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Pferdemist, -dung (Gelesen 19329 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft

Moderator: Conni

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Herr Dingens
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Pferdemist, -dung

Herr Dingens »

Ich kann Pferdemist für umme haben wann und wieviel ich will, der Reiterhof ist froh, wenn sie ihn los sind.Jetzt hab ich zwei Fragen:1. Wie lange sollte man Pferdemist ablagern, um ihn gefahrlos einsetzen zu können?2. Welche Pflanzen soll man nicht mit Pferdemist düngen bzw. wo soll man nicht mit Pferdmist mulchen?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Eva

Re:Pferdemist, -dung

Eva » Antwort #1 am:

Man liest eigentlich immer, dass Pferdemist 2 Jahre ablagern soll. aber in Medis "an apple a day" Thread liest sich das ganz anders ;-)Kommt sicher immer drauf an, wie viel Stroh im Mist ist und wie stark das mit Harn getränkt war bis zum Misten.
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Herr Dingens
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Re:Pferdemist, -dung

Herr Dingens » Antwort #2 am:

Zwei Jahre soll der lagern?Wird er dann zu Gold? ;D Und für welche Pflanzen geht Pferdemist gar nicht?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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Daniel - reloaded
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Re:Pferdemist, -dung

Daniel - reloaded » Antwort #3 am:

Zuerst mal: Wer Pferdemist 2 Jahre lagert hat vielleicht tollen Humus, aber Düngewirkung darf man sich nicht erhoffen.Weiterhin: Grundsätzlich kannst du Pferdemist bei allen Pflanzen verwenden wenn du ihn untergräbst/einfräst (und bitte keine Diskussion über Bodenbearbeitung). Zum mulchen solltest du frischen Pferdemist generell nicht verwenden, da es ein heißer Mist ist. Wenn der Mist sehr strohig und trocken ist geht das auch zum mulchen, reine Pferdeäpfel oder nassrn Pferdemist nimmst du dafür bitte nicht.
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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danielv8
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Re:Pferdemist, -dung

danielv8 » Antwort #4 am:

100% Zustimmung @Daniel - reloadedAlso ich würde den nur lagern bzw. kompostieren wenn nichts mehr frei wäre um ihn einzugraben.Da man meist weniger Fläche hat als Mist , gräbt man den halt dort unter wo Starkzehrer hinkommen und hat meist keine Probleme.Kompostieren fürs nächste Jahr ist auch top.Flächenkompostierung , und nach dem Untergraben eine Leguminose als Gründüngung für dieses Jahr obendrauf säen , geht auch.Es gibt auch sehr widersprüchliche Empfehlungen:Die Einen sagen man soll Kartoffeln nicht mit Pferdemist düngen , die Anderen schwören drauf. Bei Bohnen habe ich super Ernten eingefahren und andererseits wird bei Bohnen vom Mist abgeraten.Ich wäre etwas vorsichtig bei Zwiebeln , Knoblauch & Co und empfindlichen Schwachzehrern.Wobei der Stickstoffanteil im Mist gar nicht so hoch ist. (oft nicht mal 1%)Wahrscheinlich kommt das auch auf den Zustand des Gartenbodens an.Ist der verdichtet , schwer , naß und sehr Nährstoffarm (verhungert) , also biologisch verarmt (fehlende Mikroben) könnte viel Mist zu Fäulnissprozessen führen. Jeder gut bearbeiteter und gefütterter Gartenboden wird den aber gut verdauen können.
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Herr Dingens
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Re:Pferdemist, -dung

Herr Dingens » Antwort #5 am:

Okay, ich danke Euch!
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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Nemesia Elfensp.
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Re:Pferdemist, -dung und zusätzliche "Inhaltsstoffe"

Nemesia Elfensp. » Antwort #6 am:

