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Buchsbaum: neue Pilzerkrankung (Gelesen 243427 mal)
Moderator: Nina
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Frank, es kann nicht nur an Neuerwerbungen liegen, denn Buchs hab ich nie gekauft. Mittlerweile ist es mir aber auch egal, wie der Pilz hierher gekommen ist. Wichtig scheint mir, wie man weiter damit umgeht.Deinen Garten möge er aber nie finden!
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ich habe mich lange zu dem Thema nicht mehr gerührt, will aber aufgrund etlicher Zuschriften und Anfragen meine weiteren Erfahrungen mit dem Buchspilz schildern. Der Pilz hatte mir nach dem Erstbefall vor 2 Jahren (oder waren`s schon 3 Jahre?) noch ca. 15 Kugeln übrig gelassen, die ich bezüglich Versuchszwecken seit einem Jahr nicht mehr geschnitten habe. Ich bin nämlich auch der Auffassung, dass Schnittwunden den Pilzbefall noch begünstigen bzw. beschleunigen. Die Hälfte jener übriggebliebenen Kugeln stehen etwas regengeschützt unter dem Dachvorsprung. Vorgestern habe ich jene Kugeln entfernt, die nicht unter dem Dachvorsprung standen. Obwohl sie seit einem Jahr nicht geschnitten wurden, waren sie dennoch befallen. Es tut mir leid, wenn ich diese Hoffnung auch noch zerstören muss. Aber ich finde, man muss den Tatsachen ins Auge sehen um eine Zukunftsperspektive zu haben, wodurch dem absoluten Neuanfang mit Umgestaltung nichts mehr im Wege steht. Denn solange man hofft, wird man enttäuscht. Ungeschnittener Buchs hält zwar etwas länger stand, aber es erwischt ihn trotzdem. Nur halt etwas verzögerter. Die Buchskugeln, die geschützt unterm Dach stehen, sind ebenfalls schon infiziert. Das war´s dann gewesen. Wenn die auch noch entfernt sind, bin ich buchsfrei und ich habe inzwischen keine Probleme mehr damit. Wer mitgemacht hat, wie dieser Pilz-Teufel durch den Garten wütet und wie machtlos man daneben steht, hat durch die Misere ein ambivalentes Verhältnis zum Buchs. Es kehrt erst wieder Ruhe ein, wenn alles draußen ist. Allerdings entfernt man die letzten Buchsbestände mit einer Leichtigkeit, die man sich anfangs nie zugetraut hätte. Früher konnte ich die alten Gartenfotos, auf denen mein Buchs noch gesund war, nur mit Wehmut betrachten. Heute macht mir das gar nichts mehr aus. Meiner Freundin, die es damals zeitgleich erwischt hatte, ergeht es inzwischen ähnlich. Meine Erfahrungen mit Lonicera nitida Maigrün sind sehr gut. Er hat bereits zwei Winter hinter sich und sich bestens bewährt. Ich wohne hier auf 350 Höhenmeter und 20 Grad minus sind keine Seltenheit. Mein Maigrün steht allerdings vollsonnig, während der von meiner Freundin im Halbschatten steht. Meiner gedeiht prächtiger, anscheinend ist er ein Sonnenanbeter. Wie etwas drüber hängt (überhängende Stauden/Gräser) duckt er sich und wird nicht so schön dicht. Frisch geschnitten ist er kaum vom Buchs zu unterscheiden. Allerdings ist er nichts für faule Gärtner. Man muss ihn mind. 4 Mal im Jahr schneiden. Unansehnlich ist mein Maigrün nur meistens 2-3 Wochen im März/April. Wenn der Schnee weggeschmolzen ist, verliert er meist ein paar Blättchen und sieht etwas bräunlich aus. Binnen weniger Tage ist er jedoch wieder wunderschön frühlingsgrün. Ich hänge mal ein Foto von meiner Gemüsegarten-Beeteinfassung an. Habe es diesmal nicht von meiner Galerie hochgeladen, denn diese muss ich wegen "Füllstand erreicht" bald wieder komplett löschen. Und dann wäre dieses Bild auch wieder weg. Somit, denke ich, ist dieses Foto ein kleines Trösterli für all die armen Betroffenen.Mit Eiben bin ich noch nicht so ganz warm geworden. Ich denke, die brauchen noch ein paar Jährchen, bis sie richtig dicht geworden sind. Einen Fehler habe ich bei meinen Berberitzen gemacht. Bitte nehmt als Beeteinfassung unbedingt die Sorte "Nana" (Berberis thunbergii Nana). Ich habe leider nicht die Zwergsorte gepflanzt und deshalb schneide ich mich dumm und dusselig. Für eine niedere Beeteinfassung ist Nana eine sehr schöner farblich/feuriger Kontrast zu all den Grüntönen im Garten. Liebe GrüßeEvi
Nutze die Talente, die du hast.
