Genau das beobachte ich bei uns. Ich hatte erwartet, dass der Futterverbrauch mit dem Kälteeinbruch deutlich ansteigen werde (ich hatte das Jahr über durchgefüttert, allerdings an nur wenigen Futterstellen und mit begrenztem Angebot; erst kurz vorm ersten Schnee kam wieder das komplette Sortiment). Ist aber nicht - denn bei Nachbars ist seit dem Wochenende ebenfalls der Tisch gedeckt, Körner und Meisenknödel gibt's dort auch. Weichfutter aber wohl nicht: Fettflocken und Rosinen, die ich auf einem vor Regen und Schnee geschützten Futtertischchen anbiete, sind jeden Abend ratzfatz weg, obwohl ich die Anfangsportion längst vervierfacht habe (ich brauche dringend einen zweiten Futtertisch ). @Tara: Großportionen (in deinem Fall: 25 kg-Säcke) im Landhandel oder bei Mühlenbetrieben zu kaufen, hilft finanziell sehr . Muss ja auch kein Fertigfutter sein, Selbermischen in der Schubkarre geht fix. Und dafür kann man - neben den obligaten Sonnenblumenkernen - nehmen, was grad günstig zu kriegen ist: Hafer, Weizen, Hirse, Hanf, Lein, Weiß-der-Kuckuck-was. Für günstiges Weichfutter (bei mir: in der Pfanne geölte Haferflocken) sind Discounter eine ideale Quelle. Wobei der Rohstoff, Billighaferflocken und Billigsonnenblumenöl, hier um je 10 Cent pro Packung teurer geworden ist als noch im Frühjahr, grrrrrr...@Insector: Das mit der "guten Erinnerung" könnte schon sein (ich kenne ähnliche Erfahrungsberichte). Außerdem dürfte in deinem Keller eine komfortablere Temperatur herrschen als draußen, vermute ich . Schöne GrüßeQuerkopf...vielleicht haben Deine Nachbarn jetzt auch mit dem Füttern angefangen? Dann verteilt sich die Verfressenheit ... ...
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Vogelfütterung Winter 2010/11 (Gelesen 50678 mal)
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Wir füttern erst seit wir etwas Schnee haben, d.h. letzte Woche Freitag. Sorgen macht mir der Zaunkönig, der gestern noch um die Veranda des Gartenhauses herum huschte, denn letzte Nacht kamen 15 cm Neuschnee dazu. - Wo findet der jetzt was? Ich hab eigentlich nur was für Amseln, Meisen & Co.LG,Soili
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Hallo, Soili,deinem Zaunkönig könntest du zum Beispiel mit gefetteten (nicht zu groben) Haferflocken helfen, wenn du sie unter einem dichten Strauch, einem Möbel, einem schräg gestellten Brett oder Ähnlichem, was Schnee und Regen abhält, auf den Boden streust. (Fettflocken lassen sich flott herstellen, braucht nur ein paar Minuten.) Feine Sämereien sind wohl auch nützlich - hier steht mehr dazu. Peter Berthold/ Gabriele Mohr schreiben in ihrem Vogelfütterungsbuch, man solle dem Zaunkönig am besten spezielle Futterplätze einrichten, "da er nur ungern die Deckung verlässt, um etwa sehr frei stehende Futterhäuser anzufliegen" . Dort, wo das Kerlchen bei dir im Garten eh schon herumgehüpft ist, wird es das Futter sicher auch finden. Schöne GrüßeQuerkopf
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
„Unser“ Zaunkönig hat sich wieder im (gerade frostfreien) Gewächshaus einquartiert und sorgt dort für biologische Schädlingsbekämpfung. Die Amseln räumen den hängengebliebenen Wein ab und die Meisen werden vom Nachbarn gemästet.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Hallo Querkopf, danke für die Tipps, ok, werde das Futter dahin tun, wo ich ihn letztes und dieses Jahr hab hüpfen sehen (sind einigermaßen geschützte Stellen). Normalerweise sind auf der Gartenhausveranda zig Spinnen, aber im September haben wir das Gartenhaus neu gestrichen und mussten vorher enstprechend alle Ritzen saubermachen...Vor einer Viertelstunde habe ich zwei Apfelhälften unter die nahe Tanne gelegt, eine Amsel pickt schon fleißig...LG,Soili
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Hallo,hier gibt es ein ganz spezielles Vogelfütterungsproblem. Ich bin zu Besuch bei meiner Großmutter in Süddeutschland. Sie füttert seit mindestens 20 Jahren die Vögel das ganze Jahr hindurch...Winter wie Sommer. Ok, das tun vermutlich einige andere auch.Morgens und nachmittags.Vor und hinter dem Haus.Haferflocken mit Fett (früher), jetzt mit Öl. Viel Öl. Triefend!Und es wird immer mehr. Früher gab sie etwas vorne ins Futterhaus und etwas auf ein Brett auf der Terrasse. Mittlerweile kippt sie eine Riesenportion ins Futterhaus und steut die halbe Terrasse zu, selbst dann wenn noch die Hälfte der letzten Portion da ist. Verbrauch an Pflanzenöl: 2-3 Liter pro Woche, glaube ich. Weiß nicht wieviel Haferflocken es sind, jedenfalls werden sie in 5 oder 10 kg Säcken geliefert.Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ansonsten ist ja eigentlich nicht so senil, nur was die Vögel und andere Tiere angeht wird es immer schlimmer. Da hilft keinerlei Zureden, im Gegenteil, evtl. füttert sie dann aus Trotz noch mehr. Und wenn ich keinen Nachschub an Futter besorge, dann macht sie halt ein paar Anrufe und lässt es sich liefern.Ich überlege mittlerweile ernsthaft, ob ich bei Naturschutzorganisationen anfragen sollte, ob die nicht tote Vögel bringen können, um sie an den Futterplatz meiner Großmutter zu legen. Vielleicht würde das ja als Abschreckung funktionieren. Grüße,Robert
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Wahrscheinlich kannst du nichts dagegen machen. Die alten Leutchen muss man lassen, solange es nicht lebensgefährlich ist. Wir Außenstehende können nicht nachvollziehen, welche tiefere Funktion solche Gewohnheiten haben. Da nützt kein Zureden und keine Vernunft, und Durchgreifen wird mit Recht als Übergriff und Abwertung empfunden.