Ich kann Pferdemist für umme haben wann und wieviel ich will, der Reiterhof ist froh, wenn sie ihn los sind.Jetzt hab ich zwei Fragen:1. Wie lange sollte man Pferdemist ablagern, um ihn gefahrlos einsetzen zu können?2. Welche Pflanzen soll man nicht mit Pferdemist düngen bzw. wo soll man nicht mit Pferdmist mulchen?
Moin Herr Dingens,Pferdemist ist ne gute Sache für den Garten.Allerdings fallen mir 2 Wirkstoffgruppen ein, die wir Gärtner auf keinen Fall in unseren Garten holen sollten - die aber evtl im Pferdedung enthalten sein können:1. ein spezielles Unkrautvernichtungsmittel - es heißt "Simplex"es wirkt auch noch pflanzenschädlich, wenn es schon durch den Magendarmtrakt eines Pferdes gewandert ist.hier eine kurze Info dazu:Zitat:aus:http://www.dowagro.com/de/produkte/PROD ... implex.htm
SIMPLEX darf nur auf Flächen mit dauerhafter Weidenutzung oder nach dem letzten Schnitt angewendet werden.Keine Schnittnutzung (Gras, Silage oder Heu) im selben Jahr nach der Anwendung.Futter (Gras, Silage oder Heu), das von mit SIMPLEX behandelten Flächen stammt, sowie Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren Futter von behandelten Flächen stammt, darf nur im eigenen Betrieb verwendet werden.Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren Futter (Gras, Silage oder Heu) von mit SIMPLEX behandelten Flächen stammt, darf nur auf Grünland, zu Getreide oder Mais ausgebracht werden. Bei allen anderen Kulturen sind Schädigungen nicht auszuschließen.
Zitat:http://www.raiffeisen.com/pflanzen/psm- ... 0-001WP685 :
Bei Umbruch im Jahr nach der Anwendung sind Schäden an nachgebauten Kulturen möglich. Bei Umbruch im Jahr nach der Anwendung nur Getreide, Futtergräser oder Mais nachbauen. Kein Nachbau von Kartoffeln, Tomaten, Leguminosen oder Feldgemüse-Arten innerhalb von 18 Monaten nach der AnwendungWP684: Gärreste aus Biogasanlagen, die mit Schnittgut (Gras, Silage oder Heu), Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, die von mit dem Mittel behandelten Flächen stammen, betrieben werden, dürfen nur in Grünland, in Getreide oder in Mais ausgebracht werden.
Meine Empfehlung: Genau nachfragen, aus welchen Quellen das Heu stammt, mit dem die Pferde gefüttert werden - und ob dort evtl. Simplex auf den Heuflächen verwendet wurde oder wird.Simplex ist für die Tiere (angeblich) ungefährlich, wenn sie Heu von solchen Flächen bekommen und die meisten "Heuballenverwenden" fragen nicht nach solchen Zusammenhängen und schon gar nicht nach den Spätfolgen für einen Gärtner und seinen Garten.Also aufgemerkt!!!und:2. Pferde werden regelmäßig entwurmt. D.h. daß die Wurmkuren auch im Dung landen. Daß ist nicht gut für die Würmer im Mist und im Boden.(wir entwurmen unsere Pferde und sorgen dafür, daß der Dung nach der Wurmkur seperat entsorgt wird, damit der Wirkstoff nicht im Kompost und dann im Garten landet. Fachinformationen kann ich Dir hierzu leider nicht so aus dem "Ärmel schütteln" - nur soviel zu den Wurmkuren:es werden verschiedene Mittel im Wechsel verwendet, um je nach Jahreszeit unterschiedliche Parasiten in unterschiedlichen Stadien abzutöten, bzw. auszuscheiden.)Wenn die beiden Punkte geklärt sind, steht meiner Meinung nach, einer Nutzung von Pferdedung im Garten nichts mehr im Wege.Sollten sich die beiden Punkte nicht klären lassen, würde ich den Pferdedung nach allen Regeln der Kunst 2 Jahre kompostieren (z.b. gemeinsam mit Grasschnitt aufsetzen und auch umsetzen) - ein Teil der Düngewirkung geht dann zwar verloren, zur Humusbildung ist er dann aber sehr gut - Aber nach 2 Jahren auf dem Kompostplatz würde ich es dann auch wagen.LG
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Ludger
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Re:Pferdemist, -dung

