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Welche Sauerkirsche ? (Gelesen 115701 mal)

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Moderator: cydorian

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durone
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Re: Welche Sauerkirsche ?

durone » Antwort #210 am:

plantboy hat geschrieben: 30. Aug 2017, 22:46
Hallo Konterkater,

das ist schon komisch, dass manche Bäume mit der Zeit so sehr schwächeln. Eigentlich dürfte das gar nicht sein. Ob da heute bei der Züchtung zu wenig auf die Wachtumsgesundheit des Baum auf verschiedenen Böden geachtet wird? Da wird der Kunde zum Betatester...nur gibt es da keinen Softwareupdate, wie beim Diesel ;) ;) ;)


Nach welcher Zeit zeigte deine Achat, die ersten Mangelersheinungen?







Hallo Plantboy!

Seit letzten November steht u.a. eine Achat im Garten und im Laufe des Augusts hat sie 80% ihrer Blätter verloren. Schrotschuss. In geschätzt ca. 2 Wochen wird das letzte Blatt ab sein. Sie ist auf prunus avium veredelt.



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gartenpflanze
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Re: Welche Sauerkirsche ?

gartenpflanze » Antwort #211 am:

Hallo,
ich habe mir eine Ostheimer Weichsel gekauft. Jetzt brauche ich noch eine Befruchtersorte.
Welche Sauerkirschen eignen sich dafür?
Möchte mir evtl. eine Ungarische Traubige kaufen.
durone
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Re: Welche Sauerkirsche ?

durone » Antwort #212 am:

Unsere Achat hat sich im September überraschender Weise stabilisiert und hat immer noch ca. 15 Blätter, während andere Kirschbäume den September schlechter überstanden haben.
durone
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Re: Welche Sauerkirsche ?

durone » Antwort #213 am:

Unsere Achat hat erstmals geblüht und es hängen ein paar wenige Kirschen dran - vielleicht reicht es ja für eine Kostprobe. Bisher steht sie sehr gesund da.
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strohblume
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Re: Welche Sauerkirsche ?

strohblume » Antwort #214 am:

Ich hatte mir 2 Jachim geholt im Herbst ,sind durch den Winter gekommen,das Blatt ist gesund. eine hatte sogar ca. 10 Blüten -der Platzmangel war auch ein Kaufargument.
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Konterkater
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Re: Welche Sauerkirsche ?

Konterkater » Antwort #215 am:

plantboy hat geschrieben: 30. Aug 2017, 22:46
Hallo Konterkater,

das ist schon komisch, dass manche Bäume mit der Zeit so sehr schwächeln. Eigentlich dürfte das gar nicht sein. Ob da heute bei der Züchtung zu wenig auf die Wachtumsgesundheit des Baum auf verschiedenen Böden geachtet wird? Da wird der Kunde zum Betatester...nur gibt es da keinen Softwareupdate, wie beim Diesel ;) ;) ;)


Nach welcher Zeit zeigte deine Achat, die ersten Mangelersheinungen?


Hallo Plantboy,

die Achat? Direkt von Anfang an. die Safir hatte anfangs noch genügend Kraft gehabt. Die Achat ist nach zwei Jahren wieder ausgebuddelt worden. Die erste Safir hat elf Jahre durchgehalten.

*******

Jo, bei den modernen Sauerkirschen habe ich ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass ich viel Zeit brauche, um hinreichende Erfahrungen mit den modernen Sorten zu bekommen, um zu entscheiden, welche Sorten FÜR MICH bzw. für UNSEREN GARTENBODEN und für die UMGEBUNG geeignet sind.

Als es noch Gespräche gab im privaten Kreis um die Milleniumswechselzeit, dass die Sauerkirsche GENERELL aussterben wird, waren im Jahre 2003 klassischer Zeitrechnung zwei Sorten im Mittelpunkt als Hoffnungsträger: Safir und Morina.

Ich zögerte zu dem Zeitpunkt noch und kaufte mir zwei Jahre später ein Obstfachbuch, [OT: bei dem mir auffiel, dass alle möglichen Obstsorten besprochen wurden, von denen ich noch nie etwas gehört hatte, dafür die Quitte überhaupt nicht erwähnt wurde.

