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Himbeerrutenkrankheit bekämpfen (Gelesen 22135 mal)
Moderator: Nina
Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr
ich habe das baycor von grafenburger empfohlen bekommen.es hilft gegen schrotschuss über monilia bis kartoffel-krautfäule!!!wird von ihm und auch den meisten anderen profis verwendet!zudem ist es bienen freundlich und du hast nur ca 6 tage wartezeit ;)ich selber,der sonst immer auf bio setzt,habe es dieses jahr zum ersten mal an einigen problem fällen eingesetzt und war mit dem mittel mehr als zufrieden!!beim schorf an apfel und birne reichte bei mir die 3-malige anwendung nach bedarf.ohne spritzen wäre es mir auch lieber gewesen,so wie die jahre zuvor,aber manchmal muss man eben einen tot sterben
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
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- Daniel - reloaded
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr
Jetzt wird es aber sehr abenteuerlich...
Gelinde gesagt ist es mir vollkommen egal wer dir das Mittel wofür empfohlen hat, das macht es gegen Rutensterben an Himbeeren nicht legaler!ich habe das baycor von grafenburger empfohlen bekommen.
Unsinn!!!!!!!!Klar wirkt Myclobutanil (wie alle anderen Triazole auch) gegen Schrotschuss, Monilia, Schorf, echten Mehltau, Roste und diverse Blattfleckenkrankheiten (Septoria, Alternaria, Ramularia, z.T. Mycocentrospora u.v.a).Aber weder Myclobutanil noch irgendein anderer (zugelassener) Wirkstoff aus dieser Gruppe wirkt auch nur ansatzweise befriedigend gegen Krautfäule und andere Pilze aus der Gruppe der Oomyceten (Phytophthora, Pythium, falsche Mehltaupilze).es hilft gegen schrotschuss über monilia bis kartoffel-krautfäule!!!
Myclobutanil wird überwiegend im Obst- und Weinbau verwendet, daneben noch im Zierpflanzenbau und in der Baumschule, das Profipräparat heisst Systhane 20EW die Kleingartenmittel z.B.: Baycor M, Universal Pilzfrei M, Rosen- Pilzfrei M, Ectivo (alles die selbe Suppe).Das ändert aber nach wie vor nichts an der Tatsache, dass das Mittel im Kleingarten nicht gegen das Rutensterben angewendet werden darf und entsprechend auch keine Aufwandmenge bekannt ist. Im Profibereich darf Systhane meines Wissens gegen das Rutensterben angewendet werden, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es im Kleingarten eben nicht so ist.wird von ihm und auch den meisten anderen profis verwendet!
Alle Triazole sind, solo angewendet, als nicht bienengefährlich (B4) eingestuft.Die jeweilige Wartezeit ist anhängig vom Wirkstoff, der Kultur die behandelt wird und der ausgebrachten Wirkstoffmenge ab, die Länge der Wartezeit ist weder ein Argument für noch gegen irgendeinen Wirkstoff, es kommt ja auch auf den Anwendungszeitpunkt an. Früh im Jahr ist ein Wirkstoff mit längerer Wartezeit vor dem Hintergrund sinnvoller, dass dann die Wirkungsdauer länger ist (gaaaaanz vereinfacht gesagt).Zur Spätschorfbekämpfung beispielsweise (also relativ kurz vor der Ernte) ist natürlich ein Wirkstoff mit möglichst kurzer Wartezeit vorteilhafter, allerdings dann auch mit kürzerer Wirkungsdauer.Die Auswahl des entsprechenden Wirkstoffes/Mittels hängt aber nicht nur von der Zulassung ab sondern auch vom Schaderreger.Triazole haben zwar die gleiche Grundstruktur, aber alle unterschiedliche Eigenschaften: Der eine Wirkstoff hat eine bessere Kurativleistung als der andere.Der eine Wirkstoff hat eine besondere Stärke gegen Roste, der nächste gegen echte Mehltaupilze, der übernächste gegen BlattfleckenDer eine Wirkstoff hat eine längere Wirkungsdauer als der andere.Der eine Wirkstoff