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Problem mit Tafeltrauben (Gelesen 16832 mal)
Moderator: cydorian
- Starking007
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Alles im gruenen Bereich!
Re:Problem mit Tafeltrauben
Nicht spritzen ist Nichtstun.Spritzen heißt:Sich informieren, entscheiden,In die Stadt fahren, Mittel kaufen,Gebrauchsanleitung lesen,Mischgefäß suchen, Mischverhältnis ausrechnen.Spritze kaufen, einfüllen, aufpumpen.Fläche darunter abdecken?!Spritzen (Körperschutzmaßnahmen?)Rest entsorgen, abspritzen,Spritze und Mischbehälter reinigen.Wartezeit einhalten, beim Essen nicht dran denken.Es gibt schöneres im Leben?!
Gruß Arthur
Re:Problem mit Tafeltrauben
Meine Rebe Isabella hatte noch nie eine Krankheit. Ich muß nur ernten, die wuchernden Ranken abschneiden u. im Herbst das Laub aufsammeln und etwas Erde auffüllen.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Re:Problem mit Tafeltrauben
@trauben-freund
Grundsätzlich nichts wenn Reben im absoluten MIttelpunkt des Interesses stehen. Für den Freizeitgärtner mit 2-3 Reben im Hausgarten aber z.B. die Aussagen von starking007 in Antwort 15 oder Faulheit oder genügend andere Arbeit im Garten oder Zeitmangel wegen z.B.Arbeit/Kinder/Pflege von Angehörigen ständig alle möglichen Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren und dann den richtigen Zeitpunkt jedes Jahr zu erwischen.was spricht gegen 2 spritzungen (vor+nachblüte)
Bin übrigens kein "radikaler" Gegner von Gift. Nutze auch welches gegen Ameisen und vor 2-3Jahren ein Glyphosathaltiges Mittel nach der mechanischen Bekämpfung einer recht großen Fläche verwilderter Brombeeren ...ich habe dieses jahr ledeglich netzschwefel gegen oidium eingesetzt. bisher keinerlei befall aber dazu muss man wohl auch exakt den richtigen termin treffen.
OK, richtige Aussage. Trifft wohl auf viele (alle?) Krankheiten im Obstbau zu.Dann eine sehr widerstandsfähige Sorte.Habe bisher nur Wein im Folientunnel und dort bisher noch nie irgendeinen Befall. Obwohl ich die Laubwand nicht wirklich gestalte.nenn mir bitte eine resistente sorte! die gibt es nicht
In diesem Jahr ziehe ich mir noch eine Rebe unter ein Schleppdach. Hier muß ich natürlich schon aus Platzgründen mehr schneiden. Der Zeitraum ist natürlich zu kurz, um mir eine Aussage zu erlauben. Aber die Ausrichtung ist süd-südost und es ist sehr luftig, da keinerlei Gebüsch die Luftzirkulation behindert. Gehe davon aus das ich hier ein günstiges Kleinklima habe und auch in den nächsten Jahren keine Probleme bekommen werde. Nach deinen Erfahrungen lasse ich mich nun überraschen was die nächsten Jahre bringen werden.laubwand so gestalten, dass einrasches abtrocknen + luftzirkulation gewährleistet ist
Re:Problem mit Tafeltrauben
meine tafelreben dienen dem zweck, sich über einen längeren zeitraum mit gesundem, wohlschmeckendem, unbelastetem obst selbst zu versorgen. ich denke, daß es vielen forumbesuchern ebenso geht. in der supermarktware sind die zulässigen PSM-rückstände teilweise überschritten (ca. 12 spritzungen), die trauben unreif geerntet und zusätlich mit konservierungsstoffen behandelt - ein geschmackserlebnis der anderen art. :Pman kann natürlich auch reben pflanzen, um einen standort im sommer zu begrünen oder den umsatz der rebschulen zu fördern. wer sich für die obere variante entscheidet sollte sich informieren und dementsprechend handeln. es sei denn, man hat eine zuverlässige Tibetische gebetsmühle, die