christopher lloyd ist gestorben (Gelesen 14387 mal)

[peony]

wie ich im soeben ausgelieferten Gardeners' World lesen musste, ist Christopher Lloyd am 27. Januar d.J. verstorben.Mir haben seine Artikel & Bücher immer sehr sehr viel Freude bereitet, und ein Besuch in Dixter war jedes Mal hoch inspirierend.Welch ein Verlust.

[riesenweib]

übrigens hat Lloyd noch zu seinen lebzeiten, diesen winter, einen charitable trust ins leben gerufen, um Dixter weiter als privatgarten halten zu können. Fergus Garrett, der ja schon viele jahre mit Lloyd auch gestalterisch zusammengearbeitet hat, übernimmt die gartenleitung.lg, brigitteedit: link ergänzt

[cornishsnow]

Wirklich ein großer Verlust! Ich hoffe das der großartige Garten von Great Dixter in seinem Sinne erhalten wird! Ein wunderbarer Mensch, immer hilfsbereit mit einem sehr eigenen Humor, eine Quelle an Informationen und Inspirationen! Wir werden Dich vermissen Christopher!

[Galego]

Wer beim Gedanken an den Mann mit der Strickjacke noch einmal schmunzeln möchte, kann hier seine letzte Kolumne im Guardian lesen, in der er seine Freude am Obstbaum beschreibt, auch wenn er keine Früchte trägt:"http://www.guardian.co.uk/weekend/story ... l"Britisch lapidar der Zusatz 'This was the late Christopher Lloyd's final column.'

[riesenweib]

hallo, Galego, danke für den link. stöbere jetzt schon seit einer dreiviertelstunde in den alten artikeln von C.L. der vorletzte (The pink choice) ist ja auch nicht schlecht wo er bezug nimmt auf seine 'unscheu' vor kräftigen farben.lg, brigitte

[fars]

Kleine Anekdote meinerseits (ich hatte sie an anderer Stelle schon einmal erzählt; einem alten Mann seien seine Wiederholungen verziehen): Vor sehr, sehr vielen Jahren besuchten wir Great Dixter. In dem „Sunk Garden“ traf ich Chr. Lloyd und hielt ihn zunächst für einen der vielen gärtnerischen Hilfskräfte, wie er da schmutzig und abgeschlissen zwischen den Sträuchern herumfuhrwerkte. Damals hatte ich noch weniger Ahnung vom Garten und von Pflanzen als heute. Er hörte mir geduldig bei meinen vielen, in völlig unzulänglichem Englisch gestellten Fragen zu und erklärte mir ausführlich die einzelnen Gewächse. Seiner ganz persönlichen Empfehlung habe ich meine bis heute andauernde Vorliebe für Daphne tangutica zu verdanken. Auf meine Bewunderung für einige Clematisse, insbesondere hatte es mir C. texensis „Gravetye Beauty“ angetan, riet er mir mit einem lausbübischen Grinsen zu einem Besuch seiner Gärtnerei (Lloyd ist einer der ganz großen Clematis-Spezialisten gewesen), in die wir regelrecht heißhungrig einfielen, um den Wagen vollzuladen. Nebenbei: Ausgerechnet C. texensis hatten sie keine.In der Gärtnerei bediente uns ein Adonis: Groß, athletischer Typ, braun gebrannt, blond, griechisches Gesichtsprofil, lediglich bekleidet mit knappsten, ausgefransten Jeans-Shorts. Er war außerordentlich liebenswert und belud sich wie ein Atlas mit unseren Käufen. Die Clematisse standen entgegen heutigem Usus nicht in Plastiktöpfen, sondern in Tontöpfen, die im Erdreich versenkt waren. Von diesen Tontöpfen waren wiederum einige so kunstvoll hergestellt – wenn ich mich recht erinnere, waren sie mit gedrehten Rillen und Bordüren geschmückt –, dass wir sie auch kaufen wollten. Der Adonis zierte sich. Er erklärte uns, den überaus orderfreudigen Kunden, sehr verlegen, er könne diese Töpfe nicht verkaufen, dafür aber den Weg zu der Pottery erklären, die allerdings jwd und für uns damit unerreichbar lag.Meine Frau wollte es dann auf typisch weibliche Art erreichen. Sie bat mich zum Auto vorzugehen. Sie würde mit dem schönen Mann eine Weile allein verhandeln. Es müsse doch mit dem Teufel zugehen... usw. Nach einer Viertelstunde kam sie nach: erfolglos! Charme, Schmeicheleien und ein wenig Flirt hatten absolut nichts genutzt. Wir waren enttäuscht.Am nächsten Tag, besuchten wir einen Herrensitz in der Nähe von Sevenoaks. Die Dame des Hauses, Mrs. Rogers führte uns durch ihren desolaten Garten (die verarmte Familie hatte kein Geld mehr, um den riesigen Park zu unterhalten). Wir unterhielten uns sehr angeregt und kamen beim Betrachten einer Clematis auf Christopher Lloyd zu sprechen. Als wir ihr unser Erlebnis mit dem Adonis berichteten, prustete sie vor Lachen los. Für eine Frau wäre es eine Unmöglichkeit gewesen, diesem Bild von einem Mann durch Bezirzen etwas abringen zu wollen. Ob wir denn nicht wüssten, dass der Chef „gay“ sei und sich nur mit schönen Männern umgebe.

[sarastro]

Selbiger Adonis ist heute ein bekannter Mensch, also nenn bloß keine Namen.

[riesenweib]

;Dschöne geschichte, und für mich auch neu .lg, brigitte

[cornishsnow]

Also ich habe vor 10 oder 12 Jahren einen Topf und div. Ableger geschenkt bekommen!

[Lilo]

... dann hätte wohl fars flirten müssen.

[cornishsnow]

Jeep! Sex sells!!!

[Irisfool]

das war nun aber sicher kein coming out

[Ismene]

Derjenige ist heute ein bekannter Mensch, also nenn bloß keine Namen.

Wieso? Der bekannte Mensch (F?) hat den Meister ja nur umgeben . ;D30.1.06 The Guardian Polly Patullo: "Not long ago, on a visit to Great Dixter, I noticed a figure in the famous long border, on his knees, trug by his side, like Beatrix Potter's Mr McGregor among the cucumber frames. It was Christopher who got to his feet, wiped his hands on his trousers and beamed. He enjoyed wandering around Dixter unrecognised - in old jumpers and corduroys - eavesdropping [lauschend]on the comments of the public."Ich habe eine niederländ. Ausgabe des Buches Dear Friend&Gardener - Briefwechsel von Beth Chatto und Christopher Lloyd, die jahrelang befreundet waren. Dort werden aber nicht nur Gartenthemen durchgehechelt, sondern auch Vorlieben für Musik, Theater, Essen und Speisen usw. Lloyds unverblümte Art und Offenheit ist ganz erfrischend. Auch der Dackel Canna spielt eine prominente Rolle, was oft sympathisch ist, allerdings nicht an den Stellen, wo er das Hündchen mit der Schnauze in ... drückt, um ihm Sauberkeit beizubringen.

[Otto25]

Wer ist Christopher Lloyd???Ich kenne nur einen Christopher Lloyd aus "Zurück in die Zukunft" 1-3 und den Klingonenkäptn in einem Star Trek Film.Das is doch nicht der? Wenn ja, wärs Schade

[Elke]

Guten Morgen!Hier ein paar Bilder aus dem Garten Great Dixter von Christopher Lloyd, die ich vor zwei Jahren auf meiner England-Reise gemacht habe.