...genau so !jo: mulch und gelassenheit. und ab und an ein jätegang.
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Ferienhausgarten - wie macht ihr das? (Gelesen 6680 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cornishsnow, cydorian, partisanengärtner, Conni, AndreasR
- Treasure-Jo
- Beiträge: 9487
- Registriert: 19. Feb 2009, 22:46
- Kontaktdaten:
-
Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Liebe Grüße
Jo
Jo
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Hm, muss nochmal auf meine Pflegeprobleme zurückkommen. Zum Beispiel: Hier friert es (fast) nie, und ich komme immer so gegen Mitte/Ende Aúgust, bleibe bis Mitte/Ende September - zu dieser Zeit machen viele Pflanzen einen "zweiten Frühling" durch, weil die Bedingungen entsprechend sind. In Deutschland würde ich um diese Zeit nicht mehr düngen - aber hier? Die Fuchsien zum Beispiel bräuchten noch ein bißchen Futter. Rosen - ich hab ja kaum welche (wg. Sandboden), aber die, die ich habe, sehen ziemlich hungrig aus und würden sicher nochmal Blüten schieben, wenn sie besser ernährt würden. Auch vermute ich, dass ich manches hier besser im Herbst pflanzen oder aussäen sollte (z.B. Armeria maritima), weil sie um diese Jahreszeit noch anwachsen/keimen und im nächsten Frühjahr dann einen Vorsprung haben.
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Ich rate dir (nochmals), solche Fragen nach Möglichkeit Leuten zu stellen, die in deiner (Ferienhaus)Nachbarschaft gärtnern. Einige von denen werden die Antworten auf deine Fragen aufgrund ganz konkreter eigener und damit höchst zuverlässiger Erfahrungen beantworten können.Hm, muss nochmal auf meine Pflegeprobleme zurückkommen. Zum Beispiel:......
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
O, das siehst Du etwas naiv - hier rundherum ist erstmal vieeeel Grundstück und zum Glück wenig Nachbarn; einige davon leben immer hier und (wenn sie Rentner sind!) kümmern sich rührend um ihre (Gemüse-)Gärtchen; viele sind Pariser und fallen höchstens am Wochenende ein, stellen ihren Liegestuhl vor die Hütte und fertig. Besseren Ratschlag hinsichtlich der Bepflanzung gibt es in einigen (nicht allen) Baumschulen und Gärtnereien. Aber unsere Lage ist eben sehr speziell, und gerade hinsichtlich Schnitt und Düngung ist es problematisch, nach dem Prinzip "trial and error" vorzugehen. Das Blöde ist auch, dass wir gar keinen richtigen Kompost zustandekriegen, weil kein Grasschnitt anfällt und keine Laubbäume da sind. Immerhin habe ich ein wunderbares Zeug entdeckt, das "Or brun" heißt und in jeder Hinsicht vorteilhafte Wirkung hat. Als ich hier mal nach Bentonit fragte, guckten alle mich an, als käme ich vom Mond ...
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Unser Ferienhausgarten ist in Spanien und nach etlichen Fehlschlägen hab ich jetzt endlich eingesehen, dass man manche Dinge erst pflanzen kann, wenn man dauerhaft dort wohnt. Meistens sind wir zweimal im Jahr dort und das ist einfach zu wenig, um die jungen Pflanzen unkraut- und schneckenfrei zu halten Wir haben eine automatische Bewässerung und einen "caretaker", der alle zwei bis drei Wochen mal den Rasen rund ums Haus mäht und guckt ob alles ok ist.Immer wenn wir nach 4 bis 5 monatiger Abwesenheit kommen, müssen wir mit dem Freischneider das 'Beikraut' abmähen.Ich habe jetzt rund ums Haus ein paar Beete, die mittels der Bewässerung versorgt werden und stelle dort auch kleinere Pflanzen im Topf auf, die ich dann später verpflanze.Ansonsten haben sich Palmen, Oliven und Pinien als robust erwiesen. Auch einige Oleander und anderes Gehölz haben wir hochpäppeln können, aber frag nicht, wie viele Ausfälle es gab.Auch der spanische Lorbeer wächst problemlos und sogar ich habe es geschafft, ihn zu vermehren.Es ist ja nicht nur die lange Trockenheit, die zu schaffen macht. Im Frühling gibt es Schneckenmassen, im Winter Regenmassen und letzten Winter gab es eine richtige Überschwemmung, die sogar unser Haus unter Wasser gesetzt hat. Ich war froh, dass ich nicht da war!Obstbäume kommen mit diesen Bedingungen nicht klar und mein jetzt letzter Versuch ist eine Walnuß, die ja auch übermäßiges Wasser ganz gut vertragen soll.Anfangs haben wir immer, wenn wir da waren, etwas gepflanzt. Aber inzwischen haben wir gelernt, dass die Pflanzzeit hier erst im Dezember beginnt.Momentan beschränken wir uns auf die Pflege der Bestände und planen den Garten immer wieder neu. Aber gepflanzt wird jetzt nur noch, wenn es Aussicht auf Erfolg gibt oder nix kostet.Letzten Urlaub konnte ich Akaziensamen ernten und es sieht bis jetzt recht vielversprechend aus.Und jetzt habe ich auch wieder einige Ideen aus den Beiträgen hier, die nicht viel kosten.Die vielen Ausfälle buche ich aufs Konto 'Erfahrung' und auf jeden Fall habe ich etwas gewonnen, was ich vorher nicht hatte: Geduld (manchmal jedenfalls)
