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Tod eines alten Flieders - was nun? (Gelesen 6757 mal)
Moderatoren: cornishsnow, AndreasR
Tod eines alten Flieders - was nun?
Hallo, im Vorgarten meiner Eltern stand bis vor kurzem ein 80 jahre alter Flieder, den die Alterschwäche dahingerafft, d. h. einfach umgehauen hat Es ist eine große Lücke vor dem Haus entstanden, die soll nun wieder mit einem schon etwas größeren Baum aufgefüllt werden. (Dass das etwas teurer sein kann wissen meine Eltern, aber sie sind nicht mehr die jüngsten und können keine 20 Jahre mehr warten, bis der neue Baum groß ist, leider.) Meine Mutter möchte keinen Baum, der strack gerade nach oben wächst, sondern eher etwas knorrig und unregelmäßig wie der alte Flieder. Ich habe einen Holunder vorgeschlagen, aber sie meinte, dass Holunderbäume besser in ein ländliches Ambiente passen, als in einen Kleinstadt-Vorgarten. Die Baumschulerin, die sonst sehr gut berät, hatte bisher auch keinen zündenden Einfall, außer wieder einen Flieder dahinzupflanzen, oder evtl. eine Quitte. Leider fehlte ihr die Zeit, letztere Idee näher zu erläutern.Und da meine Mutti gerade bei mir zu Besuch ist, bat sie mich, mal im Internet nach Quittenbäumen zu schauen und deshalb frage ich Euch, was ihr davon haltet, bzw. ob Ihr Erfahrungen mit dekorativen Quittenbäumen habt, der Ertrag oder Geschmack ist nebensächlich in dem Fall. Oder kann man einen neuen Flieder genau an die Stelle setzen, wo jahrelang ein anderer stand? Habt ihr evtl. noch ganz andere Ideen? Wir würden uns sehr freuen über Rückmeldungen!LG Annett
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Hallo Annett, was hältst Du von einem Kirschlorbeer? Der wächst ziemlich schnell, ist immergrün und muss nicht so doll betüddelt werden. Außerdem kann man ihn nach Lust und Laune beschneiden, wenn einem die Form/Höhe nicht gefällt. Er blüht zwar nicht so schön wie ein Flieder, hat aber schöne, glänzende Blätter.Wenn Ihr eher was knorriges sucht, finde ich Erbsensträucher sehr schön. Leider sind die aber nicht ganz billig und wachsen eher langsam.Wenn es etwas größer sein darf, käme auch eine Linde in Frage...LGKäfermama
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Quittenbäume sind wunderschön. Sie bleiben klein und wachsen unregelmäßig, blühen herrlich, haben schönes Laub und tragen im Herbst äußerst dekorative gelbe Früchte. Wenn man die nicht verwenden mag, muss man sie anschließend wegsammeln ...
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Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Hallo Annett,mein Vorschlag wäre eine (schwarze) Maulbeere - sie ist bei mir auch ziemlich knorrig und vor allem schnellwüchsig, so dass sie auch eine vorhandene Lücke gut/schnell ausfüllen kann.Viele Grüßemaszy
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Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
@ Käfermama, ich weiß nicht, wie ich es vorsichtig sagen soll,aber der Kirschlorbeer ist für mich der Inbegriff eines "no go" im Garten. Überall, wo Menschen mit wenig Gartenerfahrung schnell einen "schönen" Garten haben wollen, wird wie wild Kirschlorbeer gepflanzt. Immergrün, glatt, exotisch, künstlich. Der Kirschlorbeer bringt für unsere heimischen Tiere nix und ist ökologisch so nutzlos wie Lebensbäume. Ich würde dringend davon abraten. Ist ja auch nicht wirklich ein Baum, oder hast Du da eigene Erfahrungen?@ Annett: Meine Schwester hatte mal eine dunkellaubige Zierkirsche (oder Pflaume) vor dem Haus, die wuchs recht schnell und war in dem Fall auch kein Hochstamm sondern ein schon an der Basis verzweigter Baum. Wunderschön im Frühling und durch das fast rote Laub ein richtiger Blickfang. ich glaube, da bekommt man auch schon größere Exemplare im Handel. L.G.Gänselieschen
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Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Ich kann Dir nur zur Quitte was sagen: Meine ist auf einer Spindelunterlage, wächst schön und anmutig. Ich würde sie empfehlen, bis auf Leimringe hat man auch keine Arbeit mit dem Baum - deshalb ist die Quitte mMn ein idealer Obstbaum.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Lest mal Iris' Oder an die Quitte! :DIch finde die Idee, eine Quitte zu pflanzen, auch gut.Ähnlich schön finde ich die Deutsche Mispel (Mespilus germanica), ein früher häufiger gepflanzter Obstbaum, der ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Auch er hat schöne Blüten und interessante Früchte, allerdings nicht die schöne Rinde, die Quitten haben. Allerdings dauert es bei der Quitte auch ein paar Jährchen, bis sich diese schöne Rinde ausgebildet hat. Schwarze (und auch Weiße) Maulbeere ist auch schön, aber die Schwarze ist etwas frostempfindlich und benötigt im Sommer viel Wärme. Und die Früchte können zur Plage werden.Für einen Kleinstadt-Vorgarten könnte ich mir auch eine Felsenbirne (Amelanchier, es gibt einige Arten und Sorten) vorstellen. Der Wuchs ist sehr schön, wenn auch nicht knorrig wie bei alten Quitten oder Flieder), Rinde, Blüte, Früchte (essbar, z.B. für Sorbet) und Herbstfärbung sind sehr schön. Felsenbirnen sind winterhart, ziemlich anspruchslos und müssen nicht geschnitten werden.
