Eben: Deshalb bekommt der hiesige Garten einerseits Dünger (rein mineralisch und - weniger - anderen in Form von Horn) und andererseits sehr viel Laub und Lauberde.Die mineralische Düngung ist die eine Seite die andere ist die Versorgung des Bodens mit humusbildenden Stoffen.
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Brennesseljauche (Gelesen 94219 mal)
Moderator: Conni
Re:Brennesseljauche
Re:Brennesseljauche
die planzen in der brache wurden im folgejahr als organischer dünger genutzt. für ihr wachstums haben sie allerdings mineralische nährstoffe aufnehmen müssen.die nährstofffreisetzung durch verwitterung sollte man nicht unterschätzen. die oberfläche aller bodenpartikel aus einem kubikmeter erde ist viele quadratkilometer groß.der jährliche wechsel der kulturen im feldfruchtanbau dient vor allem dazu, die ausbreitung pflanzenspezifischer krankheitserreger und schädlinge einschränken. 8)es wurde bereits früher erkannt, daß der aus der tierhaltung aufgebrachte mist das ernteergebnis positiv beeinflusste. neben der natürlichen mineralisierung und bodenbelebung gibt es auch andere positive aspekte durch anwendung organischen düngers. die bodenphysikalischen eigenschaften werden verbessert (wasserhaushalt, luftaustausch).die zersetzung organischer stoffe mittels bakterien und pilzen setzt CO2 frei, welches in der leistungsfähigkeit der photosynthese in den blättern i.d.r. der begrenzende faktor ist. besonders unter glas oder folie sind diese leistungsschübe infolge erhöhter konzentration des spurengases sichtbar.Das "Dritte Feld " wurde ja nicht umgebrochen sondern sich selbst überlassen so daß allemöglichen Pflanzen wachsen konnten. Diese dienten dann zum Zeitpunkt der Einarbeitung in den Boden als Dünger und ganz besonders als Nahrung für die Bodenlebewesen. Regenwürmer und andere Tiere im Boden leben ja nicht von "Blaukorn" oder anderen mineralischen Düngern. Eine Verwitterung, wie Du sie beschreibst, konnte da so gut wie nicht stattfinden. Außerdem mußte man damals ohne Mineraldünger auskommen und wie hätte das funktionieren sollen wenn nicht mit der Dreifelderwirtschaft.
- Violatricolor
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Re:Brennesseljauche
Na so etwas! Sieh' mal hier:http://www.ilmurettoagriturismo.com/ind ... lang=deIst doch gut, oder? kann doch so manch einer gebrauchen!!Brennnessel mit dem Ölkännchen am Lagerfeuer.
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Re:Brennesseljauche
Genau das ist das Problem, und davor wurde auch schon vor mehr als 2500 Jahren, zum allerersten Beginn des Aufbaus der Wissenschaft, gewarnt. Nämlich wenn die Spezialisten anfangen, sich zu verzetteln, d.h. in einer Spezialität noch weiter zu spezialisieren, dann ist es aus mit der Wissenschaft.Ich fürchte schon, daß wissenschaftlich Schulung häufig den Blick auf den Zusammenhang verbaut.
Re:Brennesseljauche
Ich möchte Fridas Bitte wiederholen und alle darum bitten, diesen durchaus informativen Faden nicht für Grabenkämpfe zu missbrauchen. Und den Blick aufs Ganze zu behalten. Auch Staudo verwendet in seinem Garten Unmengen an Kompost - also organischen Dünger.
Re:Brennesseljauche
Ich fürchte hingegen eher, dass mangelndes Wissen in Naturwissenschaften zu grundlosen Vorwürfen führt.Nachdem schon eine Überschlagsrechnung zeigt, dass es mit dem Nährstoffgehalt einer Brennnesseljauche nicht weit her sein kann, verstiegen sich manche zu der Behauptung, sie brauchten keine Rechnung, um zu wissen, dass diese Jauche wirkt (wie auch immer).Dann gibt's die Behauptung, sie hülfe gegen Blattläuse. Das bestreiten nicht nur generelle Zweifler, sondern dieselbe Anwenderin, die gerade eine andersartige Wirksamkeit der Jauche - auch ohne dass sie rechnen müsse - behauptet hat.Manche scheinen auch der Meinung zu sein, diese Jauche hülfe dem Bodenleben und dem Humusgehalt des Bodens auf die Beine.Das scheint mir und anderen zweifelhaft, weil der Gehalt an organischer Substanz in 100 Liter Brennnesseljauche maximal dem von 1 kg Brennnesseln entspricht und die Bodenbakterien im Boden massenhaft vorkommen und nicht erst mit Pflanzenjauche zugesetzt werden müssen.Darob verfallen nun die Befürworter der Pflanzenjauche darauf, den Zweiflern zu unterstellen, sie wären "chemiegläubig", nicht in der Lage "ganzheitlich zudenken", da ihnen dies "Im Elfenbeinturm ausgetrieben" werde, und das es aus ist mit "der Wissenschaft", wenn sich "die Spezialisten" anfangen zu verzetteln.Sie stellen fest, dass "wissenschafltiche Erklärungsmodelle häufig einfach zu simpel für die Komplexität lebendiger Vorgänge sind."Worin diese außerwissenschaftliche Komplexität liegen soll, vermögen sie aber nicht schlüssig darzulegen. Nur dass die diejenigen, die sich bemühen, diese Komplexität mühsam zu untersuchen und zu verstehen versuchen, eben nicht "ganzheitlich denken können".Lauter ziemlich billige Allgemeinplätze.Genau das ist das Problem, und davor wurde auch schon vor mehr als 2500 Jahren, zum allerersten Beginn des Aufbaus der Wissenschaft, gewarnt. Nämlich wenn die Spezialisten anfangen, sich zu verzetteln, d.h. in einer Spezialität noch weiter zu spezialisieren, dann ist es aus mit der Wissenschaft.Ich fürchte schon, daß wissenschaftlich Schulung häufig den Blick auf den Zusammenhang verbaut.
