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Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc. (Gelesen 122784 mal)
Moderator: cydorian
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Super! Vielen Dank!
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Halli Hallo all ihr Lieben!
Ich bin ganz neu hier und hoffentlich mit meiner Frage richtig!
Auf meiner Terasse zum Garten hin steht noch ein schöner frostfester Terracotta-Kübel, der etwa 70 Liter Erde fasst. Ich möchte gerne eine Herbst-Brombeere da rein pflanzen, die mit einem Pfahl gestützt werden soll. Könnt ihr mir eine tolle Sorte empfehlen, die in den Topf passt, lecker schmeckt und auch im normalen Handel zu bekommen ist? Das wäre echt zuckersüß von euch!
Bussi!
Eure Lisa Lebenslust
PS: Soll ich normale Kübelpflanzenerde nehmen oder muss ich irgendwas anmischen?
Ich bin ganz neu hier und hoffentlich mit meiner Frage richtig!
Auf meiner Terasse zum Garten hin steht noch ein schöner frostfester Terracotta-Kübel, der etwa 70 Liter Erde fasst. Ich möchte gerne eine Herbst-Brombeere da rein pflanzen, die mit einem Pfahl gestützt werden soll. Könnt ihr mir eine tolle Sorte empfehlen, die in den Topf passt, lecker schmeckt und auch im normalen Handel zu bekommen ist? Das wäre echt zuckersüß von euch!
Bussi!
Eure Lisa Lebenslust
PS: Soll ich normale Kübelpflanzenerde nehmen oder muss ich irgendwas anmischen?
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Hallo Lisa,
Du bist hier mit Deiner Frage richtig. Es gibt im deutschen Handel aktuell leider keine empfehlenswerte Herbstbrombeere. Sonst hätte ich Dir die Prime Ark Freedom empfohlen. In den USA wird sie frei gehandelt, aber in D. ist sie noch nicht erhältlich.
70 l sind ein ordentliches Volumen, da würde evtl. auch eine normale Sommersorte gehen, die nicht so wüchsig ist. Das mit dem Pfahl ist keine schlechte Sache, aber:
1. ich weiß nicht, wie windsicher der Pfahl ist, wenn er im Kübel steckt. Nicht dass der Pfahl samt Kübel bei starkem Wetter umkippt.
2. Ich glaube, für einen Pfahl passen besser Sorten mit trailing Ruten, weil man diese gut um den Pfahl drumherum wickeln kann. Sonst hätte ich eine Osage empfohlen. Die wiederum im deutschen Handel nicht erhältlich ist.
Erde sollte leicht säuerlich sein, die Werte habe ich gerade nicht im Kopf, wurden aber sicherlich in diesem Thema bereits erwähnt.
Sorry, dass ich Dir so direkt nichts empfehlen kann. Evtl. 2-3 Jahre abwarten und hoffen, dass die PA Fridom nach Deutschland kommt.
Du bist hier mit Deiner Frage richtig. Es gibt im deutschen Handel aktuell leider keine empfehlenswerte Herbstbrombeere. Sonst hätte ich Dir die Prime Ark Freedom empfohlen. In den USA wird sie frei gehandelt, aber in D. ist sie noch nicht erhältlich.
70 l sind ein ordentliches Volumen, da würde evtl. auch eine normale Sommersorte gehen, die nicht so wüchsig ist. Das mit dem Pfahl ist keine schlechte Sache, aber:
1. ich weiß nicht, wie windsicher der Pfahl ist, wenn er im Kübel steckt. Nicht dass der Pfahl samt Kübel bei starkem Wetter umkippt.
2. Ich glaube, für einen Pfahl passen besser Sorten mit trailing Ruten, weil man diese gut um den Pfahl drumherum wickeln kann. Sonst hätte ich eine Osage empfohlen. Die wiederum im deutschen Handel nicht erhältlich ist.
Erde sollte leicht säuerlich sein, die Werte habe ich gerade nicht im Kopf, wurden aber sicherlich in diesem Thema bereits erwähnt.
Sorry, dass ich Dir so direkt nichts empfehlen kann. Evtl. 2-3 Jahre abwarten und hoffen, dass die PA Fridom nach Deutschland kommt.
