herbstpflanzungen :) (Gelesen 1637 mal)

[lychnis]

meine winterhärtezone: 6a bzw. b (ist nicht so genau definierbar)was habt ihr für erfahrungen gemeint mit folgenden pflanzen:erica, calluna, pernettya, skimmia, gaultheria, calocephalus, hebe und erica arborescens alberts gold...würden mich interessierenbedenken habe ich bei hebe und evtl. auch bei pernettya + calocephalus

[lerchenzorn]

Zum Beispiel diese Seite hat Angaben für sehr viele Arten und trifft es, glaube ich, ganz gut:Dave´s Garden

[lerchenzorn]

Erica arborea zu pflanzen, wäre zum Beispiel sehr mutig. Würde ich hier nicht machen und denke, dass wir in Mittelbrandenburg auch Z6 sind.Hier halten von den Heiden nur Erica tetralix und Erica carnea ( E. herbacea ) zuverlässig durch. In sehr windigen, kahlfrostigen Zeiten gibt es auch bei diesen Arten große Verluste.Calluna vulgaris ist, je nach Sorte, weitgehend hart. Sehr exponierte Pflanzen trocknen aber bei Kahlfrost ebenfalls zu stark aus.Entscheidend ist also auch die regelmäßige Schneebedeckung. Wenn Du die hast, kann einiges mehr funktionieren als hier.

[lychnis]

kahlfrost = frosttrocknis (also wenn im winter die oberste erdschicht auftaut und die pflanze von unten kein wasser ziehen kann, muss gegossen werden?)

[Coquelicot]

Kahlfrost ist eigentlich Frost bei kahler Erde = Frost ohne Schnee.Schnee ist nämlich immer gut, das schützt die Pflanzen gut. Deshalb sind dieses Jahr überall so viele Pflanzen im Winter gestorben: weil es Frosttemperaturen gab, aber leider keine schützende Schneedecke.Frosttrocknis ist m.E. eher ein Problem von wintergrünen Gehölzen. Aber nicht von Stauden.Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

[Staudo]

Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Ich werde das nicht tun. Wenn es zu kalt wird bzw. wie im letzten Februar nach einer Warmwetterperiode sehr kalt können manche Stauden ganz einfach erfieren. Der beste Beweis sind meine momentan kahlen Colchicumbeete im Garten. Jahrzehntealte Sorten verloren im Februar ihr Laub und Dutzende Zwiebeln sind daraufhin eingegangen.

[oile]

das ist sehr bitter. Bei mir treibt bisher ein einziges Colchicum. Alles Neuanschaffungen aus 2011 sind futsch.

[Coquelicot]

Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Ich werde das nicht tun. Wenn es zu kalt wird bzw. wie im letzten Februar nach einer Warmwetterperiode sehr kalt können manche Stauden ganz einfach erfieren.

Hm ja, aber das ist doch nicht Frosttrocknis, sondern einfach Frost, oder ?Bisher hatte ich Frosttrocknis so verstanden, daß Pflanzen durch das Laub Wasser ausdünsten, ohne sich Wassernachschub holen zu können, weil der Boden gefroren ist. Also besonders für Immergrüne und für Kübelpflanzen ein Problem.Bei uns war es auch Ende Januar schon fast Frühling, alles trieb schon aus und mir wurde schlecht, als ich das sah. Ich dachte, das gibt noch ein Massaker. Und genau so war das am Ende, als der Frost kam. Also daß auch Stauden (und selbst Zwiebeln) erfrieren können, ist schon klar, aber läuft das auch unter Frosttrocknis?(Für den Garten ist es natürlich wurscht, aber ich würde schon gerne diese ganzen Begriffe richtig verstehen und verwenden.)

[lerchenzorn]

Das mit der Frosttrocknis sehe ich grundsätzlich auch so, bezweifle aber, dass mit Gießen da sehr viel auszurichten ist. Man sollte in entsprechenden Regionen auf bestimmte Arten schlicht verzichten. Im 1. Post habe ich nur immergrüne Arten entdeckt und Heiden würde ich ja durchaus unter die Gehölze zählen. Für alle genannten Arten wird es nach meinem Gefühl in Z6 kritisch.(Winterschäden allgemein: Herbstzeitlose kommen hier auch kaum zum Vorschein und sahen nach dem Winter sehr schlecht aus. Ich tippe auf Zerfrieren der Blütenanlage und zaghaftes Wiederaufleben im nächsten Laubaustrieb. Hoffentlich. . Wirklich hingerafft hat es scheinbar alle Cyclamen hederifolium und fast alle C. coum. C. purpurascens ist völlig unbeeindruckt.)

[Staudo]

Ich tippe auf Zerfrieren der Blütenanlage

Zumindest hier ist denen das Laub zerfroren und deshalb gab es keinerlei Wachstum. Manche große Zwiebel ist völlig verschwunden, von manchen blieb eine haselnussgroße Restzwiebel.

[lerchenzorn]

... eine haselnussgroße Restzwiebel.

Das meine ich mit "zaghaft"

[oile]

Wirklich hingerafft hat es scheinbar alle Cyclamen hederifolium und fast alle C. coum. C. purpurascens ist völlig unbeeindruckt.)

das dachte ich auch. Aber ich jetzt an vier Stellen Spuren von C. hederifolium gefunden, zwei davon blühen sogar ein bisschen. Von C. coum scheinen ein paar Sämlinge überlebt zu haben.

[Danilo]

Wirklich hingerafft hat es scheinbar alle Cyclamen hederifolium und fast alle C. coum.

Hier analog. Bisher kein einziges Blatt, obwohl der ganze Bestand wie vor jedem Winter mit reichlich organischer Masse (Lindenlaub) berieselt wurde, was sogar für das Überleben aller Magellan-Fuchsien genügte.Den seinerzeit blühenden C. coum hatte ich kurz vor der Kahlfrostperiode sogar eine leicht-luftige Haube Lindenhochblätter verpasst - offenbar zwecklos.Noch so ein Paradoxon ist Colchicum autumnale. Meine entwickelten im Frühjahr nur kränkliche, spärliche Blattmasse, stehen jetzt in Vollblüte aber schöner da als je zuvor, während von den großen Altbeständen meiner Großmutter mit ehedem Hunderten von blühfähigen Knollen nur noch etwa ein Drittel präsent ist.Und zum Thema: Ich werde in diesem Jahr nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr auf jedwede Herbstpflanzung verzichten.Da ich aufgrund der zuverlässig eintretenden Frühlingstrockenheit auch von Frühjahrspflanzungen Abstand genommen habe, muß ich zukünftig mit dem bestehenden Pflanzeninventar auskommen.

[lerchenzorn]

Hier entfaltet sich seit etwa drei Jahren der Hochsommer als geeignete Pflanzzeit