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Apfelwickler, - was kann man jetzt tun? (Gelesen 2599 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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b-hoernchen
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Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

b-hoernchen »

Hallo Leute,gerade sitzt der Frust noch tief über eine fast vollkomen vom Apfelwickler befallene Ernte, da stellt sich die Frage, was kann man aktuell tun, um im nächsten Jahr die Plage kleiner zu halten?Tatsache ist aber, dass ich auf keinen Beistand vom Nachbarn zählen kann (der mehrere Apfelbäume hat), weshalb es reichlich Zuflug geben wird.Trotzdem, was wäre bitte möglich?Boden kalken (verätzen mit Brannt-/Löschkalk)? Leim-/Harzanstrich um den Stamm? Irgendwelche Vergrämungsmittel? Stark riechende Gewürzessenzen? Knoblauch pflanzen?Viele GrüßeThomas
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Floris
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Re:Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

Floris » Antwort #1 am:

Im Moment ist da nicht viel zu tun. Zur Zeit der Fruchtreife hätte man den fertig entwickelten Räupchen Wellpapperinge als Winterquartier anbieten können um sie jetzt mit diesen zu entfernen. Auch das Aufsammeln des Fallobstes bevor die Raupen aus diesem auswandern soll ein wenig helfen die Zahl der Überwinterer zu verringern. Nur ein geringer Teil der Raupen verpuppt sich im Boden, wo an sie nicht heranzukommen ist, es sein denn durch Bodenbearbeitung in Anwesenheit zahlreicher Hühner.Viele verpuppen sich in Ritzen und Spalten unter Rindenschuppen, im Moos- und Flechtenfilz alter Stämme oder auch zwischen Stamm und Bindematerial. Hier könntest du durch vorsichtiges Reinigen der Oberflächen einiges entfernen oder zumindest für nahrungssuchende Meisen und ähnliches besser zugänglich machen. Da du aber mit reichlich Zuflug rechnest, solltest du dir die jedes Jahr erstellten Warndienstmeldungen zum Apfelwickler besorgen und entsprechend behandeln. Es gibt wohl auch biologische Behandlungsmittel. Falls du große und alte Bäume hast, wäre wohl auch ein vorheriger Schnitt hilfreich, der Spritzungen technisch überhaupt möglich macht.
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b-hoernchen
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Re:Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

b-hoernchen » Antwort #2 am:

So weit ich sehen kann, sind die Raupen längst aus den Äpfeln ausgewandert.Hmm Spritzungen, die wollte ich eigentlich vermeiden.Hat jemand Erfahrung mit Vergrämungsmitteln/Repellentien? Ist zwar auch Chemie, aber wird wenigsten nicht direkt auf die Frucht gespritzt.Ich dachte an so Sachen einen Lappen mit Zitronengrasöl oder einem handelsübllichen Insektenschutzmittel / Repellens in den Baum hängen um so die anfliegenden Apfelwickler zum Abdrehen zu bewegen?Auch unkonventionelle Ideen sind gefragt.
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Daniel - reloaded
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Re:Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

Daniel - reloaded » Antwort #3 am:

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b-hoernchen
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

b-hoernchen » Antwort #4 am:

Jetzt müsste Zeit sein, an eine Bekämpfung zu denken... .Sehe ich das richtig, wirkt das Granulosevirus erst gegen geschlüpfte Larven, die das Mittel beim Fressen aufnehmen-?Somit müsste man das Mittel hauptsächlich auf der Oberfläche befruchteter Fruchtstände aufbringen - und diese würden damit noch der ersten Generation der Falter geopfert?
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Daniel - reloaded
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

Daniel - reloaded » Antwort #5 am:

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Daniel - reloaded
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

Daniel - reloaded » Antwort #6 am:

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b-hoernchen
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

b-hoernchen » Antwort #7 am:

Vielen Dank, Daniel!Die Frage hat mich bewegt, weil - wenn man die "angefressenen Äpfel" doch verlieren würde - man bei reichlich Wickler-Zuflug durch die Nachbarschaft vielleicht doch eher auf andere Mittel ausweichen sollte.
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

b-hoernchen » Antwort #8 am:

Hab' heute mit dem Pflanzenschutzberater vom Obstbau-Warndienst gesprochen. Der meinte, ab kommender Woche sei es sinnvoll mit Granulosevirus zu spritzen.Da hoffe ich, das ich das Präparat bis dahin habe. Granupom (die Bestellkarte fürs Spritzmittel) war nicht mehr zu haben - na toll, jetzt wo's losgeht verkaufen sie nichts mehr?! Hab' dann Madex bestellt - ist etwas teurer, aber sei's drum. Der Berater meinte, Regen würde das Mittel nicht abwaschen, aber UV-Strahlung, Sonnenschein würde es inaktivieren. Deshalb solle bei sonnigem Wetter ca. alle 7 Tage neu gespritzt werden; der Höhepunkt des Madenschlupfs sei gegen 20. Juni bis Anfang Juli zu erwarten, in diesem Zeitpunkt vermehrt behandeln. Und eine kleine Menge Zucker (ca. 5g/Liter) zur Anwendungslösung gemischt würde das Präparat den Maden "schmackhafter" machen, damit sie es auch fressen.Für Madex (nicht aber für Granupom-?) wird außerdem ein Zusatz von 5g Magermilchpulver je Liter Spritzlössung empfohlen, angeblich als UV-Schutz. Ich würde evtl. frische Magermilch (die ist leichter und billiger zu bekommen als das Milchpulver) dazumischen. 50ml Magermilch je Liter Spritzlösung sollten es tun. Hat da irgendjemand Erfahrungen oder kann dazu etwas anmerken?
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Apfelquitte
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

Apfelquitte » Antwort #9 am:

Hallo b-hoernchen,

wie erfolgreich warst du mit Madex? Könntest du bitte etwas über deine Erfahrungen schreiben?

Ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation: Jede Menge ungepflegte Hochstämme auf den Nachbargrundstücken, meine Äpfel (Büsche und Halbstämme) sind nahezu 100 % wurmstichig.

Ich würde es gerne mit dem Granulosevirus versuchen, mit Chemie wie Calypso und ähnlichem will ich eigentlich ungern hantieren. Ich wäre schon damit zufrieden, wenn nur jeder zweite Apfel wurmstichig ist...

Viele Grüße

Fabian
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gtafreak93
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Re: Apfelwickler, - was kann man jetzt tun?

gtafreak93 » Antwort #10 am:

habe voriges jahr unsere Hochstämme mit Madex u ner Motorspritze um 600€ v Stihl ca 7x behandelt.

Ich denke es hat schon ein bisschen geholfen.. man muss aber die Brühe überall gleichmäßig auftragen..
auf den niedrigeren Hochstämmen hat es glaub ich besser geholfen- weil besser verteilt

Hab mir von der AGES den Warndienst f Pflanzengesundheit abboniert.
Da bekomm ich ne Mail wenn die Eiablage beginnt u wenn die ersten Wickler schlüpfen.


Spritzintervalle: bei 8 Sonnentagen (2 teilweise sonnige Tage = 1 sonniger Tag; 1 völlig bedeckter Tag)
Wasseraufwandmenge: 400 l Wasser/ha und m Kronenhöhe. Auf eine vollständige Benetzung achten! Der Einsatz von Kontrollfallen wird empfohlen. Spritztermine eventuell mit der regionalen Pflanzenschutzberatung abstimmen.

werde es heuer wieder machen
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