Offenbar ist die Quitte, mit der ich nix anfangen kann, eine Spezialität Baden-Württembergs. OT:Ende]

Bei den modernen Sauerkirschen wurde 8 Sorten erwähnt, unter anderem die Karneol und die Ungarische Traubige. Hier im Garten Forum waren die Meinungen unterschiedlich. Nach einigem Hin und Her entschloss ich mich dazu, es mit den beiden Sorten Ungarische Traubige ...

... (mein Favorit und der erste Baum, den ich gepflanzt habe) ...

... und der Safir zu versuchen. Zwei Jahre später kam eine Morina Halbstamm, und eine zweite Safir dazu. Das war vor zehn Jahren.

Sie haben Kyrill nicht miterlebt. Die Ungarische Traubige hat es fast nicht überlebt. Die Kiefer, die bei uns bei dem Orkantief umfiel, verfehlte meinen Favoriten nur knapp.

*******

Sprung zu heute.

Es kamen kurz darauf die Sorten Achat und Jade dazu, die ich ebenfalls ausprobierte, weil die ungarische Traubige für den Erwerbsanbau zu kleine Kirschen liefert.

Die Safir und die Achat kamen wahrscheinlich wegen DER UMGEBUNG nicht bei uns zurecht. 150 Meter von unserem Garten befindet sich ein Waldausläufer, und der sorgt wahrscheinlich für so hohe Feuchtigkeit, so dass Schimmelpilze sehr gut gedeihen können.

50 km südlich steht bei einem Forumsmitglied ebenfalls eine Safir, und er hat keinerlei Probleme mit der Safir gehabt.

*******

Die Jade, die Morina und mein Favorit Ungarische Traubige und die vor vier Jahren von einem 30 Jahre älteren Gartenveteran aus den neuen Bundesländern zugesendeten Ostheimer Weichseln sind stark genug, um auch in unserer Waldumgebung den Schimmelpilzen stand halten zu können.

Zu diesen unterschiedlichen Verhalten gegenüber Schimmelpilzen gab es in der Literatur den Hinweis: empfindlich gegen Sprühflecken- (Safir) und Schrotschußschimmelpilzen (Achat).

********

Mit der Morina kann ICH nichts anfangen. Sie ist zum Einen SEHR SÜSS und zum Anderen SEHR SAUER. Vielleicht lässt sich mit dieser Sorte Kirschlikör fabrizieren.

Aktuell: Zum Frischverzehr zu sauer und für die Verarbeitung zu süß. Deswegen habe ich diese Kirschen dieses Jahr hängen lassen.

*********

Die Sorten, die für MICH, UNSEREN GARTENBODEN und UNSERE WALDUMGEBUNG geeignet sind, sind UNGARISCHE TRAUBIGE, JADE und eventuell die Ostheimer Weichseln,

die wirklich sehr langsam wachsen im Gegensatz zu den Neuzüchtungen aus Dresden-Prillnitz, und auch nach vier Jahren noch immer keine Kirschen liefern.

Auch wenn ich sonst der Meinung bin, dass langsam wachsende Bäume besser sind, beispielsweise als Lebensbaum, so bin doch froh, dass die Züchtungen in Dresden-Prillnitz Sorten hervor gebracht haben, die schnell fruchten (in der Regel schon nach zwei Jahren), ...

... wobei die Ungarische Traubige, so weit ich es weiss, die einzige Sorte ist, die nicht genetisch geändert wurde, sondern lediglich so modifiziert wurde, so dass sie VIELE Kirschen trägt.

Die Ungarische Traubige wurde gefunden, wobei festgestellt wurde, dass sie einer Kreuzung aus Süßkirsche und Sauerkirsche entsprungen ist, so dass sie Eigenschaften von beiden Eltern mitbekommen hat:

Großer Baum, aufrechte Äste, kann bestimmte Süßkirschen befruchten und umgekehrt (wie eine Süßkirsche), ist sehr süß und hat etwas Säure und kann wurzelecht gezogen werden (wie eine Sauerkirsche).

Offiziell wird die wirklich bemerkenswerte Sorte als Sauerkirsche geführt.