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Hallo Tester 32,
die Prim Ark Freedom gibt es, ich habe sie selbst im Dezember bei Graines Baumaux bestellt und bekommen.
Auf der Startseite - Arbustes - Petit Fruit - Mure - und da ist sie 19,50 . Kein Schnäppschen aber erhältlich.
Gruß
hml
die Prim Ark Freedom gibt es, ich habe sie selbst im Dezember bei Graines Baumaux bestellt und bekommen.
Auf der Startseite - Arbustes - Petit Fruit - Mure - und da ist sie 19,50 . Kein Schnäppschen aber erhältlich.
Gruß
hml
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
hml hat geschrieben: ↑9. Mär 2020, 18:36
Hallo Tester 32,
die Prim Ark Freedom gibt es, ich habe sie selbst im Dezember bei Graines Baumaux bestellt und bekommen.
Auf der Startseite - Arbustes - Petit Fruit - Mure - und da ist sie 19,50 . Kein Schnäppschen aber erhältlich.
Gruß
hml
Cool! Tatsächlich, DANKE! Hier ist sie, bereits in Europa: https://www.graines-baumaux.fr/245184-murier-prime-ark-freedom.html
Dann würde ich Lisa die PA Freedom empfehlen. Keine Dornen, soll gut schmecken und keine allzu großen Probleme beim Anbau haben. Zum Pfahl passen sie von ihrer Wachstumsart nicht, aber ich würde zu jeden Rute einen Bambusstab reinstecken und die Rute daran anbinden.
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Das klingt ja vielversprechend. Ich habe mir gleich mal die Primeark Freedom bestellt. Normalerweise neige ich nicht zu Spontankäufen, aber da ich hier auch noch einen großen Kübel rumstehen habe...warum nicht? Gestern kam die Versandbenachrichtigung. Es wird also spannend.
Aus der erweiterten Verwandschaft habe ich nun auch noch eine Herbstbrombeere "Reuben" erhalten. Sollte ich die genauso behandeln wie die Freedom? Also einzelne Ruten an Bambusstäben fixieren? Oder tut es bei Reuben auch ein Pfahl?
Aus der erweiterten Verwandschaft habe ich nun auch noch eine Herbstbrombeere "Reuben" erhalten. Sollte ich die genauso behandeln wie die Freedom? Also einzelne Ruten an Bambusstäben fixieren? Oder tut es bei Reuben auch ein Pfahl?
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Tester32 hat geschrieben: ↑1. Mär 2020, 20:25martweb hat geschrieben: ↑29. Feb 2020, 15:49
Ich habe gute Nachrichten. Meine Columbia Star haben bei mir den Winter gut überstanden, bei Prime Ark Freedom kann ich noch keine Anzeichen erkennen, dass sie austreibt. Ich halte Euch auf dem laufenden.
Wir sind gespannt. :)
Meine drei kleinen Prime Ark Freedom Pflanzen scheinen ebenfalls auszutreiben.
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Morgrey hat geschrieben: ↑15. Mär 2020, 17:05
Das klingt ja vielversprechend. Ich habe mir gleich mal die Primeark Freedom bestellt. Normalerweise neige ich nicht zu Spontankäufen, aber da ich hier auch noch einen großen Kübel rumstehen habe...warum nicht? Gestern kam die Versandbenachrichtigung. Es wird also spannend.
Aus der erweiterten Verwandschaft habe ich nun auch noch eine Herbstbrombeere "Reuben" erhalten. Sollte ich die genauso behandeln wie die Freedom? Also einzelne Ruten an Bambusstäben fixieren? Oder tut es bei Reuben auch ein Pfahl?
Die Reuben ist leider untauglich für unser Klima. Ab +28...+29°C verkleben die Pollen und es kommt nicht zur Befruchtung. Eine Blattdüngung mit Brom soll die Situation verbessern, aber auch nicht besonders. Dazu ist sie bedornt. Und geschmacklich soll sie auch unterdurchschnittlich sein. Eigentlich ist es eine misslungene Sorte, ich würde sie mir in unserem Klima gar nicht antun, die Wahrscheinlichkeit einer Ernte liegt m.E. unter 10%.
