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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2312619 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #5970 am:

Dietmar hat geschrieben: 3. Sep 2016, 16:26
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Dieses Jahr ist für Alle Sorten schlechtes Jahr


Das ist nicht ganz richtig. Dieses Jahr werden Spritzphobiker nur mehr bestraft als sonst. Wer nur sehr pilzfeste Sorten anbaut, die Geiztriebe entfernt, nicht zuviel Stickstoff düngt und einen Mindestspritzplan zuverlässig einhält, hat keine allzu großen Probleme. Nicht das schlechte Jahr ist Schuld, sondern eine nicht realistische Ideologie oder eben etwas Nachlässigkeit beim Pflanzenschutz.

Ich vermute mal, dass viele Hobbywinzer aus den Fehlern lernen werden.

Die Winzer sind gezwungenenweise viel grüßeren Spritzhobiker und waren nicht in der Lage Alles retten, haben Spritz Fachkenntnis und bessere Zugang zum besseren Spritzmitteln.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #5971 am:

Dietmar hat geschrieben: 3. Sep 2016, 16:15
Abgesehen von Reben mit sehr intensivem Foxton gibt es keine Sorte, die ohne Spritzen in 2 von 3 Jahren eine vernünftige Ernte bringt.


Nö. Aber eine Diskussion drüber ist eh sinnlos weil schon tausendmal geführt. Baue deine Sorten deiner Meinung gemäss an, ich mach dasselbe, okay?
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silesier
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

silesier » Antwort #5972 am:

Zum meinem Lakemont, der hatte noch nie Probleme mit Peronospora nur mit Stiellehme. Daneben stehen etliche Sorten keine hat Probleme mit Magnesium Mangel nur Lakemont. Wieder ist die Unterlage schuld.
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weinbauer
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

weinbauer » Antwort #5973 am:

Bei vielen verschiedenen Reben nebeneinander ist das immer ein wenig schwer die Düngung für jeden genau richtig anzupassen. Da kommen eben einfach manche zu kurz und manche bekommen bisschen viel
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ina44
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ina44 » Antwort #5974 am:

Unsere Tafeltrauben reifen in Massen nicht nur unter Folie, sondern auch im Freien. Also ich kann nicht sagen, dass es ein schlechtes Jahr ist - eher ist das Gegenteil der Fall. Seit langem ist auch kein Wespenschutz erforderlich. Lediglich der alte Romulus an der Hauswand ist sehr kleinbeerig und hat schwer unter Sonnenbrand gelitten.
Tigin hat eine erste Ernte gebracht und ich bin etwas am zweifeln, ob es auch die richtige ist. Auf Jakobs Foto sehen die Stiele eher rötlich aus und er konstatiert einen intensiven Muskatgeschmack. Die Beeren sind hier sehr süß und saftig, aber von Muskat keine Spur. Wenn nicht Tigin, was könnte es sonst sein?
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ina44
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ina44 » Antwort #5975 am:

Kischmisch Lutschistji ist bei uns in Nordhessen nur unter Folie richtig gut.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ina44 » Antwort #5976 am:

Erste Trauben auch von Leon. Süß, aber geschmacksneutral und hier nicht kernlos. Erworben bei Rebschule Schmidt.
Die 'Schwestersorte' Jana war schon Mitte August unter Folie vollreif. Kernlos, süß und knackig. Ungleichmäßig große
Beeren.
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ina44
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

ina44 » Antwort #5977 am:

Ist Muskat-Hamburg eigentlich wirklich das Gleiche wie Muskat-Trollinger? Im Geschmack unvergleichlich gut.
Negativ finde ich nur die ungleichmäßige Reife der Beeren. Reift hier auch an der Hauswand regelmäßig aus.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #5978 am:

Ja, ist dasselbe. So wie paar Andere reine vitis vinifera fantastisches Aroma (z.B. Traminer, Muskateller), vielschichtig, ausgewogen, gut. Und etwas traurig, weil sowas wegen der importierten Krankheiten nicht so leicht im Hausgarten wächst. Dass die Beeren ungleichmässig reif werden, kann ich aber nicht bestätigen. Habe den nicht selber, aber es gibt ein paar (kleine) Flächen im Weinbau damit. Er ist nicht einfach im Anbau und auch von unterschiedlicher Reife wird berichtet, soll man aber mit weinbaulichen Massnahmen in den Griff bekommen. Optimale Düngung, kein Überbehang, späte Ernte.
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #5979 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Die Winzer sind gezwungenenweise viel grüßeren Spritzhobiker und waren nicht in der Lage Alles retten, haben Spritz Fachkenntnis und bessere Zugang zum besseren Spritzmitteln.


Ich kann natürlich nicht für die Mehrzahl der Profi-Winzer sprechen, nur einzelne Gespräche.

In Sachsen ist man mit Spritzen besonders vorsichtig geworden, da mal geringe Rückstände eines bei Wein nicht zugelassenen Spritzmittels gefunden wurden. Die Konzentration lag viel niedriger als die zulässige Konzentration in Apfelsaft, aber trotzden mussten zig Hektoliter Wein vernichtet werden.
Darüber hinaus sind die Spritzmittel und die Arbeitskosten zum Spritzen ein erheblicher Kostenfaktor, noch dazu, weil einige Winzer das Spritzen als Fremdleistung vergeben. An den Enden einiger Reihen stehen Rosen als "Pilzsensor"=Zeigerpflanze, da die betreffenden Rosensorten ein bis zwei Tage eher Pilzbefahl zeigen als die Reben. Dann muss man aber umgehend spritzen. Meines Erachtens nach funktioniert die Zeigerpflanze Rose aber nur bei Oidium zuverlässig, nicht bei Pero und Botrytis. Dieses Jahr war es etwas feuchter als sonst, so dass Pero das Problem ist. In Zeiten langanhaltender Trockenheit ist Pero bei etwas pilzfesteren Sorten kein Problem, aber der erste längere Regen kann das Blatt wenden. Viele Winzer pflegen das Prinzip Hoffnung, dass es schon nicht so schlimm wird. Aber wenn es dann feuchteres Wetter gibt, dann haben diese Winzer eben doch nicht vorbeugend gespritzt, dafür aber Geld gespart.