man bei bedarf drehen kann...einige amerikanerreben benötigen keinen schutz - allerdings muß man dann mit dem ungewöhnlichen aroma - labrusca - klarkommen.annähernd resistent sind auch sorten wie Garant, Georg und Muscat Garnier/Bleu - mit typischem traubengeschmack. dort konnte ich bisher auf spritzungen verzichten.wer die geschmacksvorzüge einiger nichtresistenter sorten wie z.b. Muscat Hamburg oder Naranczizu kennengelernt hat wird diese tafeltrauben nicht mehr missen wollen. diese meine ältesten weinstöcke sind mittlerweile unempfindlicher gegen mehltaubefall geworden - evt. benötigen sie eine behandlung mehr als die "resistenten".für weinreben an der hauswand ist die gefahr eines pero-befalls relativ gering, außer sie wachsen an der wetterseite des gebäudes (oft westrichtung), wo sie dem regen ausgesetzt sind. besonders dort sollte man mit lockerer erziehung ein schnelles abtrocknen ermöglichen.die priorität bei hausreben liegt in der vermeidung des oidiumbefalls...der samenbruch hat folgende ursache:während der blüte werden die blütenkäppchen abgestoßen - die dann freiliegenden beerchen haben keinen spritzmittelbelag - das pilzmyzel kann von den beerenstielen aus die beeren besiedeln (oder die infektion erfolgt von den in der luft vorhandenen pilzsporen).mit einer vorblütespritzung und einer spritzung in die abgehende blüte (ende der blüte) kann man dem befall wirksam vorbeugen.je nach persönlicher erfahrung für den richtigen zeitpunkt und dem örtlichen pilzdruck können 2-3 behandlungen im jahr für widerstandsfähige tafeltraubensorten ausreichen. wer sich noch nicht sicher ist sollte dann spritzen, wenn der spritzbelag durch starkregen abgewaschen wurde, bzw. der neuwuchs der reben ungeschützt ist.die empfindlichkeit für trauben - oder blattbefall mit oidium ist je nach sorte unterschiedlich.Mitschurinski ist z.b. ein sonderfall mit sehr guter widerstandsfähigkeit der trauben, wobei im sommer/erntezeit die blätter sehr oft mit mehltau befallen werden.an gesunden reben spritze ich ab juli/august nur die traubenzone, wobei die trauben regelrecht "gewaschen" werden.ich beginne mit den untersten trauben und arbeite mich bis oben durch. weil ich teilweise einige blätter per hand vor den verdeckten trauben wegziehen muß vermeide ich heruntertropfenden spritzmittelkontakt.deshalb habe ich bisher von der verwendeten 10-prozentigen milch noch keine allergie bekommen. 8)die meisten trauben-fans werden sicherlich handelsübliche schwefelpräparate bevorzugen. angesichts (im wahrsten sinne des wortes) der schwefelverbindungen in vielen haarwaschmitteln wird auch der großteil dieser oidium-bekämpfer geringe kontaminierungen überstehen. ;)einige traubenliebhaber werden bisher ohne pflanzenschutz ausgekommen sein - ein möglicher befall in einem "ungünstigen" jahr bleibt jedoch nicht ausgeschlossen und führt oft in den nachfolgenden jahren zu folgeschäden. der oidiumpilz überwintert in den knospen des diesjährigen holzes, teilweise auch in der borke des alten holzes. erstinfektionen sind dann im folgenden frühjahr zwischen 3 - 6 - blatt-stadium möglich. :-\ob man seine reben passiv oder aktiv beobachtet bleibt jedem selbst überlassen.mein hoffentlich verständlichen beitrag ist daher als kleine entscheidungshilfe an interessierte weinrebenbesitzer gerichtet, die auf eigene mißerfolge verzichten möchten.
Re:Problem mit Tafeltrauben
Vielen Dank für diese ausführliche und verständliche Erklärung!