ist, auf Grund einer veränderten Molekülstruktur, noch wirksam wenn andere schon versagen....Beispiele:Sternrußtau an Rosen (ich bin nunmal Zierpflanzer):Vorbeugend ist Myclobutanil vollkommen ausreichend, wenn schon erste Symptome sichtbar sind und ich die Infektion stoppen will/muss bin ich mit einem Tebuconazol, Triticonazol, Difenoconazol oder Flusilazol wesentlich besser aufgestellt.Penconazol z.B. wird im Obstbau ausschließlich zur Bekämpfung von Mehltau eingesetzt....Den Text könnte ich jetzt noch endlos weiterschreiben, hat aber eh nichts mit der eigentlich Thematik zu tun.Aber vielleicht zeigt er dir, dass ein Mittel nicht immer die beste Lösung ist weil es irgendwer empfiehlt, und sei es der Papst persönlich. Liebe Grüße,Danielzudem ist es bienen freundlich und du hast nur ca 6 tage wartezeit
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Ist ja witzig! Ich habe heute in der BayWa-Gartenabteilung über das Duaxo Pilz-frei Universal von Compo gesprochen, und sie konnten auf der Packungsbeilage und in ihrem Infoheft tatsächlich keine Himbeeren finden, obwohl das Mittel in D. offensichtlich für Himbeeren zugelassen ist (Zulassungsbericht).Ich habe bis jetzt kaum Fungizide benutzt und hätte daher einige Fragen zur richtigen Anwendung.1. In dem Zulassungsbericht steht:Maximale Zahl der Behandlungen - in dieser Anwendung: 3 - für die Kultur bzw. je Jahr: 3 Abstand: 10 Tage Anwendungstechnik: spritzen Heißt es ich darf damit Krankheiten an einer Pflanze dreimal jährlich behandeln und pro Behandlung max 3 Pillen (Anwendungen)? Oder maximal 3 Pillen jährlich, egal ob während einer Behandlung oder auf mehrere aufgeteilt? Der Abstand ist wohl ein Mindestabstand zwischen dem Spritzen? Aber ich muss nicht pro Behandlung alle 3 Spritzvorgänge machen, sondern kann mich mit einer vergnügen, wenn die Pflanze danach gesund wird? Woran erkennt man das übrigens, dass sie bereits gesund ist und ich kein zweites oder drittes Mal spritzen muss? 2. Wie lange sind Fungizide haltbar? Eine 75ml Packung kostet ca. 10€ und eine doppelte, 150ml kostet nur 12,60€. Sind sie bei kühlen und trockenen Lagerung 3-5 Jahre haltbar? Abgelaufene Fungizide darf man sicherlich nicht mehr nuzten, um keine Resistenzbildung zu riskieren?
Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Und noch eine Frage speziell zur Rutenkrankheit. Befällt der Pilz nur die befleckten Stellen oder breitet er sich in der ganzen Pflanze aus? Ich habe zwei geringfügig befallenen Ruten, die sich prächtig entwickelt haben und voll mit noch grünen Himbeeren hängen. Ich würde sie gerne erst abernten, aber ich will auch die anderen, gesunden Ruten nicht gefährden. Wenn der Pilz nur die befleckten Stellen unten an der Rute befält, dann könnte ich diese doch einfach mit einem Tesa-Band doppelt umwickeln, um so den Ausstoß von Pilzsporen in die Luft zu verhindern? Oder evtl. eine desinfizierende Salbe auftragen? Mir fällt da gerade hochprozentiges Jod ein, es kann manche Hautpilzkrankheiten beim Mensch quasi "wegbrennen".Gibt es überhaupt solche Techniken? Wenn nicht, würde das funktionieren? Sorry für die vielleicht unkonventionellen Fragen und Vorstellungen, ich kenne mich leider zu wenig mit Pflanzenkrankheiten und den Gegenmitteln aus.
Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Ich habe angefangen, das Himbeerbeet zu krauten. Kann ich zwischen die Himbeeren gehäckseltes Laub packen oder wäre wegen der Himbeerrutenkrankheit davon abzuraten?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Ist der Rutenkrankheit egal. Nur drauf mit dem Laub und wenn nötig im Frühjahr mal lockern.
