Gründüngung im Winter. - Winterroggen? (Gelesen 9630 mal)

[Amur]

http://www.raiffeisen.com/pflanzen/acke ... engen_html

[Effi-B]

Bei Raiffeisen-Großhandel sagte man mir, dass Winterroggen zum Keimen mindestens 6oC Boden temperatur brauchen würde. Das heißt 8-9o Lufttemperatur? - Könnte knapp werden, oder?Es scheint unterschiedliche Sorten an Winterroggen zu geben, genaueres jedoch war aus dem Herrn nicht herauszukriegen.In Amurs interessanten Link (danke! ) steht 'Einsaattiefe 2 cm'. Ähnlich auch der einschlägig erfahrene Bauer nebenan, dem ich beim Milch holen alles aus der Nase ziehe: Man sollte den Roggen unbedingt einharken, das würde die noch empfindlichen Keimlinge vor Trockenheit und Frost schützen. Leuchtet ein. Auf keinen Fall wässern, da war er ganz entschieden, der Grund klang ebenfalls einleuchtend, nur habe ich ihn vergessen. Was könnte der Bauer damit gemeint haben? Seht Ihr einen Grund vor Euch?Er, also unser Bauer würde Winterroggen bis spätestens Mitte November aussäen, allerdings für Ernteerträge, klar.Winterweizen sei übrigens robuster als Winterroggen, meinte er.Wir müssen das Grundstück noch etwas begradigen, was jetzt nicht gemacht wird, wird später mühsam und nervig. Zum Spielen und Ausprobieren habe ich vor drei Tagen eine Ecke fertig gemacht und schon mal 30 m2 eingesät, nachts gab es minus 3 Grad. Einharken ging nicht wirklich, etwa 3/4 der Saat blieb oben drauf liegen. Die Erde ist recht hart und die Zinken unseres Rechens stehen im zu spitzen, ungünstigen Winkel; doofes Ding.Das Fleckchen Erde mit der Roggeneinsaat wird mit Argusaugen beäugt. (Ist aber noch nichts gekeimt. )Das Zeug soll jetzt keimen, nicht erst im Frühjahr! Sieht so scheußlich aus, nackte, brach liegende Erde.

[Staudo]

(Ist aber noch nichts gekeimt. )

Das wird. Ruhe bewahren!

[Effi-B]

Zum Spielen [...] habe ich vor drei Tagen eine Ecke fertig gemacht und schon mal 30 m2 eingesät, nachts gab es minus 3 Grad.

Erste Aussaat also am 2.12.Ein Foto von gestern, 12 Tage später, die ersten Geburtswehen:

[Effi-B]

Wir haben es einfach nicht geschafft, diese neue Fläche ist immer noch nicht begradigt, besonders am Rand hinterließ der Pflug trotz anschließendem Grubber tiefe Furchen. Dort fehlt nun Erde, und dieser Rand muss sorgfältig begradigt werden, wegen der zukünftigen Pflege mit Rasenäher oder Motorsense.Etwa ein Drittel des Grundstücks ist eingesät. Wenn wir es diese Woche nicht schaffen, den Rest einzusäen, können wir das vergessen.Und es regnet und regnet und regnet.Für die ganze Woche ist ebenfalls Regen gemeldet.Da wir hier nicht immer vor Ort sind, können wir auch nicht in einer kurzen Regenpause mal kurz raushuschen, um die Dinge zu erledigen.Heute hatte ich mich freigeschaufelt, eigens für das neue Grundstück.Und es regnet.Ich werd' zum HB-Männchen.

[Effi-B]

Ach ja.Raiffeisen-Großhandel war für die gewünschte Kleinstmenge nicht eingerichtet. Ich erbat 4 Kilo, abgefüllt wurden 7. (Bezahlen musste ich 4, für goldische € 1,32.)Nun werden ein paar Kilo Roggen übrig bleiben.Frage: Wie steht es um die Keimfähigkeit? Treibt der in späteren Jahren noch aus?Noch etwas:@ Staudo, weißt du noch wann genau Du Deinen Roggen ausgesät hast und wie lange der zum Keimen brauchte?So zum Vergleich wegen den unterschiedlichen Bedingungen von Wetter und Licht.