Re:Brennesseljauche
Ich bin auch dafür, lassen wir tolerant sein, jeder wie er will, wenn's dem Garten nützt. Kompost, Pflanzenjauchen, reden mit den Pflanzen,Blaukorn und Mozarts Kleine Nachtmusik im Kuhstall. Wenn's doch schlussendlich hilft!
Re:Brennesseljauche
Was sollen denn die Verdrehungen?! >:(Wenn ich sage, ich hatte keinen Erfolg mit Brennesseljauche zur Blattlausbekämpfung, bin jedoch aus jahrelanger Erfahrung mit der Düngewirkung sehr zufrieden, was soll daran falsch sein?Nimm bitte einfach zur Kenntnis, daß das mein persönlicher Erfahrungsbericht ist. Soetwas muß doch wohl in so einem Faden geduldet werden, oder?Daß ich für meine Erfahrungen Berechnungen anstellen müsste entbehrt ohnehin jeder Logik.Wenn jemand sagt, daß er mit beißender Brennesseljauche bei Blattläusen Erfolg hatte, ist mir das auch recht und ich kann das auch akzeptieren. Schon möglich, daß ich die Jauche zu spät verwendet habe.Dann gibt's die Behauptung, sie hülfe gegen Blattläuse. Das bestreiten nicht nur generelle Zweifler, sondern dieselbe Anwenderin, die gerade eine andersartige Wirksamkeit der Jauche - auch ohne dass sie rechnen müsse - behauptet hat.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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Re:Brennesseljauche
... und d a s s es aus ist usw. ....Moment mal, das sagte nicht ein Befürworter für Brennesseljauche, sondern einer, der erheblich zum anfänglichen Aufbau der Wissenschaft beigetragen hat. Und der musste ja nun wirklich eine Ahnung davon haben, was Wissenschaft denn ist und sein sollte, als Urheber sozusagen. Heutzutage können Wissenschaftler sogar ehrlich gestehen, dass sie manchmal kein Wissen mehr in ihrer eigensten Materie haben, eben aus lauter Spezialität! So kann beispielsweise ein Neurologe kaum noch sagen, wie ein blauer Fleck zustande gekommen ist, oder ein Chriurg, der fabelhaft Knieprothesen einsetzen kann, aber von allem anderen Drum und Dran in der Medizin sonst nicht mehr viel Bescheid weiss.und das es aus ist mit "der Wissenschaft", wenn sich "die Spezialisten" anfangen zu verzetteln.
Re:Brennesseljauche
Ich versuch's nochmal:
Wenn man mal sucht, was wirklich an konkreten Informationen zu "Brennnesseljauche" zu finden ist - und nicht nur an immer wiederholten Wirkungsbekenntnissen und daran geäußerten Zweifeln -, dann findet man gar nicht so viel.Ein u. A. vom "Institut für ökologischen Landbau, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft" durchgeführter Feldversuch findet sich hier.
