Garten planen lassen? (Gelesen 17142 mal)

[Paulownia]

Katrin, so sehe ich das auch . Aber auch mal weg von den genormten Strukturen, was Neues, Ungewöhnliches ausprobieren. Vor allen Dingen sich auf sein Stück Garten einlassen können und gemeinsam mit ihm planen und ausarbeiten ohne ihn zu verbiegen.Das kann Dir kein Gartenplaner, keine Basiswissen über die Gestaltungsgrundlagen. Nein ein Gartenplaner ist nicht nötig. Wenn ich mich jedoch mit der Situation überfordert fühle, dann sollte man seinen Garten planen lassen.

[daphne]

Meinen eigenen Garten habe ich komplett selbst gestaltet. Aber inzwischen habe ich mir schon manches Mal gewünscht, ich hätte zu Beginn professionellen Rat eingeholt. Denn mein eigener Blick - oder genauer: die eigene Vorausschau - hat sich erst im Lauf der Zeit geschärft; ergo habe ich viele Anfangsfehler korrigieren (=viel umpflanzen) müssen. Andererseits habe ich aus genau diesen Fehlern unendlich viel gelernt und lerne noch .

Ich erlebe es immer wieder mit Gartenbesitzern, dass sie es zunächst selbst versuchen mit der Gartenanlage. Und viel Lehrgeld und -zeit bezahlen mussten für ein Ergebnis, mit dem sie nie richtig zufrieden waren. Da kann es doch durchaus sinnvoll sein, sich eine professionelle Planung zu leisten, die einem klare Formen und Funktionen vorgibt, und dem ganzen Garten einen gestalterischen Zusammenhalt. Wie dann die einzelnen Bereiche mit Leben/Pflanzen gefüllt werden, hängt dann vom Wollen und Können des Einzelnen ab.Die schönsten Ergebnisse entstehen natürlich, wenn da jemand mit grünem Daumen über Jahre den Garten mit viel Liebe weiterentwickelt.

[Carola]

Es kommt nicht jeder auf die Welt und ist ein Pflanzenkenner! Ich habe mit einer Gartenplanerin zusammengearbeitet, als der Frust über meinen mit viel Unkenntnis und diversen Gartenzeitungen angelegten Garten am Größten war. Und wir haben mit vielen Gesprächen und nach und nach meinen Garten zu dem gemacht, was er heute ist! Und die Gartengestalterin hat meine Liebe und mein Interesse an Pflanzen geweckt. Heute brauche ich sie nicht mehr, bin aber mit ihr befreundet und höre noch immer gerne auf ihren Rat!!!Für Anfänger, die keine Ahnung haben, spart ein professioneller Gartenplaner sicher sehr viel Geld und erspart, was viel wichtiger ist, unglaublich viel Frust! Es kommt natürlich, wie bei allem, darauf an, dass man jemanden erwischt, der auf einen eingeht. Aber deswegen jetz zu sagen, jeder Garten, den ein Gartenarchitekt - oder wie auch immer sie sich bezeichnen - angelegt hat, sei steril und unpersönlich stimmt einfach nicht! LG, Carola

[Günther]

Aber deswegen jetz zu sagen, jeder Garten, den ein Gartenarchitekt - oder wie auch immer sie sich bezeichnen - angelegt hat, sei steril und unpersönlich stimmt einfach nicht! LG, Carola

Hat das wer SO gesagt?Ich hol mir meine Tips und meine Inspiration, wo ich sie finde.Und bei den Planern gibts sehr viel Spreu und sehr wenig Weizen....

[Querkopf]

Hallo, Jo,

... einen wirklich schönen Garten zu planen ist vergleichbar mit der Planung eines Hauses. Da leistet ein guter Architekt genauso wertvolle unentbehrliche Dienste wie ein guter Gartenplaner...

