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Dürregejammer (Gelesen 770482 mal)

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Mufflon
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Re: Dürregejammer

Mufflon » Antwort #4125 am:

Das Problem ist der Lehmboden, der max 70cm tief ist, darunter verdichteter Schutt.
Wenn es richtig regnet, dann bleibt es lange feucht.
Wenn es heiß und trocken wird, dann wird es schnell knüppelhart.
2 Rosen wachsen dort prima, 2 Taglilien, ein Japangras, Polygonum bistorta superba wuchert, Geranium versicolor wächst auch gut.
Hyssopus, Phlomis, Echinacea, Iberis, Malva, und noch ein paar sind letztes Jahr gar nicht erst richtig angewachsen, trotzdem ich gegossen habe.
Die Humusschicht, die ich über Jahre dort aufgebaut habe, ist in den letzten 2 Jahren schnell dünn geworden. Dieses Jahr habe ich Thymian versucht, die waren über Nacht von den Schnecken abgewählt worden (ok, das lag nicht an der Dürre). Die ebenfalls dieses Jahr gepflanzte Katzenminze ist auch hin.
Taubnessel wächst dort, wenn ich sie lasse, genau wie Potentilla indica.
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Mediterraneus
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Re: Dürregejammer

Mediterraneus » Antwort #4126 am:

Borker hat geschrieben: 22. Aug 2020, 09:22
Ich hab die Kokardenblumen auch schon versucht sie in meinem Gießbereich umzupflanzen.
Das mochten die überhaupt nicht und sind verschwunden .

LG Borker


Du darfst die nicht pflanzen, die musst du säen. Nur selbstaufgegangene Pflanzen sind an Ort und Stelle dürrefest. Das ist bei anderen Pflanzen auch so.
Dazu braucht man allerdings die Toleranz, die Pflanze an dem Standort gut zu finden, den sie sich selbst ausgesucht hat ;)
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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RosaRot
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Re: Dürregejammer

RosaRot » Antwort #4127 am:

Mufflon hat geschrieben: 22. Aug 2020, 09:29
Hyssopus, Phlomis, Echinacea, Iberis, Malva, und noch ein paar sind letztes Jahr gar nicht erst richtig angewachsen, trotzdem ich gegossen habe.


Das sind alles Pflanzen, die viel lieber lockeren durchlässigen eher sandigen und steinigen Boden möchten. Hier wuchern die, Hakonechloa aber kann ich total vergessen.
Irgendwann kommt vermutlich jeder Gärtner in die Situation sich von bestimmten Wünschen zu verabschieden (hier Phlox z.B.) und sich in dem Bereich zu bewegen, den die Boden- und Klimaverhältnisse erlauben.
Viele Grüße von
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Re: Dürregejammer

nana » Antwort #4128 am:

RosaRot hat geschrieben: 24. Aug 2020, 12:14
Irgendwann kommt vermutlich jeder Gärtner in die Situation sich von bestimmten Wünschen zu verabschieden (hier Phlox z.B.) und sich in dem Bereich zu bewegen, den die Boden- und Klimaverhältnisse erlauben.


Das kann ich nur unterschreiben. Und die Liste der Stauden, von denen ich mich verabschiedet habe, ist inzwischen sehr, sehr lang... ;) Dieses Jahr fliegen noch zwei Rhododendren. Macht hier einfach keinen Sinn...
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Mufflon
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Re: Dürregejammer

Mufflon » Antwort #4129 am:

Wie gesagt, mir gehen die Ideen aus.
Die Pflanzen, die hier 15 Jahre funktionierten, gingen 2018 im April kaputt, dann habe ich das erste Mal neu bepflanzt, 2019 in die großen Lücken die 2. Nachpflnzung, dieses Jahr dann wieder in die Lücken.
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Re: Dürregejammer

nana » Antwort #4130 am:

Klingt vom Bodenaufbau wie der Garten meines Vaters. Nur ist es bei dir noch wärmer.

Von den Sachen, die ich ihm damals im Zuge der Umgestaltung gepflanzt habe, hat auch nicht sooo viel überlebt. Liegt bei ihm aber nicht nur am Wetter, sondern auch daran, dass da unsachgemäß gejätet wird. Da wurden Hortensien bodeneben zurückgeschnitten etc... aber dafür wird garantiert nichts gegossen.

Wenn du magst, kann ich dir mal zusammenschreiben, was bei ihm überlebt hat oder sich sogar weiterentwickelt hat. Oder besser noch fotografieren, wenn ich das nächste Mal da bin.

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RosaRot
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Re: Dürregejammer

RosaRot » Antwort #4131 am:

Mufflon hat geschrieben: 24. Aug 2020, 13:23
Wie gesagt, mir gehen die Ideen aus.
Die Pflanzen, die hier 15 Jahre funktionierten, gingen 2018 im April kaputt, dann habe ich das erste Mal neu bepflanzt, 2019 in die großen Lücken die 2. Nachpflanzung, dieses Jahr dann wieder in die Lücken.