- Nina
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Robert, kannst du deiner Oma nicht Wildvogelfuttermischungen mitbringen.Und erklären, dass es gesünder ist. Sie möchte doch sicher lange etwas von den Piepätzen haben.
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Du hast es vielleicht nicht richtig verstanden: die Terrasse wird mit triefend öligen Haferflocken bedeckt. Für die Tiere dürfte das schon als lebensgefährlich gelten. Und für meine Großmutter sowie andere Leute u.U. auch, nämlich wenn jemand darauf ausrutscht. Der Hauptpunkt ist nicht, dass sie überhaupt füttert, auch nicht dass sie im Sommer füttert, sondern dass es immer mehr wird. Dass selbst dann gefüttert wird, wenn das alte noch gar nicht aufgefressen ist. Es ist also nicht so, dass sie eine liebe Gewohnheit aufgeben soll, sondern dass das was früher nur eine Gewohnheit war immer mehr außer Kontrolle gerät.Nina, das ist ja das Problem: in dieser Sache funktionieren keinerlei Erklärungen. Man kann sie ja nichtmal dazu bringen, etwas weniger Öl über die Haferflocken zu gießen. Wie sollte man da auf ein anderes Futter umstellen?Ich habe ihr ja auch schonmal gezeigt, dass die Amseln sich sehr über ein paar weiche Äpfel freuen. Egal, es gibt trotzdem nur Haferflocken in Öl.Das irre ist auch: es geht ihr gar nicht in erster Linie darum, den Vögeln ein Überleben zu ermöglichen, was ja viele Fütterer denken. Denn sie füttert ja in jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter gleich viel (aber mit Steigender Tendenz). Es geht seltsamerweise auch nur noch am Rande darum, die Vögel zu beobachten, was ja auch ein Grund für Vogelfütterung sein kann. Das Rausschütten des Futters selber bzw. das Wissen, Futter rausgeschüttet zu haben scheint das wichtigste zu sein. Eine Beobachtung der Vögel findet dabei nicht immer statt.Jegliche Erklärungen und Apelle bewirken höchstens, dass noch mehr Öl verwendet wird.Wahrscheinlich kannst du nichts dagegen machen. Die alten Leutchen muss man lassen, solange es nicht lebensgefährlich ist. Wir Außenstehende können nicht nachvollziehen, welche tiefere Funktion solche Gewohnheiten haben. Da nützt kein Zureden und keine Vernunft, und Durchgreifen wird mit Recht als Übergriff und Abwertung empfunden.
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Dann würde ich vielleicht wirklich eine Naturschutzorganisationen um Rat fragen. Die haben bestimmt Erfahrung mit solchen Problemen.
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Um den Schaden in der Tierwelt würde ich mir nun nicht allzu ernsthafte Gedanken machen. Offenbar verfolgt deine Grossmutter nun dieses Konzept. Wenn man es kritisiert oder dagegen Widerstand aufbaut, ist ihr das nur Recht, weil sie dann gerade deswegen daran festhält. Am besten versuchst du das Thema aus den Gesprächen zu verbannen. Vielleicht rückt sie dann von selbst schrittweise von ihrer Optimalvariante ab. Einen Versuch wert könnte es sein.
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Ich habe dich ganz genau verstanden und mir dabei gut vorstellen können, wie die Terasse aussieht. Gibt es die Möglichkeit jemanden zu beauftragen die Terasse regelmäßig zu säubern? Könnte deine Großmutter das akzeptieren?Es ist wirklich manchmal haarsträubend, was sich alte Leutchen einfallen lassen. Wenn es irgend geht, lass sie weiter ihre Öl-Haferflocken-Mischung zubereiten und ausstreuen. Nachher tut es dir vielleicht leid, wenn du sie daran gehindert hast.Du hast es vielleicht nicht richtig verstandenWahrscheinlich kannst du nichts dagegen machen. Die alten Leutchen muss man lassen, solange es nicht lebensgefährlich ist. Wir Außenstehende können nicht nachvollziehen, welche tiefere Funktion solche Gewohnheiten haben. Da nützt kein Zureden und keine Vernunft, und Durchgreifen wird mit Recht als Übergriff und Abwertung empfunden.