der Vergleich ist berechtigt. Beim Hausbau einen Architekten zu engagieren, ist selbstverständlich. Schon aus formalen Gründen: Nur Archis können einen Bauantrag stellen (zumindest in D). Zur Gartenanlage Profis hinzuzuziehen, ist überhaupt nicht selbstverständlich. Warum es womöglich sogar "bäh" sein soll, erschließt sich mir nicht. Niemand scheut sich, erfahrenere Amateure um Rat zu bitten, Familie, Nachbarn, Freunde - wo, bitte, ist denn der große Unterschied zum Profi-Rat (außer dem Honorar)?Was gute und weniger gute Planer unterscheidet, haben wir vor ein paar Jahren mal bei einem Anbau/ Umbau erlebt (klein, aber bauantrags-, also architektenpflichtig). Archi A hat uns zugetextet - er hat den Auftrag nicht bekommen. Archi B hat wenig gesagt, aber umso mehr gefragt. Und kam dann - immer noch fragend - mit Vorschlägen: vielleicht das? - oder das? - "gucken Sie sich's mal an". Es waren Lösungen, auf die wir selber nie gekommen wären. Und er hat uns bei den Grundsatzentscheidungen, also beim kreativen Teil der Arbeit, quasi mitgenommen, Schritt um Schritt (beim Handwerklichen hatten wir dann kein Einmischungsbedürfnis ). Das Ergebnis ist jetzt "unseres" - nur besser, als wenn wir allein geplant hätten. Wir fühlen uns auch imstande, es weiterzuentwickeln (haben das auch schon getan). Ähnliches erwarte ich von einem guten Gartenplaner: fragenfragenfragen, vorschlagen, beraten, Impulse geben, überzeugen, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung offenlassen. @Günther: Wie es sich in diesem Metier mit Streu und Weizen verhält, weiß ich nicht. Aber ich kenne mittlerweile etliche sehr gute Planer, denen ich mich und meinen Garten bei Bedarf gern anvertrauen würde. Andererseits würde ich selbst den allerbesten Planern im eigenen Garten nur begrenzte Kompetenzen übertragen - einfach deshalb, weil ich nicht verzichten möchte auf all das, was mein eigenes Ausprobieren mir eingebracht hat. Ich kenne meinen Garten buchstäblich (!) Quadratmeter um Quadratmeter, weiß genau, wo bodennahe Baumwurzeln verlaufen, wo es feucht ist und wo trocken, wo der Boden eine dicke Humusschicht obendrauf hat oder der Lehmbatsch fast bis zur Oberfläche reicht undundund - wüsste ich das nicht, wär's mit dem Weiterentwickeln selbst des besten Konzeptes mühsam.Gartenplaner würde ich persönlich also wohl nicht um einen detaillierten Komplettplan bitten. Sondern eher um Rat und Ideen. Bei einem neuen Garten beträfe das Strukturen, Gliederung, Leitlinien für die Pflanzenauswahl. Aktuell kann ich mir's zu ein paar Spezialfragen vorstellen, zu denen mir nichts wirklich Befriedigendes einfällt. Schöne GrüßeQuerkopf

[Treasure-Jo]

@Katrin,Du bist (auch) eine gute Gartenplanerin! Insofern sehe ich keinen Dissenz zwischen meiner und Deiner These. Für mich gehört zu einer guten Gartenplanung allerdings weit mehr, als zu wissen, wo welche Pflanzen hinkommen sollen und wo sie am besten wachsen. Dazu gehören eine Raum- und Strukturplanung eines Garten, das Wissen und die Einbeziehung mittel- und langfristiger Entwicklungen von Pflanzen. Man sieht doch an sehr vielen, wenn nicht in den meisten Gärten, dass die meisten Gartenbesitzer genau damit "überfordert" sind. Jedenfalls sind viele Resultate ernüchternd. Allerdings auch sehr viele Gärten von "professionellen" Gestaltern, sind manchmal erschreckend schlecht und einfallslos.

[Treasure-Jo]

...genau das ist wichtig: "Archi B hat wenig gesagt, aber umso mehr gefragt. Und kam dann - immer noch fragend - mit Vorschlägen: vielleicht das? - oder das? - "gucken Sie sich's mal an". Es waren Lösungen, auf die wir selber nie gekommen wären. Und er hat uns bei den Grundsatzentscheidungen, also beim kreativen Teil der Arbeit, quasi mitgenommen, Schritt um Schritt (beim Handwerklichen hatten wir dann kein Einmischungsbedürfnis ). Das Ergebnis ist jetzt "unseres" - nur besser, als wenn wir allein geplant hätten. Wir fühlen uns auch imstande, es weiterzuentwickeln (haben das auch schon getan). "Genau das gehört zur Feinfühligkeit und der Qualität eines guten Planers: möglichst den Raum für Mitwirkung und Beteiligung der Gartenbesitzer zu lassen, den sie in der Lage sind auszufüllen bzw. sie in die Lage zu versetzen diesen auszufüllen.

[Treasure-Jo]

hm - völlig daneben ist mein Eindruck aber wohl doch nicht gewesen, dass der Mann es mit pflanzlicher "Eigendynamik" hat, siehe hier (Seite 41 ff.). Schöne GrüßeQuerkopf