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Tester32 hat geschrieben: ↑1. Aug 2016, 15:43
2. Wie lange sind Fungizide haltbar? Eine 75ml Packung kostet ca. 10€ und eine doppelte, 150ml kostet nur 12,60€. Sind sie bei kühlen und trockenen Lagerung 3-5 Jahre haltbar? Abgelaufene Fungizide darf man sicherlich nicht mehr nuzten, um keine Resistenzbildung zu riskieren?
Von der Struktur her müsste das unverdünnte Mittel bei normalen Lagerbedingungen (gut verschlossene Originalflasche, Raumtemperatur, dunkel) nahezu "unbegrenzt" (also Jahre, Jahrzehnte) stabil sein.
Bei mir kommt Duaxo Universal Pilzfrei nicht als "Pillen", sondern als Lösung - vermutlich in Propylenglykol (der Wirkstoff ist das "Ketal" eines Ketons mit Propylenglykol).
Aber warum überhaupt bei Himbeeren mit Fungiziden draufhalten?
Ich hab' auch mal dunkle Flecken an den Ruten - die Himbeeren wuchern trotzdem. Und was nicht funktioniert, kann verrecken - das ist purer Sozialdarwinismus bei mir im Garten; Sorten zum Ausprobieren gibt's genug und irre teuer sind die auch nicht (kann aber echt nicht sagen, ob sich wirklich schon mal eine Sorte "von selbst" verabschiedet hat - dürften fast noch alle da sein, bis auf die schwarze Himbeere, die ich mit Absicht rausgeworfen habe). Also wie gesagt, trotz Flecken und ohne Behandlung genug sich selbst vermehrende Himbeersträucher - werden an einigen Stellen eher zum"invasiven" Problem.
Ich hab' bei mir halt erst mal einige Kubikmeter Sand und Holzmulch (auch Mist war v o r dem Pflanzen dabei) in den Boden eingearbeitet, z. T. zu einem Hügel aufgeschüttet: Das richtige Milieu schaffen... .
Wenn bei dir die Bedingungen (verdichteter Boden, anfällige Sorten?) so ungünstig sind, wirst du das Problem nie los und musst immer wieder behandeln. Also richtig "los" wirst du das Problem so nicht.
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Das Haltbarkeitsthema von "Duaxo Universal Pilzfrei" hätte mich jetzt auch tangiert weil, es wurde ja mal "gesagt", daß "demnächst" all solche "Gifte" für das Fußvolk verboten werden soll und ich mich auch schon mal eingedeckt habe. :P Für die üblichen Apfelkirschenplaumenbeerenschädlinge ist das Zeug, falls man schönes Obst ernten will, leider unabdingbar. Schön, eine Bestätigung einer langen Haltbarkeit gehört zu haben. :)
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
- thuja thujon
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
So einfach ist das leider nicht. Difenconazol (Duaxo) wirkt auf die Himberrutenkrankheit fast garnicht, 20% Wirkungsgrad hats in der Zulassungsprüfung geschafft, es ist vielen leuten ein rätsel warum es dafür überhaupt eine Zulassung bekommen hat. Der Verdacht liegt nahe, das es gegen alles zugelassen wurde, damit die Hobbygärtner wenigstens ein Azolfungizid haben.
Haltbarkeit: flüssig formulierte Mittel haben immer eine beschränkte Haltbarkeit. Der Hersteller muss mindestens ein Jahr garantieren, alles was länger hält kann man als Bonus sehen. Die Haltbarkeit muss bewiesen werden und wird im Zulassungsbericht näher beschrieben. Die Formulierung ist nicht ein Wirkstoff in Ethylengycol lösen, sondern da steckt sehr viel Technologie dahinter und viele Mittel/Stoffe, das ist komplexer als ein Shampoo zusammenzurühren. Lagertemperatur, Stabilität des Wirkstoffs in Lösung usw reduzieren die Haltbarkeit. Wenn man was wirklich lagerstabiles haben möchte, kauft feste Mittel. Netzschwefel oder viele feste Kontaktmittel sind auch nach 10 Jahren noch in Ordnung, weil da nix ausflocken kann und Stoffe in Festform stabiler sind als in Lösung.
