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Lubera - Äpfel (Gelesen 126304 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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schnagga
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Re: Lubera - Äpfel

schnagga » Antwort #255 am:

b hat geschrieben: 26. Jan 2017, 21:01
Ich hab' nichts gegen Zucker, solange da genug Säure dabei ist. Nur sauer ist genauso einseitig wie nur süß. Erst die Mischung macht den Apfel vollmundig. (...)

Genau! Ich bevorzuge eher die Süßen, nur Zucker geht aber gar nicht! :)
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Jopse
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Re: Lubera - Äpfel

Jopse » Antwort #256 am:



Hat einer von euch schon Erfahrungen mit Bionda Bella gemacht. Soll ja laut Lubera der Nachfolger von Golden Delicious sein.

Mein Großvater hatte vor vielen Jahren einen Golden Delicious Baum im Garten. Ich erinnere mich, dass die Äpfel fantasisch waren. Geschmacklichen hatten die (zumindest frisch gegessen) nichts mit dem typischen GD Geschmack von Supermarkt-GDs zu tun. Hat man den Apfel ein paar Tage gelagert hat sich auch hier der vertraute GD-Geschmack eingestellt. Aber vorher war das wirklich das Beste was ich je an Äpfeln gegessen habe. Ich habe später auf einer Streuobstwiese in Waldrandnähe einen GD-Baum gepflanzt. Leider waren die Äpfel klein und unscheinbar und nicht mit dem was ich im Gedächtnis hatte vergleichbar.

Daher fand ich den Ansatz von Lubera durchaus interessant.
Hat einer von euch einen Baum oder schon mal ein Frucht probieren können?



b-hoernchen
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Re: Lubera - Äpfel

b-hoernchen » Antwort #257 am:

In welcher Gegend hatte dein Großvater den GD? Ich kenne hier einen Bauern mit drei Hochstämmen GD. Der Schorf ist bei denen gar nicht so schlimm. Nach dem Hitzesommer 2015 waren die Äpfel durchaus genießbar, wenn auch nicht überragend - also ich würde mir so ein Ding nie in den Garten stellen, weder in Groß noch in Klein (auf M9). Vielleicht ist mit Ausdünnen mehr Fruchtqualität zu erreichen, aber sonst blassaromatische Winzäpfel.

Dagegen möchte ich meine Marilyn und Patrizia nicht mehr missen.
Gerade die Bella hab' ich nicht - ich hab mich für die beiden gegensätzlichen Seiten des GD, die süße (Marilyn) und die säuerliche (Patrizia) entschieden.
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Jopse
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Re: Lubera - Äpfel

Jopse » Antwort #258 am:



Der Baum stand in Baden. Etwas außerhalb der Rheinebene auf ca. 180m ü. NN.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann war das ein Halbstamm.

Mir fallen hier auch 3 Hochstammbäume ein, welche ganz ähnlich stehen. Alle haben kleine schorfige GD Äpfel, die weit davon entfernt sind so gut zu sein, wie die Äpfel die mir denken. Trotzdem bin ich mir sicher das es ein GD war, weil die Äpfel nach ein paar Tagen Lagerung eben diesen typische GD Geschmack bekommen haben.


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gtafreak93
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Re: Lubera - Äpfel

gtafreak93 » Antwort #259 am:

Bei meiner Oma und einer Bekannten stehen auch GD mit wenig Schorf (ohne Spritzen)
1h nordlich von Wien

Ich find sie super, halten meist bis ca. Februar und werden immer besser (und weicher)
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cydorian
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Re: Lubera - Äpfel

cydorian » Antwort #260 am:

Golden hat hunderte von Kultivaren/Mutanten, die sich teils kräftig voneinander unterscheiden. Meistens gilt wie bei anderen Sorten: Je älter, desto besser im Aroma. Diese Verwirrung hat man bei ganz neuen Sorten wie sie Lubera verkauft wenigstens nicht.

Meinen alten, vergreisenden GD hab ich umgelegt. Nicht wegen dem Aroma der kleinen, vor Regenfleckenkrankheit oft fast schwarzen Früchte. Sondern wegen der heftigen Allergiesymptome, die nur diese Sorte bei mir hervorruft. Es kratzt und zwickt, dann schwillts im Hals an. Verschenken kann man die bei dem Aussehen auch nicht.
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Willydendron
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Re:Lubera - Äpfel

Willydendron » Antwort #261 am:

Tara2 hat geschrieben: 19. Mai 2015, 17:31
Ich habe mich gerade bei Lubera schon öfters gefragt, ob das was die anbieten überhaupt neue Sorten sind, oder ob es nicht vielmehr alte Sorten sind die dann unter einem anderen besser klingenden Namen neu vermarktet werden.


