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Gingko - Ginkgo (Gelesen 51626 mal)
Moderatoren: cornishsnow, AndreasR
Gingko - Ginkgo
Wie ist die korrekte Schreibweise - Gingko oder Ginkgo ?Unter beiden Namen ist bei Google was zu finden. - Ist Gingko wirklich ein Nadelbaum ?- Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) ein Laubbaum ? Siggi
Gruss
Re:Gingko - Ginkgo
Die richtige Schreibung ist laut Zander Ginkgo.Und das ist ein Nadelbaum (auch bei Bärtels im Großen Buch der Gehölze dort eingeordnet), vermutlich auch wegen der fast parallelen Nervatur der Blätter.Gibt es eigentlich einen Laubbaum mit parallelen Blattadern?
Re:Gingko - Ginkgo
Quelle: WikipediaVielleicht gibt es aber auch andere Herleitungen, ich lasse mich da durchaus belehren.Als erster Europäer entdeckte der deutsche Arzt und Botaniker Engelbert Kaempfer den Baum im Jahr 1690 während einer Pflanzenexpedition in Japan. Er beschrieb ihn erstmals wissenschaftlich im Jahre 1712, wobei er den chinesischen Namen Ginkyo verwendete, und irrtümlich in seiner Schreibweise das "y" durch ein "g" ersetzte. Der Biologe und Botaniker Carl von Linné übernahm Kaempfers Namensgebung Ginkgo in die botanische Nomenklatur, weshalb diese Schreibung seitdem als verbindlich gilt.
Re:Gingko - Ginkgo
Nein, Hase, keine anderen Herleitungen, du hast schon recht:Schmidt/Schmoll:"Ginkgo - Urbaum und Arzneipflanze - Mythos, Dichtung und Kunst", Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1994S. 47:
Zur Frage, ob Nadelbaum:S. 20:Ebensowenig wird Kaempfer geahnt haben, daß er Urheber der unsinnigen, aber nichtsdestotrotz gültigen Schreibweise "Ginkgo" wurde. Nach dem Vorbild des "Hortus Malabaricus" hatte er Wert darauf gelegt, von allen Pflanzen die einheimischen Namen zu notieren. Beim Ginkgo waren das - nach heutiger Transkription - "ginkyo", "ginnan" und "icho", die allesamt chinesischer Herkunft, also sinojapanisch sind und von denen die beiden ersten "Silberaprikose" bedeuten. Während "ginkyo" mittlerweile aus dem japanischen Wortschatz verschwunden ist und "ginnan" (bei Kaempfer einmal fälschlich "Ginnau" gedruckt) nur zur Bezeichnung der Samen dient, ist "icho" (wörtl. "Entenfuß"), in Anspielung auf das Blatt) heute der eigentliche Pflanzenname. Wie das "kin-mo-zui" erkennen läßt (siehe Abb.2), war jedoch im 17. Jahrhundert "ginkyo" der wichtigste der verschiedenen Namen, weshalb Kaempfer ihn auch an erster Stelle nannte. Dabei schlich sich der Fehler ein, denn gemäß Kaempfers Transkription hätte das Wort "Ginkjoo" lauten müssen. Ein Unkundiger würde spontan vermuten, daß bei "Ginkgo" die Reihenfolge von "g" und "k" vertauscht ist. So schrieb auch der französische Botaniker Michel Adanson (1727-1806), der sehr gern nationalsprachige Pflanzennamen in sein botanisches System übernahm, "Gingko". Dagegen hielt Carl v. Linne (1707-1778) Kaempfers gedruckte Schreibweise für maßgeblich und sanktionierte sie damit. Es ist bekannt, daß Linne bei seiner Klassifizierung der Naturreiche nur höchst ungern nationalsprachige Namen verwendete, zumal er selbst außer seiner Muttersprache nur Lateinisch sprach. Daß er gerade beim Ginkgo von seinen Grundsätzen abwich, ist verwunderlich und kann m.E. nur als Zeichen seiner - an anderen Stellen explizit geäußerten - Hochachtung gegenüber Kaempfer gedeutet werden.[...]Und noch 1942 forderte Karl Mägdefrau in seiner "Paläobiologie der Pflanzen" die "Richtigstellung" der "falschen" Schreibweise: Er korrigierte sie eigenmächtig zu "Ginkyo", rief aber durch diese Mißachtung der internationalen Regeln der botanischen Nomenklatur so heftigen Widerspruch hervor, daß er schließlich wieder zur herkömmlichen Schreibweise zurückkehrte, nicht ohne seinen Unmut in einer Fußnote kundzutun: "Fehler-Konservierung gibt es in keiner Wissenschaft, wohl aber in den botanischen Nomenklaturregeln".