Haltbarkeit: flüssig formulierte Mittel haben immer eine beschränkte Haltbarkeit. Der Hersteller muss mindestens ein Jahr garantieren, alles was länger hält kann man als Bonus sehen. Die Haltbarkeit muss bewiesen werden und wird im Zulassungsbericht näher beschrieben. Die Formulierung ist nicht ein Wirkstoff in Ethylengycol lösen, sondern da steckt sehr viel Technologie dahinter und viele Mittel/Stoffe, das ist komplexer als ein Shampoo zusammenzurühren. Lagertemperatur, Stabilität des Wirkstoffs in Lösung usw reduzieren die Haltbarkeit. Wenn man was wirklich lagerstabiles haben möchte, kauft feste Mittel. Netzschwefel oder viele feste Kontaktmittel sind auch nach 10 Jahren noch in Ordnung, weil da nix ausflocken kann und Stoffe in Festform stabiler sind als in Lösung.
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Die Himbeerrutenkrankheit hat in meinem Garten oftmals schöne Ruten direkt vor der Himbeerreife dahingerafft.
Jetzt habe ich nur noch Herbsthimbeeren, deren Ruten vor dem Winter abgeschnitten werden.
So kommt die Rutenkrankheit nicht mehr zum Ausbruch und die Beerensaison läuft etwas entzerrt.
Zuerst Erdbeeren vom Bauern, dann Johannisbeeren, Himbeeren und zum Schluß meine Muscat Bleu Trauben.
Spritzen mag ich nicht mehr, weder Fungizid noch Insektizid.
Die einzige Ausnahme sind meine Rosen und der Buchs, bei denen höchstens 2-mal gespritzt wird.
Jetzt habe ich nur noch Herbsthimbeeren, deren Ruten vor dem Winter abgeschnitten werden.
So kommt die Rutenkrankheit nicht mehr zum Ausbruch und die Beerensaison läuft etwas entzerrt.
Zuerst Erdbeeren vom Bauern, dann Johannisbeeren, Himbeeren und zum Schluß meine Muscat Bleu Trauben.
Spritzen mag ich nicht mehr, weder Fungizid noch Insektizid.
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Das beste Pflegemittel für Rosen ist eine scharfe Schere!
Rosige Grüße von Hero49
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Ich habe auch mal ein paar Jahre gedacht Herbsthimbeeren wären die Lösung gegen Rutenkrankheit und für üppige Himbeerernten. Dann kam Botrytis, danach die Kirschessigfliege.
Seitdem habe ich die Herbsthimbeeren als Chance erkannt, 2-3 Wochen vor den Sommerhimbeeren schon Früchte zu ernten, einfach dadurch, das die Herbsthimbeerruten nicht auf Stock gesetzt werden, sondern normaler Sommerhimbeerschnitt angewendet wird. So habe ich evnetuell die Chance, Himbeeren zu ernten, ohne das schon die KEF drauf fliegt. Auf die 3 Insektizidspritzungen für die Herbsthimbeerernte habe ich wirklich keine Lust, da fehlt mir die Zeit und Muße.
Buchs im Garten habe ich schon längst verbannt, und für eine Rosenblüte mag ich keine Pilze oder Insekten umbringen. Ich denke Nahrungsmittel produzieren ist noch etwas wichtiger und damit eher schützenswert als das Luxusgut einer Zierpflanze.
Seitdem habe ich die Herbsthimbeeren als Chance erkannt, 2-3 Wochen vor den Sommerhimbeeren schon Früchte zu ernten, einfach dadurch, das die Herbsthimbeerruten nicht auf Stock gesetzt werden, sondern normaler Sommerhimbeerschnitt angewendet wird. So habe ich evnetuell die Chance, Himbeeren zu ernten, ohne das schon die KEF drauf fliegt. Auf die 3 Insektizidspritzungen für die Herbsthimbeerernte habe ich wirklich keine Lust, da fehlt mir die Zeit und Muße.
