Dieses Jahr habe ich mal ein paar Sorten mehr ausprobiert. Seit einer Woche kann man ernten. Ein paar wenige stehen im Gewächshaus, der Rest im Beet, Freiland ohne Schutz. Da werden sie alle nur max. 1m hoch. Hier ein Teil des Beets:
Da gedeihen sie auch an der trockensten und hitzigsten Stelle. Sie sind sehr trockentolerant, den Tropfschlauch brauchts eigentlich nicht. Wichtig ist die Sichtbarkeit der violetten Blattadern, das bedeutet sie haben genug Sonne. Einige Sorten werden auch nur im Freiland knallig violett. Bei weniger Licht bleiben sie ganz oder teilweise grün oder beige. Der Geschmack ist dann auch schwächer.
Ronde, de Valence, die Schönheitskönigin. Wird aber nicht sehr hoch, dafür ist sie früh. Gute Frucht mit dichtem Fruchtfleisch. Die Erstfrüchte waren 150-200g schwer.
Barbarella im Gewächshaus. Soll eine spätere Sorte sein, deshalb im Gewächshaus. Da wird sie riesig. Pflanze und Früchte. Meine ist jetzt, Mittel Juli schon über 1m hoch. Später kommt noch ein Fruchtbild. In der Fruchtqualität aber nicht ganz mein Ding. Etwas leichter und wattiger wie andere Sorten, geht mehr Richtung holländische Supermarktaubergine. Immerhin leicht bitter, wie alle besseren Gartensorten. Das ist nicht unangenehm, sondern erhöht die Würze.
Obsidian, samenfest. Habe die Vermutung, dass die Sorte identisch mit der "Frühvioletten" ist. Die Frucht ist sehr fest und spezifisch schwer, wie es sein soll. Wird auch etwas grösser, aber nicht die Pflanze. Es gibt eine längliche Variante, ansonsten breiter wie hoch. Geschmack muss ich noch testen.
Die hier wird höher, auch eine wuchskräftige Sorte. Dnipropetrowsk, unmöglicher Name. Früchte sehen wie Supermarktware aus, sind aber besser, dichter, kräfiger. Oft streifig. Scheint eher später zu fruchten. Aber dieses Jahr liegen sie alle nur eine Woche auseinander. Die Hitze im Juni hat sie früh reif werden lassen.
Laura, die hatte ich schon oft. Pflanzen werden nicht sehr hoch, dafür standfest. Früchte eher klein. Geschmacklich mein Favourit. Ausgesprochen dichtes Fruchtfleisch, das sich gebraten im Mund zart auflöst und sehr aromatisch ist. Mit dem angenehmen Hauch Bitternis, der in Supermarktware gänzich fehlt. Schattenfrüchte färben nicht aus, Schale dann mit Grün, Fruchtinneres ebenfalls mit Grünton. Die auf dem Bild ist schon übereif. Hätte man schon ernten müssen. Wenn sie matt werden, weiss man dass man zu lange gewartet hat. Dann werden die Samen ausgebildet, ohne dass die Frucht noch wächst und die Pflanze wirft die Blüten ab, wächst nicht mehr. Sie steckt ihre Energie in die alte Frucht. Unbedingt ernten.
Da sie sie alle beieinander. Und es lohnt sich. Auberginen gehören zu den Gemüsearten, bei denen der Qualitätsunterschied zur Supermarktware besonders gross ist. Und sie gehören auch den Gemüsearten, die ideal für die veränderten Wetterbedingungen geeignet sind. Die langen, heissen Trockenphasen der letzten Jahre machen ihnen nicht aus, im Gegenteil und Starkregen bringt sie auch nicht um. Hier ist es so weit, dass der Anbau der meisten Kohlgemüse unmöglich geworden ist. Schosser, Krankheiten ohne Ende, Kopfkohl platzt grundsätzlich im Gewitter nach langer Trockenheit, also immer. Aber Auberginen gelingen immer besser.