Dürrer Birnbaum treibt wieder aus - wird er wieder ? (Gelesen 7404 mal)

[Martina777]

Es scheint, als ob da die schlafenden Augen wieder austreiben. Mmn könnt das wieder ein Bäumchen werden, ein Jahr wirft Dich das aber mindestens zurück.

Ich würd ihn lassen, bevor ich wieder eine Birne such, im Herbst wieder buddle :P ... und wenn es eine Sorte ist, die Du prinzipiell sehr gern haben möchtest.

[Staudo]

Das habe ich in diesem Jahr auch schon beobachtet. Schaue Dir mal die Rinde oberhalb der Austriebe genauer an. Ich vermute, dort finden sich abgestorbene Partien. Das wird wohl irgendein Pilz oder eine ähnliche Sauerei sein. Ich kappte die Stämme kurz über dem obersten Austrieb und hoffe, aus einem der Stammausschläge eine neue Krone formen zu können.

[Martina777]

Ich finde, Birnen sind ohnehin Schnellentwickler - insofern wird sich das Ergebnis bald zeigen. Im Sommer des nächsten Jahres sollte er an diesen Stellen Langtriebe haben, mit denen man dann weiterarbeiten kann.

[Ayamo]

Und bitte dem Bäumchen eine Baumscheibe gönnen, erst recht, wenn er auf einer schwachwachsenden Unterlage stehen sollte.

[Walt]

Unmittelbar über den neuen Austrieben sind Risse in der Rinde (siehe Bild).

Ich würde also den Stamm unmittelbar unterhalb des Risses schräg kappen. Sollte ich die offene Stelle irgendwie behandeln?
Baumscheibe ist eigentlich vorhanden, nur von mir im Frühjahr vernachlassigt worden.

[Rib-2BW]

Ich würde es 1-2 cm oberhalb des ersten Austriebs kappen. Wenn da das Holz krank ist, kann man jeweils eine Knospe weiter nach unten gehen. Der Schnitt müsste leicht schräg sein, damit das Wasser abläuft. Wundverbandpaste ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn du welches mit Fungizide hast, kannst du es verwenden, musst du aber nicht. Wundverbandpaste ohne Fungizide sollte nicht verwendet werden. Es gibt hier auch die Meinung dass Wundverbandpaste kontraproduktiv ist und generell nicht verwendet werden sollte.

Vielleicht ist eine K-Düngung sinnvoll, um die Pflanze ein wenig Winterfester zu machen.

[Martina777]

Bei dem Foto sehe ich Flechten und Moose, die ich prinzipiell sehr mag. Allerdings heißt das, das Holz wächst äußerst mäßig bis gar nicht.

Daran solltest Du etwas ändern - ich kenne Deine Gewohnheiten nicht, insofern weiß ich nicht, wo zu optimieren wäre. Baumscheibe wieder herstellen (äußerst lästig, ich weiß :P), Düngung wär mal ein Thema. Kriegt der Baum genug Licht?

Nachtrag: Und, weils eine Birne ist: Hatte sie in den letzten Jahren Birnengitter- und sonstigen Rost oder ähnliches? Falls ja, im nächsten Frühjahr dringend spritzen! (Duaxo, ab Blattentfaltung, 3 Wiederholungen).

[thuja thujon]

Flechten kommen recht schnell auf Birnen, auch wenn sie gut wachsen.

Ich habe auch so eine Williams mit Rissen, Rindenbrand und Co.
Sah anfags echt übel aus, fast kein Zuwachs mehr oben in der Krone, Triebe an Stamm und Unterlage immer ausgebrochen, etwas Kalkammonsalpeter 2-3 mal im Jahr ab Februar über 2 Jahre und viel Wasser haben geholfen.
Mittlerweile zieht er wieder und überwächst die Risse und toten Stellen im Stamm.

Ich würde nix abholzen, und wenn dann nie direkt über so einem Austrieb. Wenn dann abbauen über Zapfen, über 3-5 Jahre und den einzigen! Trieb darunter bereits als Baum ziehen.


Über kurz oder lang sollte man wohl bei Birnen darüber nachdenken, den Stamm zu gegebener Zeit mit Kupferhaltigem Löschkalk einzupinseln. Die Rindenschäden häufen sich in den letzten Jahren.

[Walt]

Flechten und Moose hab ich hier überall - auch auf den schnellerwachsenden Gehölzen- sogar auf den gerade verholzenden Teilen meiner Rhodos.
Licht sollte auch kein Problem sein - zwischen 10 und 14 Uhr Vollsonne. Aber mangelnde Bewässerung und Düngung könnten durchaus eine Rolle gespielt haben. Eine Bewässerung für die 3500 m² auf denen die Obstbäume stehen, hab ich seit 4 Wochen. Das sollte also in Zukunft kein Problem mehr sein. Und Düngen - ja! Mach ich. Vielleicht hab ich mich von den daneben stehenden Sauerkirsche und Apfel täuschen lassen - denen gehts gut und die haben auch ordentlich getrieben.

