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Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3785606 mal)
Moderator: cydorian
- Zuccalmaglio
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich habe mich mit Feigen bisher kaum beschäftigt.Beim Nachbarn im Vorgarten beobachtete ich E6/A7, dass alle Feigen (mehr als walnussgroß) gelb wurden, einschrumpelten und ohne Fruchtfleisch abfielen.Jetzt 3/4 Wochen später aus dem Urlaub zurück sehe ich, dass der Baum viele neue, zwischen hasel- und walnussgroße neue Feigen einer zweiten Generation gebildet hat.Was hat es damit auf sich, insbesondere, was war mit der ersten Fruchtgeneration los?
Tschöh mit ö
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
hmm. da gibt es viele Möglichkeiten denke ich? bei mir sind auch bei der Dauphine alle Feigen abgefallen nach dem sehr nassen Frühling. ich habe aber von der Nordland Bergfeige (steht bei meinem Vater) schon sicher 10 Feigen gegessen. Von meinen habe ich erst eine genissen können. Hoffe werde im Herbst noch etwas Ernten können. Beste Grüsse und viel Erfolg Goex
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Habe dieselbe Beobachtung wie Zuccalmaglio, allerdings an meinen Feigen.Ausdünnen muss man doch nicht so wie bei manchen Apfelsorten?Und zuviel Regen kann ich mir auch nicht vorstellen, habe mit Sandboden ziemlich gute Dränage (z.B. habe ich kein Platzen von Früchten nach langem Regen wie andere, Ausnahme Reneklode). Dass es also der Feige zu nass wäre, mag ich nicht als Grund annehmen. Es hat ja hier auch 6 Wochen nicht geregnet.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Beim Lesen mein erster Gedanke: das genaue Gegenteil, zu trocken bzw. zuviele mitten im Wachstum befindliche Feigen dran, für die "nur" zur Verfügung stehende Wassermenge ?Ich habe jedenfalls aus ner Mischung aus Erfahrung und Intuition das Gefühl, das die durchaus etwas biestig reagieren können, wenn sie im Frühjahr erst mit schön viel Feuchtigkeit angeködert werden, reichlich Früchten anzusetzen, man es später im Jahr aber mangels Regen mit dem nicht(mehr) genug wässern sozusagen übertreibt..Ja ich weiß, wir reden hier über Feigen, die machen sozusagen den Eindruck, als würde die nix umbringen können an Wassermangel usw usw.Aber mal ehrlich: wieviel davon ist Wahrheit und wieviel Volksglaube ? ;-)Ich habe jedenfalls schon vor längerem einen Beitrag eines meiner Ansicht nach viel Ahnung von Feigen habendem im Internet gelesen, der, um es mal, drastisch zu formulieren, schrieb, das er sich, angesichts der Aus bzw. Spätwirkung, von in der Wachstumsphase der Feige zu wenig gegossen zu haben, sozusagen selber in den Arsch beißen könnte..Ansonsten kam es so wie befürchtet: meine Madeleine hat die erwähnte einzige Feige erst in sowas ähnliches wie weichen Schaumstoff verwandelt und dann fallen lassen. Bei 2 anderen, von der Blattform her identischen aber ansonsten namentlich unbekannten Sorte, gibts nichtmal kleine Knubbel in den Blattachseln. Weder bei den Alt noch bei den Neutrieben.Von daher hat sich das für dieses Jahr geplante Aussieben fast von alleine erledigt..
- Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die Befruchtung der Feige ist kompliziert. Normalerweise wird die Feigenwespe benötigt, welche die Früchte im Inneren bestäubt.Sie bildet also möglichst viele Blüten aus, von denen dann einige befruchtet werden und ausreifen. Nichtbefruchtete oder überzählige Blüten werden abgeworfen. Und da Blüte=Feige, fallen halt die Feigen ab.Unsere Fruchtfeigen sind jungfernfrüchtig, d.h. sie benötigen keine Bestäubung. Bzw. habe ich die Vermutung, dass einige jungfernfrüchtige Feigen eben doch nicht 100% jungfernfrüchtig sind, bzw. es sind Mischformen (zwischen Smyrna-Typ und Adriatischem Typ). Bei anderen Obstarten heißt es ja auch so schön: Fremdbefruchtung erhöht den Ertrag.Deshalb werden wohl nicht 100% der gebildeten Früchte auch zum Ausreifen gebracht.Zudem ist die Feige hier außerhalb ihres natürlichen Klimas. Normalerweise wäre das anhaltend warm und trocken. Alles andere, als unseres
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
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- Zuccalmaglio
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Tja, ich bin mal gespannt was aus des Nachbarn 2. Fruchtgeneration (=Herbstfeigen, so nennt man die doch, oder?) wird.Der in einem Vorbeitrag verwendete Begriff "schaumstoffartig" trifft es bei der abgefallenen 1. Fruchtgeneration ziemlich genau. Woran liegt es? Mein Bauchgefühl, die sattgrünen fleischigen Blätter, der mind. 1 m starke Jahresaustrieb und das Aussehen der umgebenden Ligusterhecke sagen mir, dass das nicht auf Wassermangel zurückzuführen ist.