Der einzige Nachteil, den sie hat, ist, dass der Baum stark verkahlt und nicht gerade hübsch ist. Etwas bizarr anmutend.

Allerdings wird diese Sorte für die Kirschsaftherstellung erwerbsmäßig angepflanzt. Von allen Kirschsorten, die ich kenne, ist sie die saftigste.

*******

Wer einen hübschen Baum mit süßen und saftigen Kirschen sucht, die etwas sauer sind und SEHR GUT schmecken, denjenigen kann ich die Jade empfehlen.

Sie braucht allerdings SEHR GUTE Böden !!!

Hier im Forum haben aufgrund meiner Empfehlung es drei Gärtner versucht, bei zweien ist sie eingegangen; die dritte Gärtnerin sandte große Dankesworte an mich für meine Empfehlung;

es wäre DIE PERFEKTE KIRSCHE für sie.

Wie viel sie trägt im Vergleich zur Ungarischen Traubigen, das weiß ich noch nicht, da die Ungarische Traubige erst mit zehn Lebensjahren bei mir so richtig losgelegt hat.


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Konterkater
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Re: Welche Sauerkirsche ?

Konterkater » Antwort #216 am:

ERNTE 2018 klassischer Zeitrechnung:

Alle Angaben nach dem Entstielen und Entsteinen / Bäume sind buschförmig und wurzelecht, wenn nicht anders angegeben:

Ungarische Traubige (12 Jahre alt, 7 Meter groß): 4,217 kg (Vorjahr: 10,293 kg)

Safir (mittlerweile gefällt, da Baum letztes Jahr gestorben ist) 0,000 kg (Vorjahr mit letzter Kraft: 2,006 kg)

Morina (10 Jahre, Halbstamm, 7 Meter groß): Kirschen dieses Jahr hängen gelassen, ungefähr so viel wie letztes Jahr (Vorjahr: 0,943 kg)

Jade (8 Jahre alt, 4, 50 Meter groß): 0,576 kg (Vorjahr: 1,504 kg)

Süßkirsche unbekannt (rund 25 Jahre alt, Halbstamm, veredelt, geschätzt 13 Meter hoch): 1,746 kg (Vorjahr: 2,516 kg)

Zweiter Baum Ungarische Traubige, steht schattig und die Kirschen waren signifikant nicht so süß wie bei meinem ersten gepflanzten Baum (6 Jahre alt (?), 2.70 Meter groß) : 0,458 kg

*********

Die Kirschen reiften auch in diesem Jahr superschnell und waren erneut fünf Wochen zu früh reif. Die Geschwindigkeit reichte aus, um eine Woche zuvor die CD-Rohlinge einzuhängen, da die Amseln und Co. die Kirschen zuvor noch mieden und gestern waren sie so süß wie Süßkirschen, mit dem "Ziehen im Abgang".

Allerdings eingekocht sind die Ungarische Traubige und die Jade nach meiner Meinung unschlagbar bei Kuchen, Quarkspeise und Eis mit heißen Kirschen !!!

durone
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Re: Welche Sauerkirsche ?

durone » Antwort #217 am:

Unsere Achat steht aktuell sehr gesund da. Ein Kirsche wurde im Hellrot-Stadium Opfer eines Vogels, alle anderen waren schon früh verschwunden. Also keine Kostprobe dieses Jahr.
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Tester32
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Re: Welche Sauerkirsche ?

Tester32 » Antwort #218 am:

Hallo zusammen,

brauche Hilfe eines Pomologen auf dem Gebiet Sauerkischen. Ich hatte eine SK beim Discounter gekauft, die als Rheinische Schattenmorelle ausgeschildert war. Weit gefehlt, die Sorte ist nicht selbstfruchtbar. Von ca. 100 Blüten gab es eine einzige Kirsche. Dummerweise schmeckt diese sehr gut, so dass ich gerne die Sorte wissen würde.

