Sorry erst einmal für das neue Thema das ich zu dem Problem eröffnet habe und danke gleichzeitig, dass mein Beitrag zum bereits bestehenden Thema hinzugefügt wurde.
Ich habe gestern den ganzen Tag genutzt und das ganze Internet wegen der Walnussfruchtfliege durchsucht und viele Info dazu gefunden.
Was habe ich herausgefunden.
Es gibt mittlerweile zwei Arten der Walnussfruchtfliege in Deutschland bzw. Europa.
Walnussfruchtfliege Rhagoletis completa (stammt von der amerikanischen Westküste)
Walnussfruchtfliege Rhagoletis suavis (stammt von der amerikanischen Ostküste)
Dadurch das es mittlerweile zwei Walnussfruchtfliegenarten sind, verlängert sich somit auch der Aktivitätszeitraum der Walnussfruchtfliege.
Die Walnussfruchtfliege ähnelt der Kirschfruchtfliege bzw. ist sogar mit der Kirschfruchtfliege verwandt. Daraus ergeben sich vielleicht auch mögliche Ansätze für die Bekämfpung. Was gegen die Kirschfruchtfliege wirksam ist, könnte auch gegen die Walnussfruchtfliege helfen.
Die Walnussfruchtfliege bildet wohl auch nur eine Generation pro Jahr. Zwischen Juni und August kommt die "neue" Generation, die Fliegen schlüpfen aus den Puppen. Die Eiablage erfolgt etwa 2 Wochen nach dem Schlüpfen. In der Regel ab Mitte bzw. Ende Juli bis Ende August legen dann die Weibchen ca. 10-20 Eier unter die Haut der grünen Fruchtschalen. Eine einzige Walnussfruchtfliege kann bei diesem Vorgang bis zu 25 Nüsse mit Eiern infizieren.
Innerhalb von ca. einer Woche nach der Eiablage schlüpfen die Larven, ihre Farbe geht von weißlich bis gelblich. Die Larven oder Maden fressen sich dann nach dem schlüpfen durch die grüne Fruchtschale. Sind die Larven oder Maden dann ausgewachsen, lassen sie sich bereits vor dem Fall der Nuss auf den Boden fallen. Dort graben sie sich dann wohl mehrere Zentimeter tief ein, verpuppen sich danach in kürzester Zeit und überwintern in der Erde bis zum nächsten Jahr. Im nächsten Jahr bzw. Sommer geht das ganze dann wieder von vorne los.
In Deutschland ist eigentlich so gut wie jeder Walnussbaum von dem Problem betroffen. Es müßte demzufolge also ettliche geschädigte geben.
Bekämpfungsmöglichkeiten:
1. Sortenwahl
Es soll Walnusssorten geben die nicht so stark von der Walnussfruchtfliege befallen werden, weil die Früchte von diesen Sorten erst später "reifen".
Diese Möglichkeit der Bekämpfung hat man jedoch nur bei einer Neupflanzung von einem Walnussbaum. Zudem dürfte diese Möglichkeit durch die bereits vorhandenen zwei Arten und den damit verlängerten Aktivitätszeitraum zukünftig nicht mehr funktionieren.
2. Befallene Nüsse entsorgen
Auch diese Möglichkeit kann den Befall nicht komplett verhindern, sondern nur reduzieren. Zumal sich ein Teil der Larven bzw. Maden noch aus der am Baum hängenden Walnuss zu boden fallen lassen, müßte man die befallenen Nüsse eigentlich direkt vom Baum pflücken um eine entsprechenden Bekämpfungserfolg zu erzielen.
3. Nüsse in Wasserbade legen
Ähnlich wie in Punkt zwei kann man damit den Befall im nächsten Jahr nicht verhindern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Walnusse aus dem Wasserbad noch schwerer zu trockenen sind.
4. Bodenabdeckung
Noch vor dem schlüpfen der Puppen im Juni sollte der Boden unter dem Walnussbaum komplett abgedeckt werden. Fast überall wird Folie zum Abdecken empfohlen. Folie ist aber in meinen Augen für die Abdeckung nicht sinnvoll für die Abdeckung, da Wasserundurchlässig. Es werden sich daher zwangsweise "riesige" Wasserpfützen oder Seen auf der Folie bilden. Besser wäre daher die Abdeckung mit einem dicken Unkrautvlies (150 g/m²) oder einem sehr engmaschigen stabilem Netz.
