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Oeschbergschnitt - Musterbäume (Gelesen 63182 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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A-String
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

A-String » Antwort #45 am:

@Moneydrops: Danke für die versöhnlchen Worte!Dass das Verbreiten von Fotos von Bäumen meiner Privatsphäre geschadet hätten, konnte ich bisher nicht vorstellen und mir fallen auch keine ernshaften Argumente dafür ein. Da habe ich nichts zu verbergen.
Soll ein Schrebergärtner mit 30 m² Obstbaufläche seine 3 Niederstämme flach und Breitkronig erziehen?
Er soll zunächst mal die geeigneten Bäume (Wuchs) und auch deren Anzahl pflanzen. Dann kann er immer noch mehr oder weniger breitkronig erziehen - wer will schon Pappeln?
Nachdem aus dem bekannten Öschbergschnitt doch gleich mal ein heiliger Plamerschnitt geworden ist, dann muss man den doch auch weiter publizieren. Der kleine Mann muss ja nicht alle Hintergründe wissen.
Wenn man sich die sog. Fachbücher ansieht, stellt man ohnehin fest, dass für "normalen" Baumschnitt (also keine Spindeln, Tellerkrone, Spalier) weitgehend der Öschbergschnitt unter anderem Namen verkauft wird.Zu den Fragen: Der Name Innenauge ist durchaus mehrdeutig zu verstehen und im Übrigen ein schönes Wort!Besiedelung der Unterschlüpfe (Stroh) war - soweit ich das überprüfen konnte - relativ spärlich, der Befall mit Blattläusen aber doch deutlich geringer als die vorigen Jahre, woran das auch immer lag.Das Spalier wird natürlich nicht nach Palmer geschnitten (kenne da auch gar nichts von ihm ), eher "klassisch" mit Pinzieren etc. zur Erzeugung von Fruchtholz.Der Pfirsich hat in der Tat einen suboptimalen Platz.
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Konterkater
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Konterkater » Antwort #46 am:

Nachdem ich heute morgen den Thread "Obstbaumschnitt,wie" gelesen habe und jetzt diesen Thread überflogen habe, bin ich etwas verwirrt.Ich will in diesem Herbst einen Rubinola-Hochstamm pflanzen und überall steht, daß dieser starkwüchsige Baum im Wuchs sehr problematisch ist.Daher will ich nach Möglichkeit die Beste aller Erziehungsschnittformen wählen. Ist Helmut Palmers Buch "Notenschlüssel der Natur" wirklich unübertrefflich? Wenn ich hier lese, daß seine Wortwahl polemisch aggressiv ist, bin ich ein wenig verwundert.
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A-String
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

A-String » Antwort #47 am:

Naja, zumindest sind in dem Buch weitaus mehr Bilder von echten Bäumen als in vielen anderen Büchern, wo man häufig auf Zeichnungen (mangels Beispielen in der Realität?) zurückgreift. Dazu gibt es immer einen Text mit Erläuterungen des Autors. Diese sind natürlich häufiger nicht ganz druckreif. Beispiele: "..reinste Idiotie", "..dafür hätte ich das Bundeverdienstkreuz verdient...". "Hier habe ich Schneideverbot, der Bürgermeister ... aus ... sollte sich schämen...". Nicht umsonst ist der Mann auch als "Remstal-Rebell" bekannt. Auch ist die didaktische Herangehensweise häufig wirklich schlecht, man muss dann selbst mehr überlegen, aber dafür gibt es viele sich oft wiederholende Beispiele der gleichen Grundsätze. Letztendlich gewöhnungsbedürftig aber durchaus unterhaltsam!Und ja, für Deine Zielsetzung ist diese Schnittmethode und das Buch sicher sehr geeignet!
max.
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

max. » Antwort #48 am:

...in vielen anderen Büchern, wo man häufig auf Zeichnungen (mangels Beispielen in der Realität?) zurückgreift...
das liegt wohl eher daran, daß man auf einer zeichnung viel klarer zeigen kann, worauf es ankommt. man sieht ja in den fotos dieses threads, wie schwierig der obstbaumschnitt auf einem foto darstellbar ist, vor allem bei großen bäumen.ps:sein sohn ist übrigens oberbürgermeister von tübingen.
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Konterkater
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Konterkater » Antwort #49 am:

Nur nach einer Internetrecherche glaube ich nicht, daß dieses Buch noch irgendwo zu haben ist.Gibt es noch andere Bücher, die z.B. den Oeschbergschnitt und andere Erziehungsformen übersichtlich erklären?
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Christina
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Christina » Antwort #50 am:

otMr.Palmer habe ich aus meiner Jugend noch in lebhafter Erinnerung, wie er da auf dem Marktplatz auf seinem Laster stand und rebellische Reden geschwungen und nebenbei seine Äpfel vrkaufte. Wer keinen eigenen Korb mithatte, dem verkaufte er nix., in Plastik verweigerte er sich. ;D ot ende
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)
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A-String
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

A-String » Antwort #51 am:

Nur nach einer Internetrecherche glaube ich nicht, daß dieses Buch noch irgendwo zu haben ist.Gibt es noch andere Bücher, die z.B. den Oeschbergschnitt und andere Erziehungsformen übersichtlich erklären?
Ja, das könnte schwierig sein, evtl. durch Glück bei ebay oder über Fernleihe (Uni-Bibliothek, TU Weihenstephan).
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cydorian
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

cydorian » Antwort #52 am:

Palmers "Der perfekte Palmer-Schnitt" hab ich - mit der Unterschrift des Autos vorne drin :-)Überschätzt aber bitte Palmers Schriften nicht. Er ist weder Pädagoge noch Fotograf, die Ordnung ist chaotisch, ein guter Teil der Bilder sind Beispiele von Baumverschlimmerungen. Manche der angeschnittenen Themen sind auch einfach obsolet, z.B. Veredelung von alten Hochstämmen. Man versäumt kein Geheimwissen, wenn man ihn nicht hat und einiges von dem, was er gemacht hat, ist mittlerweile Mainstream geworden.
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Zuccalmaglio
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Zuccalmaglio » Antwort #53 am:

Habe in der Obst und Garten für März gesehen, daß es ein neues Buch/Broschüre über die KOB Bavendorf zu beziehen gibt, daß sich insbesondere mit der Sanierung alter Hochstammkronen auch in Fotos auseinandersetzt. Dabei wird aber wohl auch auf Kronenaufbau, Erziehung und Baumpflege allgemein eingegangen. Ich meine, 18 Euro. Für Genaueres müßte ich aber noch mal nachsehen.
Tschöh mit ö
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Murkser
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Murkser » Antwort #54 am:

Haihai,Da möcht ich auch mal mitreden.Bezüglich der Innen-/Außenauge-Frage:In einen Kurs den ich mal besucht habe wurde auf Innenauge geschnitten, der entstehende Trieb jedoch nicht als Konkurrenztrieb entfernt sondern als Leitastverlängerung betrachtet. Außerdem wird nur sehr zaghaft angeschnitten. Der entstehende Konkurrenztrieb unterhalb wird nicht entfernt sondern unangeschnitten als Fruchtast belassen.Vorteile:-keine Vergeudung von Wachstum-keine "Knicke" in den Leitästen-sehr gute Garnierung mit Fruchtästen/-holz Nachteile:-erhöter Formierungsaufwand(Abspreizen der Leitäste), später folgen die Äste(in Verbindung mit schwächerem Anschneiden als sonst üblich) eh der Schwerkraft ihrer Früchte und müssen evtl sogar wieder festgebunden werden.Die "Schulungsbäume"(überwiegend Äpfel) der betreffenden Volkshochschule haben mich von der Methode überzeugt. Das waren seinerzeit max. 10 jährige Halbstämme welche einen erheblichen Wachstumsvorsprung gegenüber konventionell geschnittenen im gleichen Alter aufwiesen. Den Kronenaufbau hab ich als sehr harmonisch und geradezu mustergültig empfunden.Natürlich lässt sich die Methode nicht immer anwenden, speziell Steinobst ist da widerwillig, so dass ich dann halt auf klassischen Öschbergschnitt ausweiche.Gruß
der Murkser
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A-String
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

