Bis Eisheiligen warten oder jetzt loslegen? (Gelesen 7228 mal)

[Vogelsberg]

Mir ist der Aufwand mit dem Vlies zu groß und der Erfolg hier zu unsicher, so dass ich deshalb lieber warte; ich will ja keinen Wettbewerb gewinnen.

Dito :)

Ich scheue keinen Aufwand ;D ;D

[July]

Vor Eisheiligen pflanze ich nie empfindliche Sachen raus. Und selbst nach Eisheiligen (an einem 6.Juni) haben wir hier schon -3°C gehabt und alle Bohnen waren hin......
Sowas vergisst man nicht und wird schlauer. Gurken kommen erst Anfang Juni ins Freie.

Wie schon gesagt.......ich will ja keinen Wettbewerb gewinnen:)
LG von July

[Rieke]

Laut Wettervorhersage soll in unseren Graden (Frankfurt) durchgehend Temperaturen zwischen 19 und 25 Grad geben. Ich frage mich nun ernsthaft ob es sich lohnt ein kleines Restrisiko für die paar verbliebenen Tage 26.04 bis 11.05 einzugehen und die meisten Sachen schon jetzt draußen zu pflanzen. In Frage würden kommen: Paprika, Physalis, mexikanische Mini-Gurke, Aubergine. Etwas später dann auch Inkagurke, Tomate, Wassermelone. Bei allen handelt es sich im zu hause aufgepeppten Sämlinge. Als direkte Aussaat könnte ich mir in den nächsten Tagen neben den üblichen Verdächtigen (Erbsen, Kohlrabi, Möhren usw.) auch solche verfrühte Exemplare wie Gruken, Zuccini und Kürbis vorstellen. Überlegen ihr euch das auch oder überwiegen die Risiken die möglichen Vorteile?

Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen. Wenn Dein Garten geschützt im Stadtgebiet liegt, könntest Du überzählige Sämlinge (man sät ja meistens mehr aus, als man braucht) riskieren.

Ich warte lieber bis zu den Eisheiligen. Bis dahin habe ich genug andere Sachen im Garten zu tun. Manchmal fange ich schon Anfang Mai an, die Tomaten in ihre Kübel umzupflanzen. Da ist das Risiko überschaubar, die stehen geschützt an der Hauswand und wir haben seltener Spätfröste als im Berliner Umland. Schlimstenfalls muß ich die Kübel mal in den Keller tragen - was bei den großen Kübel lästig genug ist.

[maka]

die frage, ob sich ein rauspflanzen lohnt, hab ich mir ebenfalls gestellt.
die kohlraben sind schon fast zu gross fürs gewächshaus. würden die denn im folientunnel etwas kälte aushalten ? kartoffeln möchte ich schon gern legen, sie kommen ja tiefer in die erde.
gurken hab ich vorgezogen, stehen im gewächshaus noch gestäbt.
glaub für tagetes ist es noch zu früh zum rausstellen, die sind auch mächtig gewachsen

[Kübelgarten]

Kartoffeln können jetzt schon in die Erde, das Kraut kommt dann nach den Eisheiligen raus.

ich warte immer bis nach den Eisheiligen mit Ausräumen.

Meine Hochbeet ist schon bestückt, darauf hat GG eine Haube gebaut, die nehme ich erst später ab.

[thuja thujon]

Da gabs doch demletzt ein neues Buch, was mehr phänologisch statt kalendarisch gegliedert war. Von irgendeiner neophyllophilen Bloggerin oder wie man diese Spezies nennt.

Kann da bitte mal jemand nachgucken was da zum Thema steht?
Pflanzt man Kartoffeln wenn die Schneeglöckchen verblüht sind, Kohlrabi wenn die Osterglocken aufblühen und Gurken wenn die Tulpen die Blütenblätter fallen lassen? Wie sind da die Regeln in halbwegs durchschnittlichen Jahren, was wir dieses Frühjahr mal wieder gerade nicht haben?