- thuja thujon
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Die Wahrscheinlichkeit einer Ernte ist in KEF-Zeiten ohnehin nicht sehr hoch.
Ich habe heute Black Pearl gepflanzt, 2 Bodentriebe wollen gerade austreiben. Hat sie besondere bzw. abweichende Stickstoffansprüche? Sie hat aktuell nur etwas Laub als Dünger.
Ich habe heute Black Pearl gepflanzt, 2 Bodentriebe wollen gerade austreiben. Hat sie besondere bzw. abweichende Stickstoffansprüche? Sie hat aktuell nur etwas Laub als Dünger.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
thuja hat geschrieben: ↑17. Mär 2020, 21:36
Die Wahrscheinlichkeit einer Ernte ist in KEF-Zeiten ohnehin nicht sehr hoch.
Ich habe heute Black Pearl gepflanzt, 2 Bodentriebe wollen gerade austreiben. Hat sie besondere bzw. abweichende Stickstoffansprüche? Sie hat aktuell nur etwas Laub als Dünger.
Ich weiß nichts von besonderen Stickstoffansprüchen. Denke normale Beerendünger reichen aus.
Es kann sein, dass die Bodentriebe beim Austreiben stark frostempfindlich sind, glaube irgendwas in der Richtung gehört zu haben. Daher habe ich vorsichtshalber heute alle meine Brombeeren abgedeckt. Die Routen waren eh noch liegend, habe sie mit Heringen am Boden besser festgenagelt, ein weißes 60er Wintervließ auf die liegenden Ruten draufgeworfen und mit Ziegelsteinen dieses gegen Wind befestigt. Hat bei zwei Spalieren vielleicht 30 min gedauert, dafür bin ich sicher, dass nichts passiert. Soll so eine Woche bleiben, bis die Nachttemperaturen wieder ins Plus drehen.
- Marsch_Düne
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Hier meine bescheidenen, bisherigen Brombeererfahrungen. Da sind auch Rubus-Arten/Sorten/Hybriden bei, die halt wie Brombeeren wachsen.
'Theodor Reimers' bzw. Sandbrombeere Rubus armeniacus ist hier die Brotbrombeere. Sie wuchert aufgelassene Gärten und Bahndämme zu. Anbau lohnt sich kaum, da Wildsammlung ohne Aufwand sehr einfach möglich ist. Im Garten ist sie eher starkwüchsiges Unkraut und ein Stachelmonster. Auch wenn ich sie dauernd ausreiße, lasse ich immer ein paar am Grenzzaun stehen, um das Überklettern unangehmer zu gestalten.
Ihr Geschmack ist für mich der Geschmack einer normalen Brombeere. Einfach die Brombeere, die ich in meinem Leben am häufigsten gegessen habe. Die Sorte, an die ich denke, wenn ich Brombeere höre. Halt die Referenz für alle anderen Brombeerartigen. Ich halte ihren Geschmack aber nicht für sehr aromatisch. Vielleicht, weil sie für mich so normal ist.
In der Sonne fruchtet sie besser als im Halbschatten. Sonst mache ich mir keine Gedanken, außer 2-jährige Triebe und wurzelnde Triebenden zu entfernen. Oder die ganze Pfanze.
Die zweite Brombeere ist 'Oregon Evergreen' oder Schlizblättrige Brombeere, vmtl. Sämlinge von 'Thornless Evergreen'. War im Garten vorhanden, als ich ihn übernommen habe. Sie wird früh schwarz, ist dann aber noch nicht reif. Reif finde ich sie köstlich. Besser als 'Theodor Reimers'. Ist etwas schwächer wüchsig und reift etwas später, aber auch stachelig.
