muermel hat geschrieben: ↑7. Jul 2020, 21:26
Ihr Lieben, ich lese hier regelmäßig mit, komme aber aus Zeitgründen nur noch ganz selten zum Schreiben. Heute brauche ich aber einmal euren Rat bzw. Eure Einschätzung.
Unsere Nelly - hier meist Nelchen genannt - ist reichlich 11 Jahre alt. Sie kam als junges Fundtier zu uns und bis vor kurzem waren ihre und unsere Welt in Ordnung. Bis dahin war sie (sie ist Freigänger) Fremden gegenüber sehr zurückhaltend, für uns - d. h. für meinen Mann und mich - hingegen unsere liebe schnurrende Klette. Es war fast unmöglich, mit ihr in einem Zimmer zu sein, ohne dass sie einem von uns auf den Schoß gehüpft ist. Im Garten haben wir immer einen Extra-Stuhl mit Kissen versehen, weil Madamchen ja sowie so unsere Gesellschaft suchte.
Mitte Juni war wieder ein Routine-Tierarzbesuch fällig, bei dem ich ansprach, dass Nelchen sich etwas überdurchschnittlich übergibt. Daraufhin wurde mir zu einem Bluttest geraten, der dann leider erste Anzeichen für eine Nierenerkrankung lieferte. Also künftig Nierendiätfutter. Wir haben von der Tierarztpraxis ein Probesortiment bekommen und ich habe außerdem in einem entsprechenden Fachgeschäft eine Auswahl der dort angebotenen Spezialfutter gekauft. Die Akzeptanz ist unterschiedlich, aber im Großen und Ganzen frisst Nelchen das Futter mit Appetit und hat seither auch nicht mehr geko... Ihr Ernährungszustand ist laut Tierärztin übrigens völlig in Ordnung und das Fell ist wie immer ausgesprochen seidenweich.
Nun aber zum eigentlichen Problem: Als wenn wir zum Zeitpunkt der neuen Fütterung einen Hebel umgelegt hätten, ist Nelchen nicht mehr die Alte. Sie zieht sich zurück, sucht nicht mehr unsere Nähe, geht kaum noch raus und schläft gefühlt nur noch. Sie hat noch nie mit Begeisterung gespielt, aber im Garten konnte ich sie mit einem langen Grashalm immer zu einer wilden Jagd herausfordern. Jetzt: null Interesse. Auch war sie draußen immer eine "Stehpinklerin", plötzlich erledigt sie das kleine Geschäft auf Katzendamenart. Und ihr Gesichtsausdruck ist irgendwie anders, fast traurig.
Wenn ich sie aber auf ihrem Rückzugsplatz besuche, werde ich wie eh und jeh mit einem freundlichen Gurren begrüßt und mir wird sofort der Bauch zum Streicheln hingereckt. Sie genießt die Zuwendung zweifellos, fordert sie aber nicht mehr ein wie bisher.
Was meint Ihr, hat das Ganze wirklich mit der Futterumstellung zu tun oder ist das ein Zufall? Ich kann sonst keinen Grund erkennen, warum sie sich auf einmal so verändert hat. Wir sind so ratlos ...
Muermel, wie hoch sind denn die Nierenwerte? Und hat sich das mit dem Erbrechen inzwischen gebessert? Viele Katzen haben noch recht wenig Symptome, wenn das Kreatinin Nierenwerte nicht höher ist als 180 µmol/l bzw. 2,0 µg/dl. Dann würde ich empfehlen, noch nach einem sonstigen Problem zu suchen. (Zahnweh? Arthrose? Gastritis? Herzproblem?). Wenn die Nierenwerte mal deutlich höher sind (Krea über 250, bzw. über 2,8), dann kann es aber sein, dass ihr immer so ein bisschen schwummrig ist und sie deswegen langsam tut.
Nimmt sie eher zu oder eher ab?