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Aprikosen: welche ist die Beste ? (Gelesen 93843 mal)

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Moderator: cydorian

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durone
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

durone » Antwort #75 am:

Wir haben letztes Frühjahr eine Bergeron und eine Harlayne gepflanzt. Beide auf wavit. Wenn so geliefert wie bestellt.
Die Harlayne ist bisher sehr wuchsschwach aber noch gesund. Läuse. Die Bergeron am schattigen Standort - Nordseite vom Haus - wächst dagegen wie verrückt. Mehr als 1 m Zuwachs an mehreren Ästen und Stamm im ersten Standjahr. Bisher auch noch gesund. Musste ich jetzt schon kräftig ausdünnen. Beide Bäume haben im Sommerhalbjahr kaum Schatten und stehen auf Lehm, darunter Schotter.

Bei deinen Platzverhältnissen ist die Bergeron vielleicht zu wüchsig. Ob die Harlayne mal ein Baum wird oder immer Spielzeug bleibt bevor sie von irgendwas dahingerafft wird bleibt abzuwarten.
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cydorian
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

cydorian » Antwort #76 am:

durone hat geschrieben: 3. Mai 2019, 05:20
Wir haben letztes Frühjahr eine Bergeron und eine Harlayne gepflanzt. Beide auf wavit.


Lustig, das waren auch meine letzten beiden Neupflanzungen. Harlayne auf Wavit verkauft und geliefert wurde sie dann auf St. Julian A.
durone
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

durone » Antwort #77 am:

Ja, Zufälle gibt's.

Die Bergeron wächst sehr kräftig, und mit dem Zuwachs von diesem Jahr schafft der Baum es nicht mehr, alle Äste aufrecht zu halten, manche kippen nach unten weg.
- Wie kann man das zukünftig verhindern? Stärkerer Rückschnitt zur Blüte bzw. nach Ernte?
- Was nun aktuell tun? Schneiden? Stützen? Nichts tun und warten bis sie brechen?
mikie

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

mikie » Antwort #78 am:

Hallo,
sorry das ich den Thread wieder ausgraben aber ich möchte vielleicht noch eine Aprikose pflanzen.

https://shop.kiefer-obstwelt.de/ ist nicht sehr weit für mich, habe dort angefragt:

"Sie sollte wenig Krankheitsanfällig sein. Dann sollte sie wenig bis nicht mehlig sein und geeignet zum trocknen. Wenn möglich gerne eine rot-gelbe Sorte. Selbstfruchtbar wäre auch super da ich nicht weis ob eine Aprikose in der Nachbarschaft steht."

Empfohlen wurde mir Vertige. Was haltet ihr von der Sorte? Gute Idee, oder doch eher etwas anderes?
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cydorian
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

cydorian » Antwort #79 am:

Eine aus dem riesigen Sortenstrom Frankreichs, wird dort für den Bioanbau empfohlen. Da gibts noch viel mehr, kannste mal vergleichen: https://www.schreiber-baum.at/sortenbeschreibung/marillenneuheiten

Nachteil soll das Platzrisiko bei Regen sein. Allerdings Regen im Sommer, das gibt hier schon seit Jahren nicht mehr...
mikie

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

mikie » Antwort #80 am:

"sehr hohe Festigkeit, Geschmack ist bei voller Reife besser als Bergeron, sehr würzig, färbt früher als Bergeron"

Bergeron wird oft gelobt? Geschmack besser als Bergeron? Hm!
Gibt so viele Sorten, ich kann/will nur eine pflanzen - denke mal ich kaufe den Vertige ::)

Regen im Sommer gibt es hier auch fast nicht....
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Rib-2BW
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Rib-2BW » Antwort #81 am:

Keine Entschuldigung für die Nekromantie von Threads nötig ;D
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cydorian
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

cydorian » Antwort #82 am:

Aus dem grossen Spektrum sind in D ohnehin nur sehr wenige Sorten zu beschaffen. Und obwohl Kiefer ziemlich gesalzene Preise hat (auch bei den Versandkosten langt er gnadenlos zu, aber du kannst ja zum Glück abholen), hat er immerhin Wavit als Unterlage, das ist bei Aprikosen ok. Leider etwas zu schwach, dafür wenig Baumausfälle. Zuwachs braucht man dringend, um die ständigen moniliatoten Äste schneiden zu können.