Re:Problem mit Tafeltrauben
Hallo Paulche , wir haben auch eine Rebe Isabella ist letzten Winter total zurückgefroren ,muß erst wieder neu aufgepäppelt werden.Unsere ist sehr groß gewesen super im Ertrag aber hatte einen Nachgeschmack >:(wie Arznei ist das bei Deiner auch so? Oder wir haben nicht die Sorte die es sein sollte auf der Beschreibung stand nichts von Nachgeschmack.Hast Du ein Foto?Liebe Grüße GoldyMeine Rebe Isabella hatte noch nie eine Krankheit. Ich muß nur ernten, die wuchernden Ranken abschneiden u. im Herbst das Laub aufsammeln und etwas Erde auffüllen.
Re:Problem mit Tafeltrauben
Hallo Goldy,mein Rebstock ist schon sehr groß. Er hatte nie Probleme mit zurückfrieren. Es soll sich ja um einen Mischling mit amerikanischen Reben handeln. Da gibt es ja verschiedene Züchtungen. Den Foxton haben nur manche Züchtungen. Frosthart müßten eigentlich alle Amerikaner-Mischlinge sein.Mein Wein schmeckt mir sehr gut - fruchtig. Das bestätigen mir die meisten Leute die ihn probiert haben. Es gibt auch Leute, die ihn nicht mögen. Ich weis nicht, vielleicht gibt es Geschmacksanteile, welche nicht alle Menschen schmecken können? Bei Bitterstoffen gibt es so etwas. Ich selbst schmecke nichts, welches einen "Foxton" darstellen könnte.Hallo Paulche , wir haben auch eine Rebe Isabella ist letzten Winter total zurückgefroren ,muß erst wieder neu aufgepäppelt werden.Unsere ist sehr groß gewesen super im Ertrag aber hatte einen Nachgeschmack >:(wie Arznei ist das bei Deiner auch so? Oder wir haben nicht die Sorte die es sein sollte auf der Beschreibung stand nichts von Nachgeschmack.Hast Du ein Foto?Liebe Grüße GoldyMeine Rebe Isabella hatte noch nie eine Krankheit. Ich muß nur ernten, die wuchernden Ranken abschneiden u. im Herbst das Laub aufsammeln und etwas Erde auffüllen.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re:Problem mit Tafeltrauben
Danke für die schnelle Info, also haben wir bestimmt nicht den gleichen Mischling. Oder wirklich einen verschiedenen Geschmack, denn meinem GöGa schmeckt sein Wein und ich finde er hat einen Nachgeschmack nach Arznei.Er hat zuviel Wasser abbekommen letzten Winter, steht am Regenfass und wenn es überläuft na ja. ::)Jetzt warten wir ob nun die Unterlage austreibt, oder wieder die Isabella.Foto von Deiner Isabella hast Du wohl nicht, oder?Noch einmal danke Goldy
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Re:Problem mit Tafeltrauben
also wenn es nur um die Begrünung der Laube geht und nicht um den Geschmack der Trauben, so habe ich mit der "Amerikanertraube" gute Erfahrung gemacht. welche, weiß ich allerdings nicht. Robust, gesund, kein Mehltau (obwohl hier der Befallsdruck sehr hoch ist) Zuwachs enorm. Kein Düngen, kein spritzen, kein Wässern. Man kann ja immer noch zwei bis 3 kleinere Weinstöcke ziehen, da hat man das mit dem Spritzen besser im Griff. Aber ehrlich, wenn von unseren 4 Weinstöcken sich einer mehr also 2 Sommer als krankheitsanfällig zeigt, fliegt er raus. Es macht einfach keinen Spaß sonst.Gruß kein username
- kalle aus dem west
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Re:Problem mit Tafeltrauben
Hallo, zunächst mal vielen Dank für die vielen Ratschläge. Meine Frage, falls ich die 2 Weinstöcke rausmache, kann ich dann sofort an der gleichen neue pflanzen oder muß die erde ausgetauscht werden?GrußKalle aus dem West
Re:Problem mit Tafeltrauben
Hallo Kalle aus dem West,Kannst Du uns die Sorten nennen, welche Du stehen hast und die Dir so sehr Verdruß bereiten? Wie alt sind diese Stöcke?In welcher Region bist Du? Wie ist Deine klimatische Situation. Hast Du oft Nebel und Tau?Zum Bodenaustausch: Was ist das für Boden? Hast bevor Du die Problemreben gepflanzt hast, irgendwelche Bodenverbesserungen vorgenommen?Selbstverständlich kannst Du den Boden austauschen. Ob es nötig ist, hängt von den konkreten Gegebenheiten bei Dir ab.Gib uns Stoff, damit wir kompetent antworten können.VGGiaco
- Starking007
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Alles im gruenen Bereich!
