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Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica (Gelesen 11682 mal)
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Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Was brächte es, auch bei uns die Anpflanzung zu verbieten?Nachdem das Wesen dieses Gewächses erkannt ist, pflanzt das doch eh niemand mehr, oder? Und den vorhandenen wird man mit Verboten nicht beikommen.Ich habe die bei mir im Garten auch wieder weg bekommen, mußte halt 2 Jahre lang hinterher sein. Hat bei Riesenbärenklau übrigens auch funktioniert. Wenn man an Nachbars Bestand nicht ran darf, hilft halt nur selbst eine Wurzelsperre einzubauen (zum Glück samt er nicht aus) oder 2 m breit Rasen anzulegen und regelmäßig zu mähen.Das Problem sind die Bestände in der Landschaft, die so ausgedehnt sind, dass man nicht alle Pflanzen erwischt. Wenn man da keine Herbizide einsetzen will (oder wegen der Nähe zu Gewässern nicht darf), wirds mühsam und langwierig, da die Abstände zwischen den Mähaktionen meist viel zu groß sind. Rinder und Schafe halten die beiden übrigens gut in Schach.Essbar ist der Knöterich außerdem und und der Tee soll gut gegen Echten Mehltau wirken. Grüße Floris
gardener first
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Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Dann gäbe es keine Nachbarn, die das Zeug bewusst am Zaun als Heckenbepflanzung anbauen - es sind noch lange nicht alle Gärtner so 'aufgeklärt' wie wir hier. Ein Verbot hilft mit Sicherheit, die weitere Verbreitung einzuschränken. Und würde ggf. auch Finanzmittel freimachen, dem Knöterich in der Landschaft mit mehr Aufwand beizukommen.L.G.
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
ich weiß nicht, bei uns ist der überall aus den Gärten verschwunden. Der Standardgartenbesitzer ist (bei uns) viel zu pingelig um sich sowas anzutun. Ich bin wohl der letzte der noch einen hat. Das Problem sehe ich draußen wo ihm bis auf wenige Ausnahmen keiner Einhalt gebietet.Ich bekam übrigens letztens mal ein Schreiben einer Unteren Wasserbehörde zur Kenntnis, worin ein Grünlandbewirtschafter mit Frist aufgefordert wurde Knöterich aus dem Uferbereich eines Baches zu entfernen. Die Funktionsfähigkeit des Uferbereichs wäre gefährdet hieß es da.Netter Versuch der Behörde, der Empfänger wußte sehr wohl, dass es für sowas keine Rechtsgrundlage gibt. Grüße Floris
gardener first
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Problematisch sind Baumaßnahmen an Straßen, Bahn und Gewässern. Über kontaminierten Boden wird das Zeug weit verteilt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Auf welchem Stern lebst du?Ein Verbot wäre m.E. schon wichtig, weil dann die Forderung, ihn zu beseitigen oder dafür zu sorgen, dass die Staude sich nicht in Nachbargärten ausbreitet, juristisch besser untermauert wäre.Nicht überall lassen sich Wurzelsperren (teuer und die Einbringung ist extrem arbeitsintensiv) oder mähbare Rasenflächen anlegen.Und wie komme ich dazu, von meinem Garten einen Streifen für eine nutzlose Mähfläche zu opfern, nur weil der Nachbar den K. nicht bekämpft/entfernt?Nachdem das Wesen dieses Gewächses erkannt ist, pflanzt das doch eh niemand mehr, oder? Und den vorhandenen wird man mit Verboten nicht beikommen.
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
da, wo sich das Problem in den Gärten längst erledigt hat (siehe oben)Ich halte es für möglich, die Neupflanzung zu untersagen, Sinnhaftigkeit siehe ebenfalls weiter oben. Ich glaube nicht daran dass eine Verordnung durchsetzbar ist, die jemanden verpflichtet, die natürliche Ausbreitung vorhandener Pflanzenbestände einzuschränken . Sowas gab´s früher mal, alles längst aufgehoben. Und nur das würde etwas bewirken.
gardener first
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Die gibt es! So zum Beispiel bei Überwuchs durch Äste und der Beseitigungspflicht durch den Eigentümer des Gewächses. Pflanzabstände sind deshalb ja auch ein wesentlicher Gesetzesbestandteil des Nachbarrechts. Da dort aber (fast?) nur Gehölze (beispielhaft?) aufgezählt werden, fehlt m.E. auch eine Regelung für invasive sonstige Arten.Hier geht es somit nicht um eine lästige Ausbreitung irgendeiner Staude, sondern um einen stark invasiven Neophyten, der einen Garten bzw. eine Gartengestaltung beträchtlich bedrohen kann.Ich glaube nicht daran dass eine Verordnung durchsetzbar ist, die jemanden verpflichtet, die natürliche Ausbreitung vorhandener Pflanzenbestände einzuschränken .