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Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Guten morgen an alle,ich persönlich finde Quitte wirklich schön, aber wenn das Alter an der Ernte und Verarbeitung hindert, ist es auch nicht lustig, wenn man die Quitten dann alle vom boden aufsammeln muss. tut man es nicht, gammelst.Wenn man ein etwas bizarres Gehölz haben will, dann Korkenzieherhaselnuss. Gibt es auch in rotlaubiger Form.Ich habe eine Rote im Baumarkt quasi im Vorübergehen ergattert, und finde sie nach wie vor wirklich toll. Ist im sommer wegen des Laubes was, und im Winter wegen der verdrehten Triebe. Arbeit macht sie keine. Völlig anspruchslos, steht bei mir absolut trocken, halb unterm Hausdach im Vollschatten.Gruß keinusername
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Hallo Gänselieschen,auf den Kirschlorbeer bin ich in erster Linie gekommen, weil das Gehölz nicht so teuer und schnell wachsend sein sollte. Wir hatten auch mehrere im Garten, haben sie aber schnell ausgetauscht. Ich finde aber, es kommt auf die Pläne an und ggfs. muss man Kompromisse eingehen. Sicher gibt es dekorativere Gewächse.Da Annetts Eltern aber schon älter sind und vielleicht nicht immer fit genug sein werden, sich um ein anspruchsvolleres Gewächs zu kümmern, dachte ich an etwas pflegeleichtes. Natürlich drücke ich alle Daumen, dass sie auch im hohen Alter noch mit Freude und ohne Probleme gärtnern können.LGKäfermama
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
@Keinusername:Eine Korkenzieherhasel finde ich persönlich auch sehr dekorativ. Wenn der Baum ungehindert wachsen darf und nicht wegen der Nachbarn o. ä. klein bleiben und deshalb regelmäßig geschnitten werden muss, ist er eigentlich ideal! Das Laub ist klein und die Entsorgung nicht soooo aufwändig.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Jetzt macht doch mal halblang mit der "Pflegeleichtigkeit": Was habt ihr bloß immer mit der Laubentsorgung, der "Arbeit", die Gehölze machen, und den Früchten, die überall herumliegen und aufgesammelt werden müssen? ???Immerhin stand dort vorher ein 80 Jahre alter Flieder. Der hat auch ein paar Blättchen und Blütenstände produziert.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Hallo Wollémia,vielleicht bin ich da zur Zeit etwas familiär belastet. In meiner Familie gibt es viele ältere Gärtner, die, als sie noch jung waren, wunderschöne Gärten angelegt haben. Nun sind sie alt und können nicht mehr so richtig ihrem Hobby nachgehen. Aus diesem Grund ersetzen sie so nach und nach pflegeintensive Gewächse durch pflegeleichtere. Da ich in letzter Zeit diverse Diskussionen über dieses Thema mitbekommen habe, lag mir die Pflegeleichtigkeit so am Herzen. Natürlich kenne ich Annetts Eltern nicht und weiß nicht, wie fit sie sind und vermutlich bleiben werden.LGKäfermama
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Interessantes Thema, aber hier etwas OT.
Ich hoffe, das gilt nicht für Gehölze. Wenn ja, frage ich mich ernsthaft, was das für Gärtner sein mögen. Ich pflanze doch nicht erst Gehölze, um sie dann nach vermutlich eher Jahrzehnten als Jahren wieder rauszureißen und durch "pflegeleichtere" (Lorbeerkirsche, Thuja, Scheinzypresse, oder Rasen und Pflastersteine?) zu ersetzen?Nun sind sie alt und können nicht mehr so richtig ihrem Hobby nachgehen. Aus diesem Grund ersetzen sie so nach und nach pflegeintensive Gewächse durch pflegeleichtere.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Na ja, wenn die Alternative heißt, entweder einen (teuren) Gärtner zu bestellen oder alles vergammeln zu lassen...
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Also Quitten sind zusammen mit Mispeln auch meine "Obst"-Lieblingsbäume. Sie haben eine wunderschöne Blüte (größer und charaktervoller als Apfelbäume), einen hübschen Austrieb und durchs Jahr bepelzte Blättchen sowie eine schöne Herbstfärbung, außerdem eben den etwas verdrehten Wuchs. Es könnte nur ein Problem werden, eine schon etwas größere Quitte/Mispel zu bekommen - meist werden sie nur als kleine Halbstämmchen angeboten. Aber es lohnt sich sicher, danach zu suchen. Sollte wirklich Abneigung gegen das Aufsammeln der (wunderbar duftenden - auch im Zimmer) Früchte bestehen, dann ist die Mispel geeigneter, weil ihr kleinen Früchtchen auf dem Boden weniger auffallen. Mir gefällt der Gedanke auch, weil es , wie auch der alte Flieder, nicht zu exotisch ist.Korkenzieherhaseln finde ich persönlich über das Sommerhalbjahr nicht so sonderlich attraktiv, weil die Blätter eben genauso wie die Zweige leicht verkrüppelt und verdreht wachsen ...Muss man mögen.P.S. ein altes, eingewachsenes Gehölz "vergammelt" doch nicht. Man muss bei den allerwenigsten Gehölzen regelmäßig schneiden (vielleicht beim Sommerflieder) und Pflege braucht ein altes Gehölz def. weniger als ein Junges.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)