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Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten (Gelesen 28998 mal)
Moderator: cydorian
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Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Die derzeitige Witterung lädt ein, mal einen Rundgang zu machen und sich die unterschiedlichen Apfelbäume bezüglich ihrer Resistenz auf Hitze und Trockenheit anzusehen, damit man weiß, welche Sorten in Zukunft noch Chancen haben.Wie sieht es bei euch aus? Welche Bäume machen sich trotz Klimastress bei euch noch gut, welche Sorten sind als erste am Ende?Weitere Angaben zu Unterlage und Bodenbeschaffenheit erhöhen natürlich die Aussagekraft.
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
ich denke außer den verschiedenen unterlagen spielen am meißten die Bodenverhältnisse eine rolle.bei mir auf der alb kann der boden innerhalb von nur 2m von humus in lehm mit Kalkstein übergehen.das heißt also,man sieht bei uns derzeit genau,wo der boden gut und wo er schlecht ist!
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
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- cydorian
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Geschädigt sind alle. Die Hitze/Trockenheit besser ertragen haben z.B. Brettacher, Gockenapfel, Idared, Berlepsch. Starke Blattschäden und kleine Früchte bis zum Komplettabwurf haben z.B. Goldparmäne, Jonagold, Ontario, Klarapfel, James Grieve. Alles Hochstämme auf Bittenfelder. Es hängt aber auch stark von der jeweiligen Bodenqualität ab, wie schon geschrieben wurde. An Stellen mit gutem, tiefgründigerem Boden stehen sogar Bäume auf M9 top da. An meinem Hang mit miesem Boden haben ich Komplettausfälle auch älterer Bäume. Überraschend gut gehts dem pflaumenartigen Steinobst, überraschend schlecht gehts Kirschen, Weinreben.Die Verhältnisse sind allerdings wirkich extrem. An bebuschten Südhängen sind alle Gehölze tot. Im Wald haben 20m hohe alte Buchen das Laub abgeworfen. Manche Arten sind durch die Bank tot, z.B. Holunder. Wir hatten über zwei Monate weniger Niederschläge und höhere Temperaturen wie in Nordafrika. Und im Moment verflüchtigen sich gerade die angekündigen Regenfälle in ein paar Tropfen.
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Der Hauxapfel hat auffallend kleine Äpfel, bei den anderen Sorten, die dieses Jahr tragen, sieht es gut aus. Alles Bäume auf Sämlingsunterlage und auf Tonboden, der zumindest bei so einer Trockenheit auch positive Eigenschaften hat.Bei der Birne Frühe von Trévoux werden sehr viele Früchte teigig. Dieses Jahr kann man die meisten Birnen kompostieren.
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
landfogt, du hast doch einige Mehrsortenbäume mit Kalvilläpfeln, wie machen sich denn die unterschiedlichen Sorten bei dir?Bei mir zeigt sich Weißer Winterkalvill (Winterhandveredlung) von seiner sensiblen Seite, Mehltau, braune Blattspitzen; ohne Pflanzenschutz (Duaxo) wäre der nie ins Treiben gekommen.
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Goldparmäne (alter Baum, Hochstamm) steht gut da. Ebenso Roter Trierer Weinapfel.Erwartungsgemäß alle Äpfel geschmissen hat Gravensteiner. Das ist aber in trockenen Jahren normal.Kanadarenette soll sehr trockenheitsverträglich sein. Ich hab einen seit 10 Jahren auf dem Acker. Auch extra wegen dieser Eigenschaft gepflanzt. Sieht noch sehr dunkelgrün aus, allerdings noch keinen nennenswerten Ertrag.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- hunsbuckler
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Also das mit der Kanadarenette kann ich nur bestätigen,meiner steht jetzt seit 6 Jahren,trägt dieses Jahr erste Äpfel und sieht von all den Bäumen,die ich zu diesem Zeitpunkt gepflanzt habe laubmässig am Besten aus.Gravensteiner hatte ich mal im Garten auf eher steinigem Boden....dort und auf leichterem Boden meiner Meinung nach sowieso ein Problemapfel...der brauch sehr guten Apfelboden.Boskoop,Boikenapfel,Finkenwerder Herbstprinz sind einige der Sorten,die eigentlich feuchte Böden mögen und die bei solchen Trockenphasen wohl eher Probleme kriegen sofern man sie nicht auf sowieso eher nassen Böden setzt.
Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Die typisch süddeutschen Sorten dürften allgemein mehr Hitze und Trockenheit vertragen, aus klimatischen Gründen, eventuell noch die Ostsorten, da ist es kontinentaler.Meine Äpfel sehen bisher recht gut aus, die mögen eher naßkalte Sommer nicht. Brettacher ist immer zuverlässig, die Goldrenette von Blenheim trägt heuer wie blöd, zum ersten Mal, Winterglockenapfel und Berner Rosen sind auch vielversprechend. Die anderen Bäumchen sind noch zu klein, wobei die Florina auch gut dasteht, allerdings hatten die meisten Äpfel heuer Würmer. Allerdings sind die Böden hier sehr gut, und die alten Bäume dürften die Füße im Grundwasser haben.
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Das ist die Frage. Cydorian hat darauf hingewiesen, dass in Südeutschland viele Obstsorten aus nördlichen Küstenregionen verbreitet sind. Da ist dieses Jahr wirklich der Stresstest - hält der dänische Signe Tillisch die kontinentale Hitze aus? Mediterraneus hat schon den Gravensteiner erwähnt, der die Hitze offensichtlich nicht so gut abkann.Die typisch süddeutschen Sorten dürften allgemein mehr Hitze und Trockenheit vertragen, aus klimatischen Gründen, eventuell noch die Ostsorten, da ist es kontinentaler.