...bei den Mischpflanzungen, die Borchardt mit- und weiterentwickelt hat (neben Kircher, Schönfeld, Schmidt....) und über die er hier schreibt, geht es gauenau um das:Dynamik:Saisonale Dynamik: jahreszeitlich begingte Veränderungen von Pflanzen bzw. Beeten Dynamik durch Wachstum: jede Pflanze wächst und wird größer, ihr Aussehen, der Platzbedarf und der Bezug zu benachbarten Pflanzen verändert sichKonkurrenzstarke Pflanzen verdrängen durch vegetatives Wachstum andere, konkurrenzschwächere Pflanzen. Stresstolerante Pflanzen setzen sich gegen weniger Stress-angepasste Pflanzen durch.Ruderalpflanzen besiedeln freie, offene Flächen.Pflanzen vermehren sich sehr stark durch Selbstaussaat. (häufig Pflanzen mit starkem Ruderalcharakter, dabei viele "Unkräuter")Pflanzen verändern durch ihr Wachstum den Standort. (Licht, Nährstoffe, Wasser)Langlebige Pflanzen überleben kurzlebige.All diese dynamsischen Phänomene sind in der Entwicklung von Staudenmischpflanzungen berücksichtigt worden.

[Katrin]

Du bist (auch) eine gute Gartenplanerin!

Aus genau diesem Grund denke ich, dass jeder schöne Gärten gestalten kann! Manche brauchen eben länger oder müssen öfter umpflanzen und Veränderungen vornehmen.Und natürlich darf jeder und jede seinen Garten auch planen lassen, warum sollte das verpönt sein? Nicht in Ordnung finde ich nur, hier zu sagen, für gute Gärten wäre es unentbehrlich. So in die Richtung: Entweder du kannst das selbst oder es wird nie was werden. Außer Frage steht, dass jemand, der schnell eine möglichst gute Lösung haben möchte, Hilfe zu Rate ziehen sollte. Aber jemand der Zeit hat, sollte sich die Entwicklung des Gartens aus eigener Hand nicht entgehen lassen!

[Treasure-Jo]

"Aus genau diesem Grund denke ich, dass jeder schöne Gärten gestalten kann!"90% aller Gärten beweisen das Gegenteil.

[Staudo]

Du behauptest allen Ernstes 10% der Gärten wären gut gestaltet

[Treasure-Jo]

Du behauptest allen Ernstes 10% der Gärten wären gut gestaltet

...das wäre eine falsche Interpretion meiner Mengenlehre:Ich hatte behauptet, dass 90% der Gärten nicht gut gestaltet sind. Über die restlichen 10% habe ich mich nicht geäußert.

[Treasure-Jo]

Du bist (auch) eine gute Gartenplanerin!

Und natürlich darf jeder und jede seinen Garten auch planen lassen, warum sollte das verpönt sein? Nicht in Ordnung finde ich nur, hier zu sagen, für gute Gärten wäre es unentbehrlich. So in die Richtung: Entweder du kannst das selbst oder es wird nie was werden. Außer Frage steht, dass jemand, der schnell eine möglichst gute Lösung haben möchte, Hilfe zu Rate ziehen sollte. Aber jemand der Zeit hat, sollte sich die Entwicklung des Gartens aus eigener Hand nicht entgehen lassen!

@Katrin,Du müßtest schon alle meine Ausführungen zu dem Thema lesen, auch das folgende Statement: "Jedem, dem alle nötigen Gaben inne wohnen, ob studierter Gartenarchitekt, ob Garten- und Landschaftsbauer oder Natur-Talent, kann ein guter Gartengestalter sein, was viele selbst gestaltete Privatgärten, sowohl positiv als auch negativ, beweisen. "Ich finde es im Übrigen 100% in Ordnung, wenn jemand seinen Garten selbst plant und gestaltet. Warum sollte man sich aber nicht den Rat von Fachleuten einholen. Sei es hier im Forum, sei es von einem Gartenplaner, sei es durch das Studium von guten Büchern. Diese Kenntnisse zu nutzen, halte ich für unentbehrlich. Die Hilfe eines wirklich guten Gartenplaners in Anspruch zu nehmen, halte ich dabei nicht für die schlechteste Lösung, langfristig betrachtet auch sicher nicht die teuerste. Nicht alle sind so begabt wie Du.

[Günther]

Die Hilfe eines wirklich guten Gartenplaners in Anspruch zu nehmen, halte ich dabei nicht für die schlechteste Lösung, langfristig betrachtet auch sicher nicht die teuerste. Nicht alle sind so begabt wie Du.

Nur: Ob es ein wirklich guter Gartenplaner war, das weiß man erst (zu) spät....

[Paulownia]

"Aus genau diesem Grund denke ich, dass jeder schöne Gärten gestalten kann!"90% aller Gärten beweisen das Gegenteil.

Nee das wird mir hier jetzt aber zu heftig.Wer entscheidet darüber dass der Garten nicht gut gestaltet ist?Das gute Buch von XY oder das Altherbrachte gute 1:3 ?Gartengestaltung hat schon immer was mit Kreativität zu tun und nicht nur mit Funktionalität und endlosen Gestaltungsgrundsätzen.Ich schalte jetzt mal lieber auf Ignore