Schneiden oder nicht? Herabgefallene Rambler-Rosen (Gelesen 4524 mal)

[rorobonn †]

Hallo,tatsächlich gab es in diesem Winter in der Innenstadt von Bonn einmal Schnee, der liegen blieb.Schön, dachte ich....bis von dem Gewicht des Schnees mir von einer Wand 2 große Ramblerrosen heruntergedrückt wurden und nun auf meiner Terrasse eine "interessante" Welle /ein Dach bilden.Was nun?Abschneiden?? (und neu ranken lassen?)Ich werde gleich noch etwas von der Situation vor Ort berichten und Bilder einstellen später dazu.Für Gedanken, Tipps und Argumente offenrorobonn

[rorobonn †]

Zur Situation und den Eigentumsverhältnissen.Bei dem Garten handelt es sich um einen kleinen Hinterhofgarten, der zu einem älteren Mietshaus in der Bonner "Innenstadt" gehört.Das Grundstück ist Familieneigentum, aber die Besitzer sind nun auch schon 70 Jahre alt. Es wäre durchaus möglich, dass das Haus verkauft wird also.Bei der "Wand" handelt es sich nicht um eine "eigene"Wand: Es handelt sich um die Seitenwand des Hinterhauses vom Nachbargrundstück.Der Vorbesitzer des Gartens hat diesen in den späten 80 bzw frühen neunziger Jahren angelegt. Damals wurden an besagte Wand 2 einfache, simple Holzgitter zum Beranken angebracht. Der Hauseigentümer (Hinterhaus, Nachbar)war einverstanden. An der fest zubetonierten Terrasse besteht ein schmaler Pflanzstreifen, in dessen Tiefe sich eine Ramblerrose Veilchenblau mit ihren Wurzeln versenken kann. Sie wurde jedes Jahr im Frühling stark beschnitten und das Nicht-Blühen beklagt Es ranken dort also: Efeu vom Nachbar, eine getopfte japanische Waldrebe, 2 Ramblerrosen und eine Clematis Montana. Der Nachbar/ Besitzer des Hinterhauses hat nichts dagegen, dass ich dort erneut Gerüste anbringe. Das Ehepaar ist aber auch bereits pensioniert, man weiß also nicht, wass ggf eine Nachbesitzer sagen würde, wenn das Haus den Besitzer wechseln würde.Soweit die Eigentumsverhältnisse. Es folgt noch eine Beschreibung

[rorobonn †]

Beschreibung:In den späten letzten 90er Jahren übernahm ich den Garten. Seither kann die Ramblerrose frei wachsen. Von der Nachbarsseite ist (war) Efeu bis fast zum Dach des Hinterhauses gewachsen. Anhand dieses natürlichen Rankgerüstet hat sich die Rose Veilchenblau fast bis zum letzten Stockwerk hochgerankt. Von einem Beet vor der Terrasse ist eine weitere Ramblerrose dazugekommen: Bobby James Kenner wissen, dass diese Rose solche Höhen problemlos berankt Und zur Rosen-Blütezeit im Juni war die Wand ein absoluter Traum: Weiß-Gold-Blau-Violett, umschwschwirrt von "aberhunderten" von Hummeln und Bienen und gelegentlich die gesamte Umgebung mit Duftschwaden anreichernd :DIn der Hecke leben und nisten einige Vögel, die dort auch Futter und Versteckmöglichkeiten haben.Im Frühling blühte und duftete eine Clematis montana Wilsonii an dieser Wand.Alles natürlich viel Gewicht, was das Efeu irgendwann nicht mehr halten konnte.Tja, und da stehe ich nun und frage mich, was klug, sinnvoll und machbar ist. Euch frage ich dabei nach Ideen, Erfahrungen und Tipps.Euerrorobonn

[Querkopf]

... da stehe ich nun und frage mich, was klug, sinnvoll und machbar ist. Euch frage ich dabei nach Ideen, Erfahrungen und Tipps. ...