Buchs im Garten habe ich schon längst verbannt, und für eine Rosenblüte mag ich keine Pilze oder Insekten umbringen. Ich denke Nahrungsmittel produzieren ist noch etwas wichtiger und damit eher schützenswert als das Luxusgut einer Zierpflanze.
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
thuja hat geschrieben: ↑26. Dez 2019, 07:56
Haltbarkeit: flüssig formulierte Mittel haben immer eine beschränkte Haltbarkeit.
... die in diesem Fall auch Jahrhunderte betragen kann.
Hast du irgendeinen Beleg dafür, dass (unverdünntes!) Duaxo an Gehalt verliert?
Übrigens - auch Schnaps ist eine "flüssige Formulierung" - trotzdem, gut verschlossen... .
Cum tacent, consentiunt.
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
Ich kann dir leider keinen Link setzen der das untermauert, du musst es als mündliche Mitteilung eines langjährigen Mitarbeiters in der Wirkstoffsuchforschung ablegen. Oder hake es unter Berufserfahrung ab.
Im Zulassungsbericht (für Score, das Duaxo in der Großpackung für den Erwerbsanbau) steht folgendes:
Also für 7 Tage Kälte, 18 Wochen milder Sommer und 2 Wochen Gewächshauswetter übernimmt der Hersteller die Gewährleistung, unterm Strich wird mehr analysiert aber dazu gibt dir der Hersteller keine Gewähr und die Daten auch nicht, es liegt also in deiner Verantwortung, ein Mittel beim Fachhändler nach entsprechender Beratung zu erwerben und dieses sobald als möglich streng nach Gebrauchsanweisung zu benutzen bzw. aufzubrauchen, weil du auch dazu angehalten bist, nur die unmittelbar notwendigen Mengen zu erwerben und keine Lagerhaltung zu betreiben. Willst du mehr rausholen, musst du beim Hersteller anfragen ob du es als Refenrenzmittel fürs Versuchswesen haben kannst, dann werden sie dir wenn sie nett sind noch einen Reanalyseschein ausstellen in dem die Spezifikation bestätigt wird, damit kannst du bei den Behörden einen Antrag mit deinem Versuchsplan stellen usw. Das machts dann aber nur noch komplizierter und da ist PSM-Recht ein Klacks dagegen.
Also merke kurz und knapp: flüssig formulierte PSM sind manchmal empfindlicher als zB. Gewürzlorbeerblätter, die zwar nach 5 Jahren immernoch etwas nach Lorbeer riechen, aber nicht mehr unbedingt bei jeder Köchin so viel Vertrauen geniessen, dass man sie auf einen 30€-Braten loslässt und diesen eventuell damit riskiert.
Ob `5 Jahre alte Lorbeerblätter´ in Fungizidversuchen statt 20 nur noch 15% Befallsreduktion aufweisen, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt. Bei Himberrrutenkrankheit kann man sich als Hobbygärtner jedenfalls nach aktuellem Stand sicher sein, das es keine Bekämpfungsmöglichkeit gibt, außer befallenes Ausschneiden und verbrennen sofern Genehmigung vorhanden oder eben Herbsthimbeeren und dafür wegen der KEF einnetzen.
Selbstversorgung ist politisch wohl nicht gewollt.