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Ach, pimienta, da erkenne ich mich richtig wieder, wenn ich deinen post lese. Automatische Bewässerung ist mir zu aufwändig. Manchmal regnet es ja auch reichlich (gestern in 12 Stunden 30 Liter pro qm).Obwohl wir erheblich weiter im Norden sind, pflanze ich hier vieles an, was man sonst eher im Süden findet, natürlich auch ne Palme, aber vor allem Cordylinen, die erstaunlich sturmfest und anspruchslos sind, und anderes, was ich schon geschrieben habe. Viel Spaß und reichlich Nachwuchs machen auch Euphorbien. Viele meiner Reinfälle führe ich inzwischen darauf zurück, dass die gekauften Pflanzen irgendwo unter völlig "weltfremden" Bedingungen gewonnen und gepuscht werden - wenn es dann hier die scharfe Seeluft abkriegt, kollabieren sie erst mal und werfen alle Blätter von sich. Früher hab ich sie dann immer gleich rausgerissen, inzwischen schneide ich sie brutal runter und warte ab. Fast immer kommt neuer Austrieb, der robust ist. Außerdem habe ich ein kleines geschütztes Plätzchen, wo ich alle möglichen Stecklinge versenke, vieles zieht Wurzel. Und meine Erfahrung ist: Das, was ich selbst gezogen habe (ob in D oder in F) wächst am allerbesten. Das kann unmöglich nur an meinem grünen Daumen liegen ... Es hat auch ne Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass einige der robusten Pflanzen im Handel fast nicht angeboten werden (z. B. Centranthus, schier unverwüstlich). Ich kannte das Zeug aus Deutschland gar nicht und habe mir dann am Straßenrand eine Pflanze ausgebuddelt. Die Nachkommen bevölkern jetzt den Garten, blühen freudig und lang, ohne dass ich mich jemals um sie kümmere. Anderes, was mir als standortgeeignet empfohlen wurde, habe ich für teures Geld gekauft und nur Reinfälle erlebt - das Teuerste waren etliche kleine Kiefern, von denen praktisch keine wirklich Fuß gefaßt hat.
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Hallo Tatihou!Das Sedum Beet ist ja toll. Was wächst da sonst noch drinnen? Ich bin auch auf der Suche nach trockenheitsresistenten Zweitgartenpflanzen. Zwar leider nicht in Frankreich, aber der Boden ist schottrig, heiße Südseite und windig ist es auch. Gegossen wird nur von oben.Wenigstens den Vorgarten möchte ich ansehnlicher hinkriegen.Sommerflieder wächst super, Stachys byz. vor einer Mauer. Rugosa Rosen probiere ich gerade, sollen auch einiges aushalten. Centhrantus hätte ich auch vorgeschlagen. Lavendel und Salbei, Katzenminze, Asphelodine, Sedum, Perovskia, Phlomis und Helichrysum werde ich im Frühjahr probieren. jutta
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Hallo Jutta. Von Rugosa in Deinem Vorgarten würde ich Dir aus hier gemachter Erfahrung abraten, denn wenn sie sehr trocken stehen, sehen sie dürftig aus, im Winter wächst das Unkraut am Boden und ist schwer zu entfernen. Nimm stattdessen Salvia grahamii und Cistus - allerdings blühen diese eher außerhalb der Ferienzeit. Auf dem Sedumbeet steht noch: von vorn bis hinten (vielleicht ist auf dem Foto nicht alles drauf): Majoran, Gaura lindheimerii, hier und da eine versamte Verbena bonariensis (dieses Jahr dürftig), Phlomis (schöne Fruchtstände), Rosmarin, Salvia macrophylla grahamii (super für trockene Standorte, Dauerblüher im Sommer und Herbst), hinten eine stammlose Palme (Name vergessen), ein Neuseelandlein, Pittosporum, Eskallonia und etliche Olearia-Sorten (empfehlenswert) als Windschutz.
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Meine Schwiegerfamilie hat ein Haus im Piemont, an einem Südhang, auf ca. 600 m Höhe. Oberhalb des Hauses ist Eichenwald (der völlig sich selbst überlassen wird), unterhalb Wiese auf mehreren Terrassen. Dort wird im Sommer einmal gemäht. Es gibt eine Feige und einen Feigenkaktus, die beide Früchte tragen.Bis vor vier (?) Jahren gab es einen riesigen Rosmarinbusch, der aber einem Waldbrand zum Opfer fiel - der halbe Hang ist verbrannt, glücklicherweise machte das Feuer kurz vor dem Haus halt. Sein Nachfolger wurde strategisch unter die Regenrinne gepflanzt und ist auch schon wieder recht gross. Ein Salbei wurde eine Saison lang nach Möglichkeit gewässert, war dann gut angewachsen und kommt nun selbst zurecht. Dieses Jahr haben wir versucht, einige andere Kräuter anzupflanzen, man wird sehen, was daraus längerfristig wird.Von Ostern bis Oktober ist mindestens einmal pro Monat jemand da, zum Teil auch mehrere Wochen. Trotzdem hat dort niemand Garten-Ambitionen... Blühpflanzen waren deshalb bisher nie ein Thema. Vielleicht lasse ich mich von diesem Faden inspirieren.
Re:Ferienhausgarten - wie macht ihr das?
Solltest Du tun! Und erziehe Deine Hausgäste!!!Was den Rosmarin betrifft: Stecklinge nehmen - nicht nur, wenn's brennt! Sehr schön und manchmal auch noch im August nachblühend ist übrigens kriechender Rosmarin!