Für Tipps oder auch nur konkrete Ideen hast du das Wichtigste vergessen : Maße und Materialien. - Wie hoch und breit ist die Wand? - Woraus besteht sie (wg. Tragfähigkeit)- Welche Fläche haben - vor dem "Absturz" - die Rosen eingenommen?Überlegung vorab: Zumindest ein Teilrückschnitt der Rosen dürfte ratsam sein. Meterhohe Ramblertriebe neu aufzubinden, ist kein Spaß - schon gar nicht bei einem Stachelmonster wie 'Bobby James'.

[Callis]

Ich würde auch zu Rückschnitten raten.Nachdem mir 2011 meine Goldfinch in 6 Meter Breite und 3 Meter Höhe mitten in der Blüte vornüber gekippt ist und ein Beet unter sich begraben hat, habe ich sie drastisch zurückgeschnitten auf ca. 180m. Allerdings war das von Juli-September.Trotzdem ist sie 2012 wieder voll durchgetrieben und fast schon wieder so groß wie vorher.Und da frage ich mich, wie stark deine Rosen durchtreiben, wenn du sie jetzt zu Wachstumsbeginn zurückschneidest. Das wissen sicher andere besser.

[Querkopf]

... da frage ich mich, wie stark deine Rosen durchtreiben, wenn du sie jetzt zu Wachstumsbeginn zurückschneidest. ...

Wahrscheinlich wird das das kleinere Problem sein. Diese beiden Rambler haben enorme Wuchskraft und dürften in wenigen Jahren wieder Riesen sein. Als größeres Problem erscheint mir, wie die Rosen dauerhaften Halt an der Wand kriegen - mit Efeu kann das nicht funktionieren. Biotekt fragen . Oder hier gucken. Ob Eigenbau geht, hängt von den Dimensionen ab. Wenn man Profi-Handwerker braucht, kostet Rankhilfen-Bau richtig Geld. Aber ohne vernünftige Rankhilfe geht's bei Rosen nicht.Und das größte Problem dürfte die Pflege sein. Von meiner eigenen Rosenwand (ca. 6 Meter hoch, 9 Meter breit) weiß ich: Einmal im Jahr (Minimum!) muss man auf die Leiter, Totholz entfernen, Dickicht entwirren, von der Wand weg wachsende Neutriebe fixieren/ kappen. Sonst kriegt man obenrum Wildwuchs-Walzen, die die Pflanzen kopflastig machen. Und die zudem recht breite "Flächen" ergeben, wo sich Schnee, Regen, Eis sammelt (Extragewicht, ein Mehrfaches des Pflanzengewichts!) und wo Wind angreifen kann. Sowas dürfte die Hauptursache für den winterlichen "Absturz" gewesen sein; im Wortsinn "frei wachsende" Rambler taugen nur für sehr stabile Bäume... Eine Rosenwand würde ich nach den späteren Pflegemöglichkeiten planen: Wie hoch komme ich mit der höchsten Leiter, auf die ich mich raufwage? Alternative: Kenne ich wen, der mir gelegentlich einen Hubsteiger zu günstigem Preis vermietet? Höher als das, was man so erreichen kann, sollten Wandrosen tunlichst nicht werden. Bzw. sollte man sie nicht werden lassen.

[rorobonn †]

das hauptproblem sehe ich in den eigentumsverhältnissen!!!wir reden hier ja von keinem frei stehenden garten, sondern von der innenstadt. wenn der jetzige eigentümer nichts dagegen hat, dass meine rosen dort an der seitenwand (für ihn nichts sichtbar) seines hinterhause wachsen, ich also auch halterungen für die rosen anbringen darf....aber wie sieht es zukünftig aus?? das efeu wächst bestimmt rasch wieder hoch, die rosen kämen hinterher nach dem schnitt (ganz sicher, lach)wir reden hier ja von mehreren stockwerken wand, die die rosen beranken können.das problem eis, schneelast und wind ist im innestadtbereich von bonn weniger stark, denke ich.aber ich sehe schon: abschneiden dürfte wohl das sinnigste sein

[Querkopf]

das hauptproblem sehe ich in den eigentumsverhältnissen!!! ...

...und das kannst nur du selber lösen, weil du Verhältnisse und Akteure kennst. (Vielleicht eine schriftliche Vereinbarung treffen?)

... das efeu wächst bestimmt rasch wieder hoch...

