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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2312794 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #8310 am:

Du hast schon recht, dass andere Sorten besser schmecken können. Bei Kindern ist meine Erfahrung, dass die auf sowas wie Lakemont stehen. Sie ist süss, bisschen Säure, man knackt die kleinen Beeren und dann spritzt der Saft im Mund - ohne Kern dazwischen. Die feinen Aromen in guten Sorten, auf die ich auch stehe hat sie weniger. Das gewürzhafte, die Orangenschale, Erdbeer- oder Himbeertöne in Maßen, das findet sich woanders besser. Aber die meisten Kinder wollen das gar nicht oder finden es bäh.

Vielleicht sind ja auch neuere, aromatischere Kernlose so krankheitsfest. Aber das braucht wenigstens drei Jahre Erfahrungen. Wer behandelt im feuchtwarmen Freiland nicht und hat sie?
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minthe
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

minthe » Antwort #8311 am:

Interessante Beobachtung. Jetzt waere ich ja gespannt zu hoeren, was Eure eigenen Lieblinge sind, was ein komplexes und hochfeines Aroma angeht - ich bin mir sicher, die Mischung machts .... aber wenn es nur drei "Genusstraubensorten" sein duerften, was waere Eure Top-10?
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #8312 am:

minthe hat geschrieben: 6. Jul 2018, 23:41
Interessante Beobachtung. Jetzt waere ich ja gespannt zu hoeren, was Eure eigenen Lieblinge sind, was ein komplexes und hochfeines Aroma angeht - ich bin mir sicher, die Mischung machts .... aber wenn es nur drei "Genusstraubensorten" sein duerften, was waere Eure Top-10?

Wir sind zu wenige und wir haben's zu wenige Sorten um richtige Top Ten zuerstellen. Ich orientier mich was die Kollegen im Polen schreiben und zeigen dort, auch paar Leute im DE.
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minthe
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

minthe » Antwort #8313 am:

Das sehe ich ein. vielleicht Lieblingssorte dann? Es ist mir schon klar, dass der Geschmack unheimlich persoenlich ist und auch von den Wachstumsumstaenden abhaengt. Es haette mich einfach interessiert, was Euch so am Besten schmeckt. :)
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #8314 am:

Da entsteht vielleicht ein falscher Eindruck, weil der Geschmack eben kein völlig zu isolierendes Element ist. Aber gut, bleiben wir beim Aroma.
Die Nr. 1 - ausgereifte Muskattrollingertrauben. Probieren.
Die liebste der Würzigen: Muskat Blau. Es gibt da so einen Punkt kurz vor der Vollreife, wo das Aroma wirklich Purzelbäume schlägt mit Orangeat, etwas pfeffrig, Kirsche, Muskat. Leider nur in Kombination zu haben mit Verrieselung, üblen Kernen, zu wenig fleischigen Beeren.
Die liebste der neutralen: Die alte Suffolk Red. Sehr hohe Zuckerwerte, trotzdem ausgewogen durch eine leckere, vielschickte Säure, konzentriert, sie schafft die perfekte Balance. In dieser Form bei keiner neuen Sorte zu finden. Leider nur in Kombination zu haben mit hoher Anfälligkeit, viel zu brüchigen Stielen, etwas kleinen Trauben und oft Verrieselung.

Ich hab auch viele der östlichen Neuzüchtungen, aber geschmacklich noch nicht den Hit getroffen der das überflügelt.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #8315 am:

Wer das Muskataroma liebt: Garold (hell, mittlere Trauben und Beeren, sehr pilzfest, kann lange hängen bleiben, also langes Erntefenster, ca. 90 bis 95 Tage, also auch für Nichtweinbauregienen geeignet.

Wer Garold und Muskat Bleu kurz hintereinander kostet, der schmeckt bei Muskat Bleu einen deutlichen Foxton heraus, der sonst nicht so auffällt. Während Garold nach Wein schmeckt (Weinsäure), schmeckt MB aufgrund des schwachen Foxtones nach anderen Früchten. Der Foxton ist aber nicht störend.

Muskat Bleu siegt oft bei Verkostungen, hat also einen weitgehend anerkannt guten Geschmack, aber MB hat eben auch viele sehr unangenehme Eigenschaften, die MB für viele zum No Go machen:
- kleine Trauben und Beeren
- sehr verrieselungsanfällig (ich hatte in 4 von 5 Ertragsjahren praktisch nichts an den Trauben dran), aber es gibt auch weniger anfällige Klone, z.B. Muskat Garnier
- sehr zähe Beerenhäute
- 4 große, sehr störende Kerne
- kein knackiges Fruchtfleisch, etwas geleeartig bis flüssig
- ein Eldorado für die KEF und den Traubenwickler, da blaue Farbe

Positiv an MB: hohe Pilzfestigkeit

Für den, dem das Muskataroma von Garold zu intensiv ist: Tigin (nur leichtes Muskataroma), sehr große Trauben (750 ... 1000 g bei Ertragsreduzierung) und Beeren (10 ... 12 g), kleine, wenig störende Kerne, knackiges Fruchtfleisch, sehr pilzfest, ca. 115 Tage, fruchtiges Aroma mit etwas Muskat, helle Farbe und deshalb weniger attraktiv für die KEF und den Traubenwickler, ohne Foxton, sehr wüchsig, braucht viel Platz, Ertragsreduzierung unbedingt erforderlich. Außerhalb von Weinbauregionen erfordert Tigin einen sehr guten Standort, z.B. südwestliche Hauswand, damit Tigin richtig reif wird.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #8316 am:

Ein zuverlässiger unkomplizierter Tragesel mit sehr großen Beeren und Trauben: Galachad (hell, recht pilzfest, nicht ganz wie MB, einfacher fruchtiger Geschmack, ca. 95 ... 100 Tage - also für Nichtweinbauregionen gut geeignet, niedriger SAT-Wert, kleine, nicht störende Kerne, knackiges Fruchtfleisch)
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #8317 am:

Schön und gut, aber es sollte ja ausdrücklich nur um den Geschmack gehen. Es gibt wahrlich viel, das weniger anfällig wie Muskat Trollinger ist, aber es schmeckt eben anders.

