Prachtvoller Garten mit kleinem Budget? Tipps und Tricks hierher! (Gelesen 7708 mal)

[Gänselieschen]

@ Staudo, ich denke ich weiß genau, was du meinst. Das ist hier sehr verbreitet, auch in den Kleingärten. Für den Anfang geht es bestimmt, aber dann müssen die Sperrmüllteile eben mit Liebe und Kreativität weiter verarbeitet werden, s.o. , mit einfach hinstellen ist das nicht getan. Das Rohmaterial nicht wegzuwerfen ist die zündende Idee, aber das alleine macht keinen schönen Garten. Oft bleibt es leider bei dem Ansatz - und die Vollendung erfolgt nie. Das beste Beispiel gebe ich in meinem Garten. Ich habe gleich, als ich dort angefangen habe einen sauberen 1000l - Öltank geschenkt bekommen, zum Sammeln von Regenwasser. Der hat unten so einen Auslaufhahn - sehr schwergängig und ist doppelwandig. Davor habe ich einen Mörtelkübel ebenerdig eingebuddelt (der Hahn ist ganz unten). Da kann ich immer schön Gießwasser schöpfen. die Stelle ist perfekt, da kommt sehr viel Regenwasser zusammen. Ich habe seit Jahren vor, ihn irgendwie zu verkleiden, und seien es Schilfmatten. Gekauft habe ich die schon vor Jahren - und dann anderweitig verwendet. Der Tank steht inzwischen auf einem Fundament - aber das war es dann auch. Das ist ein täglicher hässlicher Ablick - und ich habe mich offenbar dran gewöhnt. Im Sommer stehen ein paar Blumentöpfe und bissel Deko drauf - alles halbherzig.z.T. wird er im Sommer mit Hopfen überwuchert, der nervt mich aber. Ich glaube - jetzt ist der Moment gekommen, diese Ecke fertig zu machen - 15 Jahre steht sie schon so da.

[Schantalle]

Wenn ich das hier lese, verstehe ich, warum manche Gärten an Sperrmülllager garniert mit 0815-Pflanzen erinnern.

Nein. Falsche Schlussfolgerung!Diese berühmten 'manche Gärten' sehen so aus wie sie aussehen, weil sie vor allem mit Plastik-Dekoschrott – aus fröhlichen und unheimlich günstigen Frühlingsangeboten all unserer lieben Discounter und Baumärkte – voll gestopft sind. Sperrmüllanlage liefern etwas, was weder ein Baumarkt noch eine Garten-Livestyle-Ambiente-Dingsbums auf Lager haben und je haben werden. Und wenn, dann als billige Plastik-Imitation oder als überteuerte 'falsche Scherbe'.Dass für gute Garten-Gestaltung – damit auch für einen Ausflug zum Sperrmüllplatz – ein guter und individueller Geschmack nötig ist, steht eh auf einem anderen Blatt. Mit Marmor-Löwen und -Elfen für 870 Euronen pro Kopf lässt sich auch 'manches Garten' komplett entzaubern :)Ehhhh ... Gänselieschen war schneller!

[Nemesia Elfensp.]