Ludger » Antwort #7 am:

Sehr informativ geschrieben, Nemesia, Dankeschön. Ich gebe auch zu bedenken: Wo Pferdemist gelagert wird oder im Garten ausgebracht....eine Invasion der lieben blinden Fliegen wird folgen, die Pferdebremsen....ich spreche aus Erfahrung.
Amur
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Re:Pferdemist, -dung

Amur » Antwort #8 am:

Ich hatte schon mehrere Mistmieten im Garten. Eine Invasion von Pferdebremsen hatte ich aber noch nie.
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Ludger
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Re:Pferdemist, -dung

Ludger » Antwort #9 am:

Wir haben einen Sommer verloren...an die normale Menge ist Mensch ja zwischen Kuh-und Pferdeweiden gewöhnt......aber das war unerträglich.
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Herr Dingens
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Re:Pferdemist, -dung

Herr Dingens » Antwort #10 am:

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Gänselieschen
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Re:Pferdemist, -dung

Gänselieschen » Antwort #11 am:

Na das sind ja mal schlechte Nachrichten.Zum Einen ist der Pferdemist, den ich seit Jahren regelmäßig schön mit der Schubkarre nach Hause karre meist weit über 2 Jahre gelagert - er ist eigendlich schon komplett zu saftiger Erde geworden - und hat also demnach keine Düngewirkung mehr. Zum Anderen weiß ich überhaupt nichts über das Futter oder Wurmkuren auf dem Hof und verwende ihn insbesondere immer für die Tomatenkübel.Besorgte GrüßeGänselieschen.Ich habe die Erfahrung gemacht - lange her - dass meine Dahlien in dem Jahr, in dem ich ihnen diesen Mist mit in die Pflanzlöcher gegeben habe, richtig mies waren und tw. verkrüppelt.
Günther

Re:Pferdemist, -dung

Günther » Antwort #12 am:

Pferdemist genießt einen mythischen Ruf aus der Zeit der alten (und bereits toten...) Gärtner.Nur: Der Pferdemist von vor 50 oder 100 Jahren ist nicht der Pferdemist von heute. Abgesehen von Medikamenten udgl. war vor allem der Streuanteil wesentlich geringer.Heute täte ich - von Ausnahmefällen bekannt guter Herkunft abgesehen - den Mist nur nach Kompostierung verwerten. Auch, wenn damit gewisse Wertverluste verbunden sind, ein guter Kompost bleibt ein guter Kompost.
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Gänselieschen
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Re:Pferdemist, -dung

Gänselieschen » Antwort #13 am:

O.k. gut kompostiert ist der auf jeden Fall. Man kann mit Mühe an einigen Stellen noch die Struktur der Äppel erahnen.
andreasNB
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Re:Pferdemist, -dung

andreasNB » Antwort #14 am:

Ich bleibe beim Blaukorn. Da weiß ich, was ich habe.
...und dein Boden was ihm vorenthalten wird ;) Ich verwende zwar erst seit 3-4Jahren P-Äppel/-Mist, bin aber sehr von seiner Bodenverbesserung angetan. Um einen guten, krümligen und humosen Boden zu bekommen ist er eine sehr gute Methode.Wenn ich ihn im Spätsommer/Herbst hole, mulche ich frei gewordene Beetflächen damit, z.B. nach der Kartoffelernte, und fräse ihn später ein. Ein Teil wird als "Kompost" auf einem Haufen gelagert (aber keine 2Jahre) und später verwendet. Da ich nicht jedesmals einen Bodentest mache und den jeweiligen Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanzenart zu einem bestimmten Zeitpunkt analysiere ::) bekommen Starkzehrer, wie Kürbis,Mais,Sonnenblumen und Engelstrompete trotzdem immer noch ein paar blaue Körnchen extra. Für alle anderen Gemüse und Stauden ist der über die Jahre erzielte krümlig,humose Boden vollkommen ausreichend mit Nährstoffen und Mikroben "gedüngt".
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