gehalten. Inzwischen haben da auch einige Blätter Pero bekommen, bin aber schon am ernten und die Trauben sind bis jetzt noch gesund. Sind auch alle eingepackt und ich denke die Beutel schützen sie auch etwas.
Es gibt drei Charlies. Meine ist die späte aus der Ukraine, es gibt noch eine frühere von Pavlovskij/Novocherkassk und eine Alte. Bei russischen Sorten transkribiert offenbar jeder Verkäufer und Schreiber in D höchst laienhaft wie Legastheniker, so dass obendrein viele Schreibweisen entstehen. Gelesen hab ich da schon Tscharli, Charly, Charli, Charlie. Eine Namenssuppe...
Das die Sortennamen oft verschieden geschrieben werden ist mir auch schon aufgefallen. Das es drei Charlie gibt ist mir neu. Ich jedenfalls habe sie über Ebay von Svitlina gekauft, ich denke da kann man nichts falsch machen.
Hallo Mona6464, würde auch gerne bei Jacob Tafelreben bestellen. Wo genau stellt er seine Angebote ein und unter welchem Verkäufer, weil ich bis jetzt keine gefunden habe.
Er hat eine eigene Internetseite auf der er ab und zu einige Reben anbietet. Zur Zeit gibt es wohl technische Probleme, also nicht wundern wenn der Link jetzt nicht funktioniert. Big-trauben.com