Re:Problem mit Tafeltrauben
Bodenaustausch, auch bei Rosen, Obst etc.:Da gibt es die wildesten Storys.Je weniger Ahnung, desto mehr Ratschläge werden gegeben.Wein schickt seine Wurzeln so ca. 12m weit. Was nutzt ein Bodenaustausch im Pflanzloch? Na ja, im ersten Jahr mag er besser wachsen.Obst: Da ist es mit den Wurzeln ähnlich.Klar, wenn man eh ein Pflanzloch machen muss, sollte man diesen Boden austauschen.Ich tu das nicht, das widerspricht meinem Grundprinzip Aufwand und Nutzen genau abzuwägen. Etwas Steinmehl drunter mischen und fertig.Viele "beerdigen" bei der Gelegenheit Humus in großen Tiefen.Oder sie tauschen den Boden aus und pflanzen dann die falsche Rose zur falschen Zeit in falscher Tiefe. Na-ja, jedem das Seine, und das Gewissen beruhigt es allemal!
Gruß Arthur
Re:Problem mit Tafeltrauben
Ich sitze z.B. auf einem Sander. Da macht der Bodenaustausch (besser Verbesserung) 2 Jahre früher Ertrag aus. Er wächst nicht nur im ersten Jahr besser .VGGiacoWein schickt seine Wurzeln so ca. 12m weit. Was nutzt ein Bodenaustausch im Pflanzloch? Na ja, im ersten Jahr mag er besser wachsen.
Re:Problem mit Tafeltrauben
nicht jeder gartenbesitzer verfügt über einen privilegierten, tiefgründigen humus- oder lehmhaltigen boden.in kies- oder sandhaltigen böden wird man ohne großzügigen bodenaustausch eher das rentenalter erreichen, bevor tiefwurzelnde obstgehölze zufriedenstellend früchte tragen. ;)in "normalen" tiefgründigen böden sollte man unreifen kompost und vor allem mist nicht zu tief unterbringen, weil der mangelnde gasaustausch in dichteren böden zur stagnation des pflanzenwachstums führen kann (entstehende faulgase aus der organischen substanz können nur ungenügend entweichen). in (gut luftdurchlässigen) kiesboden bringe ich ausgereiften kompost und gartenerde bis in 80 cm tiefe ein.nach einigen negativen erfahrungen mit nachpflanzungen ohne bodenaustausch hat sich diese methode als die weitaus erfolgreichste an meinem standort erwiesen.einige empfehlungen machen nur dann sinn, wenn man die örtlichen bedingungen richtig einzuschätzen weiss.Bodenaustausch, auch bei Rosen, Obst etc...Viele "beerdigen" bei der Gelegenheit Humus in großen Tiefen.
...gepropfte wurzelrebe Piesnia, im april 2009 gepflanzt, bodenaustausch ca. 0,6 m3.sind noch fragen offen?Ich sitze z.B. auf einem Sander. Da macht der Bodenaustausch (besser Verbesserung) 2 Jahre früher Ertrag aus. Er wächst nicht nur im ersten Jahr besser .starking007 hat geschrieben:Wein schickt seine Wurzeln so ca. 12m weit. Was nutzt ein Bodenaustausch im Pflanzloch? Na ja, im ersten Jahr mag er besser wachsen.
- Starking007
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Re:Problem mit Tafeltrauben
Meine Hinweise zum Bodenaustausch beziehen sich auf durchschnittliche Verhältnisse.Spezielle Böden, wie Sand, Kies bieten, bzw. benötigen andere Möglichkeiten.Aufwand und Erfolg wägt natürlich ein Jeder anders ab!
Gruß Arthur