Mehr Japangras? Weitere Geranium und bistorta in anderen Arten, Sorten? Lamium ovala?
Hohe Sedum in Sonnenbereichen? Acanthus? Aster divaricatus? Amsonia?

Ich empfehle Hansen/Stahl oder ein anderes (altes) Buch, das sich mit den Lebensbereichen der Pflanzen beschäftigt. Die Lektüre bietet viele Anregungen. Alte Bücher deswegen, weil sie so schön ausführlich sind.
Wenn mich nicht täuscht habe ich davon eine sehr alte Ausgabe(oder ein Buch von anderen Autoren?), ich lese jedenfalls sehr gern und immer wieder mal darin. Das bringt neue Ideen.
Wir hatten auch mal einen Thread dazu.
Viele Grüße von
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Re: Dürregejammer

Scabiosa » Antwort #4132 am:

Mit Acanthus habe ich in diesem Dürresommer auf Lehmboden sehr gute Erfahrungen gemacht, Mufflon. (Der Wasserschlauch reicht nicht ganz bis in diese hinterste Ecke und Dünger hat er auch noch nie bekommen) Leider weiß ich aber auch noch nicht, wie ich ihn jeweils wieder dort entfernen kann, wenn er mal nicht mehr erwünscht ist. Geranium magnificum 'Rosemoor' blüht hier in der vollen Sonne und auch im schattigeren Bereich üppig.
Die Beete werden mit Rasenschnitt und auch Staudenschnitt, soweit etwas anfällt, ständig gemulcht
.

Bild
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Re: Dürregejammer

kartell » Antwort #4133 am:

Danke mal für die nützlichen und hilfreichen Infos! :)
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Mufflon
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Re: Dürregejammer

Mufflon » Antwort #4134 am:

Acanthus habe ich an 4 anderen Stellen im Garten und stimmt, dem geht es seit 3 Jahren immer besser.

@Nana: Die Fotos würden mich interessieren. Danke für das Angebot!

@Scabiosa: Das sieht sehr gut aus!

@RosaRot: Ja, so werde ich es wohl machen. Ich hätte gerne etwas repräsentatives dortgehabt, das Beet kann man von der Straße sehen und von allen Sitzecken im Garten.
Aber lieber etwas das funktioniert und gesund aussieht.
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Re: Dürregejammer

schmittzkatze » Antwort #4135 am:

Ich gärtnere auch auf schwerem Lehm, unter dem eine undurchlässige Schicht ist, auf der das Wasser in tiefer gelegene Gärten abzulaufen scheint. In normalen Wintern stand das Wasser in manchen Ecken, in diesen trockenen Jahren dörrt der Boden stark aus. Die letzten Sommer waren sehr deprimierend. Echinacea verschwand, Goldoregano, Herbstanemonen und manches Ziergras verdorrte und sogar Katzenminze war dürftig.
Getröstet haben mich Perovskia, Lavendel, (Gewürz-)Salbei (besonders Berggarten) und positiv überrascht Euphorbia seguieriana ssp niciana, die immer gut aussah.
Von der will ich jetzt mehr...
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Re: Dürregejammer

Staudo » Antwort #4136 am:

Mit euren Vorschlägen macht ihr das ganze schöne Gejammere kaputt. Es geht um Probleme, nicht um Lösungen!
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Re: Dürregejammer

nana » Antwort #4137 am:

Echinacea scheint allgemein ein Problemkind zu sein. Bei mir hier auf Sandboden haben nur die selbst ausgesäten überlebt. Die wiederum funktionieren sogar auch auf Papas Lehmboden... alle gekauften Pflanzen gingen über kurz oder lang (meist kurz) über den Jordan.

Ach Staudo. Gejammert wird auch wieder, da habe ich keine Bedenken.
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Re: Dürregejammer

Mediterraneus » Antwort #4138 am:

Hatte nicht Lilo mal ein realistischeres Bild von Acanthus eingestellt? Die Blätter liegen dann flach am Boden, sind braun und nur noch die Stängel mit den Samenständen stehen.
Acanthus hält das trotzdem aus. Würde ich eher schattig setzen.
Lamium orvala genau das gleiche, untere Blätter werden rascheltrocken, einige Stängel kippen zur Seite. Nach dem Regen stehen sie teilweise wieder auf sieht gruselig aus zur Zeit.
Hakonechloa nimmt eine leichte Strohfarbe an, rollt die Blätter, die dann steil aufrecht stehen.

Das alles passiert allerdings nicht, wenn Polygonum bistorta "Superba" wuchert 8)
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wallu
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Re: Dürregejammer

wallu » Antwort #4139 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 24. Aug 2020, 16:02
Hatte nicht Lilo mal ein realistischeres Bild von Acanthus eingestellt? Die Blätter liegen dann flach am Boden, sind braun und nur noch die Stängel mit den Samenständen stehen. ...

.
Genau so ist es. Egal ob A. mollis oder A. spinosus. Bei längerer Trockenheit ist´s bei mir vorbei mit den schönen Horsten/Rosetten :-\.
Viele Grüße aus der Rureifel
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