News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Systematisch gärtnern (Gelesen 31431 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cornishsnow, cydorian, partisanengärtner, Conni, AndreasR
Re: Systematisch gärtnern
Vielen Dank für die Aufklärung. Für die Kaninchen wird eine Streuobstwiese aus Naturschutzgründen unsystematisch gemäht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Zaubercrocus
- Beiträge: 248
- Registriert: 5. Aug 2012, 18:05
- Kontaktdaten:
Re: Systematisch gärtnern
Kann sein das ich gerade auf der Leitung stehe. Aber könntest du ein paar Gründe nennen?... Hier wird aus mehreren guten Gründen so gut wie gar nicht gemulcht - klappt trotzdem mit wenig Arbeitsaufwand bzw. in einigen Bereichen nur deswegen. ...
- Starking007
- Beiträge: 10805
- Registriert: 24. Jan 2005, 19:10
- Kontaktdaten:
-
Alles im gruenen Bereich!
Re: Systematisch gärtnern
Ohne Mulchen:Genau - nach 50 Jahren Gärtnern interessiert mich das auch!Kompost:"....Umweg über den Kompost erreichen kann...."Das heißt aber auch extra zum Kompost hin- und später mal wieder wegtransportieren, dazu auf- und abladen.Kompost ist nichts anderes als Energieverlust (vom Sickerwasser mal abgesehen) zum Zwecke der Zwischenlagerung, Volumenreduzierung, Handlingsverbesserung und Zeitaufwandsverlagerung.Geht manchmal nicht anders.
Gruß Arthur
Re: Systematisch gärtnern
nun, die Transportwege im meinem Garten sind nicht so gar weit. Handlingsverbesserung ist für mich ein wichtiges Argument.Ich beziehe mich hier gerade auf den Ziergarten mit Stauden und da mag ich während der Vegetation keine Pflanzenreste zwischen den Pflanzen liegen haben, das gefällt mir einfach nicht. Da dicht bepflanzt ist, ist der Boden auch ohne das ausreichend beschattet.Ich habe einige Pflanzenarten die sich jährlich neu aussäen müssen um mir erhalten zu bleiben. Da halte ich die Mulchschicht für schädlich.
gardener first
Re: Systematisch gärtnern
Hm, was wächst gut bei mir? Also pauschal alles, was gut Trockenheit verträgt. Außerdem Zwiebelpflanzen, hier insbesondere Tulpen, Narzissen, Zierlauch, Lilien. Bei Hostas hatte ich bisher auch keine Ausfälle. Seit 2 Jahren stelle ich erstaunt fest, dass auch Iris sich bei mir wohlfühlen. Mit dieser Pflanzengattung habe ich mich bisher überhaupt nicht beschäftigt (Iris waren ein Geschenk, hätte ich mir nie selbst in den Garten gekauft). Ich dachte immer, die mögen es auch feuchter. Außerdem stören mich die extrem kurzen Blühzeiten. Gibt es da auch welche, die länger blühen? Gar nicht gehen bei mir die sogenannten Prachtstauden, das habe ich aufgegeben. Außerdem alles, was etwas mehr Feuchtigkeit braucht. Da ich Farne sehr mag, kann ich die nur an wenigen Stellen setzen, wo die Erde etwas feuchter ist als im Rest des Gartens. Verzichten muss ich leider auch auf Märzenbecher und Hasenglöckchen.Mit dem Mulchen mache ich wahrscheinlich irgendwas total falsch. Hat bei mir bisher nicht funktioniert. Rindenmulch benutze ich nur für Wege und speziell da wächst das Gänsefingerkraut wie verrückt. 2 Jahre habe ich es mit Rasenschnitt versucht und hatte dann das Gefühl, dass noch viel mehr Unkraut wächst. Vielleicht wegen der Unkräuter im Rasen? Das Ahornlaub lasse ich unter den Bäumen liegen, muss es aber im Frühjahr wegräumen, das verrottet nicht über den Winter. Häcksler besitze ich keinen. Sollte ich mir einen anschaffen?
Re: Systematisch gärtnern
Floris, was machst du, damit dein Ziergarten im Winter ansprechend aussieht?
Re: Systematisch gärtnern
Natürlich verrotet Laub nicht über den Winter. Schau mal in den Wald, dort bleibt es auch im Winter liegen. Selbst der Kompost "arbeitet" im Winter deutlich langsamer.Lass das Laub liegen, du kannst im Winter Hornspäne (nicht -mehl) drüberstreuen oder im Frühjahr etwas schnell wirkenden Stickstoffdünger.Das Laub zersetzt sich dann in der warmen Jahreszeit, bis zum Hochsommer ist es weitgehend abgebaut, wobei eine dünne Humuslage verbleibt.Das Ahornlaub lasse ich unter den Bäumen liegen, muss es aber im Frühjahr wegräumen, das verrottet nicht über den Winter. Häcksler besitze ich keinen. Sollte ich mir einen anschaffen?
