Kann man Kulturheidelbeeren durch Stecklinge vermehren? (Gelesen 30547 mal)

[tiger honey]

Hallo,ich habe drei Kulturheidelbeeren (ich glaube, es sind die Sorten Blue crop und Patriot, bin mir da aber nicht ganz sicher), die ich gerne vermehren möchte. Funktioniert die Stecklingsvermehrung? Wann sollten die Stecklinge geschnitten und wie behandelt werden?GrüßeAnja

[Norman_da_Gardner]

Hallo,Ich habe da etwas was deine frage beantworten könnte:Heidelbeeren werden sortenecht durch Stecklinge in den Monaten Mai bis Juni vermehrt. Die Vermehrung findet in Nebelhäusern statt, weil dort eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Bei diesem Klima, das an tropisches Klima erinnert, kommen die Pflanzen in vier bis sechs Wochen zur Bewurzelung. http://www.wdr.de/tv/service/heim/inhal ... 3.phtmldas ist der Link dazu

[frankste]

... ich glaube, hier haben das auch schon Leute versucht - bisher ohne Erfolg, wenn ich mich recht entsinne. Aber wer hat schon ein Nebelhaus...

[Manfred]

Scheint in der Tat nicht ganz einfach zu sein. In "Anbau von Heidelbeeren und Cranberries" von Georg Ebert steht dazu ca. folgendes:Die Pflanzen, von denen die Stecklinge geschnitten werden sollen, 1 Jahr vorher stark zurückschneiden und mit Stickstoff düngen, damit sich Langtriebe (ideal 50 bis 75 cm) mit rein vegetativen Knospen bilden. Im Frühjahr bis spätestens zum Knospenschwellen diese Triebe schneiden.Als Stecklinge nimmt man die Basis der Triebe (sollten ca. 4 bis 6 mm dick). Die Stecklinge sollten mindestens 5 Augen haben. Unten direkt unter dem Auge schneiden, oben 1 cm über dem Auge. Den Trieb so tief ins Substrat stecken, dass noch 1 bis max. 2 Augen herausschauen. (Substrat: Mischung aus Torf, Sägespänen, Sand oder Vermiculit.).Die Steckling warm stellen und immer feucht halten. Bis zur Bewurzelung dauert es 8 bis 12 Wochen. Das Problem ist, dass die Blätter der oberen Augen austreiben, bevor sich Wurzeln bilden, und die Stecklinge dann schnell vertrocknen. Im Erwerbsbetrieb wird daher benebelt. Hobbymäßig kann man sich evtl. mit regelmäßigem Einsprühen, einer übergestülpten Tüte und halbieren der ausgetriebenen Blätter behelfen. Die andere Variante, Vermehrung über Blattsteckling nach Abschluss des ersten Triebs im Frühsommer per Nebelhaus, ist wohl eher den Profis vorbehalten.Viel Erfolg beim Testen,Manfred

[Garten-anna]

Von meinen Cranberry waren einige Zweige mit Erde bedeckt (war nicht gewollt) die haben gewurzelt. Dann habe ich sie abgeschnitten und ich hatte neue Pflanzen. Vielleicht geht es ja mit den Heidelbeeren auch so. Einfach mal probieren. Im übrigen hatte ich mit der japanischen Weinbeere den gleichen Erfolg.Liebe Grüße Anna

[tiger honey]

Hallo,vielen Dank für Eure Antworten. Da werde ich es einfach mal ausprobieren. Vielleicht habe ich ja Glück und es funktioniert.GrüßeAnja

[aahjajaah]

Du kannst einen Zweig runterbiegen, mit einem Stein beschweren, Erde drüber und das Jahr über feucht halten. Das klappt auch bei Heidelbeeren. im Herbst sind die jungen Heidelbeeren kräftig genug zum verpflanzen. Evtl. fördert ein kleiner Schnitt in die Rinde die Wurzelbildung. So vermehre ich alle meine Beerensträucher.

[Anfängerglück]

Da hatte ich anscheinend Glück: Hatte eine Bluecrop bestellt, beim Eintopfen ist mir leider ein kleiner Seitentrieb (6-7cm, mit drei Knospen) abgebrochen. Den habe ich in einen kleinen Topf Clematis-Erde, wie hier beschrieben mit einer dünnen Plastiktüte drüber einen Platz am Fenster über der Heizung beschert. Er muss die neue Situation recht schnell angenommen haben, denn er hat schon 2 cm Wurzeln in einer Woche gebildet. Jetzt hoffe ich, dass das so schön weitergeht.

[Dietmar]

Es gibt Pflanzenhormone, die die Bewurzelung fördern. Da diese wasserunlöslich sind, müssen diese erst in Alkohol aufgelöst werden und diese Lösung in sehr geringer Menge dem Gießwasser zusetzen.Moorbeetpflanzen wie Heidelbeeren brauchen zum erfolgreichen Einwurzeln sauren, kalkfreien Boden, z.B. Rhododendrenerde.Ich habe schon Schnittblumen durch Zugabe von Pflanzenhormonen in das Wasser bewurzelt (Chrysanthemen).

[Gartenrot]

Am besten eignen sich Kopfstecklinge. In Aussaatsubstrat oder in Torf stecken, muss eben sauer sein. Im Mai stecken und warm und feucht halten. Ein kleines Gewächshaus ist schon von Vorteil. (Richtig: Wer hat schon ein Nebelhaus?)Die Bewurzelung dauert mehre Wochen. Erst im folgenden Jahr topfen und später auspflanzen.

[rebe]

das steckholz sollte ausgereift sein, sonst trocknet es von der spitze her ein,

[rebe]

was tut ihr gegen die kirschessigfliege, die sie rücksichtslos befällt ??

[cydorian]

Hier gehts um Stecklinge. Dort weiter: http://forum.garten-pur.de/Pflanzengesu ... 758_0A.htm

[martinsdahlien]

Ich habe letztes Jahr Steckhölzer im Februar in Torf- Sandgemisch gesteckt.Es ist zwar nur jeder vierte angewachsen- aber es funktioniert auch - und ergibt gerade und nicht schiefe Pflanzen.Wenn Du keine Massen vermehren möchtest ist dies auch eine möglichkeit.Gruß martinsdahlien

[Blauaugenwels]

Ich habe Heidelbeeren auch schon als Stecklinge im Juli/August vermehrt. - 10-15cm lange, kräftige Triebspitzen- Substrat: Torf mit Quarzsand- Tüte für hohe Luftfeuchte drüber und nicht in die pralle Sonne stellen. Oder zu mehreren Töpfen in eine Schale mit Kunststoffdeckel ("Kleingewächshaus").Geht zum gleichen Zeitpunkt analog mit Holunder, Rosen, Kletterhortensie, ...Vorteil: die Triebe sind im Juli/August weit genug ausgereift (halbverholzt), sodass sie einerseits stabil genug sind und andererseits willig, Wurzeln zu bilden.