Im Zulassungsbericht (für Score, das Duaxo in der Großpackung für den Erwerbsanbau) steht folgendes:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Lagerstabilität bei erhöhter Temperatur CIPAC MT 46.3 Accelerated storage, combined method Das Mittel ist physikalisch und chemisch stabil. ( Lagerdauer: bei 54 °C / 14 d )
Lagerstabilität bei erhöhter Temperatur CIPAC MT 46.1 Accelerated storage, general methods Das Mittel ist physikalisch und chemisch stabil. ( Lagerdauer: bei 30 °C / 18 Wochen )
Lagerstabilität bei niedriger Temperatur CIPAC MT 39.1 Low temperature stability, EC and solutions 0 max. ml Sediment ( Lagerdauer: bei 0 °C / 7 Tage ) III2. 7.5
Haltbarkeit bei Umgebungstemperatur GIFAP-technical monograph no. 17 2 a
Also für 7 Tage Kälte, 18 Wochen milder Sommer und 2 Wochen Gewächshauswetter übernimmt der Hersteller die Gewährleistung, unterm Strich wird mehr analysiert aber dazu gibt dir der Hersteller keine Gewähr und die Daten auch nicht, es liegt also in deiner Verantwortung, ein Mittel beim Fachhändler nach entsprechender Beratung zu erwerben und dieses sobald als möglich streng nach Gebrauchsanweisung zu benutzen bzw. aufzubrauchen, weil du auch dazu angehalten bist, nur die unmittelbar notwendigen Mengen zu erwerben und keine Lagerhaltung zu betreiben. Willst du mehr rausholen, musst du beim Hersteller anfragen ob du es als Refenrenzmittel fürs Versuchswesen haben kannst, dann werden sie dir wenn sie nett sind noch einen Reanalyseschein ausstellen in dem die Spezifikation bestätigt wird, damit kannst du bei den Behörden einen Antrag mit deinem Versuchsplan stellen usw. Das machts dann aber nur noch komplizierter und da ist PSM-Recht ein Klacks dagegen.
Also merke kurz und knapp: flüssig formulierte PSM sind manchmal empfindlicher als zB. Gewürzlorbeerblätter, die zwar nach 5 Jahren immernoch etwas nach Lorbeer riechen, aber nicht mehr unbedingt bei jeder Köchin so viel Vertrauen geniessen, dass man sie auf einen 30€-Braten loslässt und diesen eventuell damit riskiert.
Ob `5 Jahre alte Lorbeerblätter´ in Fungizidversuchen statt 20 nur noch 15% Befallsreduktion aufweisen, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt. Bei Himberrrutenkrankheit kann man sich als Hobbygärtner jedenfalls nach aktuellem Stand sicher sein, das es keine Bekämpfungsmöglichkeit gibt, außer befallenes Ausschneiden und verbrennen sofern Genehmigung vorhanden oder eben Herbsthimbeeren und dafür wegen der KEF einnetzen.
Selbstversorgung ist politisch wohl nicht gewollt.
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- thuja thujon
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Re: Himbeerrutenkrankheit bekämpfen
PS: Schnaps ist eine flüssige Formulierung.
Eigentlich ists keine Formulierung sondern ein homogenes Mehrkomponentengemisch aus diversen Alkoholen, Fruchtestern, Aldehyden usw in Wasser.
Manche Stoffe darin unterliegen einem Abbau bzw einer Umwandlung, was manche Schnapshersteller in dem Sinne ausnutzen, da sie zB länger gelagerten Schnaps teurer verkaufen da er vergleichsweise eher bekömmlich bzw sensorisch eher überzeugend ist. Also auch hier ist keine unbegrenzte Lagerstablität gegeben, sondern es besteht lediglich durch den hohen Ethanolanteil auch nach Jahrezehnten kein erhöhtes Risiko wegen mikrobiellen Verderbs. Deswegen ist aber ein frisch abgefüllter Rum nicht mit einem 8 Jahre gelagertem Rum gleichzusetzen.
Eigentlich ists keine Formulierung sondern ein homogenes Mehrkomponentengemisch aus diversen Alkoholen, Fruchtestern, Aldehyden usw in Wasser.
Manche Stoffe darin unterliegen einem Abbau bzw einer Umwandlung, was manche Schnapshersteller in dem Sinne ausnutzen, da sie zB länger gelagerten Schnaps teurer verkaufen da er vergleichsweise eher bekömmlich bzw sensorisch eher überzeugend ist. Also auch hier ist keine unbegrenzte Lagerstablität gegeben, sondern es besteht lediglich durch den hohen Ethanolanteil auch nach Jahrezehnten kein erhöhtes Risiko wegen mikrobiellen Verderbs. Deswegen ist aber ein frisch abgefüllter Rum nicht mit einem 8 Jahre gelagertem Rum gleichzusetzen.
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