Der Efeu ist auch runter? Autsch... Wenn es den gefetzt hat, könnte es sein, dass er schon die Altersform erreicht hat - dann halten seine alten Kletterfüßchen nicht mehr richtig, und neue bildet er nicht. Sprich: Er kann sich nicht mal mehr selber halten. Vergiss ihn als Hilfs-Rosenstütze.

...wir reden hier ja von mehreren stockwerken wand, die die rosen beranken können....

Von wie vielen denn? Und bei welcher Geschosshöhe?

...das problem eis, schneelast und wind ist im innestadtbereich von bonn weniger stark, denke ich...

Bei entsprechender Höhe ist das überall ein Problem. Vor allem in Kombination mit einer "Grünwalze" ganz oben. Auf Biotekts Website gibt's dazu Last-Kalkulationen - ziemlich eindrucksvoll.

[tatihou]

Ich hab für eine Félicité et Perpétué eine Leiter gebaut und die schräg an eine Lärche gelehnt als Steighilfe, weil der Baum unten keine Äste mehr hat. Unten klettert die Rose jetzt recht dicht in den Leiterstufen, und oben hält sie sich an den Ästen fest. Die Leiter habe ich nur angelehnt, man könnte sie aber auch befestigen. Mal ne indiskrete Frage: Wie alt bist Du denn? Ich habe inzwischen keine Traute mehr, auf solchen Höhen zu schneiden und sehe zu, dass ich alles mit einer mittleren Stehleiter bewältigen kann.

[cydora]

Zur Situation und den Eigentumsverhältnissen.Bei dem Garten handelt es sich um einen kleinen Hinterhofgarten, der zu einem älteren Mietshaus in der Bonner "Innenstadt" gehört.Das Grundstück ist Familieneigentum, aber die Besitzer sind nun auch schon 70 Jahre alt. Es wäre durchaus möglich, dass das Haus verkauft wird also.Bei der "Wand" handelt es sich nicht um eine "eigene"Wand: Es handelt sich um die Seitenwand des Hinterhauses vom Nachbargrundstück.Der Vorbesitzer des Gartens hat diesen in den späten 80 bzw frühen neunziger Jahren angelegt. Damals wurden an besagte Wand 2 einfache, simple Holzgitter zum Beranken angebracht. Der Hauseigentümer (Hinterhaus, Nachbar)war einverstanden. An der fest zubetonierten Terrasse besteht ein schmaler Pflanzstreifen, in dessen Tiefe sich eine Ramblerrose Veilchenblau mit ihren Wurzeln versenken kann. Sie wurde jedes Jahr im Frühling stark beschnitten und das Nicht-Blühen beklagt Es ranken dort also: Efeu vom Nachbar, eine getopfte japanische Waldrebe, 2 Ramblerrosen und eine Clematis Montana. Der Nachbar/ Besitzer des Hinterhauses hat nichts dagegen, dass ich dort erneut Gerüste anbringe. Das Ehepaar ist aber auch bereits pensioniert, man weiß also nicht, wass ggf eine Nachbesitzer sagen würde, wenn das Haus den Besitzer wechseln würde.Soweit die Eigentumsverhältnisse. Es folgt noch eine Beschreibung

Es ist wohl nicht zu erwarten, dass das so noch 20 Jahre weiter geht. Aber so, wie Du das schreibst, können es doch locker noch 5 werden. Oder hat der Besitzer oder der Nachbar schon was von Verkauf gesagt?Ich würde an Deiner Stelle nach einem kletterrosengeeigneten Seilsystem von Biotekt schauen. Das ist was Dauerhaftes. Habe aber keine Vorstellung vom Preis. Da musst Du für Dich entscheiden

Und zur Rosen-Blütezeit im Juni war die Wand ein absoluter Traum: Weiß-Gold-Blau-Violett, umschwschwirrt von "aberhunderten" von Hummeln und Bienen und gelegentlich die gesamte Umgebung mit Duftschwaden anreichernd :DIn der Hecke leben und nisten einige Vögel, die dort auch Futter und Versteckmöglichkeiten haben.Im Frühling blühte und duftete eine Clematis montana Wilsonii an dieser Wand.

was Dir das wert ist.