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
:)Mein Buchsbaum hat zum Teil das Krebsabsterben...habe alles versucht, bis mich irgendwann die totale Wut gepackt hat. Da ich nichts mehr da hatte an Mitteln, war ich am überlegen, was gegen Pilze hilft und mir fiel Sagrotan ein, das ich noch zu Hause hatte...eingesprüht und siehe da...die schon kaputten Blätter fielen ab und mittlerweile schlägt er neu wieder aus...2 x wiederholt...sieht so aus, als wenn es gewirkt hat,,,ist jetzt das erste Mal 2 Monate her. Habe auch den Boden runterhum und die abgefallenen Blätter mit eingesprüht!
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Bislang tappte ich im Dunkeln wie weit Cylindrocladium buxicola sich hier oben schon ausgebreitet hat, die Tage aber erschien in der hiesigen Tageszeitung dieser Artikel. http://www.shz.de/nachrichten/top-thema ... le.htmlIch halte für es sehr mutig und endlich angebracht, dass eine Gärtnerei vorerst keinen Buchs mehr verkaufen will. Auf die Palme bringt mich dennoch, dass immer noch zu vorbeugender Spritzung geraten wird, denn was soll die ausrichten, wenn es kein Mittel gegen den Pilz gibt? Abgesehen davon, dass es unmöglich ist im dichtgewachsenen Buchs alle Blattunterseiten zu treffen. Ohne fundierte Kenntnisse würde ich auch behaupten, dass sie dafür sorgt, die Pilzsporen widerstandsfähiger und kräftiger zu machen. Auch wenn die modemachenden Gartenzeitschriften den Buchs immer noch in ihrem Programm haben und viele von uns an ihn gewöhnt sind, weil er schon immer das Bild der Gärten in einigen Regionen geprägt hat, wäre es mir lieber, man versucht umzudenken. Kein Buchs mehr in neuangelegten Gärten und da wo er schon wächst und betroffen ist, am besten gleich alles roden. Das wäre vielleicht die beste Möglichkeit irgendwann mal den Faden, den Generationen vor uns pflanzten, wieder aufzunehmen.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
bis auf das: gleich alles roden, finde ich dein Statement ausgesprochen vernünftig und gut. Mir fehlt auch der Sinn für die Notwendigkeit von Buchs in neuen Gestaltungen und Pflanzungen. Ein Spritzen auf schon befallene Blätter ist natürlich völlig vergeblich und eine ständige "vorbeugende Spritzung" um neu gepflanzte Bestände gesund zu erhalten ist in Privatgärten nicht vertretbar. Allerdings würde ich nicht jeden Buchs für verloren betrachten, der in Deutschland wächst. Meine Pflanzen im Wiesengarten sind pilz- und trockenheitserprobt und wachsen wunderbar.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
ich staune, dass meine dreieinhalb buchse immer noch ohne symptome zu sein scheinen - obwohl im kleingarten sonst immer jede pflanzenkrankheit vertreten ist...
