floridus hat geschrieben: ↑9. Apr 2020, 10:04 Ich habe seit Jahrzehnten Adonis vernalis im Garten, aber dieses Jahr blüht nicht eine Pflanze. Das gab es noch nie. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht? Und wie sieht es an den Naturstandorten aus? Irgendjemand aus Erfurt und Umgebung hier aktiv? Ich vermute, es liegt an dem extrem milden Winter. Wir hatten diesen Winter ca. eine Woche Nachtfrost, keinen Schnee und Tagfrost vielleicht an ein oder zwei Tagen. Vielleicht braucht Adonis das für die Blüteninduktion?
Nicht aus Erfurt. Aber hier an unserem Feldweg blühen die wilden.
Das ist interessant! Ich erinnere mich, dass die Adonis in unserem lokalen botanische Garten auch im normalen Staudenbeet standen und dass die Erde ziemlich humos war. Wenn man die einschlägigen Empfehlungen liest, dann heisst es immer "nährstoffarm", aber ich denke fast, das ist ein Irrglaube. In der Natur ist Adonis konkurrenzschwach, aber das heisst ja nicht, dass es im Garten keine Nährstoffe mag. Ich werde mal einen Teil mit etwas Kompost versorgen und dann vergleichen.
Ist aber schon seltsam mit der ausbleibenden Blüte. Sehr schade.
Die wilden stehen hier sonnig an einem Südhang, magerer Boden, aber Düngung durch Abdrift von der Feldbearbeitung. Früher waren es an diesem Standort mehr, weil die damals dort entlang getriebenen Schafe die Umgebung kurz gehalten haben bei gleichzeitiger moderater Düngung.
Hier im Garten, gleicher Boden wie draußen, dünge ich, allerdings sind die Pflanzen jetzt teilweise beschattet durch höher werdende Gehölze und blühen noch nicht. Ich müsste sie umsetzen, aber die Wurzeln gehen genau bis zum Erdmittelpunkt, daher wird das nichts... ;)
Richtig üppig wie an den Naturstandorten werden sie in meinem Garten im leichten Sandboden nicht, aber ich bin ja schon über ein paar Blüten froh ;) Foto ist aktuell.
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Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen. (Erich Mühsam 1878-1934)
floridus hat geschrieben: ↑9. Apr 2020, 14:26 @wallu
Das ist interessant! Ich erinnere mich, dass die Adonis in unserem lokalen botanische Garten auch im normalen Staudenbeet standen und dass die Erde ziemlich humos war. Wenn man die einschlägigen Empfehlungen liest, dann heisst es immer "nährstoffarm", aber ich denke fast, das ist ein Irrglaube. In der Natur ist Adonis konkurrenzschwach, aber das heisst ja nicht, dass es im Garten keine Nährstoffe mag. Ich werde mal einen Teil mit etwas Kompost versorgen und dann vergleichen.
Ist aber schon seltsam mit der ausbleibenden Blüte. Sehr schade.
Bei mir stehen sie im trockenen Staudenbeet/Steingarten (Sonne ab ca 11 Uhr) und werden nach der Blüte regelmäßig überwuchert (links von Veronika peduncularis, vorn von Liriope, hinten von aufrechtem Fingerkraut. Das scheint sie nicht zu stören.
Das mit den Kompostgaben ist relativ, unser Eifelboden ist so schlecht, da würde ohne jährliches Mulchen mit Kompost nix wachsen. Momentan stehen sie kurz vor der Blüte :).
floridus hat geschrieben: ↑9. Apr 2020, 10:04 Ich habe seit Jahrzehnten Adonis vernalis im Garten, aber dieses Jahr blüht nicht eine Pflanze. Das gab es noch nie. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht? Und wie sieht es an den Naturstandorten aus? Irgendjemand aus Erfurt und Umgebung hier aktiv?
Nach aktuellem Foto einer radwandernden Freundin blühen die Adonisröschen bei den Drei Gleichen (westlich von Erfurt) üppig. 8)
Auch bei uns blühen sie gerade üppig. Etwas niedriger als sonst. Vollsonnig, konkurrenzfrei, mager, aber nicht extrem. Aber mit viel Kalk. Selbstaussaat mehr als Eigenbedarf (schon weg).
An der Schwellenburg ( ein Steppenrelikt) im Norden von Erfurt blühen sie auch üppig, bei mir im Garten leider nicht. Allerdings auch erst letztes und vorletztes Jahr gepflanzt.
Die Naturstandorte hier in der Umgebung sind alle extrem mager und vor allem trocken. Sowohl die erwähnte Schwellenburg nördlich von Erfurt, als auch die "Badlands" im Gebiet der Drei Gleichen. Gehölze können dort kaum wachsen.