Die Beere war fast so groß wie Süßkirschen im Supermarkt (überwiegend die Sorte "Napoleon"). Geschmack ist sehr gut, süß und sauer, aber von Beidem nicht Zuviel, sehr gut geeignet zum Frischeverzerr. Natürlich saftig. Ein besonderes Aroma viel mir nicht auf. Konsistenz weicher als Süßkirschen, aber nicht so matschig, wie manche Sauerkirschen, schon fester. Ich tippe darauf, dass die Beere sogar gut transportfähig ist. Wenn man sie in der Hand hält, kann man von der Festigkeit her gar nicht erkennen, dass es eine Sauerkirsche ist, man könnte auf Süßkirsche tippen. Die Farbe im reifen Zustand ist mittelrot. Nicht hellrot, aber auch nicht dunkelrot (auf den Fotos ist sie etwas dunkler geraten, als tatsächlich, hatte wenig Licht). Die Beerenform ist oben herzformig. Auf einer Seite ist sie flach, auf der anderen - absolut rund. Das Steinchen befindet sich in der Beere quer, nicht längs.

Blütezeit war dieses Jahr 16.04-27.04.18, Reife war 22.06.

Der Beerengröße nach dürfte es sich um eine moderne Sorte handeln. Blüten kommen nicht auf speziellen kleinen Blütezweigen, wie bei Süßkirschen oder manchen Sauerkirsch-Sorten, sondern entlang der neuen Ruten gemischt mit Blättern, die Blütenknospen scheinen willkürlich gemischt zu sein mit den Blätterknospen. Im Winter konnte ich die Blüte- und Blätterknospen von einander nicht unterscheiden, die Blüteknospen waren nicht größer.

Siehe auch die angehängten Bilder. Der Saft ist rot, nicht transparent.

Frage: welche Sorte könnte es sein? Und welche sicherlich nicht? Ich bin dankbar für jede Anregung.


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cydorian
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Re: Welche Sauerkirsche ?

cydorian » Antwort #219 am:

Sieht nach "Safir" aus. Aber die ist selbstfruchtbar. Die Reifezeit ist dieses Jahr kaum repräsentativ.
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Re: Welche Sauerkirsche ?

mime7 » Antwort #220 am:

Konterkater hat geschrieben: 24. Jun 2018, 10:15

Mit der Morina kann ICH nichts anfangen. Sie ist zum Einen SEHR SÜSS und zum Anderen SEHR SAUER. Vielleicht lässt sich mit dieser Sorte Kirschlikör fabrizieren.

Aktuell: Zum Frischverzehr zu sauer und für die Verarbeitung zu süß. Deswegen habe ich diese Kirschen dieses Jahr hängen lassen.


So unterschiedlich kann der Geschmack sein.
Ich habe gestern meine Morina geerntet.
Ich finde die wunderbar zum Frischverzehr, süss und sauer, sehr intensiv.
Mindestens ein Kilo ist so schon verschwunden, ein zweites hat eine Tochter weggeputzt (dem Rest der Familie ist sie aber tatsächlich auch zu sauer).
Marmelade aus Morina finden wir ebenfalls sehr gut (3kg), der Rest wurde eingefroren und gibt im Winter leckere Kuchen.
Insgesamt waren es 10 kg.
Ich habe 3 Bäume:
Ein gekaufter auf schwacher Unterlage, der wächst nach 10 Jahren kaum noch, auch nicht nach starkem Rückschnitt, der ist deswegen ein Bild des Jammers, hat aber dennoch (noch) die meisten Kirschen
Von dem ersten habe ich im ersten Jahr 2 Reiser auf 2 Süsskirschsämlinge aufveredelt. Die beiden sind jetzt deutlich grösser und wüchsiger als die Nummer 1 und holen auch ertragsmässig auf.
Bei allen drei habe ich keine Probleme mit irgendwelchen Erkrankungen oder Schädlingen.
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Re: Welche Sauerkirsche ?

Tester32 » Antwort #221 am:

cydorian hat geschrieben: 24. Jun 2018, 21:49
Sieht nach "Safir" aus. Aber die ist selbstfruchtbar. Die Reifezeit ist dieses Jahr kaum repräsentativ.


Jepp, ist ähnlich. Eine Achat kann es zufällig nicht sein? Vom Aussehen her könnte die glaube ich auch in Frage kommen.