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Es gibt im Internet juristische Einschätzungen zur Beeinträchtigung von Nachbargrundstücken durch Wurzelausläufer und Rhizome, z. B. hier durch Essigbäume oderhier durch Bambusrhizome.Mit Sicherheit gilt analoges für ähnlich invasive Stauden wie z.B. besagten Knöterich.Auch für das Überwuchern von Gehölzen durch Kletterpflanzen aus Nachbars Garten (z. B. durch Clematis vitalba oder Schlingknöterich, evtl. auch Hopfen?) wird Entsprechendes gelten.Die Frage ist nur: Auch wenn mein Nachbar durch Nichtstun zeigt, dass ihm das nachbarschaftliche Verhältnis zumindest gleichgültig ist - soll ich dann mit der juristischen Keule kommen?Vielleicht dann, wenn im Garten oder am Haus tatsächlich ein echter Schaden eintritt, z.B. durch Bambusrhizome, die meine Terrasse anheben. Sonst würde ich in den meisten Fällen äußerst zurückhaltend sein. Oft ist so etwas der Start eines langjährigen Kleinkriegs, an dessen Ende es nur Verlierer gibt.
- Gänselieschen
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Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Mit der Nachbarschaft sehe ich es auch so. Meine Nachbarn sind wirklich nette Leute - gebildet - und selbst das ist kein Schutz vor Untätigkeit - obwohl ich beiden diese miese Gewächs in den blühendsten Farben geschildert habe - sie haben auch die Aktion vom Bauamt hinter dem Garten mitbekommen. Trotzdem - noch keine Aktion bei Ihnen. Der Knöterich wächst bei ihnen, so dass sie ihn eigentlich nicht sehen.Mich nervt es, ihnen hinterlaufen zu müssen - und daher ist noch nix passiert.L.G.
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Gute Frage.Meist geht es ja - wie bei vielen Auseinandersetzungen mit juristischem Hintergrund - zunächst um die Frage: "Wo steht das?". Übersetzt: Wer sagt, dass ich das nicht darf und dass ich ggf. beseitigen muss.Alle Rechtsauffassungen und ggf. sogar Urteile haben halt den Schönheitsfehler, dass sie nicht genau die eigene Situation widerspiegeln oder nur von der untersten Instanz (Amtsgericht) gefällt wurden. Und neben einem Nachbarkrieg gibt es ja auch noch den finanziellen Aspekt einer juristischen Auseinandersetzung. Ganz abgesehen von dem Spruch: " Vor Gericht und auf hoher See..."Also eine Ächtung des Jap. Knöterichs von amtlicher Seite (noch besser wäre eine Verdammung aus ökologischer Sicht) bis hin zu einem Anpflanzungsverbot wäre allein schon für das Gespräch über den Gartenzaun hinweg ungeheuer hilfreich.Die Frage ist nur: Auch wenn mein Nachbar durch Nichtstun zeigt, dass ihm das nachbarschaftliche Verhältnis zumindest gleichgültig ist - soll ich dann mit der juristischen Keule kommen?
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Ich beobachte seit Jahren eine Knöterich-Hecke bei uns im Dorf. Der Gartenbesitzer schneidet sie jeden Herbst bodentief ab und mäht drüber. Im Frühling wachst sie wieder hoch. Sie hat sich in 4 Jahren nur unwesentlich ausgebreitet, ohne Wurzelsperre oder sonstiges. Bin mal gespannt, ob das noch irgendwann kommt.
- Gänselieschen
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Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
@ fars: Genau!
- Zwiebeltom
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Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Diese großen Staudenknötericharten (Japanischer Knöterich, Sachalinknöterich) scheinen ein unterschiedliches Wuchsverhalten zu haben.In meiner unmittelbaren Nachbarschaft beobachte ich in einem Vorgarten einen großen Horst, der sich stetig ausdehnt und unter einem Gehweg Ausläufer in den benachbarten Vorgarten sowie unmittelbar an der Hauswand hoch geschoben hat. Dieser Knöterich hat kleinere Blätter, die Stengel sind dicht beblättert und ziemlich aufrecht.In einem anderen Vorgarten hat ein ähnlicher Knöterich seit Jahren lediglich einzelne (höhere) Stengel, die größere Blätter mit weiteren Blattabständen haben und leicht überhängend wachsen.Ich beobachte seit Jahren eine Knöterich-Hecke bei uns im Dorf. Der Gartenbesitzer schneidet sie jeden Herbst bodentief ab und mäht drüber. Im Frühling wachst sie wieder hoch. Sie hat sich in 4 Jahren nur unwesentlich ausgebreitet, ohne Wurzelsperre oder sonstiges. Bin mal gespannt, ob das noch irgendwann kommt.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Ähnliches habe ich auch schon beobachtet. Mag sein, dass dieses unterschiedlich Wuchsverhalten vom Boden abhängig ist, oder es gibt innerhalb dieser Art noch Unterarten.
Re:Nachbars japanischer Knöterich, Fallopia japonica
Mein Eindruck war immer: je trockener und je dichter der Boden, desto ortsfester. An der Donau ist das Zeug inzwischen Kilometerlang verbreitet.