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Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie? (Gelesen 19815 mal)
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- Herr Dingens
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Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Hi,ich will meinen ziemlich pH-neutralen Boden partiell etwas saurer machen, genauer gesagt jeweils einzelne Pflanzlöcher.Und zwar will ich Skimmia pflanzen, ebenso Kalmia und andere Pflanzen, die sauren Boden brauchen, so wie Rhododendren zum Beispiel.Ich hebe also entsprechende Pflanzlöcher aus, fülle da eine anständige Portion Torf rein und pflanze dann. Beim immer wieder fälligen Gießen wird die Säure im Boden nach und nach wieder rausgewaschen bzw. von der Pflanze aufgebraucht.Was muss man machen, um den Boden rund um die Pflanzen im "richtigen" pH-Wert zu halten?Dem Gießwasser Essigessenz zufügen? Wenn ja, wieviel mL/L Wasser und wie oft?Hydrangea macrophylla behandle ich z.Zt ja mit Alaun, also Aluminiumkaliumsulfat und pro 10 L Gießwasser gebe ich ein, zwei Spritzer Essigessenz dazu. Muss/kann man das bei Skimmia, Kalmia, usw. auch so machen? Also natürlich ohne das Alaun, sondern nur Wasser und Essigessenz oder macht man damit was kaputt?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
- Gartenplaner
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
???Du hattest fast genau den gleichen Thread schonmal eröffnet:Wie mache ich Boden saurer
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- Herr Dingens
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
*Lach*Da hast Du Recht, aber da gings mir nicht um sozusagen einzelne Stellen, sondern um eine ganze Fläche. 50 oder 100 m² oder so.Das habe ich mir abgeschminkt Jetzt will ich wissen, wie das mit den einzelnen Pflanzlöchern ist. Da müßte man doch den pH-Wert einigermaßen halten können.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Du kannst z. B. Einzelne Pflanzen in solche Taschen pflanzen und die entsprechende Erde einfüllen. Es müssen auch gar nicht solch teuren Fertigteile sein, ein Kopfkissenbezug aus synthetikhaltigem Mischgewebe würde genügen.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Das ist erstaunlich, erst heute hat eine Kundin berichtet, dass sie in 30cm Tiefe ein Vlies ausbringt, darauf die Rhodoerde gibt und dann pflanzt. Sie habe damit super Ergebnisse erzielt. Ich hörte von dieser Strategie zum ersten Mal und nu setzt du den Link mit den Taschen.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Das ist doch alles Murks.Wenn ich keinen Boden für solche Pflanzen habe, lasse ich es.Rhododendron, Kalimia und Co. sind meistens Flachwurzler und benötigen einen durchlässigen Boden.Mit solchen Lösungen kann ich vielleicht kurzfristig Erfolg haben aber was ist, wenn die Pflanzen größer werden und einen weiträumigeren Wurzelraum brauchen?Und ich habe noch keine handelsübliche Rhodoerde gesehen, die nicht hauptsächlich aus billigstem Schwarztorf bestanden hat.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Nein, kein Murks.Mit erhöhten oder ausgekofferten Beeten, gefüllt mit Rhodoerde + grobem Sand, kann man jahrzehntelang Rhododendren großziehen. So lassen sich durchaus "Insellösungen" im Garten gestalten. Und wenn man dann noch das Herbstlaub auf diesen Beeten ausbringt, entwickelt sich ein nahezu perfektes Mikroklima.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Meine Heidelbeeren stehen in einer Mischung aus Sand, Rhodoerde und Torf, allerdings in Mörtelkübel und halbiertem Weinfass. Aber warum sollte das nicht eingelassen in der Erde funktionieren? Die Tasche / das Vlies verhindert ja nur ein Ausschwemmen der sauren Erde.
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Ich glaube auch, dass man langfristig gut mit dieser Methode fährt. Wenn ich mir anschaue in welch kleinen Containern manch Alleebaum steht und trotzdem gut aussieht...So viel Wurzelraum brauchen Gehölze oft gar nicht, viel mehr geht es um die Standfestigkeit.Ob ich auf Jurakalk Rhodos pflanzen muss, ist eine andere Frage.
