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Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon? (Gelesen 433166 mal)
Moderator: Nina
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
In den südlichen Ausläufern des Rothaargebirges, hat man noch keine Probleme. Bei mir im Garten habe ich viele Hecken (ca. 30 cm hoch) und zwei 1,9 m hohe Büsche. Auch die natürliche Aussaat klapt.
Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Heute ein vernichtender Artikel zu diesem Thema in der Basler Zeitung / www.bazonline.ch : 'Hoffnungsloser Kampf gegen den Kahlfrass' gründend auf einer Langzeitstudie des Institutes für Natur, Landschaft und Umweltschutz der Uni Basel
Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Hier der direkte Link zu dem von dir genannten Artikel: Hoffnungsloser Kampf gegen den Kahlfrass.
Das klingt nicht gut. Vor allem nicht, dass der Zünsler letztes Jahr erst ab Juli richtig aktiv war, dann aber womöglich kräftige Bestände aufgebaut hat.
Ruhe vor dem Sturm?
Das klingt nicht gut. Vor allem nicht, dass der Zünsler letztes Jahr erst ab Juli richtig aktiv war, dann aber womöglich kräftige Bestände aufgebaut hat.
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
"...Die Raupendichten der Herbstgeneration nehmen für gewöhnlich im Laufe des Winters kontinuierlich ab. Prozentual hoch erweist sich die Mortalität jeweils insbesondere im Zusammenhang mit plötzlichen, extremen oder anhaltenden Frostereignissen. Zusätzlich verhindert das nach einem herbstlichen, starken Fraß oft geringe Nahrungsangebot im Frühjahr einen erneuten Aufbau der Zünslerpopulation. Im Herbst 2016 wurde erstmalig seit Beginn des Monitorings wieder ein deutlicher Populationsanstieg festgestellt. Eine Erklärung dafür könnte die milde Witterung der letzten beiden Winter 2014/2015 und 2015/2016 geben, die durch eine geringe Mortalität gekennzeichnet waren (hohe Ausgangsdichte im Frühjahr)...."
Mich würden ja mal fundierte Untersuchungen zu den empirischen Beobachtungen hier aus dem Forum oder andernorts interessieren:
"Die Spatzen fressen den Buchsbaumzünsler"
"Die Natur schlägt zurück!"
"Natürliche Feinde des Buchsbaumzünslers?"
"Der Buchsbaumzünsler frisst und frisst..(Abschnitt "Bekämpfung)"
"...NATÜRLICHE GEGENSPIELER
Zu natürlichen Feinden der Raupen oder Falter
gibt es bisher keine sicheren Erkenntnisse. In der
letzten Zeit wurde allerdings häufig beobachtet,
dass einige Vögel die Raupen gefressen oder zumindest
abgetötet haben.
Ob Vögel als effektive Gegenspieler eine entscheidende
Rolle einnehmen, kann zum jetztigen Zeitpunkt
sicher noch nicht abschliessend geklärt
werden. Weitere Beobachtungen sind hier notwendig.
Sollte sich herausstellen, dass Vögel im
Buchsbaumzünsler eine neue Futterquelle entdeckt
haben, sollte die Bekämpfung der Raupen
mit Pflanzenschutzmitteln sehr zurückhaltend erfolgen.
Über Hinweise zu dieser Thematik ist die Stadtgärtnerei
dankbar...."
Mich würden ja mal fundierte Untersuchungen zu den empirischen Beobachtungen hier aus dem Forum oder andernorts interessieren:
"Die Spatzen fressen den Buchsbaumzünsler"
"Die Natur schlägt zurück!"
"Natürliche Feinde des Buchsbaumzünslers?"
"Der Buchsbaumzünsler frisst und frisst..(Abschnitt "Bekämpfung)"
"...NATÜRLICHE GEGENSPIELER
Zu natürlichen Feinden der Raupen oder Falter
gibt es bisher keine sicheren Erkenntnisse. In der
letzten Zeit wurde allerdings häufig beobachtet,
dass einige Vögel die Raupen gefressen oder zumindest
abgetötet haben.
Ob Vögel als effektive Gegenspieler eine entscheidende
Rolle einnehmen, kann zum jetztigen Zeitpunkt
sicher noch nicht abschliessend geklärt
werden. Weitere Beobachtungen sind hier notwendig.
Sollte sich herausstellen, dass Vögel im
Buchsbaumzünsler eine neue Futterquelle entdeckt
haben, sollte die Bekämpfung der Raupen
mit Pflanzenschutzmitteln sehr zurückhaltend erfolgen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Da sind sie ja scheinbar dran, die Forscher.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jen.12078/abstract;jsessionid=FB6C1C67C1792FE4C4694152B0749B14.f03t03?systemMessage=PPV+on+Wiley+Online+Library+will+be+unavailable+on+Saturday+11th+March+from+05%3A00-14%
Ich habe leider keinen Zugriff auf die Artikel, aber es beruhigt mich irgendwie, dass sich die Forschung damit beschäftigt.
