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Flechten an Formschnitten (Gelesen 4919 mal)
Moderator: Nina
Flechten an Formschnitten
Hallo,es geht wieder einmal um das Thema Flechten an Nadelgehölzen. Ein Kollege hat wundervolle Formschnitte, die größtenteils von Flechten besetzt sind und sie devinitiv geschädigt werden. Witzigerweise werden gelbnadelige wohl nicht bis kaum davon befallen. Wäre für Hilfe dankbar, es sind wundervolle große Formschnitte, die er gerne erhalten möchte. Was kann man tun?DankeannettePS: Es könnte sich um Baummoos (Pseudevernia furfuracea) handeln.
Re:Flechten an Formschnitten
Flechten schädigen Gehölze definitiv nicht! Entfernen kann man sie, wenn sie optisch stören sollten, mechanisch.Ein Kollege hat wundervolle Formschnitte, die größtenteils von Flechten besetzt sind und sie devinitiv geschädigt werden.
- Nina
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Re:Flechten an Formschnitten
Ich höre auch immer, das Flechten nicht schädigen sollen.Ich habe Azalleen, die immer mehr Flechten bekommen und an diesen Stellen sterben die Äste ab. Ich kann mal Fotos machen. Oder Du schaust dir das beim nächsten Besuch mal an.
Re:Flechten an Formschnitten
Ich vermute, das ist eher umgekehrt: Äste und Zweige, die kaum noch wachsen, können leichter von Flechten besiedelt werden als solche, die noch aktiv im Wachstum sind.
Re:Flechten an Formschnitten
An dieser Theorie habe ich noch ein wenig Zweifel. Ich habe eine ausgesprochen ungezügelt wachsende, rotlaubige Catalpa, deren Stamm und untere Äste komplett mit Flechten bewachsen sind. Bei ihren grünlaubigen Kolleginnen ist das komischerweise nicht der Fall.
Re:Flechten an Formschnitten
Es wird sicher diverse Ursachen haben, warum ein Gehölz stärker von Flechten besiedelt wird als ein anderes.Ich behaupte nur, dass trockene Zweige, die von Flechten besiedelt sind, nicht vorher durch Flechten abgetötet wurden.
- Wiesentheo
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Re:Flechten an Formschnitten
wie es sich bei Azalleen bemerkbar macht, weiß ich nicht. Aber an Gehölzen schadet es nicht. Sieht zwar nicht schön aus, aber...Wenn es nicht zu viele werdn und die Bäume noch klein, kann man das leicht mit einer Messingdrahtbürste entfernen. Ich hab Mal gelesen, dass die zunehmende Flechtenbildung an den fehlenden Bestandteilen der Luft zunimmt. Zu sauber. Angeblich sind Moos und Flechten die Urform des Lebens und so können die sich vermehrt ansiedeln. ???Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Flechten an Formschnitten
Ja, Artenvielfalt und Ausbreutung der Flechten haben hierzulande seit den 1980er/1990er Jahren wieder zugenommen. Ursache ist die Verbesserung der Luftqualität, in allererster Linie durch die drastische Verminderung der Konzentration an Schwefeldioxid, auf das Flechten sehr empfindlich reagieren.Das Vorkommen von Flechten wird seit vielen Jahren im Rahmen von sogenannten Flechtenkartierungen benutzt, um die Luftqualität im untersuchten Gebiet zu beurteilen.Was die Besiedlung von Obstbäumen und Ziergehölzen durch Flechten angeht, siehe z.B. Pflanzenschutzamt Berlin.Zitat daraus: "Schäden durch Flechten entstehen nur an schwach wüchsigen überalterten Gehölzen."