- Gartenplaner
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Ich probiere grad bei einer ganzen Reihe Gehölzen aus, was ich, angeregt durch den Thread, inzwischen so alles gefunden habe:
Flächige "Behandlung" hab ich auch gefunden für landwirtschaftlichen Anbau von Heidelbeeren in nicht idealen Böden.Ich mag keinen Torf vergraben und einige Pflanzen hätte ich für einen Bodentausch auch wieder raushebeln müssen, dabei war ich froh, dass sie gut angewachsen waren.Ich streue nur im Wurzelbereich der Pflanzen, also nicht flächig.Ich geh aber bei meinem Boden davon aus, dass ich regelmäßig jedes Jahr oder jedes zweite Schwefel nachstreuen muss.Mörtelkübel ohne Boden und Ähnliches wird empfohlen, um zu verhindern, dass Regenwasser Kalk aus dem Umgebungsboden in den mit Torf gefüllten Pflanzbereich einschwemmt und den ph wieder erhöht.Da wundert mich auch ein bisschen, dass es mit Vlies-Pflanztaschen schon funktionieren soll, die sind ja schliesslich wasserdurchlässig?...http://www.landwirtschaftskammer.de/ver ... 53.htmHier werden 200g/m² empfohlen.http://www.oxalis-acetosella.com/ph_sen ... it.htmlDer Autor hat 250g/m² benutzt, um den pH des vorhandenen Boden von 6 auf 4 zu senken.Tiefenwirkung von Schwefel zur pH -Absenkung in Mineralböden mit hohen Karbonatgehalten In der Studie werden 2,5 g Schwefel/l Erde genommen, pro Kubikmeter Boden 2,5 Kilogramm Schwefeloder 1180g Schwefel pro Meter Beetlänge."...Nehmen wir an, ein Sand-Kompost-Unterboden-Lehm-Gemisch hat einen Ausgangs-pH-Wert von 7,4, wobei ein Wert von um die 5 angestrebt wird.Dann sollten vorerst 1,5-1,8 kg Netzschwefel pro m3 zugesetzt werden.Das entspricht 1,5-1,8 g Schwefel/Liter Erde....Nach 4 Wochen sollte kontrolliert werden, ob der pH-Wert im angestrebten Bereich liegt.Falls nicht, kann der aufgelöste Schwefel auch nachträglich gegossen werden.Dies muss bei entsprechenden Kontrollen im Laufe der Jahre immer wieder geschehen.Es kann sein, dass der pH-Wert sonst allein durch kalkhaltiges Gießwasser (Härte 3 oder 4) wieder nach oben tendiert...." (Quelle: Reinhard Witt, Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten, S.32/33)http://www.provinz.bz.it/land-hauswbild ... raus:"[i]3. Pflanzung im Boden und Korrektur despH-Wertes durch SchwefelungDieses System hat sich im Trentino erfolgreich durch-gesetzt. Im Herbst vor der Pflanzung wird der Bodendurch Schwefeldüngung bis auf einen pH-Wert von4,5 angesäuert. Aus der folgenden Tabelle können dieRichtwerte für die pH-Korrektur entnommen werden...[/i]"In der Tabelle aus dem PDF wird bei lehmigem Boden und Ausgangs-pH 7 empfohlen 285kg Schwefel pro 1000m² auszubringen, um pH 4,5 zu erreichen, bei sandigem Boden und niedrigeren Ausgangs-pH natürlich weniger.Das sind 285g/m² für lehmigen Boden mit pH 7Schlußendlich für Interessierte noch eine Bezugsquelle für Schwefel aus dem Düngerfachhandel für die Landwirtschaft und von amazon:http://www.duengerexperte.de/einzelnaeh ... tonit.html25kg Schwefel 99,9% amazon 60 Euro
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
So gehen die Erfahrungen eben auseinander. ;)Ich lebe in einer Gegend, die sich "Diepholzer Moorniederung" nennt, also sollte man annehmen, dass hier normale Rhodos problemlos wachsen. Durchlässigkeit und PH-Wert des Bodens sowie Niederschläge und eine eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit sind hier gegeben. Trotzdem kommen immer wieder Kunden mit 08/15 Rhodos nach Jahren, die mickern und kaum Wurzeln außerhalb des Wurzelballens in Verkaufsgröße ausgebildet haben.Wenn Bodenverbesserung, dann wirklich einen Ballen strukturstabilen Weißtorfs und dem von dir genannten grobem Sand, weil du den Torf nie wieder feucht bekommst wenn er erst einmal ausgetrocknet ist.Und bei solch "inselartigen" Pflanzplätzen musst du auch schon etwas Erfahrung mit Wässerung und Nährstoffzufuhr (Dünger) mitbringen, damit das wirklich auf Dauer etwas wird.Edit. Bezieht sich auf den Beitrag von fars!
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
*Uffz* So ein riesiges Zitat. Der Link zu den Heidelbeeren scheint interessant zu sein. Aber heute nicht mehr, dafür isses zu spät
Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Die Frage ist nur, ob der Alleebaum dann im Garten auch wirklich weiter wächst. Mit "überjährigen" Gehölzen habe ich leider so meine Erfahrungen.Ich glaube auch, dass man langfristig gut mit dieser Methode fährt. Wenn ich mir anschaue in welch kleinen Containern manch Alleebaum steht und trotzdem gut aussieht...So viel Wurzelraum brauchen Gehölze oft gar nicht, viel mehr geht es um die Standfestigkeit.Ob ich auf Jurakalk Rhodos pflanzen muss, ist eine andere Frage.
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Re:Boden ansäuern, sinnvoller Weise wie?
Es geht doch hier darum, ob es möglich ist, auch in eigentlich ungeeigneten Böden spezielle Gewächse anzusiedeln. Ich bin nicht der Ansicht, dass ein Hobbygärtner sich bescheiden soll bei der Auswahl von Pflanzen (von extremen, z.B. klimatisch besonders anspruchsvollen Gewächsen einmal abgesehen), sondern mit Lust, List und Können den Versuch wagt.Klar, dazu gehören Nachforschungen nach möglichst strukturstabilen Substraten, Düngerbedarf und Pflegemaßnahmen. Das alles macht aber doch den Reiz des Gärtnerns aus, oder?Und bei solch "inselartigen" Pflanzplätzen musst du auch schon etwas Erfahrung mit Wässerung und Nährstoffzufuhr (Dünger) mitbringen, damit das wirklich auf Dauer etwas wird.