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wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...? (Gelesen 18179 mal)

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macrantha
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wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

macrantha »

Hallo,jemand wünscht sich von mir den Namen des großblättrigen wilden Weines. Eigentlich erstmal klar: Parthenocissus tricuspitata 'Veitchii'.Dann fängt es aber an, schwieriger zu werden.Die Varietät oder Sorte Veitchii scheint gerne auch mal etwas dünnere Blätter zu machen und mehr hängende Triebe. Oder ist das dann der unter falschen Namen verkaufte P. quinquifolia 'Engelmanii'? Oder die reine Art P. tricuspidata?Und dann soll es ja noch Hybriden geben.Ich erinnere mich dunkel, dass in einer Gartenpraxis ein Artikel zur Verwechslung beider Arten und erst recht entstandener Sorten und Hybriden ging und man eigentlich nie wisse, was man nun bekomme. Nur kann ich den Artikel nicht wiederfinden. :-\Kann jemand Licht ins Dunkel bringen - reicht der Name P. tricuspitata aus, um die "richtige" Art kaufen zu können? Dann aber nicht die reine Art (3-teiliges Blatt) sondern nur die Sorte 'Veitchii'? Und erhält man dann auch die richtige Pflanze, oder ist in den Baumschulen wirklich so ein Kuddelmuddel?Ich habe noch nie darauf geachtet ....Danke,macrantha
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enigma

Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

enigma » Antwort #1 am:

Konfusion besteht in der Unterscheidung der beiden nordamerikanischen Arten P. inserta und P. quinquefolia.Die asiatische P. tricuspidata (=Ampelopsis veitchii) ist da außen vor, sie unterscheidet sich klar von den beiden anderen genannten:P. tricuspidata hat teils dreilappige bis dreizählige, teils ungeteilte Blätter und ganz kurze Ranken. Die Sorte 'Veitchii' hat kleinere Blätter als die Art selbst, die im Austrieb oft bronzefarben überlaufen sind.Diese Art ist mit den beiden nordamerikanischen nicht zu verwechseln, die sehen ganz anders aus. Beide haben 5-7-zählige, gefingerte Blätter:P. inserta (= "Wilder Wein" im eigentlichen Sinne) hat Ranken mit 2-5 langen, windenden Verzweigungen und keine oder nur schwach entwickelte Haftscheiben. Die jungen Zweige sind im Frühjahr grün.P. quinquefolia (= Selbstkletternde Jungfernrebe) hat Ranken mit 5-12 regelmäßig zweireihig angeordneten Verzweigungen und deutliche Haftscheiben. Die jungen Zweige sind im Frühjahr hellrot.Alles klar?Manchmal findet man auch noch P. henryana aus dem Himalaja, ebenfalls mit 5zähligen Blättern, deren Blätter aber eine Zeichnung aufweisen und die mit den anderen beiden Arten kaum verwechselt werden kann. Diese Art ist aber nur in milden geschützten Lagen im Westen und Südwesten ausreichend winterhart.
macrantha
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Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

macrantha » Antwort #2 am:

Danke Bristlecone.Wenn man also einen Parthenocissus mit sehr großen und ungeteiltem Blatt sieht, dann ist es die reine Art P. tricuspidata und davon ein Typ mit großem Laub?Es soll ja auch noch eine Sorte geben die irgend was mit "Green usw." heißt (es soll natürlich noch viel mehr Sorten geben) - nur ob man die überhaupt bekommt ...
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enigma

Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

enigma » Antwort #3 am:

Oh ja: Schau mal bei Esveld!Ich kenne auch Baumschulen aber eigentlich nur P. tricuspidata und 'Veitchii', wobei ich da nie bewusst auf die Unterschiede geachtet habe.
troll13
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Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

troll13 » Antwort #4 am:

Aus hiesigen Baumschulen kenne ich einerseits die Sorten von P. tricupidata mit dreilappigen Blättern. Dabei hat 'Veitchii' vor allem in jungem Stadium kleinere Blätter als 'Veitchii Robusta' oder 'Green Spring', bei denen ich die Unterschiede nicht so recht feststellen kann. Ist es wirklich nur die Farbe des Laubaustriebs im Frühjahr? Alle diese Sorten klettern ohne Hilfe nach meiner Erfahrung von alleine an ausreichend rauhen Oberflächen.Vorsichtig muss man bei Pflanzen sein, die unter dem Namen P. quinquefolia angeboten werden. Hier sind Pflanzen im Handel, die vermutlich P. inserta sind und die ums Verrecken nicht selbstständig haften und klettern wollen.'Engelmannii' ist hingegen eine echte Form von P. quinquefolia, die auch selbstklimmend ist. Das kann man auch bei jungen Pflanzen schon an den Saugnäpfen erkennen.
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Staudo
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Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Staudo » Antwort #5 am:

