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Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten? (Gelesen 6239 mal)
Moderator: cydorian
Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Hallo, der Stamm dieses Kirschbaumes hat eine große, schon lange bestehende Wunde, in der auch schon eine Ohrenkneifer-Großfamilie wohn t. Ist der Baum überhaupt noch zu retten? Würde es noch Sinn machen, die Wunde mit dieser flüssigen "Rinde" auszusprechen, nachdem man das Totholz entfernt hätte? Von der Seite betrachtet ist der Stamm bestimmt bis zu Stammmitte betroffen...seufz. Der Baum hat einen hohen n ideellen Wert, aber es spielen auch Kinder darunter, seufz, seufz! :'(
Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Ich hab jetzt hin und her überlegt. Beim Baumwachs gibts so Gegner und Befürworter.
Wenns mein Baum wäre, würde ich es probieren: Wunde ausschneiden und mit Baumwachs verstreichen.
Wenns mein Baum wäre, würde ich es probieren: Wunde ausschneiden und mit Baumwachs verstreichen.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Es gibt alte Rezepte auf Lehmbasis, da kann man nichts falsch machen und ist besser als gar nichts machen. Wunden, die groß sind, gehören sofort abgedeckt um Pilze abzuhalten.
Grün ist die Hoffnung
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Wie schon empfohlen, die Wunde ausschneiden,
eine Lehmpampe anrühren und alles damit verstreichen,
ich bevorzuge Lehm + Leinöl,
zum Schluss die Wunde so abdecken, dass kein Regen- und Spritzwasser eindringen kann, aber Luft immer noch zirkuliert.
LG
eine Lehmpampe anrühren und alles damit verstreichen,
ich bevorzuge Lehm + Leinöl,
zum Schluss die Wunde so abdecken, dass kein Regen- und Spritzwasser eindringen kann, aber Luft immer noch zirkuliert.
LG
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Sternrenette hat geschrieben: ↑14. Sep 2016, 17:19
Ich hab jetzt hin und her überlegt. Beim Baumwachs gibts so Gegner und Befürworter.
Wenns mein Baum wäre, würde ich es probieren: Wunde ausschneiden und mit Baumwachs verstreichen.
[/quote]
Ich bin ein Vertreter der Gegenfraktion: Ich würde in keinem Fall mit Baumwachs verstreichen und schon gar nicht mit Lehmpampe ausfüllen.
Ich würde lediglich die Wundränder anschneiden.
[quote author=Dornroeschen link=topic=59508.msg2722421#msg2722421 date=1473866774]
Es gibt alte Rezepte auf Lehmbasis, da kann man nichts falsch machen und ist besser als gar nichts machen. Wunden, die groß sind, gehören sofort abgedeckt um Pilze abzuhalten.
Das funktioniert nicht. Bei Straßenbäumen ist man deshalb wieder davon abgekommen.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Man kann dann am Wall, der sich bildet, innen mit dem Messer entlangfahren, um das Überwallen weiter anzuregen.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Ja, das würde ich auch versuchen.
Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass eine solche Stammverletzung stets eine Risikoquelle für Pilzinfektionen bleibt. Wenn das passiert, wird der Baum nicht zu retten sein.
Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass eine solche Stammverletzung stets eine Risikoquelle für Pilzinfektionen bleibt. Wenn das passiert, wird der Baum nicht zu retten sein.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Das ist jetzt schon so. Es wird wohl nicht schlimmer werden, wenn man den Mulm entfernt.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Es gäbe noch so eine Überbrückung. Das kenn ich aber nur aus Erzählungen von Obstfachleuten: man schneidet im Frühsommer die Rinde ein, ober- und unterhalb von der Wunde, und steckt in diesen waagerechten Schnitt einige Zweige des selben Baumes, Edelreiser. Das müsste aber wirklich jemand machen, der sich damit auskennt.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
bristlecone hat geschrieben: ↑14. Sep 2016, 21:16
Ich bin ein Vertreter der Gegenfraktion: Ich würde in keinem Fall mit Baumwachs verstreichen und schon gar nicht mit Lehmpampe ausfüllen.
Ich würde lediglich die Wundränder anschneiden.
Wenn ein Baum zB einen Schaden an der Rinde hat, ersetzt das Lehmpflaster die fehlende Rinde und der Baum kann die Wunde überwallen, der Lehm fällt irgendwann ab und Pilze haben erstmal keine Angriffsfläche. Von Lehm ausfüllen war keine Rede. Man streicht es mit einem Pinsel auf, also nur eine dünne Schicht, ggf wiederholen.
Ich erinnere mich an ein Beispiel hier bei einem Nußbaum, wo ein großer Ast abgesägt wurde, der Baum weinte und wurde an der offenen Wunde von Pilzen befallen. Da würde ich gern mal ein aktuelles Bild sehen.
Grün ist die Hoffnung
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Man sollte keine Äste >10 cm Durchmesser absägen, das kann der Baum schwer überwallen.
Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Dornroeschen hat geschrieben: ↑14. Sep 2016, 22:18
Wenn ein Baum zB einen Schaden an der Rinde hat, ersetzt das Lehmpflaster die fehlende Rinde und der Baum kann die Wunde überwallen, der Lehm fällt irgendwann ab und Pilze haben erstmal keine Angriffsfläche. Von Lehm ausfüllen war keine Rede. Man streicht es mit einem Pinsel auf, also nur eine dünne Schicht, ggf wiederholen.
Ich erinnere mich an ein Beispiel hier bei einem Nußbaum, wo ein großer Ast abgesägt wurde, der Baum weinte und wurde an der offenen Wunde von Pilzen befallen. Da würde ich gern mal ein aktuelles Bild sehen.
Die hiesigen Baumpfleger sind von diesen Verpflasterungen ab, da sich die Auffassung durchgesetzt hat, dass solch ein Anstrich mit Was-auch-immer keinen hinreichenden Schutz vor Pilzbefall bildet. Oft verschlimmert es die Situation, weil es die Bedingungen zum Auskeimen von Pilzsporen eher verbessert.
Auch das "Bluten" oder "Weinen" frisch angeschnittener Äste wird nicht mehr als kritisch gesehen. Die Diskussion hatten wir unlängst hier. Von Vorteil ist ein Schnitt zu der Zeit, wo es "blutet", weil der Baum zu der Jahreszeit in die Wachstumsphase kommt oder in selbiger ist und das Kallusgewebe dann rasch wächst und außerdem die Wunde im Holz abgeschottet werden kann. Das ist besser, als in der Ruhezeit zu schneiden, weil der Baum dann erstmal keine Abschottung der Verletzung durchführen kann.
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Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
bristlecone hat geschrieben: ↑14. Sep 2016, 22:28
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Auch das "Bluten" oder "Weinen" frisch angeschnittener Äste wird nicht mehr als kritisch gesehen. Die Diskussion hatten wir unlängst hier. Von Vorteil ist ein Schnitt zu der Zeit, wo es "blutet", weil der Baum zu der Jahreszeit in die Wachstumsphase kommt oder in selbiger ist und das Kallusgewebe dann rasch wächst und außerdem die Wunde im Holz abgeschottet werden kann. Das ist besser, als in der Ruhezeit zu schneiden, weil der Baum dann erstmal keine Abschottung der Verletzung durchführen kann.
Ich hab beim Auf-denStock-setzen meiner Cornus sanguinea-Heckenabschnitte die Erfahrung gemacht, dass ein Schnitt dickerer Stämme im Frühjahr stark blutet und der Pflanzensaft sofort von schwarzen Schimmelpilzen besiedelt wird.
Mein Eindruck war, dass der starke Saftdruck ein Verschließen der Wunde lange verhinderte.
Einzelne Pflanzen der Hecke gingen daran ein, nur wenige, aber bei so etwas Robustem wie Cornus sanguinea doch verwunderlich.
Vielleicht ist das aber auch eine Ausnahme.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Diese schwarzen Schimmelpilze besiedeln den Phloemsaft, der da austritt, der enthält ja Zucker, Nährsalze und Aminosäuren. Phytopathogen sind diese Pilze aber nicht.
Zum "Bluten" von Bäumen hier einige Erläuterungen von einem Fachmann seiner Zunft, Johannes Bilharz:
http://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/blutende-baume-schnitt-nach-blattaustrieb/
Zum "Bluten" von Bäumen hier einige Erläuterungen von einem Fachmann seiner Zunft, Johannes Bilharz:
http://www.baumpflegeportal.de/baumpflege/blutende-baume-schnitt-nach-blattaustrieb/
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Re: Alter Kirschbaum mit großer Wunde noch zu retten?
Im Garten meiner Großeltern stand ein großer Schattenmorellenbaum, an dem - angeblich durch Blitzeinschlag - eine Hälfte der Krone abgebrochen war.
Das Loch war riesig, bestimmt 60-80cm lang und mindestens ein Drittel in den Stamm hinein und auch schon Mulmbildung nach unten in den Stamm hinein.
Als Kind hab ich da immer Mulm rausgeschaufelt ;D
20 Jahre später lebte der Baum immer noch.
Ich glaube, er fiel erst der Rodung des ganzen Gartens nach dem Verkauf des Hauses samt Garten zum Opfer.
Insofern kann dieser Baum noch sehr lange stabil leben.
Das Loch war riesig, bestimmt 60-80cm lang und mindestens ein Drittel in den Stamm hinein und auch schon Mulmbildung nach unten in den Stamm hinein.
Als Kind hab ich da immer Mulm rausgeschaufelt ;D
20 Jahre später lebte der Baum immer noch.
Ich glaube, er fiel erst der Rodung des ganzen Gartens nach dem Verkauf des Hauses samt Garten zum Opfer.
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