Cardy, Cynara cardunculus - unbekannt? (Gelesen 16711 mal)

[uliginosa]

Ameisennester an fast jeder Pflanze gibt es dieses Jahr hier an den Pastinaken. Liegt wahrscheinlich am vielen Regen: Wenn es unterirdisch zu nass wird, bauen die Ameisen Hochhäuser.

[Lehm]

Betreffend die Cardy ist das nicht so: sie lieben sie jedes Jahr, auch bei trockenem Wetter, wohl, weil da auch Läuse rumhängen. Weder das Eine noch das Andere macht aber den Cardy was aus.

[Lehm]

Langsam kommt die Zeit, wo ich mir bei den beiden Kräftigen überlege, das erste Bleichsegement anzulegen.

[zwerggarten]

soviel zum thema bleichsegment. vielleicht werden sie aber auch darunter faulen...

[Natura]

Meine Cardy die nach der Blüte wieder ausgetrieben hat, verschwunden und erneut erschienen ist, blüht gerade .

[Natura]

Die beiden von diesem Jahr sind wesentlich größer, aber blühen tun sie erst nächstes Jahr.

[Ingeborg]

Natura,wie bringst Du sie über den Winter?ich habe dieses Jahr eine Artischocke gekauft, weiß nicht obs die kleine Cardy oder die Goße ist. Sie ist jetzt sehr schön im Blatt. Neulich im Hermannshof fragte ich einen Gärtner der direkt neben den Artischocken im Beet am Arbeiten war. Im vorletzten Winter sind ihnen einige erfroren und im letzten Winter haben sie dann vorgesorgt. Laub anhäufeln und oben Reisig damit der Schnee nicht reindrückt soweit ich verstanden habe. Die Dinger sind eigentlich wintergrün und lassen dafür im Sommer ein schwarzes Loch im Beet. Deshalb sind sie zwar sehr zierend aber schwierig als Beetpflanze.IngeborgIngeborg

[X7]

Cardy ertragen Kälte und nicht zu strengen Frost, Artischocken nicht. Nördlich der Alpen müssen letztere daher gut geschützt werden, und sogar dann gehts noch öfters mal schief. Cardy frieren im schlimmsten Fall lediglich oberirdisch ab und schlagen gleich wieder neu aus, wenn es wärmer wird. Dann gibts allerdings nur Blümchen und keine fetten Blattrispen mehr, die ja als Einziges kulinarisch verwertbar sind.

[zwerggarten]

Die Cardy sehen perfekt gebleicht aus. Wie kam es dazu? ...

die bleichfolie (siehe abbildung weiter oben, es waren zerschnittene rindenmulchsäcke...) war etwas länger als zwei wochen dran, mindestens drei wochen, ich habe zudem nur die inneren blattstiele genommen (die äußeren sind mir zu zäh) und ich habe sowohl beim putzen als auch beim kochen zitronensaft ins wasser getan. auch nach dem kochen und abtropfen gab es dann auch noch zitronensaft über die cardy. ich finde, abgekühlt und zart gesäuert schmecken sie erst so richtig artischockig und nicht mehr so topinamburig.

[X7]

Oh, das mit dem Zitronensaft ist notiert.

[angora]

Ein kleiner Beweis, dass hier in der Gegend wirklich eine Menge Cardy angebaut wird:

[max.]

sehr instruktive bilder. danke!offenbar gibt es auch im mekka des cardyanbaus zwei bleichschulen:die traditionalisten binden, die progressisten wickeln in folie.

[Luna]

Heute habe meinen mit der Wurzel ausgebuddelt, auf 800 Meter würde er erfrieren.Nun lagert er leicht verpackt, damit er nicht zu sehr austrocknet im Keller

[zwerggarten]

... zwei bleichschulen:die traditionalisten binden, die progressisten wickeln in folie.

ich dachte, es wären zwei schritte eines vorgangs: erst zusammenbinden, dann folie drumrum?

[angora]

ich dachte, es wären zwei schritte eines vorgangs: erst zusammenbinden, dann folie drumrum?

Ja, so machen es hier die Privat-Anbauer. Die Profis, die hunderte von Pflanzen gleichzeitig bleichen, graben diese teilweise auch aus und bringen sie (mit Erdballen) in einer Scheune o. ä. unter, wo sie noch etwa vier, fünf Wochen im Dunkeln weiter kultiviert werden.