[Staudo]

Das dauert bei Temperaturen kurz über Null ewig. Aber er keimt. Wann ich ausgesät habe, weiß ich auf die Schnelle nicht genau. Es ist Wochen her, die ersten Keimblätter schiebt es gerade.Am 15.11. war es.

[Effi-B]

Es ist Wochen her, die ersten Keimblätter schiebt es gerade.Am 15.11. war es.

Demnach brauchte er 4 Wochen für die ersten Blätter? Das wundert mich jetzt. Ich sah dein Roggenbeet bereits üppig begrünt.Nach der Aussaat hatten wir hier nur wenige Grad über Null, nachts sogar 1-2 mal Minustemperaturen (-2 bis -3 Grad). Unter diesen Bedingungen binnen 12 Tagen zu keimen, ist schon eine stramme Leistung.

[Eva]

Nun werden ein paar Kilo Roggen übrig bleiben.Frage: Wie steht es um die Keimfähigkeit? Treibt der in späteren Jahren noch aus?

Du könntest auch "Dinkel"Kissen draus basteln. Also Kissen mit Getreidefüllung. Die kann man auf einem heißen Ofen oder im Backofen anwärmen und dann statt einer Wärmflasche verwenden . Vorher würde ich aber nachschauen ob und womit das Saatgut gebeizt ist .

[Effi-B]

Dinkelkissen machen mich kirre. Die knistern und sind so laut - am Ohr. ;DHirse hingegen geht, die ist schön leise. ;DDas Roggensaatgut ist nicht gereinigt.

[martins9]

Mein Winterroggen ist nun gute 15cm hoch und wächst sehr dicht, auf dieser Fläche soll ab Mitte März nach und nach Gemüse angebaut, also auch ausgesät werden. Ich habe die Möglichkeit, den Roggen im Februar bei gutem Wetter mit einem Balkenmäher zu mähen, dann 4 Wochen liegen lassen und Mitte März zu Fräsen, ich hab keine Ahnung ob die geliehene Fräse das auch ohne vorheriges Abmähen schaffen würde.Die andere Möglichkeit wäre, per Handsichel abzumähen, die Beetflächen nach und nach mit der Grabegabel einzuarbeiten und einen Rest Roggen jeweils als Weg stehen zu lassen, den ich dann nach und nach platt trampele. Was denkt ihr? Staudo, ich brauch Hilfe!

[Staudo]

Mähe den Roggen ab und grabe alles unter. Selbst wenn es wegen des Grünschnitts etwas unordentlich aussieht, wird kaum eine Roggenpflanze wieder durchtreiben.

[martins9]

Das wird wohl die kräfteschonendeste Variante sein. Vielleicht lass ich ein kleines Stück Roggen stehen, einfach um zu sehen, ob die Fräse es auch so schaffen würde - Power hat sie auf jeden Fall.Vielleicht frag ich es gleich mal hier: Ich hatte vor 3 Jahren mal einen Gründügungsmix aus Leguminosen, der fror gut ab und am Ende war die Masse auch sehr strohig und konnte für andere Zwecke im Garten eingesetzt werden. Was könnte die Pflanze gewesen sein, die das Stroh germacht hat?

[martins9]

Ich habe gestern Magnesiumbranntkalk auf den Roggen gestreut, der soll einerseits etwas ätzend wirken und ansonsten natürlich Kalken. Rundherum um meinen Gemüsegarten habe ich Fichten und Kiefern, die Wiese ist stark vermoost. Kann also nicht wirklich schaden, hoffe ich! Gespannt bin ich auf die ätzende Wirkung, kommt wohl mit tauendem Schnee. Ansonsten bleibt´s bei Balkenmäher und Fräse.

[martins9]

Hab 2 Tage frei und da kam mir heut morgen bei Anblick des Frostes die grandiose Idee, heute mit dem Balkenmäher zu Werke zu gehen. Hat sich definitv gelohnt, der Boden war noch gefroren, so konnte ich nicht Einsinken. Ausserdem haben sich die gefrorenen Halme perfekt mähen lassen, kein nasses Spritzen usw. Insgesamt eine sehr saubere und schnelle Arbeit. Der Anblick des satten Grüns neben den reifbehaftenen Wiesen war ebenso sehr schön. Perfekter Start in 2 zusätzliche Urlaubstage, jetzt wird gleich Holz gespalten!