planthill hat geschrieben: ↑25. Jul 2017, 20:34
hier möchte ich @hemerocallis unbedingt beipflichten. Jeder von uns kann nur für seinen eigenen Standort sprechen, bestenfalls noch Vergleiche zieh'n. Farben, Höhen, Blütezeiten variieren. Ich brauch mit niemandem südlich oder nördlich der Alpen darüber Diskussionen entfachen, dazu sind die Rahmenbedingungen einfach zu unterschiedlich. Dies könnte der kleinste gemeinsame Nenner sein: die eigenen Standortbedingungen sind nur für uns selbst verallgemeinerbar ...nicht für andere woanders ...
Kleines Beispiel dazu: hier ist Berlin Red Velvet ein Totalversager, vormittags um 11.00 Uhr im Vollschatten gepflanzt (Abendsonne ab 17.00 Uhr) bereits grauslich verledert. Bei einem Freund im kühlen Norden Deutschlands ist sie der Star im Garten - sie öffnet auch bei sehr geringen Temperaturen und ist bei den dortigen Tageshöchstwerten zur Hem-Blüte traumhaft schön.
Viele Züchtungen aus dem Norden sind weder hitze- noch farbstabil - müssen sie im Norden auch nicht sein. Ich würde sie als Züchter trotzdem testweise in den Süden verschicken, damit ich etwas über die Qualität meiner Sorten erfahre, bevor ich sie vermarkte.
Viele Züchtungen aus wärmeren Regionen öffnen bei kühlen Nachttemperaturen nicht ordentlich - auch hier machen Tests in eigener Sache sicher.
Nur die besten Sorten können beides - Hitze- und Farbstabilität und gleichzeitig gutes Öffnungsverhalten bei kühlem Wetter - so etwas ist züchterisch wirklich interessant. Iin den USA gibt es Auszeichnungen für diese Qualität - die Stout Silver Medal. Die Gewinner müssen über Jahre hinweg in unterschiedlichen Klimazonen außerordentlich gut performen.
Es würde auch den europäischen Züchtern nicht schaden, ihre Sorten daran zu messen - leider scheint sich dafür kaum jemand aktiv zu interessieren. :-\