Tschöh mit ö
- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Woran das Entstehen davon nun ganz genau liegt, wüßte ich auch sehr gerne..Fakt ist auch, das dieser schaumstoffartige Zustand schon 2..3 Tage vor dem eigentlichen Abfallen der Feigenfrucht feststellbar ist. Feigen, bei denen ich das frühzeitig feststelle, lasse ich nur deswegen noch dran, weil mir meine denken zu dürfen, das sich die Feige vor dem abwerfen noch ein paar der hineingepackten Nährstoffe wieder rausholt..Das sich eine Feige mit diesem Griffgefühl nochmal erholt, dieses schaumstoffartige sich nochmal gibt, das hab ich aber noch nie erlebt.Ich schreibe das ganz bewusst, weil: bei einer meiner Kakis hab ich genau das, ein sich nochmal erholen und dran hängen bleiben, durchaus schon erlebt.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
so. möchte wieder mal einen Sortendiskussion starten, wer kann welche Sorten empfehlen?in 1. Linie muss das wohl also heissen welche fruchten zuverlässig, über den Geschmack können wir gerne auch reden, aber hierzu kann ich noch nicht viel beitragen. und es nützt eben nicht viel, wenn man eigentlich eine sehr leckere Sorte hat (wie meine Dauphine angeblich) aber sie zu selten Früchte trägt....Ich kann in einem Garten, wo es noch viel Platz hat, ein paar Feigen pflanzen, was würdet ihr empfehlen? Sonne hat es den ganzen Tag, vom Wind werden Sie aber wohl schon etwas abkriegen.ich werde hier vorbei fahren http://www.hirtenweg.ch/pflanzen/beeren und mir ein paar da holen. Die Gärtnerin hat mir die Brown Turkey (hat hier vom Geschmack ja nicht so einen guten Ruf?) und die Osborn Prolific empfohlen, denke die beiden werden dabei sein. Eher nicht empfohlen hat sie mir die Negronne (habe danach gefragt) da diese bei ihr nicht so winterhart sei. leider hat sie bei meine Sorten (welche ich gepflanzt habe, das sind Dauphine, Gentile, RdB, Marsailles und Amatrice casale (die ist ok)) nicht so viel Freude gehabt. Scheint also in Basel haben sie nicht die gleichen Erfahrungen wie in Chur (mercato verde). aber genau aus diesem grund muss ich nun selber Erfahrungen sammeln. Meine Favoriten für die neue Bepflanzung: Brown Turkey, muss selber Erfahrungen sammeln damitOsborn Prolific, wollte ich schon mal, hat aber jemand abgeraten, nun nehme ich sieGrise Olivette, noch nie gehört, hat sie auch positiv erwähntund dann bin ich noch für 1-2 offen, also was soll ich nehmen danke euch und gruss goex
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hallo,bei einer Madeleine wundert mich das aber nicht. Das ist eine Sorteneigenschaft und somit eher der Beweis, dass du wirklich eine Madeleine hast.Ich hab auch eine, letztes Jahr hat die 100 von 100 Feigen abgeschmissen. In den Jahren davor war das auch so. Mich wundert eher, dass ich dieses Jahr immerhin 20 von 100 reif geerntet habe. Die waren aber ziemluich gross und auch gut. Was dieses Jahr anders war weiss ich nicht, evtl die Hitze Anfang Juli? Oder sie braucht einfach mehr Standjahre, bis sie was durchbringt?......Ansonsten kam es so wie befürchtet: meine Madeleine hat die erwähnte einzige Feige erst in sowas ähnliches wie weichen Schaumstoff verwandelt und dann fallen lassen. ...