- Starking007
- Beiträge: 10805
- Registriert: 24. Jan 2005, 19:10
- Kontaktdaten:
-
Alles im gruenen Bereich!
Re: Systematisch gärtnern
"....Ich habe einige Pflanzenarten die sich jährlich neu aussäen müssen um mir erhalten zu bleiben..."Das ist ein Punkt der mich schmerzt,ich mulche zu Tode:SchneeglöckchenSämlinge von Alpenveilchenseltene Leberblümchensämlinge.Iris: Ich war begeistert.Hasenglöckchen: Auf Karst bei mir zu üppig.Rindenmulch: Zähle ich nicht zum richtigen Mulch.Mulch ist vor allem Regenwurmfutter und Feuchthalter.Dann erst Arbeitserleichterer und Unkrautunterdrücker.Rasenschnitt: Mit Unkrautsamen ist das kein Rasenschnitt,sondern magerer Kurzwiesenschnitt. Ungegeignet, aber besser als Nix.Häcksler: Klappt nur wenn man den Häcksler liebt.Das Messerschärfen, das Dröhnen der Kraft, das Ergebnis, den Mulch.Mein Lieblingsgerät, Kraftstrom links und rechts drehend.
Gruß Arthur
Re: Systematisch gärtnern
Wie andere schon schrieben, ist das Empfinden was schön ist, individuell sehr unterschiedlich.Für einen Staudengarten finde ich es wichtig sich bewußt zu sein, dass jede Pflanze eine gute, attraktive Zeit hat, aber auch eine Zeit in der sie vordergründig nicht so toll ist. Beides gehört zusammen. Die anteilige Verteilung ist bei verschiedenen Arten halt unterschiedlich. Ich empfinde die Stadien des Vergehens nicht als häßlich sondern ebenfalls als spannend. Bei den Arten wo Aussaat erwünscht ist als unverzichtbar.Ich wende so manche der Tips die bisher hier auftauchten in meinem Garten an. Pflanzen die lange gut aussehen (meist spätblühende Stauden) stehen eher vorne, früh vergehende eher versteckt. Viele Stauden sind immergrün oder behalten zumindest eine grüne Grundrosette. Nach dem Abblühen und Rückschnitt oder im Winter sind die Stellen dann nicht kahl. Mein Garten ist derzeit zwar platt (d. h. die Höhe fehlt), aber er ist weitgehend grün. Gerade dieser deutliche Unterschied in der Struktur zwischen Sommer und Winter gefällt mir sehr.Gerade die Tage wurde hier wieder mal erwähnt, wann Stauden abzuschneiden seien. Auch andere machen es da individuell: die vermatschenden Sachen zuerst, und dann immer mal wieder die eine und die andere die gar zu schlimm aussieht. Es stört mich z. B. wenn Stengel umbrechen und dann quer im Beet hängen. Aber wenn es nicht gleich erfolgen kann ist es auch kein Poblem. Die letzten werden runter geschnitten sobald der Neuaustrieb beginnt, damit ich da beim Schneiden nichts kaputt mache.Das Laub liegt jetzt noch auf den Beeten, sobald die Frühblüher auftauchen räume ich nach und nach weg was die Würmer nicht eingezogen haben. Und zur Gestaltung: Der Garten ist in viele Räume eingeteilt, kleine Beete oder Säume. Da ist es viel einfacher einen guten Eindruck herzustellen als wenn große Gartenteile einsichtig sind und gut wirken müssen. @Starking: unsere Ansichten sind schon sehr verwandt. der Kompost erspart mir übrigens auch den Häcksler.
gardener first
Re: Systematisch gärtnern
Starking, warum warst du begeistert von Iris?