Als nächstes besorgte ich eine Schwarze Himbeere 'Black Jewel'. Weder Geschmack, noch Wuchs hatten etwas mit Himbeere zu tun. Für mich eindeutig etwas brombeeriges. Reife früher als meine bisherigen Brombeeren. Die Pflanze braucht es feucht und sonnig. Wurzelkonkurrenz mag sie nicht. Gefällt es ihr nicht, wächst sie rückwärts. Sie hat nicht so das ganz heftige Unkrautpotential wie die beiden ersten Arten. Dadurch stören die Stacheln auch nicht so. Geschmacklich hat sie etwas eigenes. Ich laß mal im Forum, wie Weingummi. Passt ganz gut. Ich mag sie gerne. Die Erntemenge ist aber eher bescheiden. Wenn es ihr zu trocken ist, scheinen die Früchte nur aus Kernen zu bestehen. Die blaubereiften, violetten Triebe sehen schick aus.
In 'Glen Coe' ist noch mal Himbeere reingezüchtet worden. Schmeckt auch stärker in Richtung Himbeere. Wächst aber wie Brombeere. Keine Ausläufer, nur wurzeln an den Triebenden. Grob mit den Himbeeren reif. Lecker, aber für mich nicht etwas ganz besonderes. Erntemenge ist zufriedenstellend bis gut. Dank der Stachellosigkeit sehr einfach zu pflegen. Pflückt sich ohne Zapfen und kann Himbeerkäfer haben.
Japanische Weinbeere wächst ähnlich wie die beiden zuvor genannten. Sehr ornamentale Pflanze mit Stacheln und Haaren in Rot. Erntemenge und Fruchtgröße sind eher klein. Ich habe sie bisher nur direkt vom Strauch gegessen. Geschmacklich eins meiner persönlichen Highlights. Erinnert mich an Granatapfel. Im Vergleich dazu ist die Erntemenge in dieser Lage hoch und konstant. Fruchtet zeitlich zwischen Sommerhimbeeren und mittelspäten Brombeeren. Bisher noch nie Schäden an den Früchten. Kurz vor Überreife fallen sie ab.
'Dorman Red' kriecht eher über den Boden. Nicht sehr hochwüchsig. Sonst typischer Brombeerwuchs. Die Triebe sollten aufgebunden werden. Die Früchte sehen aus, wie riesige Japanische Weinbeeren. Leider schmecken sie nicht so. Ich finde sie geschmacklich eher laff und fade. Absolute Schaufrüchte. Aufgrund des relativ niedrigen Wuchses habe ich häufig Schneckenfraß an den Früchten, daher geringe Ernte. Vor allem, wenn ich nicht aufgebunden habe. Die einzelne Pflanze scheint nicht sehr langlebig. Meine Orginalpflanze hat knapp 10 Jahre geschafft. Da sie aber so kriecht, habe ich oft bewurzelte Triebenden übersehen. Ersatzpflanzen sind daher vorhanden. Und weil sie nicht sehr stachelig und nicht so hoch ist, darf sie sich ihre Plätze jetzt selbst suchen. Wo sie stört kommt sie weg.
Dann ein Baumarkträtsel mit Schilderkarussell. Als Tayberry gekauft, aber teilweise hatten schon einige Töpfe mit den gleichen Tayberry-Schildern eindeutige Himbeerpflanzen. Die Pflanze geht auch in Richtung Tayberry. Viele kleine Stacheln. Rote Früchte. Schwer zu plücken. Wuchs aufrecht, aber nicht stark. Allerdings scheint sie schon bei etwas längeren Frostperioden mit starkem Ostwind zu leiden. Der Ertrag ist dem entsprechend eher niedrig. Vermehren will sich die Pflanze auch nicht. Aber die Früchte sind köstlich.
'Black Satin' wächst sehr gut, ist leicht zu pflegen, nur über die Früchte kann ich noch nichts vernünftiges sagen. Ca. 3 Jahre alt.
'Loch Ness' wächst bisher verhalten, sieht aber gut aus. 2 Jahre alt.
'Navaho' und 'Weiße Brombeere' wurden letztes Jahr gesetzt. 'Kiowa' dieses Jahr.
Ausprobieren will ich noch Karaka Black und Douglas wegen der frühen bzw. späten Ernte. Falls jemand einen Tipp hat, wie ich da rankomme, immer gerne.