[Nemesia Elfensp.]

2017 habe ich im GWH gezittert als doch noch Frost kam...[/quote] .........ich hätt' schwören können, dass Du bestimmt einen Frostwächter hast - haste nich :o ?



[quote author=thuja thujon link=topic=62793.msg3065095#msg3065095 date=1523565760]
Da gabs doch demletzt ein neues Buch, was mehr phänologisch statt kalendarisch gegliedert war.

...Du meinst den phänologischen Gemüsegartenkalender aus dem Buch "Spriessbürger"

ich guck mal nach, was die so schreiben................
Wobei ein "Wetterrückfall" wird ja durch phänologische Geschehnisse auch nicht verhindert werden können............

[Nemesia Elfensp.]

Kann da bitte mal jemand nachgucken was da zum Thema steht?
Pflanzt man Kartoffeln wenn die Schneeglöckchen verblüht sind, Kohlrabi wenn die Osterglocken aufblühen und Gurken wenn die Tulpen die Blütenblätter fallen lassen?

Kartoffeln (direkt): von Ende Huflattichblüte bis Ende Forsythienblüte
Kohlrabi (Setzlinge)i: von fast Ende Forsythienblüte bis nicht ganz Ende Sommerlindenblüte
Gurken/Freilandgurken (Setzlinge): ab knapp nach Anfang Holunderblüte bis Ende Holunderblüte

:) hilft das weiter?






Edit hat noch fix ein i geliefert

[Dietmar]

Wenn ich mich richtig erinnere, gingen hier bei mir die Eisheiligen (mit Nachtfrost) im vergangenem Jahr entgegen dem Kalender bis zum 22.05. und danach kam gleich der Hochsommer. Das Frühjahr war ganz ausgefallen. Bis vor ca. 12 Jahren war hier kurz vor Sibirien die Wahrscheinlichkeit für Fröste bei den Eisheiligen bei gefühlten 50 %. Da hatte ich eben schon vor den Eisheiligen (wie jetzt) wärmeliebendes ausgepflanzt (Tomaten) oder gesteckt (Bohnen). Gab es keinen Frost, dann hatte ich ca. 1 Monat Vegetationszeit gewonnen. Wenn es doch Frost gab, hatte ich genug Tomaten etwas zeitversetzt für einen 2. Versuch gezogen bzw. in der Samentüte der Bohnen war genug für einen eventuell 2. Versuch.

In den letzten 10 .... 12 Jahren waren bei uns die Frühjahre ganz ausgefallen bzw. haben später als normal begonnen. Da stellte sich für mich nicht mehr die Frage, vor den Eisheiligen zu pflanzen bzw. zu stecken. Auch vor den Eisheiligen gab es immer wieder Frost.

Im Rheingebiet seid Ihr viel weiter von "Sibirien" ;D entfernt und das bedeutet, dass es bei Euch sicher nicht jedes Jahr Frost zu den Eisheiligen gibt. Das vergangene Jahr mit den starken Spätfrösten war bei Euch sicherlich eine Ausnahme. Ich hatte hier keine Probleme mit Spätfrösten, da die empfindlichen Pflanzen noch Winterruhe hatten. Dadurch konnten Blätter und Blüten nicht erfrieren, denn es gab sie noch nicht.

Tendenziell soll es auch in Westdeutschland mehr Frost zu den Eisheiligen geben, da der Golfstrom ca. 15 % schwächer geworden ist und damit Westeuropa weniger als früher wärmt. Ob sich das in naher Zukunft für Euch schon auswirkt - oder erst in einigen Jahrzehnten - das steht in der Glaskugel.

[Dietmar]

Kartoffeln (direkt): von Ende Huflattichblüte bis Ende Forsythienblüte
Kohlrabi (Setzlinge)i: von fast Ende Forsythienblüte bis nicht ganz Ende Sommerlinde
Gurken/Freilandgurken (Setzlinge): ab knapp nach Anfang Holunderblüte bis Ende Holunderblüte

Die alten Bauernregeln helfen nur, wenn es normale Jahre sind, nicht bei Wetterkapriolen wie die extremen Spätfröste im vergangenem Jahr.

