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Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3783639 mal)

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Moderator: cydorian

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Torosus09
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Torosus09 » Antwort #2310 am:

Hallo Chica,bis kurzzeitig unter -10°C wird sie ohne Schäden auch im Topf überstehen.Und wenn du sie blattlos überwinterst kannst du sie auch dunkel stellen.Ich stelle alles in die Garage einfach immer.GrußDennis
philippus
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2311 am:

Zur Herkunft der Noire de Caromb wurde Afghanistan erwähnt. Sie kam über Griechenland und Italien nach Frankreich.
Hallo,die Angaben zur afghanischen Herkunft beziehen sich nicht auf die Sorte Noire de Caromb, sondern auf Ficus carica an sich. Noire de Caromb, wie auch viele anderen Sorten über die wir hier diskutieren, dürften erst in Europa entstanden sein.Grüße
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schwarze Tulpe
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2312 am:

Jajaja, stimme zu, Philippus. Dieses ewige Übersetzen...Gestern war ja der besondere Tag, an dem mir die Feigenbäume nachliefen. Zum Glück nicht alle aus den Gartencentern.Mich beschäftigt ein Feigenbaum, den ich dort sah. Sein Alter schätze ich auf ca. 7-9 Jahre, kleiner Hochstamm ab ca. 1.60 und kugelig gewachsen, aber in einem winzigen Topf. Brogiotto nero hieß es. Der wächst bei mir ausgepflanzt, hat aber große Blätter und bestimmt 200 Feigen. Der Topfbaum dagegen trägt nur vereinzelte Minifeigen, noch grün und winzige Blätter. Die Verkäuferin war so lieb und gab mir Wurzelschößlinge davon mit und erklärte, alles wäre mini, weil der Topf zu klein wäre.Mit der Erklärung hätte ich nicht gerechnet. Ich bin bald Spezialist für getopfte Feigenbäume, aber die tragen keine Miniblätter, auch nicht die getopften Klone meiner Brogiotto nero.Aber ich habe noch nie einen so großen und alten Feigenbaum mit so kleinen Blättern von 4-6 cm gesehen.Hast du eine Erklärung?
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
philippus
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2313 am:

Hier ist ein interessanter Bericht (leider auf Französisch).http://www.fruitiers-rares.info/article ... htmlGrosso modo steht hier folgendes..Der Autor hat mehrere Sorten in einem der kältesten Gebiete Frankreichs, einem Plateau im Osten des Landes, in einem sehr strengen Winter nebeneinander getestet. Alles Pflanzen waren 4-5 Jahre alt und unter den gleichen Bedingungen gezogen worden.Die Feigen waren einer ersten, etwa einwöchigen Kälteperiode im Dezember 09 ausgesetzt. Die Temperatur fiel in einer Nacht auf unter -20°C und erreichte am nächsten Tag nur -12°C. Darauf folgte eine lange Dauerfrostperiode von über 46 Tagen zwischen dem 5. Januar und der zweiten Februarhälfte (Tiefstwert -17°C).Von den getesteten Kultivaren hielt sich neben einer gewissen "Figue de Langres", die möglicherweise mit der Sorte Bécane ident ist, die Violetta am besten. In dieser extremen Frostperiode verloren beide Feigen nur ihr neues Holz und einen kleineren Teil des zweijährigen Holzes, der größere Teil beider Feigen blieb unversehrt.Hardy Chicago, Dalmatie, Longue d’août, Dorée froren komplett zurück, trieben aber im Früjahr wieder kräftig aus dem WurzelbereichPastilière und Nordland froren komplett zurück und hatten im darauf folgenden Jahr einen schwachen AustriebBrown Turkey fror komplett zurück und hatte im Jahr darauf den schwächsten Austrieb aller.Zur Sorte Bécane ist noch zu erwähnen, dass diese anscheindend die früheste einmal tragende Sorte ist. Sie soll ein paar Tage früher als RdB und Pastilière sein. Ich werde mir vielleicht diese Sorte besorgen. Ob Bécane und Figue de Langres identisch sind, wird mit Pierre Baud untersucht.
philippus
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2314 am:

Der Topfbaum dagegen trägt nur vereinzelte Minifeigen, noch grün und winzige Blätter. Die Verkäuferin war so lieb und gab mir Wurzelschößlinge davon mit und erklärte, alles wäre mini, weil der Topf zu klein wäre.Mit der Erklärung hätte ich nicht gerechnet. Ich bin bald Spezialist für getopfte Feigenbäume, aber die tragen keine Miniblätter, auch nicht die getopften Klone meiner Brogiotto nero.Aber ich habe noch nie einen so großen und alten Feigenbaum mit so kleinen Blättern von 4-6 cm gesehen.Hast du eine Erklärung?
Hallo,jetzt nicht direkt, aber ich kann mir vorstellen dass die Bedingungen, in denen der Baum gehalten wird, nicht gerade ideal sind. Es ist bekannt, dass Feigen je nach Bedingungen unterschiedliche Merkmale annehmen können. Die unterentwickelten und wenigen Feigen könnten mit wenig Licht bzw. einem ungünstigen Standort und zu wenig Nährstoffen zusammen hängen, bzw. mit Stress. Dass er kugelig gewachsen ist, kann auch daran liegen dass er zurück geschnitten wurde. Wenn das zu spät oder "irgendwie" (bzw. zu stark) gemacht wird, wirkt sich das auch auf den Fruchtansatz aus. Für die kleinen Blätter habe ich jetzt aus der Ferne keine Erklärung.Es kann übrigens auch sein, dass das Sortenbezeichnung nicht stimmt. In einem Gartencenter kaufte ich vor etwas mehr als 10 Jahren eine Madeleine des deux Saisons, die sich dann als Gillette herausstellte ;)Grüße
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Chica
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Chica » Antwort #2315 am:

Hallo Chica,bis kurzzeitig unter -10°C wird sie ohne Schäden auch im Topf überstehen.Und wenn du sie blattlos überwinterst kannst du sie auch dunkel stellen.Ich stelle alles in die Garage einfach immer.GrußDennis
Sie, nachdem sie den ganzen Sommer als blattloser Stecken draußen stand und eben erst austreibt, Frost auszusetzen traue ich mich nicht. In der Garage ist mir schon eine Feige erfroren, hier werden oft über längere Zeit bis zu -25 °C im Winter.Wenn ich sie vor dem ersten Frost ins Haus hole und sie die Blätter dranbehält, geht dann Überwinterung auch etwas wärmer und am Fenster? Ich würde sie dann nach dem letzten Frost erst wieder hinausstellen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Mario,wPfalz
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mario,wPfalz » Antwort #2316 am:

Hallo , im warmen Haus lässt sich eine Feige nicht wirklich überwintern .Sie braucht Winterruhe .Garage ist ok .Wenns zu kalt ist dann stell einen Frostwächter rein .Minus 25 Grad ist schon eine Hausnummer . Viele GrüßeMario
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cydorian
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #2317 am:

Wenns kein schwerer Riesentopf ist, dann erst in der Garage und wenn längerer tiefer Frost angesagt ist, in den Keller bringen. Ich machs auch mit den Äpfeln so. Abgedeckt mit Bodenkontakt in der Garage stehen lassen und wenn Eiszeit in der Wettervorhersage kommt, stell ich sie für diese Zeit in den Keller. Danach wieder rauf. So viel rumtragen es ist nicht, solche Phasen gibts fast immer nur einmal, höchstens zweimal im Winter. Letztes Jahr gar nicht.
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Saka
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Saka » Antwort #2318 am:

Äpfel? :o
Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben, so wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben. Dhammapada, 3. Jahrhundert v. Chr.
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schwarze Tulpe
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2319 am:

@PhilippusDas sind die Blätter vom interessanten, großen Feigenbaum im Gartencenter. Natürlich wurde er regelmäßig beschnitten, dass er wie ein kugeliger Märchenbaum aussieht. Die Blätter der Stecklinge sind nicht kleiner als die Blätter vom Baum. Das hat mich so erstaunt. Einen Feigenbaum mit so kleinen Blättern habe ich noch nie gesehen, auch nicht im Internet.Auch die Früchte sind bisher Mini-Feigen.Ausgezeichnet ist er als Brogiotto nero. Der wächst auch bei mir und die Blattform ist ähnlich, nur statt 5-8 cm sind sie bei mir um 30 cm.Ich werde öfter nach diesem Baum schauen, vielleicht habe ich mal eine Kamera dabei.
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schwarze Tulpe
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2320 am:

@Philippus - danke, das ist ein interessanter Bericht. Ich verstehe nicht, dass die Feige als Obstsorte erst durch Baud in ihrer Sortenreinheit untersucht wird und auch in ihren Eigenschaften. Ich kenne auch einen schwedischen Bericht, der höchst aufschlussreich war, aber leider nicht weiter fortgesetzt wurde. Mich würde interessieren, ob es die damaligen Feigenbäume noch gibt.Nachdem ich deinen Artikel las, suchte ich nach einer Bécane, und stell dir vor, sie war grade verkauft worden. Ich hoffe, ich kann über den Verkäufer doch noch an einen Steckling kommen.
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cydorian
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

cydorian » Antwort #2321 am:

Äpfel? :o
Ja, Äpfel. Früchte. Zum Essen. In Steigen eingefüllt. War das unklar formuliert? Die halten so etwa -5°C, kurzzeitig (über Nacht) -10°C aus und sind wie getopfte Feigenbäumchen ein Beispiel für etwas, das ganz gut in einer Garage überwintern kann, wenn man die Minustemperaturspitzen (bei Feigen noch ein paar Grad tiefer) durch kurzfristige Verlagerung in den Keller umgeht.
philippus
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #2322 am:

@Philippus - danke, das ist ein interessanter Bericht. Ich verstehe nicht, dass die Feige als Obstsorte erst durch Baud in ihrer Sortenreinheit untersucht wird und auch in ihren Eigenschaften. Ich kenne auch einen schwedischen Bericht, der höchst aufschlussreich war, aber leider nicht weiter fortgesetzt wurde. Mich würde interessieren, ob es die damaligen Feigenbäume noch gibt.Nachdem ich deinen Artikel las, suchte ich nach einer Bécane, und stell dir vor, sie war grade verkauft worden. Ich hoffe, ich kann über den Verkäufer doch noch an einen Steckling kommen.
Hallo,es geht darum, dass auf dem ostfranzösischen Plateau de Langres seit vielen Jahren ein Feigenbaum steht. Dieser soll eine Temperatur von ca. -23°C überstanden haben und auch jährlich fruchten. Nun versucht man, die Sorte dieser Figue de Langres herauszufinden. Der Verfasser des verlinkten Artikels meint darin die Bécane wieder zu erkennen. Ob dem auch so ist, soll mit Hilfe von Pierre Baud festgestellt werden. Ich nehme an, dass Baud sie eine Zeit lang beobachtet und mit der Bécane vergleicht.Die Erfahrungsberichte von Bo Blomqvist aus Göteborg habe ich vor kurzem (inkl. einem Update von Herbst 2013) noch gesehen. Er gibt, trotz bescheidener Erfolge und immer wieder großer Rückschläge, nicht auf. An seinen Erfahrungen sieht man sehr gut, dass es nicht nur auf die Kälte der Winter ankommt, denn die Winter in Südwestschweden sind nicht kälter als unsere. Es dürfte an mangelnder Sommerwärme und an einer zu kurzen Vegetationsperiode liegen.http://www.fruitiers-rares.info/article ... ca.htmlWer in Deutschland hat Bécane im Angebot?Grüße
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schwarze Tulpe
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

schwarze Tulpe » Antwort #2323 am:

Hallo philippus, danke, dass du mich erinnerst, dass diese so interessante Langzeitstudie weiterläuft. Ich habe mit großem Interesse die Berichte der letzten Jahre verfolgt. Ich mache mir so meine Gedanken, ohne Fachkenntnis. Korrigiere mich bitte. Feigen, die ihre Kraft extrem ins Längenwachstum investieren, haben erhöhte Probleme mit der Verholzung der Triebe, einer Voraussetzung für die Frosthärte. Das könnte bedeuten, dass ein frühes Bremsen des Wachstums für ein besseres Aushärten des Holzes sorgt. Also pinziere ich die erste Knospe im Frühjahr zur Verzweigung, dann im Sommer um den Fruchtansatz zu fördern und noch später um den weiteren Austrieb zu stoppen.Der Baum investiert dann überwiegend in Fruchtentwicklung und Verholzung und wird widerstandfähiger gegen Frost. Die schwedischen Renner in der Frosthärte sind: RdB und Hardy Chicago. Beide habe ich und freue mich über deren jetzt wieder bestätigte Frosthärte.Ich kann bald experimentieren, denn ich fand noch 3 Feigenbäume (für 3 Euro), die niemals Brown Turkeys sein können, aber von der Blatt- und Wuchsform sehr nach RdB ausschauen. Sie sind wunderbar durchwurzelt, werden diesen Winter drinnen verbringen, aber im Frühjahr pflanze ich sie nebeneinander aus, pinziere und kann dann sehr gut vergleichen.
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Mediterraneus
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #2324 am:

*notiert sich "Becane"*
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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