Kirschessigfliege ist hier vor Ende Juli/Anfang August kein nennenswertes Thema. Bisher gab es nur ein Jahr in dem alle, wirklich ausnahmslos alle Sandbrombeeren widerlichst geschmeckt haben. War in der ersten Ausbreitungsphase der Kirschessigfliege. Ob es ihre Schuld war, weiß ich nicht. Habe nicht nach Larven gesucht. Komischerweise waren die Schlizblättrigen Brombeeren auch in dem Jahr so gut wie jedes Jahr, obwohl sie später reifen. Daher probiere ich weiter mit Brombeeren, auch wenn die Herbsthimbeeren mehr als andeuten, dass die Kirschessigfliege vorhanden ist.
'Theodor Reimers' bzw. Sandbrombeere Rubus armeniacus ist hier die Brotbrombeere. Sie wuchert aufgelassene Gärten und Bahndämme zu. Anbau lohnt sich kaum, da Wildsammlung ohne Aufwand sehr einfach möglich ist. Im Garten ist sie eher starkwüchsiges Unkraut und ein Stachelmonster. Auch wenn ich sie dauernd ausreiße, lasse ich immer ein paar am Grenzzaun stehen, um das Überklettern unangehmer zu gestalten.
Ihr Geschmack ist für mich der Geschmack einer normalen Brombeere. Einfach die Brombeere, die ich in meinem Leben am häufigsten gegessen habe. Die Sorte, an die ich denke, wenn ich Brombeere höre. Halt die Referenz für alle anderen Brombeerartigen. Ich halte ihren Geschmack aber nicht für sehr aromatisch. Vielleicht, weil sie für mich so normal ist.
In der Sonne fruchtet sie besser als im Halbschatten. Sonst mache ich mir keine Gedanken, außer 2-jährige Triebe und wurzelnde Triebenden zu entfernen. Oder die ganze Pfanze.
Die zweite Brombeere ist 'Oregon Evergreen' oder Schlizblättrige Brombeere, vmtl. Sämlinge von 'Thornless Evergreen'. War im Garten vorhanden, als ich ihn übernommen habe. Sie wird früh schwarz, ist dann aber noch nicht reif. Reif finde ich sie köstlich. Besser als 'Theodor Reimers'. Ist etwas schwächer wüchsig und reift etwas später, aber auch stachelig.
Als nächstes besorgte ich eine Schwarze Himbeere 'Black Jewel'. Weder Geschmack, noch Wuchs hatten etwas mit Himbeere zu tun. Für mich eindeutig etwas brombeeriges. Reife früher als meine bisherigen Brombeeren. Die Pflanze braucht es feucht und sonnig. Wurzelkonkurrenz mag sie nicht. Gefällt es ihr nicht, wächst sie rückwärts. Sie hat nicht so das ganz heftige Unkrautpotential wie die beiden ersten Arten. Dadurch stören die Stacheln auch nicht so. Geschmacklich hat sie etwas eigenes. Ich laß mal im Forum, wie Weingummi. Passt ganz gut. Ich mag sie gerne. Die Erntemenge ist aber eher bescheiden. Wenn es ihr zu trocken ist, scheinen die Früchte nur aus Kernen zu bestehen. Die blaubereiften, violetten Triebe sehen schick aus.
In 'Glen Coe' ist noch mal Himbeere reingezüchtet worden. Schmeckt auch stärker in Richtung Himbeere. Wächst aber wie Brombeere. Keine Ausläufer, nur wurzeln an den Triebenden. Grob mit den Himbeeren reif. Lecker, aber für mich nicht etwas ganz besonderes. Erntemenge ist zufriedenstellend bis gut. Dank der Stachellosigkeit sehr einfach zu pflegen. Pflückt sich ohne Zapfen und kann Himbeerkäfer haben.
Japanische Weinbeere wächst ähnlich wie die beiden zuvor genannten. Sehr ornamentale Pflanze mit Stacheln und Haaren in Rot. Erntemenge und Fruchtgröße sind eher klein. Ich habe sie bisher nur direkt vom Strauch gegessen. Geschmacklich eins meiner persönlichen Highlights. Erinnert mich an Granatapfel. Im Vergleich dazu ist die Erntemenge in dieser Lage hoch und konstant. Fruchtet zeitlich zwischen Sommerhimbeeren und mittelspäten Brombeeren. Bisher noch nie Schäden an den Früchten. Kurz vor Überreife fallen sie ab.