[Nemesia Elfensp.]

Die alten Bauernregeln helfen nur, wenn es normale Jahre sind, nicht bei Wetterkapriolen wie die extremen Spätfröste im vergangenem Jahr.
[/quote]

genau das sagte ich auch schon im Vorfeld :)
[quote author=Nemesia Elfensp. link=topic=62793.msg3065101#msg3065101 date=1523566276]
Wobei ein "Wetterrückfall" wird ja durch phänologische Geschehnisse auch nicht verhindert werden können............

[Dietmar]

Was habe ich dieses Jahr bisher gemacht?

Da dieses Jahr seit langem das erste Jahr wieder mit Frühling ist, habe ich zumindest getopfte Kräuter ausgepflanzt. Die sind aber nicht ganz so empfindlich wie Tomaten und Bohnen und bei leichten Frösten reicht eine Frostschutzhaube bzw. ein Hütchen.

[thuja thujon]

Kartoffeln (direkt): von Ende Huflattichblüte bis Ende Forsythienblüte
Kohlrabi (Setzlinge)i: von fast Ende Forsythienblüte bis nicht ganz Ende Sommerlindenblüte
Gurken/Freilandgurken (Setzlinge): ab knapp nach Anfang Holunderblüte bis Ende Holunderblüte

Die Autorin kommt irgendwo aus der Nähe von Dietmar, also eher der kontinental geprägte Teil, oder?
Hier am Oberrhein ist das `Problem´ das oft der Holunder vor den Eisheiligen blüht bevor die Forsythien verblüht sind.

[Nemesia Elfensp.]

Die Autorin kommt irgendwo aus der Nähe von Dietmar, also eher der kontinental geprägte Teil, oder? [/quote] aus der Schweiz


[quote]Hier am Oberrhein ist das `Problem´ das oft der Holunder vor den Eisheiligen blüht bevor die Forsythien verblüht sind.

Ach ::) wie - Dann sind die beiden Sträucher aber ziemlich "zusammengerückt..................
Nach ihrem Kalender blüht die Forsythie von etwa Mitte März bis knapp vor Ende April
und der Holunder etwa von knapp Ende Mai bis 2/3 des Juni.

Wenn ihr Phäno-Kalender für uns nicht geeignet ist, müssen wir halt selber einen "schnitzen".........

[thuja thujon]

Schweiz, nun ja, da war ich voll daneben. Macht wegen der Klimazonen Sinn, ich erinnere mich wieder wie es zum Buch kam, aber bringt auch nix, wenn im Extremfall die Phänologie noch mit einem Faktor belegt werden muss.

Die Forsythie blüht hier sobald der Winter fertig ist, danach wirds meist warm mit Frühsommertrockenheit und das lässt nicht nur die Obstblüte so stark zusammenrücken das oft alles gleichzeitig blüht, sondern das lässt hier oft auch den Holunder aufblühen bevor der Apfel in Meck-Pomm blüht. Das Frühjahr geht hier recht fix durch.

Oder anders, speziell für Dietmar: hier ist die Forsythie gerade in Vollblüte und die ersten Weinreben spreizen das dritte noch Miniblättchen vom ca 1cm langen Trieb ab. Der Großteil der Augen ist allerdings noch im Wollstadium. In 3 Tagen ist die Situation beim Wein eine völlig andere, bei der Forsythie dafür aber eher nicht, die Blüte hält länger als der Austrieb beim Wein in der Wärme stockt.

Also ich glaube die ursprüngliche Threadfrage lässt sich weder mit der einen noch mit der anderen Methode halbwegs zuverlässig beantworten. Ich denke wenn man probiert, kann man in jedem Jahr wieder was dazulernen.