Wenn ich den beigefügten systematischen Stammbaum richtig verstehe, dann ist der Ginkgo von den Nadelbäumen genauso weit entfernt wie von von Laubbäumen.Ein weiteres umstrittenes Kapitel in der Ginkgoforschung stellt die systematische Eingruppierung dar. Gegenwärtig wird Ginkgo biloba von vielen Systematikern der Klasse Ginkgoopsida der Unterabteilung Coniferophytina (Gabe- oder Nadelblättrige Nacktsamer) zugeordnet.Vermutlich wird diese systematische Auffassung nicht aufrecht zu halten sein, da zahlreiche Abweichungen von den typischen Koniferen, demgegenüber aber gleichfalls zahlreiche Übereinstimmungen mit den Cycadophytina (Fiederblättrige Nacktsamer) bestehen.
Re:Gingko - Ginkgo
Wenn es kein Laub bzw. Nadelbaum ist ? was ist es dann ? was bleibt noch ?Siggi
Gruss
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Re:Gingko - Ginkgo
der ginkgo ist botanisch eigentlich eine klasse für sich und wird nur aus" bequemlichkeit" den koniferen zugeordnet .....ich bin ein ginkgo-fan und sammle sorten dieses eigentümlichen baumes. villeicht hat jemand noch eine interessante bezugsquelleoder eine besondere sorte zu bieten??
per aspera ad astra
Re:Gingko - Ginkgo
Was? den gibt es auch noch in Sorten? Ich habe auch einen, der schön schlank nach oben wächst, oder wird der später breiter?
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Re:Gingko - Ginkgo
es gibt reichlich sorten von ginkgo- so z.b. eine variegata mit panaschiertem blatt und den zwerg "marieken", welcher bloss 1 m hoch wird.meines wissens gibt es ca. 40 sorten..auch wachsen männliche und weibliche pflanzen verschieden- die männlichen eher schmaler..für fans hier der link zur ultimativen ginkgo-seite von kor kwant in NLhttp://www.xs4all.nl/~kwanten/germindex.htm
per aspera ad astra
Re:Gingko - Ginkgo
Danke für diese wunderbare Ginkgo-Seite.Ich habe seit zweieinhalb Jahren einen Gingko im Garten. Der ist aber natürlich erst knapp 2 m hoch. Auf die Sortenbezeichnung habe ich beim Kauf nicht geachtet (wenn es sie überhaupt gab), weil ich davon ausging, dass es da keine Sorten gäbe.
Re:Gingko - Ginkgo
Nun dann habe ich wohl ein männliches Exemplar, schlank und rank und úber 4 m lang. Die Form kommt mir da auf diesem Platz sehr gelegen.
Re:Gingko - Ginkgo
Diese Seiten muss ich in aller Ruhe durchschauen - sehr interessant ....Hast du Fotos von deinen Bäumen ? Wusste auch nicht dass es so viele Sorten davon gibt !Gruss Siggi
Gruss
Re:Gingko - Ginkgo
Hallo Siggi, das chinesische Rotholz ist definitiv mit Nadeln bestückt und eine Konifere, auch wenn es, wie unsere Lärchen, selbige im Winter abwirft.- Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) ein Laubbaum ? Siggi
73 Anja
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Re:Gingko - Ginkgo
@goldenginkgo:Wir haben bei uns im Betrieb die Sorte "Annes Dwarf" als Halbstamm, Sth. zwischen 120-150cm.Diese Sorte hat ein etwas kleineres, stärker geschlitztes Blatt.Die Krone ist schön kompakt, etwas feintriebiger als die Art.Gelegentlich verfällt sie allerdings wieder in die Ursprungsform zurück.Ansonsten ist auch die Sorte "Marieken" in verschiedenen Stammhöhen vorhanden.Bei Interesse melde Dich bei mir mit einer PMGruß Wollgärtneroder schau auf meine Betriebshomepage
Re:Gingko - Ginkgo
Der Ginkgo steht zur Zeit bei mir in verschiedenen Züchtungen im Winterquartier. Bezugsquelle hauptsächlich Herrenhäuser Gärten. Das 'Annys Dwarf' halbstammähnlich wächst ist mir neu, ich dachte eher strauchartig, ähnlich 'Chontek'. Liegt das an der Höhe der Veredlungsstelle oder an der Erziehungsform (Schnitt) ?Geplant habe ich die Pflanzung von mindestens 4 Ginkgos verschiedener Züchtungen unterschiedlichster Wuchshöhe und Blattformen unmittelbar nebeneinander, ausgenommen davon G. b. 'Pendula' und G. b. 'Variegata'.Das am meisten geschlitzte Blatt bei Ginkgo hat die Sorte G. b. 'Saratoga', im Extremfall fast fadenartig.
- Wollgärtner
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Re:Gingko - Ginkgo
@Hilmar: die Annes Dwarf ist in der angegebenen Höhe veredelt worden. Gruß Wollgärtner