- cydorian
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Ist echt witzig, diese ständigen Hoffnungen auf Frassfeinde, Krankheiten, Parasiten, die bitteschön den Job übernehmen sollen, die vom Menschen quer über die Kontinente importierten Katastrophen zu heilen. Ein buntes Märchenbild mit der naiven Vorstellung von "die Natur nimmts, die Natur gibts" wird ohne Unterlass gezeichnet.
Von wegen. Exakt das Gegenteil passiert in der Regel und es gibt nur sehr, sehr wenige Ausnahmen. Die Katastrophenimporte vermehren tatsächlich sich besonders stark, weil in unserem sowieso schwer gestörten Ökosystem eben keine Feinde für sie existieren. Gäbe es die, wären sie gar nicht erst invasiv geworden. Wir haben es mit einer Auswahl von Katastrophen zu tun, die deshalb Katastrophen sind, weil sie bereits bewiesen haben dass kein eindämmenden Faktoren existieren. Und wo man den Wahnsinn unternommen hat, vermeintliche Feinde zur Bekämpfung importieren, gibt es oft genug nur neue Katastrophen - live zu sehen in Australien.
Die Ausnahmen muss man mit der Lupe suchen. Eine ist zum Beispiel Prospaltella perniciosi, die Schlupfwespe die von Stuttgarter Biologen importiert wurde und die chinesische San Jose Blutlaus parasitiert. Aber auch nur teilweise, die Blutlaus bleibt ein Problem, das immer noch zunimmt.
Den Buchs haben die Menschen gegen die Wand gefahren und zwar gründlich. Dafür können sie billig chinesischen Glücksbambus und andere ach so wertvolle Importpflanzen im Baumarkt kaufen, mit denen der Schädling importiert wurde. Freier Welthandel ohne Verzögerungen und so.
Von wegen. Exakt das Gegenteil passiert in der Regel und es gibt nur sehr, sehr wenige Ausnahmen. Die Katastrophenimporte vermehren tatsächlich sich besonders stark, weil in unserem sowieso schwer gestörten Ökosystem eben keine Feinde für sie existieren. Gäbe es die, wären sie gar nicht erst invasiv geworden. Wir haben es mit einer Auswahl von Katastrophen zu tun, die deshalb Katastrophen sind, weil sie bereits bewiesen haben dass kein eindämmenden Faktoren existieren. Und wo man den Wahnsinn unternommen hat, vermeintliche Feinde zur Bekämpfung importieren, gibt es oft genug nur neue Katastrophen - live zu sehen in Australien.
Die Ausnahmen muss man mit der Lupe suchen. Eine ist zum Beispiel Prospaltella perniciosi, die Schlupfwespe die von Stuttgarter Biologen importiert wurde und die chinesische San Jose Blutlaus parasitiert. Aber auch nur teilweise, die Blutlaus bleibt ein Problem, das immer noch zunimmt.
Den Buchs haben die Menschen gegen die Wand gefahren und zwar gründlich. Dafür können sie billig chinesischen Glücksbambus und andere ach so wertvolle Importpflanzen im Baumarkt kaufen, mit denen der Schädling importiert wurde. Freier Welthandel ohne Verzögerungen und so.
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Amen! ;)
@neo:
der Artikel ist aber schon von 2013.
Je näher am jetzt, desto aussagekräftiger die Beobachtungen, würd ich mal sagen.
Aber natürlich braucht eine Untersuchung/Studie auch einen gewissen Zeitraum, um überhaupt etwas aussagekräftiges hervorzubringen.
Es würd mich schon sehr interessieren, ob das inzwischen schon untersucht wird, ob Studien gerade jetzt am Laufen sind, aber wie rausfinden?
@neo:
der Artikel ist aber schon von 2013.
Je näher am jetzt, desto aussagekräftiger die Beobachtungen, würd ich mal sagen.
Aber natürlich braucht eine Untersuchung/Studie auch einen gewissen Zeitraum, um überhaupt etwas aussagekräftiges hervorzubringen.
Es würd mich schon sehr interessieren, ob das inzwischen schon untersucht wird, ob Studien gerade jetzt am Laufen sind, aber wie rausfinden?
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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Im verlinkten Zeitungsartikel von realp/ bristlecone wird ja von einer Langzeitstudie besprochen. Die Forscher der Uni Basel beobachten den Zünsler schon seit seinem ersten Auftreten in der Schweiz und auch weiterhin. Gelesen: In Deutschland und Holland sollen ähnliche Studien am Laufen sein.
Der im folgenden Text ganz unten erwähnte Herr könnte dir sicher Auskunft geben, wo genau in Deutschland geforscht wird.
https://conservation.unibas.ch/news/naturschutz17/index.php?lang=de
Der im folgenden Text ganz unten erwähnte Herr könnte dir sicher Auskunft geben, wo genau in Deutschland geforscht wird.
https://conservation.unibas.ch/news/naturschutz17/index.php?lang=de
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Ja, das habe ich gesehen - nur scheint mir diese Studie wirklich sehr auf ein "Monitoring" ausgerichtet - man beobachtet anhand von Fallen die Populationsschwankungen und Dichte der Falter, die Fraßschäden an den Buchswäldern wird untersucht....aber ich hab keine Anmerkungen zu "Reaktionen" der einheimischen Fauna gesehen.