[Rib-2BW]

Ich würde nix abholzen, und wenn dann nie direkt über so einem Austrieb. Wenn dann abbauen über Zapfen, über 3-5 Jahre und den einzigen! Trieb darunter bereits als Baum ziehen.

Auch wenn der oberere Teil tot ist? Warum?

[Staudo]

Er meint mit „abbauen“ sicherlich die Entfernung der Krone, halt mit etwas Sicherheitsabstand zum obersten lebenden Trieb.

[thuja thujon]

Wenn die Krone komplett auf einen Schlag abgestorben wäre, wie man es zB von Spätfrost kennt, würden direkt unterhalb der Todeskante viele Triebe rauskommen. Trichterförmig. Apikaldominanz, Spitzenförderung, der ganze Wuchs wäre gebündelt oben.

Austriebe über den Stamm verteilt deuten auf viele verschiedene tote Stellen hin. Unter jeder staut sich Saft, damit höchster Punkt, dort kommt der jeweilige Austrieb.

Gemickert hat die Krone sicherlich vor 2 Jahren schon. So schnell treibt die nicht mehr garnicht aus, sowas deutet sich an.

Und selbst wenn, ich habs bei Birne auch schon erlebt, dass sie nach einem Jahr ohne Blätter ein Jahr drauf wieder kam. Die hatte im August alle Blätter verloren, das Jahr darauf nackig, durch den Regen usw um die Wurzeln aber nicht vertrocknet, nach 19 Monaten braunes Gerippe waren im Frühjahr drauf wieder grüne Blätter da.

Ich gehe jedenfalls von vielen kaputten Stellen rund um den Stamm aus.
Der unterste Austrieb sollte am wenigsten kaputte Stellen untendrunter haben. Das ist der potentiell neue Baum, weil d anicht viel drunter ist, was ihn abschnüren kann.
Alles was darüber ist, würde ich nur am Leben eralten, bis der unterste Austrieb quasi der neue Baum ist. Wenigstens Spatenstieldick, also rund 3-4 Jahre.
Damit die Austriebe darüber nicht zu kräftig werden, Triebspitzen pinzieren, komplett wegbrechen, Angstfrüchte tragen lassen, jenachdem, wo die Triebe sind.
Der untere sollte jetzt wachsen, nicht die vielen bis oben hin.

Wenn man Angst vor Ausbreitung von Pilzkrankheiten hat, lieber komplett ersetzen.
Eine Garnatie, dass die im DStamm angesiedelten pilze nicht doch noch bis ganz nach unten wandern, gibts auch nicht.

Je vitaler der Baum ist, desto eher kommt er mit klar.
Deswegen hatte ich mich damals nicht fürs zurücksäbeln entschieden, sondern fürs düngen und wässern. Nach dem ersten Jahr mit verhaltener Reaktion auch Rückschnitt ins 2 jährige Holz für einen kräftigen Neutrieb und KAS im Februar.
Was ich nicht gemacht habe, war beobachten, wie die Krone komplett abstirbt.
Je früher man reagiert, desto besser die Heilungschancen.

Ein neuer, recht gesunder Baum kostet keine 30€ und bei Williams auf Sämling trägt der in 2 Jahren wieder.
Manchmal sollte man es trotzdem versuchen, auch wenn man gleichzeitig schon für Ersatz gesorgt hat.

[Staudo]

Ich habe hier auch so einen Kandidaten. Das ist ein junger Birnbaum mit eigener Geschichte, auf Sämling veredelt, keine 2 cm stark. Letztes Jahr gab es ganz kleine, aufgeplatzte Stellen an der Rinde unter der Krone. Die sind wieder verwachsen. In diesem Jahr hat das Stämmchen mehrere lange Schosser gebracht, die Krone war bis zum Schluss grün, aber wenig wüchsig. Was mache ich nun? Lasse ich die alte Krone stehen und ziehe den untersten Schosser hoch, um die alte Krone in zwei-drei Jahren zu kappen? Oder nehme ich die Schosser weg in der Hoffnung, dass das Krönchen doch noch durchtreibt?

[Sternrenette]

Absägen, im Februar.

[thuja thujon]

Bilder vom 31.5.17 bzw 13.8.17









Er hat wieder genug Zug, keine Ausschläge mehr unten, ich schätze das als ausgewachsen ein, die letzten 2 Jahre waren für mich erfolgreich.