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Re:Flechten an Formschnitten
(Quelle: wikipedia, Flechten)"...Flechten, die als Epiphyt auf Bäumen wachsen, sind keine Parasiten; sie entnehmen der Pflanze keine Nährstoffe oder Wasser, lediglich die Photosynthese wird durch die Abdeckung etwas behindert. Sie zeigen eindeutige Vorlieben für bestimmte Bedingungen wie saure Rinden von Fichten, Birken oder Erlen oder basenreiche Rinden von Nussbaum, Spitzahorn oder Holunder.....Flechten gelten als Zeigerorganismen für bestimmte Umweltbedingungen, insbesondere die Luftqualität. Dies liegt daran, dass das Zusammenleben zwischen Pilz und Alge leicht gestört werden kann. Die in Luft und Regen enthaltenen Nähr- und Schadstoffe werden nahezu ungefiltert aufgenommen, da Flechten keine speziellen Organe zur Wasseraufnahme aus dem Boden besitzen und über den gesamten Thallus Feuchtigkeit aufnehmen. Daher reagieren sie besonders empfindlich auf Luftverschmutzung. Die ersten Berichte über eine massive Verarmung der Flechtenvegetation im Bereich industrialisierter Städte stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lange bevor Waldsterben und saurer Regen ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerieten. Als Hauptursache konnte der erhöhte Schwefeldioxid-Gehalt der Luft identifiziert werden. Inzwischen haben Schwefelfilter in Industrieanlagen und Katalysatoren in Kraftfahrzeugen dazu beigetragen, die Luftgüte zu verbessern, so dass heute Flechten wieder häufiger in Großstädten aufzufinden sind."@Nina: Vielleicht sterben die Äste der Azalee ab, weil sie zu sehr überwachsen sind von höher liegenden Ästen?Im Schatten hält sich die Luftfeuchte länger, was den Flechten sehr gefällt.Ich find Flechten toll, vermitteln sie doch irgendwie so ein urtümliches "Herr der Ringe-Feeling" Und zaubern zügig eine Patina auf neue Gegenstände aus Stein oder Tropenholz und passen sie damit einem eingewachsenen Garten schnell an.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Flechten an Formschnitten
Vielen Dank für eure reichen Antworten. Wie schon gesagt handelt es sich dabei um große Formschnitte, ältere und jüngere Kugeln aus Buchs und vor allem eben Nadelgehölze. Es fängt wenig an, umschließt einzelne Äste und dann werden sie braun und sterben ab. Die Formschnitte sind unterschiedlich alt, einzelne sicher schon über 10 Jahre, aber eben auch genauso ganz junge Bäumchen. Stachelbeeren und anderes wird genauso besiedelt, doch da kann man einfach mal was störendes wegschneiden, doch bei ner 2-Meter-Spirale macht sich das äußerst schlecht. Bleibt wirklich nur abkratzen (was leider nichts bringt)? Was ist damit, daß Flechten eine Symbiose aus Pilzen und Algen sind, könnte man über den Weg der Pilzbekämpfung was erreichen?lg annette
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Re:Flechten an Formschnitten
In dem Formblatt wird die Art der Schäden eindeutig benannt: In den Flechtenbüscheln können Schädlinge sich verstecken und zweitens Spritzmittel könnten nicht wirken wenn Knospen überwuchert werden, das Spritzmittel die Knospen also nicht erreicht.Schäden durch die Flechten selbst sind auszuschließen.Falls Du unbedingt Fungizide anwenden willst, wundere dich nicht wenn die Nadelgehölze vielleicht eingehen. Mykorrhiza ist auch ein Pilz und hilft vielen Pflanzen beim überleben.Größere Büschel die diese Probleme verursachen lassen sich wohl mechanisch gut entfernen.Mach doch mal ein Foto deines Flechtenbewuchses. Vielleicht sind das auch Fruchtkörper eines Holzpilzes. Da gibt es einige.Eine Bekämpfung ist meines Wissens kaum möglich. Nur das entfernen der Pflanze wäre da möglich um eine Ausbreitung zu verhindern.Ich sehe das gerade an einigen Pfennigbuchen.Bei Buchs grassiert zur Zeit ein Pilz, der bringt die schnell um. Erste Anzeichen sind verstärkter Blattfall bis zur Verkahlung.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re:Flechten an Formschnitten
Ich hab nochmal den Text aus dem PDF des Pflanzenschutzamtes Berlin kopiert:"Schäden durch Flechten entstehen nur an schwach wüchsigen überalterten Gehölzen. Unter einem Flechtenmantel können Schädlinge und Wintereier z.B. an Obstbäumen geschützt überwintern. Werden insbesondere die Triebspitzen (von Flechten) überwuchert, kann im nächsten Frühjahr bei einer Behandlung gegen Mehltau mit Netzschwefelpräparaten die gute Nebenwirkung gegen Algen und Flechten genutzt werden."Also Netzschwefelpräparate, die gegen Pilzerkrankungen eingesetzt werden, wirken daneben auch gegen die Pilze, die die Trägerstruktur der Flechten bilden.Mir scheint aber auch eher, dass an den Formschnitten ein pflanzenschädigender Pilz das Problem ist und die Flechten nur zufällig ins Fadenkreuz geraten sind - wie schon geschrieben, Detailfoto von den Schäden wäre das Beste.
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Re:Flechten an Formschnitten
Das kann natürlich auch sein. Es ist schon ein älteres Exemplar.Zitat daraus: "Schäden durch Flechten entstehen nur an schwach wüchsigen überalterten Gehölzen."
Re:Flechten an Formschnitten
Vielen Dank erst mal, ich weis, es ist Mist ohne Fotos, doch ich seh ihn erst nächste Woche wieder, hoffentlich mit Fotos.Überalterte Gehölze könnte nur ein Teil sein, es ist auch an den jüngeren Formschnitten. Aber es könnte ja durchaus sein, daß durch den häufigen Schnitt Pilze eingedrungen sind und die Flechten dann aber sehr sehr schnell waren??? Ich versuch Bilder zu bekommen ... Danke für eure Hilfeannette
Re:Flechten an Formschnitten
Hallo,hier nun endlich mal ein paar Bilder, es ist ein Apfelbaum.Von der Knospe ist nur das kleine Stückchen flechtenlos, vielleicht ein-zwei Zentimeter, mehr nicht. Dieser Baum ist älter, keine Frage, aber die Formschnitte vom Kollegen sehen wohl ähnlich voll aus, .. dazu dann der Schnitt ... sieht für mich nach ersticken aus, was meint ihr nun liebe grüßchenannette