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- Mediterraneus
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Der Gravensteiner Baum sieht gut aus, hat nur die Früchte abfallen lassen. Das liegt nicht an der Hitze, sondern an den hiesigen Niederschlagsverhältnissen. Gravensteineräpfel gibt's hier nur alle paar Jahre ausreichend.Alte Gravensteinerbäume gibt es auch hier in der Landschaft, die sehen sehr wüchsig und vital aus. Es ist halt ein sehr guter Apfel, dem man solche Launen wohl schon immer verziehen hat Aber er wächst und bildet alte Bäume, und das ohne Pflanzenschutz und großartige Pflege.Grundsätzlich tun sich Apfelsorten, die in Meeresklima entstanden und dort angepasst sind, z.B. in den trockeneren und wärmeren Regionen Südwestdeutschlands (Pfalz, nördliches Ba-Wü, Südhessen, Mainfranken) wohl schwerer. Das ist ja der große Vorteil der alten lokalen Sorten. Die sind die örtliche Witterung gewohnt und können uralte Bäume bilden. Dann kann es auch sein, dass als empfindlich geltende Sorten in einigen Regionen gar nicht so empfindlich sind. Hier gilt z.B. die Goldparmäne als robust, ist fast auf jeder Streuobstwiese vertreten. In meinem Obstsortenbuch fängt die sich in der Beschreibung so gut wie jedes Geziefer ein und nimmt jeden Pilz mit.Leider gibt es so verlockenden alte englische Sorten (Adams Pearmain, London Pippin..). Ich vermute mal stark, die mögen Trockenfranken nicht so
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Trotz der extremen Hitze sehen bei uns Signe Tillisch, Gravensteiner, Topaz, Prinz Albrecht, Cellini, Gloster, sehr gut aus. Alles sind junge Baeume, wurden vor 6 Jahren gepflanzt. Signe T. hat voriges Jahr unwahrscheinlich viele, wunderbare Aepfel gegeben, dieses Mal nur 2! Leider bringt unser Gravensteiner kaum Fruechte, er waechst zwar gut, setzt aber kaum Fruechte an. Topaz traegt reichlich; auch Prinz Albrecht.Andere Apfelbaeume stehen auf unserer Feuchtwiese und natuerlich geht es ihnen dieses Jahr bestens! Allerdings mussten wir jetzt schon mit der Ernte beginnen, d.h. einen Monat frueher als normalerweise. Auch waren Voegel ein Problem weil wir nicht rechtzeitig abgedeckt haben. Moechte auch fragen ob jemand einen Carola (laeuft auch unter dem Namen Kalco) Apfelbaum hat. Bei uns ist er die reinste Wonne. Steht (zu) feucht, wird nicht gespritzt, rings herum viel zu viel hohes Unkraut (schaeme mich, aber waechst immer schneller als man denkt...), Aepfel meist Ende September reif, saftig und ausgeglichener suess-saeriger Geschmack. Ist auch sehr kaelteresistent und scheint die Hitze gut vertragen zu haben. Ist ein Massentraeger. Wuerde mich interessieren ob ihr die gleichen Erfahrungen gemacht habt und ob ihr mehr ueber die Herkunft (DDR)dieser Sorte wisst.
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
- strohblume
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Hallo Frühling Ich habe ebenfalls Carola im Garten auf M9 und kann deine Angaben bestätigen Massenträger wird aber bei Reife auch schnell mehlig,also schnell verwerten. Im Moment esse ich meinen Piros der wird von Vögeln angenagt und von Wespen belagert.....
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Du hast noch Früchte an deinem Piros, Strohblume? Haben die auch so ein exquisites Aroma nach exotischen Früchten?Beim Piros (meiner auf M26 in schwerem Boden ambayerischen Alpenrand) habe ich den Verdacht, der verträgt nicht nur Hitze, der braucht die sogar, um richtig gut zu werden.
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- cydorian
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Dann kann es auch keine Probleme geben, abgesehen von Sonnenbrand. Wenn es dann noch eine offene Lage ist, hast du den bestmöglichen Apfelstandort.Bekannte haben an einem sehr kühlen und eigentlich zu feuchten Standort einen Garten mit ein paar Apfelbäumen. In drei von vier Jahren bringen die Null, die Sorten sind für so eine Lage völlig unbeeignet. Schorfig, werden nicht reif. Ab und zu kommt ein bisschen in zweifelhafter Qualität. Und in einem von acht Jahren haben die eine Riesenernte herrlicher, ausgereifter Äpfel mit Spitzenaroma. Das ist immer genau das Jahr, in dem bei mir alles verbrennt und vertrocknet. Dieses Jahr ist auch wieder so ein Jahr.Allerdings sind die Böden hier sehr gut, und die alten Bäume dürften die Füße im Grundwasser haben.
- Hessenapfel
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Re: Hitze- und trockenheitsresistente Apfelsorten
Kanadarenette und Winterrambour super gut, wobei Kanadrenette noch etwas besser !Quasi so als wäre es ein "normaler Sommer" gewesen !Erstaunlich gut und lecker in diesem Jahr der Klarapfel.Alle anderen Sorten, da hängen die Bäume voll und brechen fast unter der Last der vielen Früchte zusammen. Daher auch viel kleine Früchte. Nehme aber an die Qualität wird nicht so super sein.