'Dorman Red' kriecht eher über den Boden. Nicht sehr hochwüchsig. Sonst typischer Brombeerwuchs. Die Triebe sollten aufgebunden werden. Die Früchte sehen aus, wie riesige Japanische Weinbeeren. Leider schmecken sie nicht so. Ich finde sie geschmacklich eher laff und fade. Absolute Schaufrüchte. Aufgrund des relativ niedrigen Wuchses habe ich häufig Schneckenfraß an den Früchten, daher geringe Ernte. Vor allem, wenn ich nicht aufgebunden habe. Die einzelne Pflanze scheint nicht sehr langlebig. Meine Orginalpflanze hat knapp 10 Jahre geschafft. Da sie aber so kriecht, habe ich oft bewurzelte Triebenden übersehen. Ersatzpflanzen sind daher vorhanden. Und weil sie nicht sehr stachelig und nicht so hoch ist, darf sie sich ihre Plätze jetzt selbst suchen. Wo sie stört kommt sie weg.
Dann ein Baumarkträtsel mit Schilderkarussell. Als Tayberry gekauft, aber teilweise hatten schon einige Töpfe mit den gleichen Tayberry-Schildern eindeutige Himbeerpflanzen. Die Pflanze geht auch in Richtung Tayberry. Viele kleine Stacheln. Rote Früchte. Schwer zu plücken. Wuchs aufrecht, aber nicht stark. Allerdings scheint sie schon bei etwas längeren Frostperioden mit starkem Ostwind zu leiden. Der Ertrag ist dem entsprechend eher niedrig. Vermehren will sich die Pflanze auch nicht. Aber die Früchte sind köstlich.
'Black Satin' wächst sehr gut, ist leicht zu pflegen, nur über die Früchte kann ich noch nichts vernünftiges sagen. Ca. 3 Jahre alt.
'Loch Ness' wächst bisher verhalten, sieht aber gut aus. 2 Jahre alt.
'Navaho' und 'Weiße Brombeere' wurden letztes Jahr gesetzt. 'Kiowa' dieses Jahr.
Ausprobieren will ich noch Karaka Black und Douglas wegen der frühen bzw. späten Ernte. Falls jemand einen Tipp hat, wie ich da rankomme, immer gerne.
Kirschessigfliege ist hier vor Ende Juli/Anfang August kein nennenswertes Thema. Bisher gab es nur ein Jahr in dem alle, wirklich ausnahmslos alle Sandbrombeeren widerlichst geschmeckt haben. War in der ersten Ausbreitungsphase der Kirschessigfliege. Ob es ihre Schuld war, weiß ich nicht. Habe nicht nach Larven gesucht. Komischerweise waren die Schlizblättrigen Brombeeren auch in dem Jahr so gut wie jedes Jahr, obwohl sie später reifen. Daher probiere ich weiter mit Brombeeren, auch wenn die Herbsthimbeeren mehr als andeuten, dass die Kirschessigfliege vorhanden ist.
- thuja thujon
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Danke für diesen Beitrag.
Ich habe vor über 10 Jahren meinen Garten übernommen, die dornenlosen Brombeeren darin waren schrecklich. Theodor Reimers gepflanzt, im 2ten Jahr mit 7m langen, besenstiel dicken Trieben. Habe sie im 4ten Jahr gerodet bevor sie zum Problem werden. Seitdem nicht mehr an Brombeeren rangetraut, weil alles dornenlose in der Gartenanlage selbst das bloße ernten nicht wert war.
Hoffe das hat sich nun mit den neueren Sorten erledigt, ich brauche keine großen Früchte, es soll genug Aroma im Brombeergelee sein.
Bin jedenfalls gespannt wie sich das Sortenkarussell hier weiter dreht und was der nächste Standard wird. Dann greife ich auch wieder zu. Bis dahin will ich verstehen, wie man die neueren Sorten umhätschelt und erzieht.
Ich habe vor über 10 Jahren meinen Garten übernommen, die dornenlosen Brombeeren darin waren schrecklich. Theodor Reimers gepflanzt, im 2ten Jahr mit 7m langen, besenstiel dicken Trieben. Habe sie im 4ten Jahr gerodet bevor sie zum Problem werden. Seitdem nicht mehr an Brombeeren rangetraut, weil alles dornenlose in der Gartenanlage selbst das bloße ernten nicht wert war.