Meiner Meinung nach, ist es:1. wichtig, ein Gestalltungskonzept erstellen - und sich daran halten!- dafür ist es wichtig sich:2. nach den Gegebenheiten zu richten (z.b. welcher Boden, wieviel Sonne, Nachbars Bäume, was mag ich, was mag ich nicht, was will ich unbedingt z.b. einen Sitzplatz, Spielplatz oder Ähnliches)3. Kontakt zu anderen Gartenmenschen, zwecks Vermeidung von Anfängerfehlern wie z.b. falsche Pflanzenwahl, aber auch z.b. zum Pflanzentausch oder auch für "Pflanzengaben" ( es muß nicht immer getauscht werden, ich freue mich auch, wenn ich jemandem eine Palette von meinen Stecklingen vermachen kann - einfach, weil jemandem die Blütenfarbe gut gefällt.) aber auch dies hier kann funktionieren: http://www.tauschgarten.de/index.php4. Düngequellen auftuen: Pferdemist, Geflügeldung, da reichen auch schon wiederkehrende mittlere Mengen auf dem eigenen Kompost - über die Jahre läppert sich das und schont die Geldbörse auch, weil weniger Dünger gekauft werden muß. 4 a. Den eigenen Grasschnitt nicht als Müll betrachten!5.Wenn etwas angeschafft werden soll, dann lieber etwas länger sparen, aber dann die "richtige" Ausführung kaufen. (z.b. beim Wege anlegen nicht ohne Unkrautfolie unter den heißgewünschten roten Klinkersteinen) - also kein "sparen am falschen Ende" - denn das ist unter dem Strich dann teurer.6. Auch dem bei notwendigem "Gerätepark" erst sparen, dann aber etwas "ordentliches" kaufen.7. Ansonsten auch mal ein Gerät ausleihen, bzw um Hilfe bitten und dafür einen netten Grillabend zusammen machen.Das kann sehr unterhaltsam sein und der Gerätebezitzer muß seine z.b. Fräse, nicht aus der Hand geben.8. "Ideenklau" am Tag der offenen Gartenpforte ist erlaubt und sogar erwünscht - einfach mal bei z.b. dem Landfrauenverbänden nachfragen, wann der nächste Termin ist - so kann mancher "Gestaltungssünde" vermieden werden, weil man/frau es in "echt" vorher gesehen hat.Bei der Pflanzenwahl vertrete ich die Meinung:Weniger ist mehr - also lieber nur eine Geraniumsorte (als Beispiel) als Randbepflanzung, die sich beruhigend durch den Garten zieht, als 8 verschieden Sorten und das Betrachterauge kommt nicht zur Ruhe.Bei einem größeren Bedarf an Heckenpflanzen kann man z.b. den Liguster sehr gut aus Steckhölzern ziehen.By the Way:Mir macht das Vermehren der vorhanden Pflanzen sehr viel Freude.Deshalb kann ich nur jedem raten, sich eine solche "Arbeitsecke" mit Arbeitstisch und "Kindergartenbeet" anzulegen - man lernt seine Pflanzen besser kennen und kann so auch Geld sparen.und zuletzt:einfach mal nach Terminen für Pflanzentauschmöglichkeiten umsehen - oder selber einen Pflanzentauschtag anbieten - vielleicht entsteht ja sogar eine Gartenfreundschaft.LGsendetNemesiaPS:....oder wie es meine Großmutter schon früher manchmal getan hat - sie hat einfach bei den Hausbesitzern, die eine begehrliche Staude in ihrem Garten ihr Eigen nannten, geklingelt und artig um einen Ableger gebeten - meine Mutter und auch ich hegen noch heute solche "erbettelten" Schätzchen - meine Großmutter ist 1997 gestorben. Ich denke oft an sie, wenn ich bei meiner Mutter oder auch hier bei mir, in den Garten gehe - was für prachtvolle Staudenschätze sind das für uns!

[Gartenplaner]

Nemesia,DAS nenn ich mal eine wirklich umfassende und wertvolle Tipp-Liste!!!

[troll13]

Ein "prachtvoller Garten" mit oder ohne Budget kann nur durch die intensive Beschäftigung mit und die Beobachtung von Pflanzen sowie einem Gefühl für Pflanzenkombinationen entstehen.Ein schöner Garten braucht keine teuren Exoten oder Freaksorten. Ich kenne etliche wunderschöne Gärten, deren Besitzer keinen einzigen botanischen Namen kennen und in denen neue Pflanzen vor allem durch Tausch mit anderen Gartenliebhabern entstanden sind.

[Treasure-Jo]

DAS nenn ich mal eine wirklich umfassende und wertvolle Tipp-Liste!!!

Das sehe ich auch so! Tolle Tipps, sehr schön zusammengestellt!