Kleine Anekdote von mir : Vor 4 Jahren auf der IPM hat mit ein Verkäufer die Ohren abgelabert und ihre neue Heidelbeere vorgestellt, die so der Verkäufer durch Jahrelange Züchtung bei Lubera entstanden sei. Der Name dieser Neuheit war Blue Drop. In Wirklichkeit handelte sich hier einfach um V. cylindraceum, die L.bei uns immer eingekauft hatte.
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floXIII
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Re:Lubera - Äpfel

floXIII » Antwort #262 am:

Willydendron hat geschrieben: 26. Feb 2017, 14:42
Kleine Anekdote von mir : Vor 4 Jahren auf der IPM hat mit ein Verkäufer die Ohren abgelabert und ihre neue Heidelbeere vorgestellt, die so der Verkäufer durch Jahrelange Züchtung bei Lubera entstanden sei. Der Name dieser Neuheit war Blue Drop. In Wirklichkeit handelte sich hier einfach um V. cylindraceum, die L.bei uns immer eingekauft hatte.
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War das ein Verkäufer direkt von L.bera? Denn L.bera hat soweit ich weiß nie deren Heidelbeeren als eigene Züchtungen ausgegeben. Ein eigenes Züchtungsprogramm bei Heidelbeeren haben sie, glaub ich, erst vor wenigen Jahren gestartet. Das sie bei den Heidelbeeren aber neue Namen für bereits bekannte Sorten verwenden, könnte schon sein.


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Re:Lubera - Äpfel

b-hoernchen » Antwort #263 am:

Willydendron hat geschrieben: 26. Feb 2017, 14:42
Kleine Anekdote von mir : Vor 4 Jahren ...

Gähn - geht das jetzt wieder los? Das Thema hier sind Äpfel und was Lubera als eigene Züchtung ausgibt, kannst du im Katalog nachschlagen... .
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Re: Lubera - Äpfel

Chefchoch » Antwort #264 am:

Auf der Suche nach Erfahrungsberichten zu den Redlove bin ich auf diesen Thread gestossen.

Vielen Dank an alle, v.a. @b-hörnchen für die ausführlichen Berichte.

Ich möchte gerne zwei Apfelspaliere an einer Mauer (Westseite) erziehen, Boden ist eine Magerwiese.
Endgrösse sollte ca. 2 bis 2,5m sein.
1. Priorität hat Wuchsform (klassischer Spalier) und Blüte
2. Priorität hat Robustheit
3. Priorität hat Fruchtqualität

Fruchtertrag (Menge) ist wenig relevant.
Mit Fruchtqualität ist gemeint, dass diese geniessbar sind (ob mit oder/ohne Lagerung) - nicht mehlig, krankheitsanfällig, zu sauer/süss.

Auf die Redlove bin ich gestossen aufgrund der schönen Blüte und der speziellen Äpfel.
Ziel ist, dass in relativer kurzer Zeit schöne Spaliere an der wand gezogen werden können (dekorativer Aspekt).

Eignen sich die Bäume von Lubera mit der Unterlage M9 für dieses Vorhaben oder lieber auf eine schnellere Unterlage wechseln?
Bedenken habe ich, dass der Wuchs zu langsam sein könnte und zum anderen, dass die Lebensdauer auch nicht sehr lange ist, wäre schade, wenn die in 30 Jahren wieder umgetan werden müssten.


Wenn M9 geeignet, welche Sorten könntet ihr empfehlen von Lubera? Im Auge hatte ich aktuell die Redlove Era und evtl. noch die Bionda Marylin.

Liebe Grüsse
Chefchoch
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Re: Lubera - Äpfel

floXIII » Antwort #265 am:

@Chefchoch: Zu den einzelnen Sorten kann dir b-hoernchen sicher mehr sagen, er hat da wesentlich mehr Sorten. Wenn man jetzt nicht nur auf die Ultra-süßen Äpfel abfährt, dann sind die Redloves auf alle Fälle nicht zu sauer. Meinen Odysso würde ich nach ein paar Wochen Lagerung bereits als eher/sehr süß einordnen. Frisch vom Baum noch etwas sauer, wobei mir persönlich etwas saure Äpfel auch gut schmecken.