Damit wird man jedoch nur den Befall durch die "eigenen" Walnussfruchtfliegen verhindern. Andere Walnussfruchtfliegen aus der Umgebung kann man damit nicht am Flug hindern bzw. bekämpfen.
5. Gelbtafeln
Da die Walnussfruchtfliege mit der Kirschfruchtfliege verwandt ist, sollen wohl auch Gelbtafeln gegen den Befall helfen. Die Gelbtafeln sollen jedoch nicht so effektiv gegen die Walnussfruchtfliege wirken wie sie es bei der Kirschfruchtfliege tun.
Wenn man Gelbtafeln verwendet sollten es möglichst große Gelbtafeln (25 bzw. 35cm) sein. Pro Meter Baumhöhe sollte man wohl 2-4 Gelbtafeln aufgängen. Läßt sich beim meinem Baum defintiv nicht mehr machen. Dazu ist der Mittlerweile viel zu groß und hoch geworden. Macht in meinen Augen also nur Sinn bei noch jungen und kleinen Bäumen.
6. Kirschfruchtfliegenfalle.
Ähnliche Wirkung wie in Punkt 5 bei den Gelbtafeln. Pro Meter Baumhöhe sollte man wohl 1-2 Fruchtfliegenfallen aufgängen.
In jedem Fall einfach als das Aufhängen der Gelbtafeln auch bei einem großen und hohen Baum möglich.
7. Hühner
Für eine Reduzierung des Befalls bzw. der Puppen im Boden sollen auch freilaufende Hühner nützlich sein.
Dazu müsste man die Hühner allerdings schon im Frühsommer also vor dem schlüpfen der Fliegen und im Herbst unter den Walnussbäumen frei laufen lassen. Sie sollen wohl die Puppen der Walnussfruchtfliege fressen.
Auch diese Bekämpfungsmöglichkeit ist leider nicht für jeden realisierbar.
8. Chemische Mittel
Professionelle Walnussproduzenten in Europa und Deutschland nutzen mittlerweile Chemische Mittel bzw. Insektizide um die Walnussfruchtfliege zu bekämpfen. Dabei kommen Insektizide mit den Wirkstoffen Acetamiprid oder Thiacloprid zum Einsatz.
In der Regel wird damit der gesamte Baum "größflächig" mit dem Insektizid besprüht.
Da man diese Insektizide als "Privatmann" wahrscheinlich gar nicht in der benötigten Menge kaufen bzw. bezahlen kann, ist auch diese Bekämfpungsmöglichkeit unbrauchbar. Zumal sich das gesamte einsprühen großer und hoher Bäume auch sehr schwierig gestallten dürfte.
9. Einhüllen vom Walnussbaum
Insbesondere "Biobauern" hüllen die Walnussbäume komplett mit engmaschigen Netzen ab ca. Mai bzw. Juni ein. Die Walnussfruchtfliege kann so nicht mehr an die Walnüsse gelangen. Läßt sich beim hohen und großen Bäumen defintiv nicht mehr machen. Macht in meinen Augen also auch nur Sinn bei noch jungen und kleinen Bäumen.
Insbesondere die Pheromone aus dem ersten Beitrag von Quendula haben mich evtl. auf eine Idee gebracht.
Quendula hat geschrieben: ↑18. Okt 2013, 19:37Kann man mit Pheromonen oder anderen Dingen die Fruchtfliege ablenken und/oder *hüstel* entsorgen?
Ich habe mir da noch zwei weitere Bekämpfungsmöglichkeiten überlegt, die vielleicht etwas mehr bringen bzw. wirkungsvoller sein könnten. Muss dazu aber noch mehr Infos sammeln.
Einmal ohne den Einsatz von Insektiziden und einmal mit dem Einsatz von Insektiziden.
Ja ich weiß bitte nicht gleich steinigen, weil ich den Einsatz von Insektiziden in betracht ziehe.
Im Gegensatz zum Einsatz von Insektiziden bei anderem Obst und Gemüse, finde ich den Einsatz an der Walnuss nicht ganz so problematisch, da ja die Walnuss also die Frucht doppelt (Einmal grüne Schale einmal Nusschale) vor den Insektiziden geschützt ist.
Sofern also auch an dieser möglichen Bekämpfungsmethode interesse besteht, kann ich euch dann später meine gesammelten Infos dazu mitteilen, wenn ich mit meiner Suche fertig bin und erfolgreich war.