Hoffe das hat sich nun mit den neueren Sorten erledigt, ich brauche keine großen Früchte, es soll genug Aroma im Brombeergelee sein.
Bin jedenfalls gespannt wie sich das Sortenkarussell hier weiter dreht und was der nächste Standard wird. Dann greife ich auch wieder zu. Bis dahin will ich verstehen, wie man die neueren Sorten umhätschelt und erzieht.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Sandwurm hat geschrieben: ↑28. Jan 2020, 11:22
Im Frühjahr werde ich eine Loch Ness neu pflanzen. Häberli bietet Noch Ness und Loch Tay an und empfiehlt Loch Ness als die aromatischere und ertragreichere Sorte. Loch Tay reift aber 2 Wochen früher.
Ich habe noch etwas recherchiert zum Thema Loch Ness versus Loch Tay.
Ernte LN: 25 kg, Ernte LT 15 kg
Beerengröße: LN einheitlich groß, LT uneinheitlich, gibt große und kleine Beeren
Erntebeginn: LN 08.07.19, LT 10.06.19 gemessen bei Frau Avina auf der Krim-Halbinsel, Vollsonne
Ernte: LN 25kg, LT 15 kg
Zucker im Geschmack: LT schmeckt süßer. Das ist Geschmackssache, ich finde LT bei Vollsonne übersüßt, meine Familie süß. An trüben Tagen finde ich LT angenehm süß. Ich glaube, LT hat gar keine Säure. LN entwickelt bei Halbschatten unter manchen Bedingungen nicht genug Zucker und schmeckt sauer. Es empfielt sich, die Sorte in Vollsonne zu pflanzen und die Beeren leicht überreif zu konsumieren.
Aroma: LN ist sicherlich aromatischer als LT. Weil die Aroma-Wahrnehmung bei Beeren ohne Säure geringer ist.
Gesundheit: zu LN habe ich keine Infos. LT neigt zu Dydimella und Milben oder Brombeeregallmilben. Ich habe noch keine Brombeeregallmilben erlebt, Milben halten sich in Grenzen (bedürfen die meisten Jahren eine einmalige Spritzung mit Mitteln auf Raps-Basis), Dydimella kam im dritten Jahr und hat jetzt im vierten Jahr deutlich zugenommen, musste mit einem Antipilz-Mittel bearbeiten und ca. 20% der Ruten wegschneiden. LT hat aber eine unterdurchschnittliche Chlorose-Neigung und kommt auch mit einem weniger sauren Boden zurecht. Von LN ist sowas nicht bekannt.
Unter dem Strich sind die Unterschiede zwischen beiden Sorten so groß, dass man nicht deutlich die eine gegen die andere empfehlen kann. Die LT ist gut für trübes Wetter, LN ist gut bei sehr sonnigem Wetter. Die eine Sorte is süßer und weniger aromatisch, die andere saurer und aromatischer. Die eine hat eine einheitliche Beerengröße und ist gut für den Vertrieb, die andere eine uneinheitliche Beerengröße und somit nur für Hausgarten geeignet, verkaufen kann man sie schlechter. Die eine reift früh, die andere einen Monat später (Loch Ness ist defnitiv eine späte Sorte).
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Naja, 'Theodor Reimers' hat viele Vorteile:
- bester Geschmack: das, was alle unter "Brombeere" kennen und mögen
- sowohl bei den Stacheln als auch im Geschmack fast konkurrenzlos!
- anspruchslos, kommt mit jedem Boden zurecht, robust, gesund, sicherer und hoher Ertrag
- ohne weiteres erhältlich und bezahlbar (Baumschulen, Gartencenter usw.)
- "KEF" bei Brombeeren?? (Insektenbefall ist vor Ort auszuprobieren und sehr unterschiedlich.)
Die Kunst wird nur sein, diese Brombeere in dem Topf zu halten, denn sie wächst!