Für trockenen und schlechten Boden aber weniger geeignet.
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Wurmkönig » Antwort #83 am:

Ich habe Vertige jetzt im 3ten Standjahr, seinerzeit geholt beim Schreiber - allerdings nach dem damals extrem trockenen Jahr in einer äußerst mickrigen Qualität, Unterlage Torinel. Im 1sten Jahr ist mir der Baum verhockt, nach dem starken Rückschnitt letztes Jahr hat er aber massiv ausgetrieben - an Stellen die ich nicht wollte. Also heuer wieder massiver Rückschnitt. Hat einen sehr sparrigen, eigenartigen Wuchs. Über die Fruchtqualität kann ich nichts sagen aber immerhin steht er in meinem nassen Klima seit 3 Jahren (da ist eine angeblich so robuste Bergeval normalerweise tot). Der Baum wächst bislang gesund, bislang ist kein Gummifluss aufgetreten. Frostfestigkeit der Blüten ist aber schlechter als z.B. Farely oder Tardicot. Die beiden hängen immer noch voll, die werde ich wohl ausdünnen müssen.
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kaliz
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

kaliz » Antwort #84 am:

Meine Vertige, ebenfalls von Schreiber hab ich jetzt etwa zwei Jahre. Anscheinend war ich leider beim Pflanzschnitt etwas zu zimperlich. Letztes Jahr war sie so voll mit Früchten, dass die dünne Äste trotz Ausdünnen fast alle abgebrochen sind, wodurch ich sie nach der Ernte deutlich stärker zurück schneiden musste als mir lieb war. Fruchtqualität war exzellent. Nicht gerade die größten Früchte, aber geschmacklich echt genial und echt total viele. Aufgrund des starken Rückschnitts wird es wohl dieses Jahr keine Früchte geben, jetzt muss der Baum erst mal eine neue Krone ausbilden. Mit der Sortenwahl bin ich aber durchaus sehr zufrieden. Im März hab ich jetzt noch eine Bergeval dazu gekauft, die hat Schreiber in einem seiner Videos in den Himmel gelobt, soll wohl so das Nonplusultra für den Hausgarten sein.
mikie

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

mikie » Antwort #85 am:

also wenn Kaliz von dem Geschmack überzeugt ist, bin ich es auch schon fast. Habe mir dank dir auch eine Illinois Everbearing zugelegt und bin schwer begeistert davon ;D
Noch kurz einen Platz suchen, dann reserviere ich mir die Vertige.
Danke euch allen für die Hilfe.

btw: Kiefer ist teuer, ja - aber oft auch den Preis wert. Wenn ich meinen 30€ Pfirsich von Kiefer mit dem von meinem Gartennachbar (Netto, Norma?!) vergleiche ist es mir das Geld wert ::)
die Preise auf der Homepage gelten nicht für Selbstabholer, denke die Aprikose kostet auch "nur" 30€ :)

Edit: reserviert statt bestellt....
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kaliz
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

kaliz » Antwort #86 am:

Bei mir ist dieses Frühjahr der Marillenbaum der schon im Garten war wie ich ihn vor sechs Jahren übernommen habe geflogen. Ein wunderschöner Baum ohne Zweifel, hat immer super reich geblüht und nie gscheit Früchte getragen. Letztes Jahr hatte er dann mal sage und schreibe fünf Stück dran. Die waren sehr groß, haben ausgesehen wie aus dem Katalog, sind aber hart geblieben bis sie vom Baum gefallen sind. Der Geschmack war grausam, komplett bitter. Das war dann leider das Todesurteil. Jetzt steht dort die neue Bergeval, mal schauen wann die die ersten Früchte trägt.

Die Früchte der Vertige haben übrigens nicht nur mir, sondern meiner ganzen Familie hervorragend geschmeckt. Zur Reifezeit war meine Schwester mit Mann und Töchtern zu Besuch. Das kleine Bäumchen hatte genug Früchte dass sie sich frei bedienen konnten, was die Mädels natürlich gnadenlos ausgenutzt haben. ;-)
Maiglöckchen1
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Maiglöckchen1 » Antwort #87 am:

Solange es noch keine Obstbäume aus Beton und Stahl gibt darf weiter rumprobiert werden.
links bitte suchen: 1. Baumschule Schreiber AprikosenSorten sowie Youtube video Marillen 2. Fibl Bioaprikosen2021 Schweiz pdf 3. Baumschule Gräb in Kettig 4. Frankreich Compte rendu apricotier 2017 5.Müncheberg Aprikosen und Versuche im Apr.Ostbau in Öst., Dtl.
Mittlerweile sind ja doch viele Erkenntnisse da, wie immer nur Erwerbsanbau, bestimmte Standorte… Dennoch scheint klar zu sein, dass bestimmte Unterlagen die Bestandssicherheit fördern: Wavit, Myrocal, Armroo… Hochveredlungen… (wobei Ausfallhäufigkeit am Beginn ihre Ursache vielleicht durch das roden und lagern der Bäume haben, Wavit hat viele Feinwurzeln, Aprikosen/Pfirsichsämling nicht, empfindlicher… Schnittzeitpunkte…
Robustheit der Sorte gegen Scharka, Pseudomonas, Monilia, selbstfruchtbar, späte Blüte, Frostbeständigkeit…, frühes Ausdünnen scheint auch wichtig zu sein. Letztlich gilt es für die Bäume nicht zu viele Stressfaktoren zu summieren. Je mehr Infos man aus diversen Quellen zusammentragen kann umso besser. Digat, Koolstock, Elsa, Mia, Sonnenschein, Lotte, Helena du Roussillon-Aviera, Aprisweet
Zu guter Letzt kommt dann das Entscheidende, die Realität. Man muss sehen, welche Sorten –Unterlagen Kombinationen denn überhaupt zu bekommen sind im Nischenmarkt Hausgarten. Gegen was kann ich notfalls Pflanzenschutz machen –Monilia- gegen was nicht -Scharkagebiet/ Pseudomonas/ Europäische Steinobstvergilbung EFSY.
Für meinen Teil versuche ich noch an Mia und trotz Monilia + P. an Bergeval zu kommen, die Mino und eine armroo fliegen raus.
Bei mir kamen um 2000 die ersten 3 Aprikosensorten in den Garten: Goldrich, Hargrand und Ungarische. Alle auf Julian A.
8 Jahre später war keine mehr da, Ungarische einseitig reif, nur 1 Jahr Früchte, etwas säuerlich aber lecker. Goldrich wuchs am besten und gesündesten, hatte aber immer die früheste Blüte und erfror. Trotzdem gab es oft noch 2-10 Probierfrüchte, die optisch außer der Größe nichts besonderes waren. Geschmacklich nur bei Späternte ok. Hargrand trug am meisten, das war in der Summe ok, zwar viel berostete Stellen auf der Frucht (Pfirsichschorf?, Frost-Regenflecken). Sie ging dann leider ein oder war es eingeleitet durch einen Rasenmäher“check“?
2009 dann ein Versuch mit Mino, auch auf Julian A, die steht jetzt noch in ihrem letzten Jahr.
Sie verzweigt weniger, ist dicktriebig , hat nicht viel Moniliaprobleme und macht immer Blüten und Früchte, die zuverlässig bis auf eine Handvoll jedes Jahr erfrieren. Nur 2014 gab es einen Vollertrag. Die Früchte haben oft Schalenberostungen, sind lecker, mittelfest, saftig. Die Früchte können in zwei Erntegängen gepflückt werden. In Trockenjahren kann es zu leichtem Fruchtfall und leichtem Anhaften des Steins an der Naht kommen. In Sachen Wuchs zeigte sie in den Trockenjahren 2018-2020 Wuchsschwäche. Sämlinge hatten bei noch schwierigerem Standort –Lindenbaumkonkurrenz- keine Probleme.
Arm-roo/-stock- eine Aprikosenunterlage- bekam ich als ovale Steine (ähnlich denen der Türk Zuckeraprikose)zum Aussähen aus Müncheberg 2005? Die 4, jetzt 3 Bäume sind im Wuchs vergleichbar, etwas heterogen im Bezug auf Erntezeitraum +-1 Woche. Auch die Früchte variieren leicht von ovalrundlich bis mehr oval l, die Austriebvarianz ist +-3 Tage. Die aromareichen! Früchte fallen gerne und lassen sich durch Schütteln ernten, sind leicht herb, was nach 2 Tagen Lagerung bei 15 Grad vergeht. Sollte man die direkt als Marmelade verarbeiten, so bleibt diese Bitterkeit im Produkt! Eine robuste „Sorte“ die bei mir als erste an einer Ost-Mauer stehend blüht, leider aber sehr moniliaanfällig ist. Das führt zu massivem Ausfall. Wenn, dann muss bestimmt 3 x gespritzt werden. Ballon, Vollblüte, Jungfrüchte.
Lotte, auch eine Müncheberger Sorte, „Kuresia“ Abkömmling wurde 2020 gepflanzt. Unterlage Aprikosensämling. Sie hat dieses Jahr 5 Früchte angesetzt, bin gespannt. Die Blüte war 2021 ca. 1-2 Tage früher als bei Mino, und bis jetzt sind die jungen Früchte nicht erfroren.
2004 habe ich Kerne der „Türkischen Zuckeraprikose“ gepflanzt. Einer wuchs gut und der steht immer noch. 2019 bekam dieser aber Pseudomonas?, der sich 2020 eher verstärkt hat. Der Baum wächst dicktriebig sehr straff aufrecht, er blüht eher später, mattpinkgrau und macht Golfballrundliche Früchte, die mittel gefärbt sind. Geschmacklich allererste Klasse. Vor allem zum Essen. Selbst hartreif schon gut. Zur Verarbeitung leicht ansäuern. Die Kerne sind breitoval, völlig anders als die ausgesäten.
Um 2012 ausgesät gibt es einen weiteren Sämling der dieses Jahr zum ersten mal noch 2 Tage vor Armroo-stock geblüht hat und auch nach den drei Frösten vorige Woche noch gut aussieht.
Anbei ein paar Bilder vom 18.04.21
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armroo_armstock.jpg
Maiglöckchen1
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Maiglöckchen1 » Antwort #88 am:

Bild Mino
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Mino.jpg
Maiglöckchen1
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Registriert: 20. Apr 2016, 19:16

Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Maiglöckchen1 » Antwort #89 am:

Noch eins von Mino
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Mino1.JPG
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