Das mit der Befruchtung könnte noch eine andere Ursache haben. Ich glaube, der Baum hatte deutlich mehr als eine befruchtete Blüte gehabt, vielleicht so ca. 5-10. Evtl. hat er sie abgeworfen und nur eine reifen lassen, weil er gerade mal im dritten Jahr ist?
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Re: Welche Sauerkirsche ?

cydorian » Antwort #222 am:

Die Fruchtfarbe und -Form erinnert mehr an Safir, aber das kann auch täuschen. Fotos sind nicht farbecht. Safir sieht für mich immer von aussen in allem etwas mehr nach Süsskirsche aus.
Achat ist ebenfalls selbstfruchtbar, das wäre kein Unterscheidungskriterium bei deiner Kirsche.
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Konterkater
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Re: Welche Sauerkirsche ?

Konterkater » Antwort #223 am:

mime7 hat geschrieben: 24. Jun 2018, 21:52
Konterkater hat geschrieben: 24. Jun 2018, 10:15

Mit der Morina kann ICH nichts anfangen. Sie ist zum Einen SEHR SÜSS und zum Anderen SEHR SAUER. Vielleicht lässt sich mit dieser Sorte Kirschlikör fabrizieren.

Aktuell: Zum Frischverzehr zu sauer und für die Verarbeitung zu süß. Deswegen habe ich diese Kirschen dieses Jahr hängen lassen.


So unterschiedlich kann der Geschmack sein.
Ich habe gestern meine Morina geerntet.
Ich finde die wunderbar zum Frischverzehr, süss und sauer, sehr intensiv.
Mindestens ein Kilo ist so schon verschwunden, ein zweites hat eine Tochter weggeputzt (dem Rest der Familie ist sie aber tatsächlich auch zu sauer).
Marmelade aus Morina finden wir ebenfalls sehr gut (3kg), der Rest wurde eingefroren und gibt im Winter leckere Kuchen.
Insgesamt waren es 10 kg.
Ich habe 3 Bäume:
Ein gekaufter auf schwacher Unterlage, der wächst nach 10 Jahren kaum noch, auch nicht nach starkem Rückschnitt, der ist deswegen ein Bild des Jammers, hat aber dennoch (noch) die meisten Kirschen
Von dem ersten habe ich im ersten Jahr 2 Reiser auf 2 Süsskirschsämlinge aufveredelt. Die beiden sind jetzt deutlich grösser und wüchsiger als die Nummer 1 und holen auch ertragsmässig auf.
Bei allen drei habe ich keine Probleme mit irgendwelchen Erkrankungen oder Schädlingen.


Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden.

Das Aroma der Morina ist bemerkenswert. Eigenartig einzigartig.

Ich habe die Morina letztes Jahr zusammen mit Safirkirschen zu Marmelade verkocht und war enttäuscht.

Die Safirkirsche ist für mich DIE MARMELADENKIRSCHE. Leider haben beide Bäume bei mir nicht überlebt. Aber nach der Diskussion um die Wirkungen von Zucker trauere ich der Safir nicht mehr sehr nach.

Das Aroma der Jade und der Ungarischen Traubigen gefällt mir persönlich am besten.

Aber - der Geschmack der Morina ist wirklich einzigartig. Deswegen denke ich, dass die Morina immer Liebhaberinnen und Liebhaber haben wird.

Und ich werde mich erkundigen, ob aus dieser bemerkenswerte Kirschlikör aus ihr gemacht werden kann. ... UND ... ob die Vögel die hängengelassenen Kirschen verspeisen werden. WENN JA ... dann wünsche ich den Vögeln guten Appetit.

Denn ohne Vögel würde der Garten nur halb so schön sein.
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Re: Welche Sauerkirsche ?

Konterkater » Antwort #224 am:

Was für die wilden Brombeeren schlecht ist, ist für die Kirschen gut:

Während in den letzten beiden sehr warmen Sommern die wilden Brombeeren einfach nur grauenvoll geschmeckt haben, vollkommen süß und fast ohne Aroma, ...

... habe ich gestern, am 30. Juni erkennen können, dass alle Kirschbäume, SOGAR die Morina mit den sehr sauren und süßen Kirschen mit dem eigenartigen Aroma, von den Vögeln leer geräumt waren.

Kirschbäume der sechsten und siebten Kirschwoche.
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