Da sie wächst, braucht sie auch ein Gerüst über mehrere Meter (nicht nur eine Stange). Das sollte fest in der Erde und nicht im Topf stehen. Die Brombeere müsste regelmäßig überwacht, mehrmals im Gartenjahr festgebunden und effektiv begrenzt werden. (Alle 2 Jahre sollten die Ranken sowieso ab und wieder neu austreiben, wie bei allen Brombeeren.)
Dann - und nur dann - kann der Topf als Wurzelsperre dienen!
Wenn Du, Lisa_Lebenslust, Dir diese Lösung vorstellen kannst, kannst Du sie ausprobieren.
- bester Geschmack: das, was alle unter "Brombeere" kennen und mögen
- sowohl bei den Stacheln als auch im Geschmack fast konkurrenzlos!
- anspruchslos, kommt mit jedem Boden zurecht, robust, gesund, sicherer und hoher Ertrag
- ohne weiteres erhältlich und bezahlbar (Baumschulen, Gartencenter usw.)
- "KEF" bei Brombeeren?? (Insektenbefall ist vor Ort auszuprobieren und sehr unterschiedlich.)
Die Kunst wird nur sein, diese Brombeere in dem Topf zu halten, denn sie wächst!
Da sie wächst, braucht sie auch ein Gerüst über mehrere Meter (nicht nur eine Stange). Das sollte fest in der Erde und nicht im Topf stehen. Die Brombeere müsste regelmäßig überwacht, mehrmals im Gartenjahr festgebunden und effektiv begrenzt werden. (Alle 2 Jahre sollten die Ranken sowieso ab und wieder neu austreiben, wie bei allen Brombeeren.)
Dann - und nur dann - kann der Topf als Wurzelsperre dienen!
Wenn Du, Lisa_Lebenslust, Dir diese Lösung vorstellen kannst, kannst Du sie ausprobieren.
Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)
Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
Ich hatte in meinem Garten ehedem ein ca. 150m² großes Brombeerfeld voller wuchernder Theodor Reimers mit bis zu 10m langen Trieben. Da hatte sonst überhaupt nichts eine Chance zu wachsen. Das Feld lag größtenteils in der Sonne. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden, ich fand den Geschmack dieser Brombeeren anständig, aber nicht überragend. Mittlerweile habe ich die meisten dieser m. E. eher lästigen Sorte entfernt (entfernen können).
Marsch_Düne:Im Garten ist sie eher starkwüchsiges Unkraut und ein Stachelmonster. Auch wenn ich sie dauernd ausreiße, lasse ich immer ein paar am Grenzzaun stehen, um das Überklettern unangehmer zu gestalten. - ich habe bei mir eine Wehrhecke aus verschiedenen (straff) aufrecht wachsenden Berberitzen gepflanzt. Die schützen ganz sicher nicht minder als Theodor Reimers, sind aber nahezu wartungsfrei und können platzsparend gesetzt werden. Optisch interessant finde ich die Hecke darüber hinaus.
Meiner Frau, die besonders süße Früchte bevorzugt, schmeckt die Asterina (Reife E7-8)am besten.
Die Kirschessigfliege war hier bei mir 2019 ein ganz großes Problem. Sämtliche (Süß-und Sauer-) Kirschen und Brombeeren waren befallen.
Marsch_Düne:Im Garten ist sie eher starkwüchsiges Unkraut und ein Stachelmonster. Auch wenn ich sie dauernd ausreiße, lasse ich immer ein paar am Grenzzaun stehen, um das Überklettern unangehmer zu gestalten. - ich habe bei mir eine Wehrhecke aus verschiedenen (straff) aufrecht wachsenden Berberitzen gepflanzt. Die schützen ganz sicher nicht minder als Theodor Reimers, sind aber nahezu wartungsfrei und können platzsparend gesetzt werden. Optisch interessant finde ich die Hecke darüber hinaus.
Meiner Frau, die besonders süße Früchte bevorzugt, schmeckt die Asterina (Reife E7-8)am besten.
Die Kirschessigfliege war hier bei mir 2019 ein ganz großes Problem. Sämtliche (Süß-und Sauer-) Kirschen und Brombeeren waren befallen.
Klimazone 8a (Innenstadtgarten 8b)