[Easy]

Ich hätte da mal eine Frage zu Punkt 3:Wie schafft ihr das, Kontakt zu anderen Gartenmenschen herzustellen? In meinem kleinen Ort mit 1800 Einwohnern bin ich, glaube ich, die einzige mit einem Garten, in dem immer was blüht. Der auch ein paar unaufgeräumte Ecken hat. Der aber dafür auch eine Vielzahl an Insekten und Vögeln aufzuweisen hat. Alle anderen Gärten hier sind viel Rasen mit noch mehr Koniferen eingerahmt. Ich bekomme missbilligende Blicke von Spaziergängern, denen das bei mir einfach zu wenig Rasen und zuviel blühendes hat. Nur die älteren Leutchen (so ab 70 aufwärts) erfreuen sich immer daran.Im Neubaugebiet meines Bruders (ich schätze mal so 100 Häuser) sind alle Vorgärten betoniert mit einem kleinen Kiesinselbeet und einer einzigen Zwergkonifere darin. Die rückseitigen Gärten viel Rasen, am Rand ein einsamer Flieder, 10m weiter vielleicht noch eine Forsythie. Der ganze Neubaubereich, obwohl danach Äcker und Felder beginnen, ist sowas von tot was Insekten und Vögel betrifft, einfach nur gruselig.Ich würde wirklich gerne Pflanzen über den Gartenzaun tauschen aber ich sehe weit und breit keine Möglichkeit. Ich verstehe es auch insofern nicht, weil jedes Jahr gefühlte 100 neue Gartenbücher auf den Markt geschmissen werden. Wo sind nur die gartenbegeisterten Menschen? Oder ist das in anderen Regionen anders und nur die Mittelfranken sind da so so so, ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll.Es gibt hier übrigens auch weit und breit keinen Garten, der beim Tag der offenen Gartenpforte mitmacht, der nächste ist 40km weiter.Ich bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben aber es wäre auch schön öfter mal mit Gartenmenschen von Angesicht zu Angesicht zu plaudern.

[Gänselieschen]

Klingt ja wirklich etwas traurig dein Beitrag. Du hast leider nicht aktiviert, wo du gärtnerst. Es gibt in einigen Ecken hier einen regen Austausch und regelmäßige Treffen auf regionalen Staudenbörsen, bei denen man sich auch mal beschnuppern kann. Dazu müsstest du mal dein Profil ergänzen - dann bekommst du sicher auch Tipps für deine Region.Bei uns habe ich auch nicht so viel Einblick, wie die Leute ihre Gärten gestalten. Die Grundstücke sind recht groß und schwer einsehbar. Hier gibt es eigentlich auch keinen Gärtneraustausch. Ich selbst gebe einer Nachbarin jedes Jahr ein paar Tomatenpflanzen. Aber in diesem Frühling habe ich gesehen, quer durch die Gärten, dass eine neue Anwohnerin im hinteren Teil einen ziemlich großen Umbruch gemacht hat - sicher für Gemüse. Die Dame bekommt von mir demnächst Besuch - mit einer Kiste Zuccini, Kürbis und 1-2 Tomätchen. Etwas weiter vorn hat jetzt eine Familie Hühner - ich glaube, der Trend bei uns geht wieder hin zu "richtigen" Gärten mit Zierwert und Gemüse und Obst.

[Easy]

Ok, hab´s geändert ;DBin auch Mitglied in der Gesellschaft dt. Rosenfreunde. War mal bei einem Regionaltreffen, nie wieder. 90% waren älter als 75. Das wäre ja gar nicht so schlimm, aber alle waren so steif, es wurde sich gesiezt, ich fand es ganz furchtbar. Das hielt mich dann ab, vielleicht auch noch Mitglied bei den Staudenfreunden (oder wie die heißen) zu werden.