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Pilzsporen kann man nicht widerstandsfähiger machen, höchstens den Pilz selber. Eine Abkehr vom Bux gibt es nicht, denn Ersatz für Bux ist weit und breit nicht in Sicht. Alles bisher angesprochene sind Alibihandlungen. Man sollte lieber bei der Resistenzzüchtung ansetzen. Es wäre vergleichbar, wenn man statt Rittersporn Eisenhut nähme.Mir fällt auf, dass Cylindrocladium regional total unterschiedlich verbreitet ist. Hierzulande spielt sich derzeit noch gar nichts ab. 300 km Luftlinie entfernt in Schwaben, Mittelfrankens und Teilen Niederbayerns sind viele Gärten inzwischen "buxlos" geworden. Am Niederrhein ebenfalls. Hingegen im Osten Deutschland kann man noch wenig bis keinen Befallsdruck erkennen.Bislang tappte ich im Dunkeln wie weit Cylindrocladium buxicola sich hier oben schon ausgebreitet hat, die Tage aber erschien in der hiesigen Tageszeitung dieser Artikel. http://www.shz.de/nachrichten/top-thema ... le.htmlIch halte für es sehr mutig und endlich angebracht, dass eine Gärtnerei vorerst keinen Buchs mehr verkaufen will. Auf die Palme bringt mich dennoch, dass immer noch zu vorbeugender Spritzung geraten wird, denn was soll die ausrichten, wenn es kein Mittel gegen den Pilz gibt? Abgesehen davon, dass es unmöglich ist im dichtgewachsenen Buchs alle Blattunterseiten zu treffen. Ohne fundierte Kenntnisse würde ich auch behaupten, dass sie dafür sorgt, die Pilzsporen widerstandsfähiger und kräftiger zu machen. Auch wenn die modemachenden Gartenzeitschriften den Buchs immer noch in ihrem Programm haben und viele von uns an ihn gewöhnt sind, weil er schon immer das Bild der Gärten in einigen Regionen geprägt hat, wäre es mir lieber, man versucht umzudenken. Kein Buchs mehr in neuangelegten Gärten und da wo er schon wächst und betroffen ist, am besten gleich alles roden. Das wäre vielleicht die beste Möglichkeit irgendwann mal den Faden, den Generationen vor uns pflanzten, wieder aufzunehmen.
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ja, spät aber trotzdem hat der Pilz auch in diesem Jahr noch meinen Garten erreicht. Und wieder gilt: es hat nur betroffen, was ich in diesem Jahr geschnitten habe. Und das trotz regelmäßigem Abflammen der Schere.Aber was soll ich mit den anderen noch stehenden Buchseinfassungen, die ich jetzt 2-3 Jahre nicht geschnitten habe? Sieht doch aus wie Hulle - und obendrein sehen die Beete dahinter wegen der jetzt im Schatten stehenden Pflanzen doof aus. Wenn man die Pflanzen denn noch sehen kann.Nee, tschüß, lieber Buchs, vielleicht sehen wir uns in 10-15 Jahren ja mal wieder .
Es wird immer wieder Frühling
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ich war vor kurzem in Caserta (Italien), wo vor einer riesigen Schlossanlage ausgedehnte Buchs-Parterres angelegt sind. Auch diese Hecken haben bereits heftig "Karies".
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ja, von Italien habe ich auch schon gehört, dass dort Cylindrocladium wüten soll. Hingegen war ich vor kurzem in Paris und konnte dort mitten in der Stadt in verschiedenen Parks uralte, prächtig gesunde Buxus aller Sorten erleben, so im Park Andre Citroen und im Park des Museums von Rodin. Spannend, was da noch auf uns zu kommt.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ganz leicht OT:Der Buchsbaumzünsler. Letztes Jahr im Ort so gut wie nicht vorhanden - dieses Jahr waren die Fraßschäden enorm. Dagegen resistente Sorten zu züchten, dürfte um Einiges schwieriger werden, als pilzresistente Sorten zu finden.Spannend, was da noch auf uns zu kommt.
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ja kann ich bestättigen, wir hatten hier eine richtige Invasionen des Zünsler, die an einen Horrorfilm erinnern, soviele sind im Garten herumgeschwirrt.Laut Aussagen von Freunden existiert der wilde Buchsbaum oberhalb uns im Schutzgebiet nicht mehr - ich persönlich will mir das gar nicht ansehen.
GG: Im Garte schuffte isch guet gäg' de Speck uf de Hufte.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Oh je, und ich wollte doch zu gerne einmal dieses einzige Naturvorkommen besichtigen! Es liegt sozusagen in meiner alten Heimat. Hat nicht schon einmal Bristlecone davon geschrieben?Ja kann ich bestättigen, wir hatten hier eine richtige Invasionen des Zünsler, die an einen Horrorfilm erinnern, soviele sind im Garten herumgeschwirrt.Laut Aussagen von Freunden existiert der wilde Buchsbaum oberhalb uns im Schutzgebiet nicht mehr - ich persönlich will mir das gar nicht ansehen.
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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Ein kleiner Trost (leider nicht für die Buchswälder): Mit Spritzungen von Bacillus thuringiensis (heisst hier 'Delfin' und ist im Biolandbau zugelassen) sind die Raupen gut zu bekämpfen.
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