Re:Brennesseljauche
Naja, ich drehe jetzt einfach die Fragestellung etwas um.Kennt auch nur 1 Hobbygärtner, Halb- oder Vollprofi eine PFLANZE welche zwischen organischen und anorganischen/mineralischen Dünger unterscheiden kann??Ich persönlich glaube da eher, nennt die Quelle der Nährstoffe wie ihr wollt, es ist ein " Problem " im Kopfe von Menschen - nicht aber an den Wurzeln der Pflanzen. ( Für die geneigte Leserschaft der Profis, auch an den Blättern, gibt ja auch Blattdünger )Ein Nährstoff ( NPK ) ist ein Nährstoff. Somit sind Primärnährstoffe ( NPK ) einem chem. Element entsprechend - das unabhängig ob in einer Brennessel gewesen.....oder auch nicht.Damit ist es zumindest auch dem Element ( NPK ) recht gleichgültig ob es aktuell temporär in einer Brennessel währte oder vor 1 Millionen Jahren in einem Urzeitfisch ( um zu sedimentieren und heuer gefördert zu werden ).Gruss in die Runde
Und die Welt ist doch eine Scheibe, Format: TFT
Re:Brennesseljauche
Dieser Link ist ja nun sehr wenig aussagekräftig, insbesondere zur Brennessel, oder? Ich denk mir da eher, wenn das Forschung sein soll, dann danke schön.Genial jedenfalls das Fazit:Ich versuch's nochmal:Wenn man mal sucht, was wirklich an konkreten Informationen zu "Brennnesseljauche" zu finden ist - und nicht nur an immer wiederholten Wirkungsbekenntnissen und daran geäußerten Zweifeln -, dann findet man gar nicht so viel.Ein u. A. vom "Institut für ökologischen Landbau, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft" durchgeführter Feldversuch findet sich hier.
...Bei weiterer Zunahme der Anzahlan Pflanzenstärkungsmitteln bleibt ein erheblicher Bedarf an - möglichst zwischen den einzelnenInstitutionen abgestimmter – praxisorientierter Forschung und Beratung festzustellen.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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Re:Brennesseljauche
Ws wäre denn Deiner Meinung nach Forschung?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Hände platt vom vielen Draufsitzen
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Re:Brennesseljauche
Oh mein Gott! ::)Eigentlich wollte ich in den kommenden Monaten gar nicht anwesend sein und nur ab und zu mal mitlesen, aber jetzt doch:@Feder: Das Problem bei Pflanzenstärkungsmitteln, die ja hauptsächlich in dem von Poison Ivy (Bristlecone) verlinkten versuch geprüft wurden, ist, dass sie nur selten eine nachweisbare Wirkung haben, eben das was aus dem Versuch auch hervorgeht. Wenn ich ohnehin nur einen geringen Befallsdruck habe, können sie eine gewisse Befallsreduktion erzielen, spätestens bei hohem befallsdruck sind sie aber am Ende. Das ist bei Pflanzenstärkungsmitteln die auf der basis von Algen, Mineralien etc. hergestellt sind noch viel schneller zu beobachten als bei solchen die auf der Basis von Mikroben hergestellt sind. Trichoderma und Bacillus subtilis sind durchaus in der Lage, bei ungünstigen Kulturbedingungen und in kritischen Pflanzenstadien (Bewurzelung als Beispiel), die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen. Aber auch das ist sehr stark von der Pflanze abhängig. Dazu ein beispiel aus meiner Praxis:Als ich noch in einem AZERCA-Betrieb gearbeitet habe hatten wir manchmal große Probleme bei der bewurzelung von Erica carnea. Meine Idee war einfach mal Pflanzenstärkungsmittel zu testen von denen behauptet wird, dass sie die Bewurzelung und das Wachstum/die Widerstandsfähigkeit fördern. Wir testeten Trichodermapräparate, Bacillus subtilis Pärparate und Algenextrakte.Ergebnis: Bei E. carnea in allen varianten gleich Null! Da aber einige Platten übrig waren wurden in diese Callunen gesteckt und siehe da: sie waren mit den unbehandelten oder normal behandelten nicht zu vergleichen. Insbesondere die Callunen die Trichoderma im Substrat hatten waren gut eine Woche früher bewurzelt, hatten ein wesentlich besseres Wurzelbild, warendeutlich dunkler im Laub und besser verzweigt. Algenpräparate blieben bei allen getetseten Sorten wirkungslos.Ups, jetzt bin ich hoffnungslos OT.... :-[Ich denke, dass das was Poison Ivy sagen wollte ist, dass es eben kaum belastbare Versuchsergebnisse zur Brennneseljauche gibt und den gefundenen Versuch verlinkt hat.@Nihil-est: Klar kenne ich eine Pflanze die zwischen mineralischen und organischen Nährstoffen unterscheiden kann: Jede! Organische Nährstoffe kann sie nämlich nicht aufnehmen. Entsprechend kann die Pflanze natürlich auch nur solange dazwischen unterscheiden bis die organisch gebundenen Nährstoffe minralisiert sind, dann sind wir nämlich wieder an dem bekannten Punkt, dass es einer pflanze herzlich egal ist ob sie ihr Nitration nun aus der Hornspäne oder dem Blaukorn bekommt solange sie es denn hat wenn sie es braucht. ;DSoviel erstmal bis hierher, zu mehr fehlt mir die Lust.... vielleicht gibts den Rest später noch....Bis dahin liebe Grüße,Daniel
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)