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die Aussage mit Negronne kann ich gar nicht bestätigen. Ich habe sie hier seit 2006, sie hat sich in kritischen Wintern besser gehalten als Dalmatie und Pastiliere. Selbst oberflächliche Frostschäden sind selten, der Ertrag gut, die Feigen exzellent (auch wenn die Reife etwas früher sein könnte).Sonst würde ich auf jeden Fall Longue d'aout nehmen, eine gute Allroundfeige die sich kaum Schwächen leistet und hier relativ früh trägt. Sie ist zuverlässig. Gut macht sich auch Hardy Chicago. Zwar eine schwache erste Ernte, aber eine Vielzahl früher, wohl schmeckende Herbstfeigen und sehr frostresistent. Diese Sorte verlangt regelmäßigen Rückschnitt.Dalmatie, Pastiliere und Doree kann ich nur sehr bedingt empfehlen, während RdB mMn nicht fehlen sollte, wenn man Platz hat.Ausprobieren könnte man etwa:Brunswick (gut, früh, hart bzw. robust)Becane (sehr früh, angeblich sehr hart)Sultane (hart, gut, mit früher Blütenfeigenernte und lange gestaffelter Herbstfeigenernte, wird aber raumgreifend)Desert King wegen der reichen Blütenfeigenernte, sie kann die Dauer einer nennenswerten Ernte erheblich verlängern ( ist eine San Pedro). Sie gilt als sehr frosthart.so. möchte wieder mal einen Sortendiskussion starten, wer kann welche Sorten empfehlen?Meine Favoriten für die neue Bepflanzung: Brown Turkey, muss selber Erfahrungen sammeln damitOsborn Prolific, wollte ich schon mal, hat aber jemand abgeraten, nun nehme ich sieGrise Olivette, noch nie gehört, hat sie auch positiv erwähntund dann bin ich noch für 1-2 offen, also was soll ich nehmen
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Weitere erfolgversprechende Sorten wären Viola, Blaue Dolomitenfeige, Bornholm Diamant, Mitschurunski 10, Hardy Chikago, Sals Fig, Vallecalda, Lussheim, Petrovaca, Gallo, Xinjiang.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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- DerTigga
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Balkongärtner
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
*schmunzel* ..das das eine Sorteneigenschaft ist, weiß ich auch schon und das ich da eine echte Madeleine habe, seitdem die das letztes Jahr genauso machte und vor allem wegen dem Schildchen der Baumschule wo sie herstammt, um ihren "Hals" ;-) Danke für deine Infos, ich habe meiner zugegeben am ehesten noch eine Chance gegeben, weil ich letztes Jahr einfach nicht glauben wollte, das das mit dem abwerfen wirklich "SO" schlimm ist. Nachdem was du schreibst, ist es aber wohl wirklich SO schlimm :'(Anders rum, habe ich bei der Internetsuche in den letzten 2..3 Tagen deine letzte Aussage voll bestätigt gefunden. Dort war in einem Webshop bzw. auf der Seite einer Baumschule eine kleine Waage zu sehen, auf der laut deren Aussage eine diesjährige Madeleinefeige stand. Ansich nichts besonderes, wenn....ja wenn man da nicht kugelrunde Augen und kräftige Neidgefühle bei kriegen könnte, das die Digitalanzeige dieser Waage ganz kurz vor den 300 gr Gewicht stand.Sofern ihr 2 nicht direkt etwas miteinander zu tun habt, wäre das jedenfalls ein starkes Indiz dafür, das das von dir erlebte dieses Jahr relativ großflächig passiert sein könnte, es sich also ebenfalls um eine Sorteneigenschaft bzw. darauf basierende "Reaktion" handeln könnte.Alleine deswegen blieb meine Madeleine bisher noch von der Gartenschere verschontbei einer Madeleine wundert mich das aber nicht. Das ist eine Sorteneigenschaft und somit eher der Beweis, dass du wirklich eine Madeleine hast.Ich hab auch eine, letztes Jahr hat die 100 von 100 Feigen abgeschmissen. In den Jahren davor war das auch so. Mich wundert eher, dass ich dieses Jahr immerhin 20 von 100 reif geerntet habe. Die waren aber ziemlich gross und auch gut. Was dieses Jahr anders war weiss ich nicht, evtl die Hitze Anfang Juli?Ansonsten kam es so wie befürchtet: meine Madeleine hat die erwähnte einzige Feige erst in sowas ähnliches wie weichen Schaumstoff verwandelt und dann fallen lassen. ...
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich bekomme in der nächsten Zeit eine "Blaue Bozener". Kenne sie nur vom Markt in Bozen, sie ist sehr lecker. Hat jemand damit Erfahrungen?
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein,wie Andere mich haben wollen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich nehme mal an, das Blaue Dolomitenfeige und Blaue Bozener Synonyme sind. In Burgsolms, in Mittelhessen wächst ein etwa 4 m großer Baum, der nur 2009 bei - 22 Grad zurückgefroren ist. Er hängt voller Früchte, die sich bei Reifung blau färben. Davon habe ich ein paar Stecklinge bekommen.Ich bekomme in der nächsten Zeit eine "Blaue Bozener". Kenne sie nur vom Markt in Bozen, sie ist sehr lecker. Hat jemand damit Erfahrungen?
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ok. danke philippus und paulche für Eure Tipps. Werde mich dann vor Ort sicher noch inspirieren lassen und auch schauen welche schon etwas grösser sind. Geduld ja nicht meine grösste Tugend. Aber die LdA werde ich wohl sogar noch für mich nehmen. Die hat zwar nur im Topf platz aktuell, aber das geht bei ihr ja ganz gut habe ich gehört. also werde dann informieren was ich genommen habe. schönes weekend wünsche ich LG Goex