Re: Systematisch gärtnern
Achja: Die Prachtstauden gehören ins Gemüsebeet. In der gemischten Dauerbepflanzung machen die nur Extraarbeit und sind trotzdem nicht so wie im Katalog.
gardener first
Re: Systematisch gärtnern
Die Situation von Easy kommt mir auch bekannt vor. Ich habe ähnliche Unkäuter, vor allem auch diese lästigen Gräser. Ich habe gemäßigten Lehmboden, allerdings nicht von Baumarbeiten verdichtet. Trotzdem wird er steinhart, da kann man nicht jäten. Mit Mulch ist das besser, aber dann kommen auch Wühlis und die Gänge sieht man zu spät.Ich versuche immer mehr, sehr dicht zu pflanzen, auch viele Bodendecker zu verwenden.Bei Easy fehlt im Winter was Grünes, finde ich. Gut wachsen bei mir Epimedien, Geranium mac., Phlomis russ., Helichrysum, Santolina, Ruta, Carex marrow., Hakonechloa, Helleboren, Centhrantus, Sedum... Kommt alles ohne gießen durch, sogar 2015.Miscanthus brauch bei mir zusätzlich Wasser, sonst bleibt es ganz niedrig.
- GartenfrauWen
- Beiträge: 1118
- Registriert: 29. Sep 2014, 20:50
Re: Systematisch gärtnern
@pearl: Wunderbar beschrieben Dein Regeln für einen ordentlichen Garten! Darüber gibt´s im Haushaltbereich viele Bücher......
Konsequente Einstellung und das Ergebnis kann sich sehen lassen....Gärtnern unter Stachelzeug wie Brombeere, etc.: Viel zu aufwendig und schmerzhaft.Würde ich nie machen.Artenkuddelmuddel - weg.Viel Steinchen + Plättchen = viele Unkrautnischen. Raus oder gerade, fugenlos, fest.Unkraut über Zwiebeln schonen: Die Unkrautbeseitigung muß Vorrag vor Erhalt der Zierpflanzen haben.Giersch kommt vom Nachbarn: Lustig, für was gibt es die 40er Rabattensteine für wenige Euro? Aussperren.Gierschbekämpfung hat Vorrang vor Urlaub, Ausflug, Pizzaessen.Dem Rest der Familie klarmachen, dass es Braten und Knödel nach dem Lösen des Gierschproblems wieder gibt.Erst mal hinsetzen, Bierchen aufmachenund rechnen: 40 Jahre täglich eine Stundeoder in den ersten Jahren powern, investieren und dann täglich 10 Minuten!Pflanzen die Umfallen: Raus,die sich aussamen: Raus!Die schneller wachsen als man eigentlich will: Raus,die man giessen muss: Raus,die von Schädlingen und Krankheiten geplagt sind: Raus,die kurzlebiger als 25 Jahre sind: Raus.Usw....Bleiben 10000 übrig.Dann kommt`s:Aber das will ich haben,dass gefällt mir,dass hat mir die Oma meines ersten Freundes geschenktusw.....
Glück lässt sich nicht erzwingen, aber es mag hartnäckige Menschen....
Re: Systematisch gärtnern
Gärten ohne Unkraut sind entweder flächig geteert oder frisch unter einem halben Meter Kies begraben. Dinge die man neu hinzu nimmt und problemlos wachsen sind immer besonders misstrauisch zu beobachten. Meist ärgert man sich 3 Jahre später darüber sie überhaupt angeschleppt zu haben und wird sie nicht mehr los. So bei uns Nigella.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Re: Systematisch gärtnern
Man sollte die Kernaussagen in diesem Thread mal zusammenfassen, da sind wirklich viele, wie ich finde, weise Aussagen dabei! Das was du meinst wäre dann vielleicht systemisch systematisches Gärtnern? ;)Zum Thema ansprechende Beetgestaltung gibt`s ja sehr viel Literatur, wo man professionell gestaltete Beete bestaunen kann. Wenn man`s dann selber versucht zu tun merkt man erst, wie schwierig das es eigentlich ist. Nicht umsonst gibt`s wohl Berufsleute in diesem Bereich.Mir persönlich hat geholfen, mich eher im Kleinen zu versuchen und ebenfalls eine Erleichterung für mich ist es, mich in der Pflanzenauswahl sehr zu beschränken damit`s kein optisches Durcheinander gibt.Vielleicht kann in der Pflanzenauswahl auch die Überlegung helfen, welche Stimmung du mit der Bepflanzung in den Garten bringen möchtest. Zuerst deine inneren Bilder so quasi, dann die Äusseren.Im etwas fortgeschritteneren Alter beginne ich langsam zu merken, dass gutes Werkzeug für meine Systematik sehr hilfreich ist. Ich versuche mehr und mehr wo`s geht Arbeitsabläufe durch besseres Werkzeug zu erleichtern und die Arbeit macht mehr Spass.Wer durch den Garten schlendert und hier mal was abschneidet, dort was auszupft oder anbindet, vergeudet seine Zeit nicht, wohl aber der, der immer wieder mit den gleichen Problemen kämpft ohne sie wirlich zu lösen und sich damit die Zeit zur Muße raubt.