Kann es sein, dass es sich bei den exzessiv aussäenden Parthenocissus auch um inserta handelt?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

troll13 » Antwort #6 am:

Was bedeutet exzessiv? Wilder Wein produziert Früchte, deren Samen wohl von Vögeln (?) verbreitet werden. Ich habe hier von 'Engelmannii' (und ich habe nur diesen) auch schon Sämlinge gefunden.Schau einmal hier.
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Henki

Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Henki » Antwort #7 am:

Was bedeutet exzessiv?
Dass in allen Ecken und jedem Gestrüpp die Sämlinge auftauchen. Hier ist das Zeug die reinste Pest. Meist entdeckt man neue Pflanzen sogar erst im Herbst, wenn sie färben.
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Gartenplaner
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Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Gartenplaner » Antwort #8 am:

:oVon Parthenocissus tricuspidata 'Veitchii' hab ich ganz vereinzelt Sämlinge gefunden, da ein Nachbarhaus von einem riesigen alten Exemplar eingehüllt ist und auch die Rückseite unseres Hauses und die Vögel sie wohl in den Garten gebracht haben, aber viele warens nicht und, da ich sie stehen ließ, scheinen sie auch nicht sehr durchsetzungsfähig in meinem Klima, auf meinem Boden, denn als größere Pflanze ist mir keine bisher wiederbegegnet.
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Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Henki » Antwort #9 am:

Die wachsen dann zum Beispiel plötzlich mitten im Beet am Federmohn hoch.Bild
neo

Re:wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

neo » Antwort #10 am:

Staudo hat geschrieben: 23. Feb 2015, 22:10
Kann es sein, dass es sich bei den exzessiv aussäenden Parthenocissus auch um inserta handelt?


Bei mir im Garten nicht, 20-30 Jahre sind die sicher schon im Garten, ich 12 Jahre, keine Sämlinge im oberen Bereich.
Da die Jungfernrebe im oberen Bereich gepflanzt ist habe ich mit ihr im Sommer immer eine Rangelei, sie will rauf, ich sag`runter!
Aber für die Herbstfarbe lohnt sich das Geraufe.
Dateianhänge
DSCN0847.JPG
bristlecone

Re: wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

bristlecone » Antwort #11 am:

Hier entdecke ich oft und überall Sämlinge.
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Berat
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Re: wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Berat » Antwort #12 am:

Diese Jungfernrebe habe ich als die Sorte Parthenocissus tricuspidata 'Veitchii' gekauft:

Bild

Die Blätter sehen jedoch nach etwas Anderem aus, quasi eine dreifingerige Version von Parthenocissus quinquefolia. Nur bei den ganz jungen Blättern sehe ich eine Übereinstimmung. Kann jemand sagen, welche Art und Sorte das ist?
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Felcofan
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Re: wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Felcofan » Antwort #13 am:

Das sieht zu 90% sicher nach P inserta aus, und zwar wg Blattform und der Ranke auf ca. 3 Uhr, mit diesen feinen fädigen Kletterärmchen. P quinquefolia bildet Saugfüße nur während des Wachturms nach Berührungsreiz.
Ein weiteres Detailfoto einer Ranke wäre hilfreich.


Und weiter oben, die knallroten Reben, das sind höchst wahrscheinlich auch P inserta. P quinquefolia bildet selten Samen und verwildert deswegen seltener

Hier noch eine schöne Quelle, auf Englisch, aber Fotos und Kommentare helfen

Und es ist wirklich erstaunlich, wie oft im WWW die 2 Arten verwechselt, zusammengefasst und irgendwie falsch bestimmt werden

http://getyourbotanyon.blogspot.com/2009/09/virginia-creeper-woodbine.html
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Berat
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Re: wie war das jetzt mit Parthenocissus in Arten und Sorten...?

Berat » Antwort #14 am:

Vielen Dank für deine Antwort.
Parthenocissus inserta hat ja ein fünffingeriges Blatt, hier jedoch dreifingerig. Kann ich mir nicht vorstellen.

Ich war mittlerweile in ein paar Garten-Center und Baumschulen unterwegs: Überall wird dieser dreifingerige Parthenocissus als 'Veitchii' verkauft. In einer Baumschule habe ich ein Exemplar mit dem klassischen dreispitzigen hellgrünen Blatt gefunden – Lieferung vom letzten Jahr. Die diesjährige Lieferung war auch dreigliederig und dunkelgrün.

Bei Wikimedia Commons gibt es übrigens eine Zeichnung aus Curtis's Botanical Magazine, in der eine Ranke an der Basis auch ein dreifingeriges und nicht dreispitziges Blatt hat.

Die Pflanze habe ich inzwischen weggegeben, so dass ich keine Detailfotos mehr machen kann. (Ein Foto im Tageslicht hatte ich noch gemacht.) Die Ranken hatten auf jeden Fall ausgeprägte Haftscheiben, mit denen eine sich schon gut an der Mauer festgehalten hat.

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