[Querkopf]

... Ich würde an Deiner Stelle nach einem kletterrosengeeigneten Seilsystem von Biotekt schauen. Das ist was Dauerhaftes...

Dass gute Seilsysteme dauerhaft sind, stimmt . Biotekts Spezialität ist allerdings was anderes. Auch dauerhaft .

... Habe aber keine Vorstellung vom Preis. Da musst Du für Dich entscheiden

Und zur Rosen-Blütezeit im Juni war die Wand ein absoluter Traum: Weiß-Gold-Blau-Violett, umschwschwirrt von "aberhunderten" von Hummeln und Bienen und gelegentlich die gesamte Umgebung mit Duftschwaden anreichernd :DIn der Hecke leben und nisten einige Vögel, die dort auch Futter und Versteckmöglichkeiten haben. Im Frühling blühte und duftete eine Clematis montana Wilsonii an dieser Wand.

was Dir das wert ist.

Das ist der Punkt. Denn an einer größeren Wand - die wahrscheinlich Do-it-yourself-Möglichkeiten übersteigt (weil man zum Montieren z. B. Gerüst oder Hubsteiger braucht) - kostet sowohl Seil- als auch Glasfiber-System ein ordentliches Sümmchen, vor allem an Arbeitskosten.

[Querkopf]

(OT)@tatihou: Zu den jungen Hüpfern zähle ich auch nicht mehr ... Aber gute Geräte helfen. Fürs Arbeiten an und in Bäumen - Baumpflege, Ramblerei, Nistkästen etc., das ist viel in unserem Garten - habe ich mir vor einigen Jahren diese Leiter zugelegt. Sauteuer, aber ich hab's keine Sekunde bereut: Das Ding steht selbst auf unserem unebenen Hanggelände so bombenfest, dass ich problemlos in 5, 6 Metern Höhe arbeiten kann. Strengt nicht ungebührlich an, auch wenn's mal lange dauert, und ich fühle mich dabei vollkommen sicher . An Wänden kann man das Teil leider nicht aufstellen. Dafür muss/ werde ich mir spätestens nächstes Jahr eine neue Leiter kaufen (mal gucken, was es Gutes gibt) - dann sind meine Rosen nämlich oben an der Rankwand . Derzeit haben sie es auf gut 4 Meter geschafft, dafür genügt bislang eine Stehleiter - gerade noch... (Ende OT)

[Theodor]

Hallo rorobonn Ich musste meine PHM schon 2 mal stark zurück schneiden weil sie von der Wand gekommen ist. das hat sie mir ziemlich übel genommen und es mir mit Mehltau gedankt. Eine Reihe von unglücklichen Umständen, hat dazu geführt das PHM von der Wand gekommen ist. Meine Weddingday musste ich bisher nur einmal hoch binden. Dafür habe ich ein paar dicke Ringschrauben in die Wand gedübelt und dazwischen Draht gespannt.Weddingday hat die Mauer wieder eingenommen und wächst auf der andern Seite wieder runter was der Rose Halt gibt. Der Nachbar findet sie schön und kommt damit zurecht. Ein Rankgitter für einen grossen Rambler wie PHM würde ich aus voll verzinkte Gerüststangen und dazu Baustahlmatten basteln, dicke Moniereisen gingen auch wenn das Laub der Rambler so richtig nass ist, kommt mal schnell eine Tonne an Gewicht zusammen.

[tatihou]

(OT)@tatihou: Zu den jungen Hüpfern zähle ich auch nicht mehr ... Aber gute Geräte helfen. Fürs Arbeiten an und in Bäumen - Baumpflege, Ramblerei, Nistkästen etc., das ist viel in unserem Garten - habe ich mir vor einigen Jahren diese Leiter zugelegt. Sauteuer, aber ich hab's keine Sekunde bereut(Ende OT)

Ach du lieber Himmel, da wird mir ja schon schwindelig beim Hingucken. Ob die Leiter fest steht oder nicht ... so weit oben ist man einfach unsicher.

[Querkopf]

Hallo, rorobonn, wie geht es denn weiter mit deinen heruntergefallenen Ramblern? Und mit deinem berankten Innenhof? Schöne GrüßeQuerkopf