Wer z.B. Regent und andere etwas pilzfestere Sorten anbaut, hat sich zu sehr auf die Werbung verlassen. Bei entsprechender Witterung und großem Pilzdruck von Nachbarn kommt eben auch Regent und Co. nicht ohne ein minimales Spritzprogramm aus.

Im vergangenem Jahr gab es im sächsischen Weinbaugebiet nach einer längeren Regenphase kurz vor der Lese große Probleme mit Botrytis. Auf vielen Lagen drohte Totalausfall und so musste eine Notlese gemacht werden. Es hatten aber nur die Winzer dieses Problem, die nicht gegen Botrytis gespritzt hatten. Dabei hätten es diese Winzer besser wissen müssen, denn sie haben langjährige Erfahrungen, den Befähigungsnachweis für Pflanzenschutzmittel und damit den Zugang zu Profimitteln. Aber der Geiz war stärker und so waren sie auf die Nase gefallen.

Ich hatte mit Switch und Teldor gespritzt und keinerlei Probleme. Switch gibt es in D nur gegen Befähigungsnachweis, aber Teldor gibt es frei zu kaufen. In Austria gibt es auch Switch frei zu kaufen.

Nun habe ich ja viel pilzfestere Rebsorten als die europäischen Rebsorten bei den Winzern, so dass kleinere Nachlässigkeiten nicht so stark bestraft werden. Als Hobbyanbauer habe ich aber das Problem, geeignete Zeiten für das Spritzen zu finden, weil ich tagsüber arbeiten gehe. Es darf beim Spritzen der Wind nicht zu stark wehen, es darf nicht regnen und bei systemischen Mitteln sollte es auch in den kommenden 6 Stunden nicht regnen, bei Kontaktmitteln noch länger. Die aktuelle Witterung kann also den besten Spritzplan infrage stellen.

Gegen Pero kann ein Hobbywinzer ohne Befähigungsnachweis wenigstens Phosfik gegen Pero spritzen. Phosfik gibt es noch frei zu kaufen und außerdem sind diverse Spurenelemente wie z.B. Bor und Eisen enthalten. Phosfik wirkt systemisch und ist deshalb in längeren Regenzeiten besser als ein Kontaktmittel, welches abgewaschen werden kann.
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Urmele
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Urmele » Antwort #5980 am:

Nachdem nun einige erzählt haben welche Reben sie entfernen werden und warum würde mich interessieren welche Sorten sich bei Euch dieses Jahr als besonders pilzfest gezeigt haben.

Wirklich beeindruckt haben mich Galahad, Garold und Drushba. Sie stehen in einer Reihe mit Frumoasa und Naranczizu an einer Mauer und die Triebe sind auch ineinander gewachsen.
Während Frumoasa und Naranczizu sehr stark von Pero befallen waren stehen die drei anderen trotzdem gesund da.



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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #5981 am:

Ein paar (ohnehin als pilzfest bekannte) Sorten habe ich schon genannt einschliesslich Druschba. Positiv überrascht hat mich auch Elegant sverhranny in ungünstiger Lage gepflanzt, Johanniter (für Saft/Wein), Galbena Nou.
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jakob
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

jakob » Antwort #5982 am:

ina44 hat geschrieben: 4. Sep 2016, 12:10

Tigin hat eine erste Ernte gebracht und ich bin etwas am zweifeln, ob es auch die richtige ist. Auf Jakobs Foto sehen die Stiele eher rötlich aus und er konstatiert einen intensiven Muskatgeschmack. Die Beeren sind hier sehr süß und saftig, aber von Muskat keine Spur. Wenn nicht Tigin, was könnte es sonst sein?


Ist definitiv kein Tigin. Ohne Foto vom Stock und Blatt sieht aus wie Kostprobe von Lora oder von eine schwache Lora Rebe.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

jakob » Antwort #5983 am:

weinbauer hat geschrieben: 4. Sep 2016, 00:39
Bei vielen verschiedenen Reben nebeneinander ist das immer ein wenig schwer die Düngung für jeden genau richtig anzupassen. Da kommen eben einfach manche zu kurz und manche bekommen bisschen viel


Man versucht alle Reben gleichmäßig zu düngen und Wachstum mit dem Winterschnitt zu regulieren!
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Dietmar
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #5984 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Bei vielen verschiedenen Reben nebeneinander ist das immer ein wenig schwer die Düngung für jeden genau richtig anzupassen. Da kommen eben einfach manche zu kurz und manche bekommen bisschen viel


Ich dünge im Prinzip alle meine Reben gleich - gemäß einer Bodenprobe:

Kalk, Kompost, stark verdünntes Eisensulfat und Zinksulfat - alles 4 lt. Bodenanalyse zu wenig.

Dazu bei Bedarf Blattdünger, z.B. Eisenchelat (Chlorose) und Phosfik. Letzteres ist ja auch ein Spurendünger (Bor, Eisen, Kupfer, Mangan ...). An Kupfer habe ich auch zu wenig im Boden, trotz einmal Spritzen im Jahr mit Kupfermittel.

Die restlichen Nährstoffe sind lt. Bodenanalyse ausreichend vorhanden. Bei Kalium und Phosphor gibt es ein Überangebot, obwohl nie damit gedüngt.
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