Vielleicht hab ichs ja überlesen.
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Ich hatte den Herrn, der in der von neo verlinkten Studie angeführt wird, angeschrieben.
Sinngemäß schrieb er mir zurück, daß durch eine Studie belegt ist, daß die Buchsbaumzünslerraupe Buxin in ihrem Gewebe speichern.
Dazu gibt es folgende Hypothese, daß, wenn Alt-Vögel die Zünslerraupen "verdünnt" mit anderen Insekten verfüttern z.B. 20% Zünslerraupen, 80% andere Insekten, daß das den Jungvögeln nicht schadet.
Diese Hypothese wurde aber noch nicht überprüft.
Alles in allem - diese ganzen Beobachtungen raupenvertilgender Vögel (und ob und wie Altvögel das Buxin vertragen), Wespen etc. hat sich erstaunlicherweise noch kein Wissenschaftler genauer angeschaut ???
Sinngemäß schrieb er mir zurück, daß durch eine Studie belegt ist, daß die Buchsbaumzünslerraupe Buxin in ihrem Gewebe speichern.
Dazu gibt es folgende Hypothese, daß, wenn Alt-Vögel die Zünslerraupen "verdünnt" mit anderen Insekten verfüttern z.B. 20% Zünslerraupen, 80% andere Insekten, daß das den Jungvögeln nicht schadet.
Diese Hypothese wurde aber noch nicht überprüft.
Alles in allem - diese ganzen Beobachtungen raupenvertilgender Vögel (und ob und wie Altvögel das Buxin vertragen), Wespen etc. hat sich erstaunlicherweise noch kein Wissenschaftler genauer angeschaut ???
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Heute die erste winzige Raupe gesehen: Alles muss raus!
Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Gartenplaner hat geschrieben: ↑8. Mär 2017, 21:33
Ich hatte den Herrn, der in der von neo verlinkten Studie angeführt wird, angeschrieben.
Sinngemäß schrieb er mir zurück, daß durch eine Studie belegt ist, daß die Buchsbaumzünslerraupe Buxin in ihrem Gewebe speichern.
Dazu gibt es folgende Hypothese, daß, wenn Alt-Vögel die Zünslerraupen "verdünnt" mit anderen Insekten verfüttern z.B. 20% Zünslerraupen, 80% andere Insekten, daß das den Jungvögeln nicht schadet.
Diese Hypothese wurde aber noch nicht überprüft.
Alles in allem - diese ganzen Beobachtungen raupenvertilgender Vögel (und ob und wie Altvögel das Buxin vertragen), Wespen etc. hat sich erstaunlicherweise noch kein Wissenschaftler genauer angeschaut ???
Bei Vögeln wäre die Zwangsfütterung Tierquälerei - kein Vogel frißt freiwillig mehrmals Zünslerraupen, wenn er auf ungiftiges Futter Zugriff hat. Ist wie mit den Schafen und der Wolfsmilch, die fressen auch alles andere weg und erst wenn gar nichts mehr da ist, die Wolfsmilchgewächse, an denen sie dann eingehen.
Giftige Tiere haben in der Regel kaum oder keine natürlichen Feinde (Pfeilgiftfrosch, Koalabär, ...) und meist nichtmal Parasiten ;)
- Gartenplaner
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Es gibt inzwischen viele Beobachtungen über ein paar Jahre hinweg, dass Vögel angefangen haben, sich diese riesige Proteinquelle zugänglich zu machen.
Es wäre höchste Zeit, mal nachzuforschen, wie, welche Vogelarten und ob mans unterstützen kann.
Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass Sich Tierarten auf giftige, eingeführte/eingeschleppte Tiere als Beute einstellen.
Es wäre höchste Zeit, mal nachzuforschen, wie, welche Vogelarten und ob mans unterstützen kann.
Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass Sich Tierarten auf giftige, eingeführte/eingeschleppte Tiere als Beute einstellen.
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Ob in der Heimat des Zünslers Vögel eine relevante Rolle als Raupen- und/oder Faltervertilger spielen?
Wenn ich an den Monarchfalter in Nordamerika denke: Dessen Raupe frisst jeder Vogel. Genau einmal.
Wenn ich an den Monarchfalter in Nordamerika denke: Dessen Raupe frisst jeder Vogel. Genau einmal.
Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
Ich habe im vergangen Jahr (unsere Gegend wurde das erste Mal von den Zünslern befallen) folgende Beobachtung gemacht:
Die großen, alten, luftigen Buchse in unserem Gebiet waren nicht vom Zünsler befallen, weil sich in diesen die Vögel tummeln können.
Alle kleineren, dicht gewachsenen, beschnittenen Buchse wurden gerne gefressen, wo sollen sich da die Vögel aufhalten in dem dichten Geäst?
Die großen, alten, luftigen Buchse in unserem Gebiet waren nicht vom Zünsler befallen, weil sich in diesen die Vögel tummeln können.
Alle kleineren, dicht gewachsenen, beschnittenen Buchse wurden gerne gefressen, wo sollen sich da die Vögel aufhalten in dem dichten Geäst?