[Eva]

Ich hätte da mal eine Frage zu Punkt 3:Wie schafft ihr das, Kontakt zu anderen Gartenmenschen herzustellen? I

• Immer wieder mal bei den Gartenwegen schauen, ob es was in deiner Umgebung gibt.
• uf der Mitglieder-Karte deinen Standort eintragen und gleich mal schauen, ob da noch jemand in der Nähe eingetragen ist.
• Zum Obst- und Gartenbauverein gehen oder dort zumindest mal anrufen, fragen was es bei denen so gibt.
• Bei schönen Gärten vorbei spazieren und mal schauen ob sich ein Schwatz über den Gartenzaun ergibt (dazu hilft es, wenn man einen Hund hat, man kommt einfach mehr raus).
• Ich stell auch immer gern Pflanzen, die bei mir zu viel/zu groß werden zur Verfügung. z.B. in einer Kiste vor der Gartentür, wenn ich grad im Garten werkle - schon hat man ein Gespräch mit Nachbarn, die vielleicht doch gesehen haben, dass da viel blüht.
• Oder du kannst dich sogar mit solchen Pflänzchen mal im Frühling auf den Flohmarkt stellen (noch besser ein Gartenmarkt, falls es sowas bei euch gibt - das weiß der Gartenbauverein)...
• Du kannst auch schauen, ob es bei dir in der Nähe irgendwo einen Obstbaum- oder Rosenschnitt Kurs gibt. Selbst wenn du das schon kannst, triffst du dort Leute, die auch Gärtnern

Wo in Franken bist du denn daheim?

[Rieke]

Gleichgesinnte triffst Du vielleicht bei einem Umweltverband. Der BUND hat in Bayern viele Ortsgruppen.

[Easy]

Eva, das mache ich ja schon alles. Der Obst-und Gartenbauverein hat eine Veranstaltung pro Jahr. Ich war jetzt zweimal dort. Aber es ist echt schwer, mit den Alteingesessenen dort in Kontakt zu kommen. Man hat das Gefühl, dass man nur ein Störfaktor sei.Gartenmarkt gibt es bei uns einen seit 3 Jahren von irgend so einem überregionalen Veranstalter. Ganz schrecklich. 1. sehr wenig Aussteller, 2. von den wenigen Ausstellern 3 mit Pflanzen, die restlichen 25 mit irgendeinem Schnickschnack was nur ganz entfernt mit Garten zu tun hat.Dann gibt es noch eine Gartenlust 15 km weiter. Nicht ganz so schrecklich. aber auch viel zu viele Aussteller mit Krimskrams.Ok, Mitgliederkarte geändert.Bei schönen Gärten vorbei spazieren ist nicht, gibt hier keine (glaube ich)Das mit der Kiste könnte ich ausprobieren, bei mir hat sich die Bergflockenblume explosionsartig vermehrt, da würde ich gerne ein paar loswerden. Allerdings kann ich nicht über mangelnden Kontakt zu den Nachbarn klagen, ganz im Gegenteil. aber die versuchen immer, mich dazu zu überreden, doch mehr Koniferen zu pflanzen, dann hätte ich nicht soviel Arbeit. :PIch wohne 40 km südlich von Nürnberg.

[Herr Dingens]

Ach, 40 km südlich von Nürnberg, das geht schon. Stell Dir mal vor, Du würdest so in Richtung Bayreuth leben, also Nordfranken. Wenn Du da einem Haus zu nah kommst, nehmen die in ihren Schießscharten ihre Positionen ein

[Eva]

Ach, da sind die Franken bestimmt so wie die Oberösterreicher. Wenn sie dich mal ein paar Jahre lang beäugt haben, werden sie zutraulich

[Easy]

Für den BUND habe ich mit meiner Tochter 4 Jahre lang Kröten gerettet, aber auch die waren sehr verhalten. Vielleicht hatte ich mir aber auch zuviel erwartet. Ich dachte halt, es gäbe da so ´ne Art Stammtisch, wo man sich mal nett trifft oder so. War aber nicht. Kontakt gab es nur über Telefon oder email.