Soweit ich weiß, veredelt Lubera alle ihre Apfelbäume auf M9. Ob du die auch auf M106 oder anderen mittelstarken Unterlagen bekommst, glaub ich eher nicht. Müsstest halt ggf. nachfragen.

Wenn ich dich richtig verstehe, willst du sie nur zweidimensional an der Hauswand führen? Oder als normale Spindel? Wenn du sie nicht weit in die Breite ziehen willst dürfte M9 reichen.
30 Jahre sind für M9 aber schon ein sehr hohes Alter. Glaub wirklich viel länger halten die nicht durch, zumindest was man so hört/liest. Aber da werden sich hier sicherlich noch andere melden und genauere Auskunft geben. Daumen hoch für dieses Forum :)
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cydorian
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Re: Lubera - Äpfel

cydorian » Antwort #266 am:

Chefchoch hat geschrieben: 10. Mär 2017, 09:57
Endgrösse sollte ca. 2 bis 2,5m sein.


Bei so kleiner Endgrösse ist M9 die richtige Unterlage.
Apfelspaliere werden sowieso nicht so alt wie freie Hochstämme. Der Stress ist grösser. Auch die Verjüngung ist bei Spalieren schwieriger. Ich würde mal nicht in Jahrzehnten rechnen und Lubera-Sorten dürften sich auch nicht gravierend unterscheiden.
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Re: Lubera - Äpfel

b-hoernchen » Antwort #267 am:

Chefchoch hat geschrieben: 10. Mär 2017, 09:57
... Boden ist eine Magerwiese.
Endgrösse sollte ca. 2 bis 2,5m sein.
...
Ziel ist, dass in relativer kurzer Zeit schöne Spaliere ... .

Wenn M9 geeignet, welche Sorten könntet ihr empfehlen von Lubera? Im Auge hatte ich aktuell die Redlove Era und evtl. noch die Bionda Marylin.

Liebe Grüsse
Chefchoch
[/quote]
Auch mit Bäumen auf M9 lässt sich schnell ein Spalier hochziehen, w e n n , ja wenn du den richtigen Boden dafür hast/bereitest. Auf einer Magerwiese kann es Probleme geben. Die Wurzel M9 ist so schwach, die kann sich nicht meterweise durch den Magerboden graben und sich die Nähstoffe selber suchen, der musst du die Nähstoffe nachtragen.

Gute Bodenvorbereitung ist bei magerem Boden alles! Große Pflanzgruben ausheben, einen guten halben Meter tief, einen halben Quadratmeter weit, gerne auch größer. Wenn dein Boden sandig ist, mische ihn mit Ton oder Lehm, dünge gut, besorge dir reichlich frischen Mist und arbeite den unter... .
Auf der Wiese wirst du Wühlmausschutz brauchen, ich flechte mir dazu Pflanzkörbe, zylindrisch aus 13mm Sechseckgeflecht, 60 - 70 cm weit, 50cm hoch. Und Pflanzscheibe freihalten - sonst wird das nichts!

Die Marilyn ist übrigens eine super saftige Sorte und so ziemlich das Beste, was ich an süßen Sorten kenne, den Sparkling kann ich dir auch empfehlen.

[quote author=cydorian link=topic=55872.msg2828128#msg2828128 date=1489152422]
... und Lubera-Sorten dürften sich auch nicht gravierend unterscheiden.


Na, mit dem Supermarkteinerlei kann man Lubera-Sorten nicht vergleichen (außer vielleicht den Julka).
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cydorian
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Re: Lubera - Äpfel

cydorian » Antwort #268 am:

b hat geschrieben: 10. Mär 2017, 21:24
Na, mit dem Supermarkteinerlei kann man Lubera-Sorten nicht vergleichen (außer vielleicht den Julka).


Das überrascht mich jetzt, sind die Lubera-Sorten tatsächlich so viel anders in Lebensdauer und Wachstum wie die gängigen Marktsorten?
b-hoernchen
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Re: Lubera - Äpfel

b-hoernchen » Antwort #269 am:

Für den Geschmack der Lubera-Sorten haue ich auch gerne alten Sorten raus - der Berlepsch ist schon angezählt!
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