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Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Ui, schwierig, ich glaube auch dass da bestimmt ein gewisser Altersstarrsinn mitwirkt, mit Belehrungen wird man da wohl nicht wirklich weiterkommen. Sorgen würde ich mich auch eher, dass jemand ausrutscht, weniger um die Vögel. Und soviel nicht aufgepicktes Futter gammelt ja auch vor sich hin (gerade Fett und Haferflocken), da wabern dann in Haufen auch gerne mal die Maden oder die kleinen bis größeren Pelztiere naschen und köddeln gleichzeitig mit den Vögeln, nicht gerade appetitlich. Zur Abschreckung könnte man in einer für Vögel unerreichbaren Ecke ja auch mal Mausefallen aufstellen, wenn das ganze das beschriebene Ausmaß hat, müsste da ja eigentlich schnell was reintappen, vielleicht schreckt das ja ab (oder ein paar anderswo gefangene Mäuse/Ratten samt Falle vielleicht im Dunkeln hinschmuggeln)Erinnert mich an die betagte Wohnungsnachbarin von GG´s ebenso betagter Großmutter, die jahrelang meinte, sie täte allen Streunerkatzen der Umgebung was gutes, wenn sie Berge von rohem Fleisch (oft samt Papier-war noch vom Metzger) vom Balkon in den Garten wirft , besonders lecker im Hochsommer....Leider hatte das Spektakel erst ein Ende, als die alte Frau starb, sie war eindeutig beratungsresistent und trotzte auch allen anderen Versuchen, das zu unterbinden. Vielleicht steckt da auch so eine Art Zwangshandlung dahinter, da ja das Beobachten der Vögel ja gar nicht mehr im Vordergrund zu stehen scheint, vielleicht gehört das Zubereiten und Füttern ja auch zu einer Art Tagesstrukturierung, da gewinnen Handlungen an Wichtigkeit, an die junge, anderweitig ausgelastete Menschen keinen Gedanken verschwenden würden.Ich würde sie auch gewähren lassen, allerdings, wie Lilo es schon vorschlug, dafür sorgen, dass vergammeltes und glitschiges von jemandem von der Terasse regelmäßig entfernt werden. Vielleicht kann man ja tatsächlich auch mal anderes Futter besorgen oder womöglich zusammen mit der alten Dame Meisenglocken oder Knödel selber machen. Oder Susannes Meisenguglhupfkuchen. Wobei das natürlich schwierig wird, solche Mengen zu produzieren und die dann auch erst nach und nach den Vögeln anzubieten. Haferflocken in Öl kann man natürlich säckeweise einfach zubereiten und raushauen.Ich hab jedenfalls heute die obligatorischen, diesjährigen Meisenglocken gebastelt:
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Erstmal danke für Eure Anteilnahme. Die Terrasse säubern wir im Sommer mit dem Hochdruckreiniger, wenn wir zu Besuch kommen (es kommt übers ganze Jahr verteilt immer mal wieder einer oder mehrere aus der Familie). Ratten scheinen seltsamerweise noch nicht angelockt worden zu sein. Mäuse gibt es natürlich, aber auch nicht so viel wie man meinen sollte. Im Garten meiner Eltern sehe ich mehr Mäuse, ganz ohne Fütterung, liegt wohl daran dass es dort mehr natürliche Nahrung gibt, viel mehr Deckung, und vielleicht auch daran dass der Boden nicht so schwer ist. Meisenknödel machen werde ich lieber nicht probieren. Meine Großmutter hat früher immer feste Fettblöcke gekauft, davon Teile geschmolzen und damit die Haferflocken getränkt. Jetzt mit 90 Jahren kann man sich aber nicht mehr 100% darauf verlassen, dass sie die Herdplatte rechtzeitig ausmacht. Deshalb sind wir schon froh, dass wir sie vor ein oder zwei Jahren zum Umstieg auf flüssiges Pflanzenöl überreden konnten und so das Fett schmelzen aus dem Spiel ist.Die Sturzgefahr durch Ausrutschen auf Öl ist doch eher nicht so groß wie ich vielleicht in meinem Ärger zuerst den Anschein erweckte, denn das Öl verharzt ja auch z.T. und wird so selber zum Rutschhemmer... Wenn Ihr meint, dass die hiesige Vogelwelt nicht zwangsläufig an Verfettung krepiert ist das ja immerhin ein Trost. Grüße,Robert
- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Vogelfütterung Winter 2010/11
Robert, ich glaube, um die Vogelwelt musst Du Dir am wenigsten Gedanken machen. Eher schon um Deine 90jährige Oma . Lebt sie denn noch ganz alleine oder schaut jemand regelmäßig nach ihr?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Hände platt vom vielen Draufsitzen
Hände platt vom vielen Draufsitzen