A-String » Antwort #55 am:

Hallo Murkser, danke für den Beitrag. Ob man das innere Auge zur Verlängerung verwenden kann, ist wohl von Baum zu Baum unterschiedlich. Bei meinem roten Boskop (siehe Bilder) hatte ich das mal versucht, jedoch war das Wachstum steil, quasi senkrecht. Dazu hatte ich noch zu spät und schlecht formiert, sodass es letztendlich gescheitert ist.
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Murkser
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Murkser » Antwort #56 am:

Hi Astring,ja dass ist richtig, geht leider nicht immer ohne Weiteres.Bis zur Senkrechten toleriere ich die Triebe aber.Beim Formieren entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl, was noch geht und welches Spreizholz sturmfest ist oder eben nicht.Häufig lasse ich die Leitäste erstmal 1 bis 1,5m senkrecht wachsen und bring dann erst Spreizhölzer an. Dann sitzt das Spreizholz viel sicherer(an einjährigen Trieben halten Spreizhölzer eh nie) und man bringt die Spitzen mit nur einmal Spreizen gehörig nach Außen.Bei deinem Beispiel kam erschwerend hinzu, dass die Mitte relativ schwach ist und Spreizhölzer kaum abgestützt werden können. Wenn die Fläche unter den Bäumen weder der Futtergewinnung, noch als Spielplatz dient könnte man auch Pflöcke einschlagen und die Äste nach Außen/herunter binden.mfg
der Murkser
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Ayamo
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Re:Oeschberg - Musterbäume

Ayamo » Antwort #57 am:

Deine Quelle ..., die bennenst Du mir doch sicherlich noch, oder? Ich dachte bisher, "....Der Oeschbergschnitt ist eine Schnittmethode,die sich heute besonders für die Pflege extensiv genutzter, großkroniger Bäume bewährt macht..."Lt. Uni Kassel
Guttenbergs Ende vor Augen, muss ich noch die Quelle nachreichen. Es war Gudrun Mangold, "Obstbäume schneiden verblüffend einfach mit Helmut Palmer". Die Seite weiß ich jetzt aber nicht, das Buch hatte ich aus der (entfernten) Unibibliothek ausgeliehen.Palmer hat ja immer die schlechte Qualität des württembergischen Obstes der herkömmlichen, zu dichten Kronen bemängelt. Die Gründe dafür, dass zB die Uni Kassel seine Methode für Extensivbewirtschaftung empfiehlt, kenne ich nicht. Ich glaube aber, dass Palmers Schwerpunkt auf größeren Baumformen, die gängige Praxis des Spritzens und die höheren Flächenerträge der heutigen Spindelplantagen dieser Unterscheidung in "intensiv" und "extensiv" zugrunde liegt. Extensiv ist aber nicht gleichzusetzen mit "nur Mostqualität" - auch wenn bei extensiver Bewirtschaftung (dh. fast gar keine Pflege) heute häufig nur schlechte Qualität herauskommt.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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Murkser
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

Murkser » Antwort #58 am:

Hier übrigens der Dozent des Kurses:http://www.youtube.com/watch?v=WjeIcVfj ... relatedDer Beitrag ist ... naja halt ZDF, der Obstgarten ein anderer als der in meinem Kurs.Trotzdem ganz interessant, deutlich sichtbar der Austrieb aus dem Innenauge beim Jungbaum.mfg
der Murkser
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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume

A-String » Antwort #59 am:

Hat denn sonst niemand Musterbäume? Würde mich freuen und interessieren! :D
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