"Muskat" in Aromabeschreibungen sollte man immer genauer ausdifferenzieren. Wer sich mal durch reine v. vinifera Rebsorten gegessen hat, weiss wie facettenreich und unterschiedlich mit diesem einen Begriff etikettiert wird. Baccus schafft es, schnell penetrant zu wirken, man schmeckt nichts anderes mehr. Moriomuskat bringt es dagegen zart, da kommt auch Zitrone, Minze, Blumen durch. Am Muskattrollinger wirkt es auch eher kräftig, aber klar und frisch mit Beerenfrucht, Sauerkirsche. Da stimmt die Balance für meinen Geschmack am besten.
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #8318 am:

Ja, und Augen essen mit.Lohnt sich anzusprechen was der Kollege im Odessa hier zeigt.
https://youtu.be/_TOWV30AXXA
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #8319 am:

Traubenwetter auf den Krim oder Odessa aus diesem Film ist nicht viel besser als bei mir. Wasser Rationieren schon.
Wenn jemandem interessant, soll sich den Reben Anbau abschauen und die Abstände zwischen Reben, dann können wir weiter diskutieren über Unterlagen.
Dateianhänge
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

hargrand » Antwort #8320 am:

Nach meinem Verständnis müsste doch, je mehr Altholz vorhanden ist, auch die Verrieselung abnehmen oder? Weil ja im Holz winiges an Reservestoffen eingelagert ist.
Das heißt je weiter der Pflanzabstand umso geringer die Verrieselung?
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #8321 am:

hargrand hat geschrieben: 8. Jul 2018, 16:19
Nach meinem Verständnis müsste doch, je mehr Altholz vorhanden ist, auch die Verrieselung abnehmen oder? Weil ja im Holz winiges an Reservestoffen eingelagert ist.
Das heißt je weiter der Pflanzabstand umso geringer die Verrieselung?

Beim 1 bis 2kg Trauben ist der Verrieselung gewünscht und 5BB macht das nur dann hat man nächsten Problem?
Das sieht man das die unveredelte Sorten benutzen und die verrieseln nach Sorten Art.
Meine Dunja steht auf Unterlage 5BB ,und sieht man dort Verrieselung?
Warum?
Die Antwort kannst du finden wenn du fährst die Sorten anzuschaffen in Hr.Jägers Wingert gegen Oktober.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #8322 am:

Eine oberflächliche Suche nach dem Grund für Verrieselung führt unter anderem auf die Ergebnisse:

- zu viel Regen
- konstant niedrige Temperaturen unter 15 Grad Celsius
- lang andauernde Hitze von mehr als 30 Grad Celsius
- Viruskrankheiten
- Sortenbedingt
- unausgewogener Ernährungszustand der Reben
- Behandlungsfehler beim Pflanzenschutz
- zu starkes Wachstum
- zu schwaches Wachstum
- Überdüngt
- Veredelung auf einer ungeeigneten Unterlage
- unsachgemäßer Rebschnitt
- Lichtmangel

Sowie alle Kombinationen daraus. Zwei schwach ausgeprägte Faktoren können sich gegenseitig zu einem kräftigen Effekt verstärken. Da wirds wohl schwierig mit pauschalen Antworten.
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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #8323 am:

silesier hat geschrieben: 7. Jul 2018, 23:45
Ja, und Augen essen mit.Lohnt sich anzusprechen was der Kollege im Odessa hier zeigt.
https://youtu.be/_TOWV30AXXA
Der Abstand in der Reihe ist das eine. Der Reihenabstand das andere.
In Verbindung mit den tief hängenden Trauben, dann noch Gras direkt drunter, hier würden solche engen Reihen nie funktionieren. Viel zuviel Pilz der sich darüber freut, weil es hier manchmal auch regnet.
Das vollständige entblättern der Traubenzone, bei so engen Reihen und tiefer Traubenzone mag das klappen, hier wäre nicht nur eine Sorte von Sonnenbrand betroffen sondern die Hälfte versengt.
Da muss man sich eh entscheiden, entblättern gegen Botrytis und damit auch bei hellen Trauben Polyphenole im Aroma fördern?
Hätte gerne den Text verstanden, vielleicht kann wer das wesentliche zusammenfassen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #8324 am:

Was ist beim diesen Film, Sorten Namen und wie die sich verhalten.
Um den Film zu verstehen muss man frühere Filme anschauen über Reben Erziehung, was im DE keiner sich damit interessant, außer Trabanix welcher startet Versuch.
Meine Lieblinge wehren Arkadia, Aloschenkin, MB,Dunja,Kirschgeschmack,sogar der Phönix weil die Wespen und Starren mögen ihn auch.
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